www.wikidata.de-de.nina.az
Das Ministerium fur Kohle und Energie kurz MfKE oder MKE war das Energieministerium und die oberste Behorde fur den Stein und Braunkohlebergbau der Deutschen Demokratischen Republik DDR Es koordinierte als eines der Ministerien des Ministerrates der DDR die Energiewirtschaft und Energiepolitik der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ministerium fur Kohle und Energie 1955 1958 1 2 Ministerium fur Grundstoffindustrie 1965 1971 1 3 Ministerium fur Kohle und Energie 1972 1989 2 Aufgaben 3 Minister und Stellvertreter 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMinisterium fur Kohle und Energie 1955 1958 Bearbeiten Vor 1955 hatte die Zustandigkeit fur die Energiewirtschaft und politik der DDR in schneller Folge gewechselt Die Grundlagen legte die Abteilung Kohle und Energie der 1947 von der Sowjetischen Militaradministration eingerichteten Deutschen Wirtschaftskommission Mit der Grundung der DDR ging das Ressort 1949 uber an das Ministerium fur Industrie aus dem 1950 das Ministerium fur Schwerindustrie wurde 1951 wurde das Ressort in ein Staatssekretariat fur Kohle und Energie ausgelagert das 1953 in zwei eigenstandige Staatssekretariate fur Kohle und fur Energie aufgespalten wurde Dem Staatssekretariat unterstellt waren die Vereinigungen Volkseigener Betriebe VVB aus den Bereichen Kohle und Energie die 1952 durch die Verwaltung Volkseigener Betriebe VwVB der Energiewirtschaft ersetzt wurden 1953 ging das Ressort wieder an das neu gegrundete Ministerium fur Schwerindustrie zuruck 1 1955 wurde die Abteilung Kohle und Energie aus dem Ministerium fur Schwerindustrie herausgelost und erstmals in ein eigenes Ministerium fur Kohle und Energie uberfuhrt 1958 wurde das MKE im Zuge des Neuen Okonomischen Systems der Planung und Leitung wieder aufgelost und die Energiewirtschaft dem zentralen Volkswirtschaftsrat unterstellt 1 Ministerium fur Grundstoffindustrie 1965 1971 Bearbeiten Als Konsequenz aus der Auflosung des Volkswirtschaftsrates 1965 wurden die Ministerien der Wirtschaftszweige gegrundet Eines dieser acht neugebildeten Industrieministerien war das Ministerium fur Grundstoffindustrie unter Minister Klaus Siebold Das Ressort Kohle und Energie war zunachst eine Abteilung des Ministeriums fur Grundstoffindustrie Ministerium fur Kohle und Energie 1972 1989 Bearbeiten im Jahr 1972 wurde das Ministerium fur Grundstoffindustrie in Ministerium fur Kohle und Energie umbenannt Siebold blieb Minister 2 1979 wurde Siebold nach der Schneekatastrophe 1978 1979 als Minister durch seinen Staatssekretar Wolfgang Mitzinger abgelost Der Minister fur Kohle und Energie amtierte bis zum Rucktritt des von Willi Stoph geleiteten Ministerrats am 7 November 1989 Zum 1 Januar 1990 wurde das Ministerium fur Kohle und Energie aufgelost Rechtsnachfolger wurde das neugebildete Ministerium fur Schwerindustrie in dem auch die Ministerien fur Chemische Industrie Geologie sowie Erzbergbau Metallurgie und Kali aufgingen 3 Im Laufe des Jahres 1990 wurde das Ressort Energie von der Regierung de Maiziere nochmals neu auf das Ministerium fur Umwelt Naturschutz Energie und Reaktorsicherheit und das Ministerium fur Wirtschaft verteilt Diese Ministerien existierten bis zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3 Oktober 1990 4 Aufgaben BearbeitenZu den wichtigsten Aufgaben des Ministeriums gehorten Leitung und Planung des Industriebereiches Zusammenarbeit mit dem Partei und Staatsapparat Anleitung der Kombinate Aufbau und Entwicklung von Betrieben Erzeugung Speicherung und Verteilung von Energie und Kohle Mitarbeit im RGW Da in der Planwirtschaft der DDR fur den Import von Gutern das Geld und die technisch logistischen Moglichkeiten sehr beschrankt waren kam der Nutzung der heimischen Energierohstoff Lagerstatten zentrale Bedeutung zu Hier sind insbesondere zu nennen die Braunkohle aus dem Mitteldeutschen und dem Lausitzer Braunkohlerevier die Steinkohle aus den sachsischen Revieren Dohlen Freital Lugau Oelsnitz und Zwickau Mehr als drei Viertel des Primarenergieverbrauches der DDR wurde aus heimischer Kohle gedeckt 5 Dem Ministerium fur Kohle und Energie unterstanden die verschiedenen Volkseigenen Betriebe und Kombinate die mit der Gewinnung und der Verwertung dieser Kohlevorrate beschaftigt waren Hierzu zahlen insbesondere die Gruben und Tagebaubetriebe mit den angeschlossenen Kohlekraftwerken Brikettfabriken Kokereien Gas und Schwelwerken und Verflussigungsanlagen fur die Produktion von Treibstoff und Synthetikolen Auch unter die Zustandigkeit des MfKEs fiel zeitweise der dazugehorige Maschinen und Anlagenbau insbesondere das Bau und Montagekombinat Kohle und Energie Zudem unterstand dem Ministerium die 1971 gebildete Staatliche Energieinspektion Ein zweiter deutlich kleinerer Schwerpunkt der Arbeit des MfKE neben der Kohle war der Ausbau der Kernenergie Auch hier verfugte die DDR mit den Uranvorraten in Sachsen und Thuringen uber wertvolle heimische Ressourcen die von der SDAG Wismut ausgebeutet und mithilfe sowjetischer Nukleartechnologie zur Stromerzeugung in den DDR Kernkraftwerken Lubmin und Rheinsberg genutzt wurde sowie im geplanten Kernkraftwerk Stendal genutzt werden sollte 5 Ab Mitte der 1960er Jahre wurde auch vermehrt Erdol und Erdgas importiert insbesondere uber Pipelines Erdolleitung und Erdgasleitung Freundschaft aus der Sowjetunion und uber Schiff aus Landern wie Agypten Irak Algerien und Syrien 5 Dem Ministerium unterstanden auch die Energiekombinate Minister und Stellvertreter BearbeitenWahrend seines Bestehens hatte das Ministerium die folgenden Minister samtlich SED Mitglieder 1956 1958 Richard Goschutz SED 6 1965 1979 Klaus Siebold 1979 1989 Wolfgang MitzingerStaatssekretare1968 1978 Wolfgang MitzingerEinzelnachweise Bearbeiten a b Felix Christian Matthes Stromwirtschaft und deutsche Einheit eine Fallstudie zur Transformation der Elektrizitatswirtschaft in Ost Deutschland Band 1 von Edition Energie Umwelt Verlag BoD Books on Demand 2000 ISBN 3 89811 806 1 ISBN 978 3 89811 806 4 auszugsweise online auf Google Books Bundesministerium des Innern Hrsg DDR Handbuch 3 und erweiterte Auflage Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1985 ISBN 978 3 8046 8642 7 S 904 905 Stichwort Ministerium fur Kohle und Energie Beschluss uber die Grundung und Auflosung von Ministerien und zentralen Staatsorganen vom 21 Dezember 1989 In Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Jahrgang 1989 Teil I Nr 26 Ausgabetag 29 Dezember 1989 S 272 f Falk Beyer Energiepolitik der DDR online auf www gruenes blatt de abgerufen am 2 Marz 2010 a b c Friedrich Ebert Stiftung Hrsg Die Energiepolitik der DDR Mangelverwaltung zwischen Kernkraft und Braunkohle Verlag Neue Gesellschaft GmbH Bonn 1988 online auf epub ub uni muenchen de PDF Datei 4 9 MB Tagesordnung der 10 Sitzung der Volkskammer am 18 Jan 1956 online abrufbar auf den Internetseiten des Bundesarchivs DA 1 703 Minister fur Kohle und Energie der DDR Richard Goschutz SED 1955 1958 Klaus Siebold SED 1971 1979 Wolfgang Mitzinger SED 1979 1989 Ministerien der DDRAussenhandel Auswartiges Bauwesen Binnenhandel Bildung Finanzen Gesundheit Hochschulen Inneres Justiz Kultur Landwirtschaft Post Staatssicherheit Umweltschutz Verteidigung Verkehrswesen Wissenschaft und TechnikIndustrieministerien unter der Staatlichen PlankommissionChemie Elektro Energie Lebensmittel Erzbergbau Geologie Glas und Keramik Leichtindustrie Maschinen und Fahrzeugbau Materialwirtschaft Schwermaschinenbau Werkzeugmaschinenbau1989 1990 gegrundetArbeit und Soziales Familie und Frauen Kirchenfragen Tourismus Wirtschaft nbsp Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ministerium fur Kohle und Energie amp oldid 235265676