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Mitchell Jay Feigenbaum 19 Dezember 1944 in Philadelphia Pennsylvania 30 Juni 2019 in New York City 1 war ein US amerikanischer Physiker und Pionier in der Chaosforschung Er gilt als Entdecker der Universalitat der Periodenverdopplung Mitchell Feigenbaum im Niels Bohr Institut 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn judischer Immigranten aus Polen und der Ukraine wuchs im Stadtteil Brooklyn von New York City auf Sein Vater Abraham Joseph Feigenbaum war Chemiker und seine Mutter Mildred Sugar Lehrerin Er besuchte die Samuel J Tilden High School und das City College of New York wo er in den Jahren 1960 1964 zunachst Elektrotechnik studierte Am Massachusetts Institute of Technology erhielt er 1970 den Doktorgrad fur seine Arbeit im Bereich der Physik der Elementarteilchen Die folgenden vier Jahre verbrachte Feigenbaum recht erfolglos an der Cornell University und dem Virginia Polytechnic Institute 1972 bis 1974 Erfolglos deshalb weil er die fur Nachwuchswissenschaftler notigen Veroffentlichungen nicht erbrachte Auf Nachfrage seiner Betreuer was mit einem bestimmten Problem sei antwortete er Oh ich habe es verstanden 2 Im Jahre 1974 wechselte Feigenbaum an das Los Alamos National Laboratory und untersuchte Turbulenzen insbesondere in Flussigkeiten Die Forschungsgruppe in der er arbeitete konnte keine erklarende Theorie in diesem Gebiet finden jedoch nutzte Feigenbaum diese Forschung zur Studie chaotischer Funktionen nbsp Bifurkations oder FeigenbaumdiagrammViele mathematische Funktionen denen ein einziger linearer Parameter zugrunde liegt zeigen scheinbar zufallige Verlaufe auch als Chaos bekannt wenn der Parameter innerhalb eines bestimmten Bereiches liegt Wenn der Parameter sich diesem Bereich annahert zeigt die Funktion eine Verzweigung oder Bifurkation bei bestimmten Werten des Parameters Anfanglich gibt es nur einen stabilen Punkt danach oszilliert die Funktion zwischen zwei Punkten spater vier und so weiter Im Jahre 1975 entdeckte Feigenbaum mit Hilfe seines HP 65 des ersten programmierbaren Taschenrechners dass das Verhaltnis der Differenz zwischen den Werten aufeinanderfolgender Periodenverdopplungen eine Konstante von 4 6692016091 aufweist Er war daraufhin in der Lage den mathematischen Beweis fur dieses Phanomen zu erbringen und zeigte dass eine grosse Anzahl mathematischer Funktionen das gleiche Verhalten und die gleiche Konstante kurz vor dem Eintritt von Chaos aufweisen Mit Hilfe dieser universellen Konstante war es Forschern erstmals moglich das zufallig erscheinende Verhalten chaotischer Systeme zu untersuchen Sie ist heute als Feigenbaum Konstante bekannt Feigenbaum zeichnete weiterhin verantwortlich fur die Einfuhrung neuer fraktaler Methoden in der Kartografie die es erlaubten unter Zuhilfenahme von Computern skalierbare Karten von Kustenlinien Grenzverlaufen und Gebirgszugen zu zeichnen Im Jahr 1982 wurde er Professor an der Cornell University erhielt im Jahre 1984 ein MacArthur Fellowship 3 sowie 1986 den Wolf Preis fur Physik zusammen mit Albert Libchaber und 1987 den Dickson Prize in Science Er war seit 1986 Professor an der Rockefeller University und Direktor des dortigen Center for Studies in Physics and Biology 1978 und 1984 war er am Institute for Advanced Study und 1980 81 am IHES Er war Mitglied der National Academy of Sciences 1988 der American Physical Society und der American Academy of Arts and Sciences 1987 Seit 2017 zahlte ihn Clarivate Analytics aufgrund der Zahl seiner Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis fur Physik Clarivate Citation Laureates fruher Thomson Reuters Citation Laureates 4 Schriften BearbeitenQuantitative Universality for a class of nonlinear transformations Journal of Statistical Physics Band 19 1978 S 25 52 The universal metric properties of nonlinear transformations Journal of Statistical Physics Band 21 1979 S 669 706 Universal behavior in nonlinear systems Los Alamos Science Band 1 1980 S 4 27 Nachdruck in H Bai Lin Chaos Band 1 World Scientific 1984 The transition to aperiodic behavior in turbulent systems Comm Math Phys Band 77 1980 S 65 86 Presentation functions fixed points and a theory of scaling function dynamics Journal of Statistical Physics Band 52 1988 S 527 568 mit Leo Kadanoff Scott Shenker Quasiperiodicity in dissipative systems a renormalization group analysis Physica D Band 5 1982 S 370 386 Einzelnachweise Bearbeiten Mitchell Feigenbaum physicist who pioneered chaos theory has died The Rockefeller University abgerufen am 4 Juli 2019 James Gleick Chaos The Amazing Science of the Unpredictable 1998 Vintage Random House London ISBN 0 7493 8606 1 S 159 160 Mitchell J Feigenbaum John D and Catherine T MacArthur Foundation abgerufen am 8 Juli 2019 englisch The 2017 Clarivate Citation Laureates Clarivate Nicht mehr online verfugbar In clarivate com Archiviert vom Original am 20 September 2017 abgerufen am 21 September 2017 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Mitchell Feigenbaum In MacTutor History of Mathematics archive Homepage an der Rockefeller University englisch Mitchell J Feigenbaum In Physics History Network American Institute of Physics englisch Trager des Wolf Preises in Physik 1978 Chien Shiung Wu 1979 George Eugene Uhlenbeck Giuseppe Occhialini 1980 Michael E Fisher Leo Kadanoff Kenneth Wilson 1981 Freeman J Dyson Gerard t Hooft Victor Weisskopf 1982 Leon Max Lederman Martin Lewis Perl 1983 4 Erwin Hahn Peter B Hirsch Theodore Maiman 1984 5 Conyers Herring Philippe Nozieres 1986 Mitchell Feigenbaum Albert J Libchaber 1987 Herbert Friedman Bruno Rossi Riccardo Giacconi 1988 Roger Penrose Stephen Hawking 1989 nicht vergeben 1990 Pierre Gilles de Gennes David J Thouless 1991 Maurice Goldhaber Valentine Telegdi 1992 Joseph Hooton Taylor Jr 1993 Benoit Mandelbrot 1994 5 Witali Ginsburg Yōichirō Nambu 1995 6 nicht vergeben 1996 7 John Archibald Wheeler 1998 Yakir Aharonov Michael Berry 1999 Dan Shechtman 2000 Raymond Davis junior Masatoshi Koshiba 2001 nicht vergeben 2002 3 Bertrand Halperin Anthony James Leggett 2004 Robert Brout Francois Englert Peter Higgs 2005 Daniel Kleppner 2006 7 Albert Fert Peter Grunberg 2008 2009 nicht vergeben 2010 John Clauser Alain Aspect Anton Zeilinger 2011 Maximilian Haider Harald Rose Knut Urban 2012 Jacob Bekenstein 2013 Peter Zoller Ignacio Cirac 2014 nicht vergeben 2015 James Bjorken Robert Kirshner 2016 Yoseph Imry 2017 Michel Mayor Didier Queloz 2018 Charles H Bennett Gilles Brassard 2019 nicht vergeben 2020 Rafi Bistritzer Pablo Jarillo Herrero Allan H MacDonald 2021 Giorgio Parisi 2022 Anne L Huillier Paul Corkum Ferenc Krausz 2023 nicht vergeben Normdaten Person GND 1056310103 lobid OGND AKS LCCN no2019110220 VIAF 309746793 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feigenbaum MitchellALTERNATIVNAMEN Feigenbaum Mitchell Jay vollstandiger Name Feigenbaum Mitchell J KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Physiker und ChaosforscherGEBURTSDATUM 19 Dezember 1944GEBURTSORT Philadelphia PennsylvaniaSTERBEDATUM 30 Juni 2019STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitchell Feigenbaum amp oldid 238856533