www.wikidata.de-de.nina.az
Der Minakshi Tempel Tamil மத ர ம ன ட ச ச ந தர ச வரர க ய ல in der englischen Schreibweise Meenakshi Amman Temple voller Name Sri Minakshi Sundareshwara Tempel ist ein Hindu Tempel in der Stadt Madurai im sudindischen Bundesstaat Tamil Nadu Er ist Minakshi der lokalen Erscheinungsform der Gottin Parvati und Sundareshvara Shiva geweiht die dem Mythos zufolge in Madurai geheiratet haben sollen Im Gegensatz zu den meisten anderen Shiva Tempeln steht in Madurai nicht Shiva sondern die Gottin im Mittelpunkt der Verehrung Die altesten Teile des Minakshi Tempels stammen aus der Pandya Zeit des 12 13 Jahrhunderts seine heutige Gestalt erhielt der Tempel im Wesentlichen wahrend der Nayak Herrschaft im 16 17 Jahrhundert Sudgopuram des Minakshi TempelsIm Inneren des TempelkomplexesDer Minakshi Tempel zahlt zu den herausragendsten Beispielen fur die dravidische Tempelarchitektur Wie es fur diesen Baustil kennzeichnend ist hat der Tempel einen rechteckigen Grundriss und ist nach geometrischen Prinzipien aufgebaut Der mit uber sechs Hektar sehr weitlaufige Tempelkomplex besteht aus drei konzentrischen Bereichen die um die beiden Sundareshvara und Minakshi geweihten Hauptschreine herum aufgebaut sind Im Inneren des verwinkelten Tempelkomplexes befinden sich zahlreiche weitere Bauelemente darunter Korridore mehrere grosse Saulenhallen und ein Tempelteich Die zwolf hoch aufragenden Gopurams Torturme des Tempels sind mit uppigem und bunt bemaltem Figurenschmuck ausgestattet und beherrschen weithin sichtbar das Stadtbild Madurais Auch der Stadtgrundriss Madurais richtet sich nach dem Minakshi Tempel welcher den Mittelpunkt der Altstadt bildet und von mehreren konzentrischen Ringstrassen umgeben wird Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Geschichte 3 Lage 4 Architektur 4 1 Uberblick 4 2 Gopurams 4 3 Schreine 4 4 Saulenhallen 4 5 Tempelteich 5 Religioses Leben 5 1 Gott und Gottin 5 2 Priester 5 3 Tempelbesucher 5 4 Tiere 5 5 Feste 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMythos BearbeitenWie fast jeder wichtige sudindische Tempel besitzt auch der Tempel von Madurai eine eigene Ortslegende sthalapurana welche die mythische Geschichte des Tempels erzahlt Die Ortslegende des Minakshi Tempels tragt den Titel Tiruvilaiyadarpuranam 1 Sie ist in zwei tamilischsprachigen Versionen eine vom Autor Perubatrapulliyur Nambi aus dem 12 Jahrhundert und eine von Paranchodimunivar aus dem fruhen 16 Jahrhundert und einer Sanskrit Version mit dem Titel Halasyamahatmya uberliefert Die Grundungslegende des Tempels von Madurai lautet wie folgt nbsp Im Saulengang um den Tempelteich erzahlen Wandmalereien aus dem 17 Jhd die Ortslegende des Tempels nach Der Gott Indra beging eine Sunde indem er einen Brahmanen totete Von Reue geplagt begab er sich aus dem Himmel auf die Erde Als er dort einen Hain von Kadamba Baumen durchschritt fuhlte er sich plotzlich von seiner Burde erlost Unter einem Kadamba Baum neben einem Teich entdeckte Indra ein Linga Zeichen Shivas Indra verehrte das Linga und baute um es herum einen kleinen Schrein Bei einem der Lingas die heute im Minakshi Tempel verehrt werden soll es sich um ebenjenes Linga handeln Eines Tages verbrachte der Kaufmann Dhanajaya eine Nacht in jenem Schrein und sah wie die Gotter das Linga verehrten Er berichtete dem Pandya Konig Kulasekara der in der nahen Stadt Manavur herrschte von dem was er gesehen hatte Am selben Tag hatte Kulasekara im Traum von Shiva die Anweisung erhalten an dem Ort den Dhanajaya ihm nennen wurde einen Tempel und eine Stadt zu errichten Auf dieses Zeichen hin grundete der Konig Madurai und liess den Tempel erbauen Des Konigs Nachfolger Malayadhvaja hatte keine Nachkommen und vollzog ein Opfer um von seiner Kinderlosigkeit erlost zu werden Daraufhin entstieg Minakshi dem Opferfeuer in Form eines dreijahrigen Madchens das drei Bruste hatte Eine Stimme aus dem Himmel verkundete dem Konig das Madchen wurde die uberzahlige Brust verlieren sobald sie ihren zukunftigen Ehemann erblicken wurde Als sie herangewachsen war wurde Minakshi zur Konigin gekront Sie zog mit einer grossen Armee aus um die Welt zu erobern Nachdem sie in vielen Schlachten siegreich gewesen war kam sie zum Kailasa Berg der Wohnstatte der Gotter und forderte das Heer Shivas heraus Als sie Shiva auf das Schlachtfeld treten sah verlor sie ihre dritte Brust und erkannte in ihm ihren zukunftigen Gatten Shiva beschied Minakshi nach Madurai zuruckzukehren Wenige Tage spater folgte er ihr und ehelichte sie in einer grossartigen Hochzeitszeremonie Zusammen mit Minakshi herrschte Shiva unter dem Namen Sundara Pandya uber Madurai und vollzog viele wundersame Taten Kartikeya Murugan wurde als Sohn des gottlichen Paares geboren und folgte unter dem Namen Ugra Pandya seinen Eltern auf den Thron Daraufhin zogen sich Shiva und Minakshi in den Tempel zuruck und verschwanden Der Gott Shiva kehrte aber immer wieder zuruck um Wunder zu vollbringen und bleibt der wahre Herrscher uber Madurai Geschichte Bearbeiten nbsp An Hindoo Temple at Madura Aquarell von Thomas und William Daniells 1798 Die Ursprunge des Minakshi Tempels lassen sich nur schwer fassen Die Stadt Madurai gehort zu den altesten Sudindiens und war bereits in den ersten Jahrhunderten v Chr die Hauptstadt des Pandya Reiches Die Stadt wird in der tamilischen Sangam Literatur 1 bis 6 Jahrhundert n Chr und in den Reiseberichten antiker griechischer und romischer Autoren beschrieben Mehrere Werke der Sangam Literatur erwahnen ein Shiva Heiligtum in Madurai doch sind die Angaben zu vage als dass sich dieser sicher mit dem heutigen Tempel identifizieren liesse Auch fur die Verehrung der Minakshi gibt es aus der fruhen Zeit keine Belege 2 Die altesten Teile des heutigen Tempels stammen aus der Zeit der zweiten Pandya Dynastie aus dem 13 Jahrhundert Die fruheste Inschrift stammt aus der Regierungszeit Konig Kulasekara Pandiyans 1190 1223 der auch in der Ortslegende des Tempels als mythischer Grunder genannt wird Wahrend seiner Herrschaft entstanden die beiden Hauptschreine des Tempels Seine Nachfolger liessen im 13 Jahrhundert den Tempelkomplex erweitern und erbauten die ersten beiden Gopurams Im Jahr 1311 eroberten aus Nordindien kommende islamische Truppen Madurai und plunderten auch den Tempel Nachdem das Vijayanagar Reich die kurzlebige muslimische Herrschaft uber Madurai beendet und die Stadt eingenommen hatte wurde der Tempel 1371 wieder instand gesetzt Die Konige von Vijayanagar setzten in Madurai Militarstatthalter Nayaks ein die nach dem Fall des Vijayanagar Reiches im Jahr 1565 die Macht ubernahmen Wahrend der Nayak Zeit wurde der Tempel von Madurai massgeblich erweitert und erhielt im 16 und 17 Jahrhundert im Wesentlichen seine heutige Gestalt 3 Lage Bearbeiten nbsp Der Minakshi Tempel bildet den Mittelpunkt der Altstadt MaduraisDer Minakshi Tempel liegt im Zentrum der am rechten d h sudlichen Ufer des Vaigai Flusses gelegenen Altstadt Madurais Der Stadtgrundriss Madurais richtet sich nach dem Minakshi Tempel Der Tempel bildet den Mittelpunkt der Altstadt und wird von mehreren konzentrischen annahernd rechteckigen Strassenringen umgeben die grob seinen Umrissen folgen Den innersten Strassenring die Adi Street bilden die Hofflachen innerhalb des Tempelkomplexes Direkt ausserhalb der Tempelmauern verlauft die Chittrai Street es folgen von innen nach aussen die Avani Mula Street und die Masi Street Diese Ringstrassen sind nach Monaten des tamilischen Kalenders benannt In dem jeweiligen Monat findet ein Tempelfest statt bei dem auf der entsprechenden Strasse eine Prozession veranstaltet wird mit der Ausnahme dass die Prozessionen der Monate Masi und Chittrai vertauscht wurden Die ausserste Ringstrasse die Veli Street wurde an der Stelle der Anfang des 19 Jahrhunderts zerstorten Stadtbefestigung gebaut Im rechten Winkel zu den Ringstrassen fuhren im Suden Westen und Norden Strassen axial auf die Eingangstore zu 4 Mit seinem konzentrisch um den Minakshi Tempel herum aufgebauten Stadtgrundriss verkorpert Madurai den klassischen Typus der sudindischen Tempelstadt wenn auch nicht in derselben Regelmassigkeit wie etwa das Idealbeispiel Srirangam Architektur BearbeitenUberblick Bearbeiten nbsp Grundriss Zahlen beziehen sich auf den Text Der Minakshi Tempel umfasst einen 258 241 m grossen rechteckigen Bereich mit einer Grundflache von 6 2 Hektar 5 Die sechs Meter hohe Umfassungsmauer besitzt in jeder der vier Himmelsrichtungen ein Eingangstor das jeweils von einem massiven Gopuram 1 4 bekront wird Die Linien welche zwischen den Gopurams verlaufen bilden die Hauptachsen des Tempels Sie sind etwas aus der Mitte versetzt und an den Himmelsrichtungen orientiert allerdings um 16 verdreht Ebenso wie sich der Stadtgrundriss Madurais nach dem Minakshi Tempel richtet ist auch der Tempelkomplex selbst konzentrisch aufgebaut Die zahlreichen ineinander ubergehenden Bauteile im Inneren des Tempels verbinden sich zu einem verwinkelten und schwer zu uberschauenden Komplex Im Inneren des Tempels befinden sich zwei Hauptschreine Einer ist Minakshi und einer Sundareshvara Beiname Shivas geweiht Der Sundareshvara Schrein 5 liegt im Schnittpunkt der Hauptachsen der Minakshi Schrein 6 befindet sich sudwestlich davon Eine Nebenachse verlauft parallel zur ost westlichen Hauptachse durch das Minakshi Heiligtum zum Tor der acht Gottheiten 7 in der ostlichen Mauer Der Sundareshvara und der Minakshi Schrein werden von jeweils zwei konzentrischen Umfassungsmauern mit weiteren Gopurams umgeben Diese schliessen zwei von Saulen gestutzte Umgange Prakaras ein Auf dem Hof des Tempels umgibt ein dritter Prakara die beiden Heiligtumer Neben den beiden Hauptschreinen gehoren zum Tempelkomplex noch ein separater kleinerer Schrein fur die Gottheit Javandishvara einer weiteren Erscheinungsform Shivas sudlich des Minakshi Heiligtums 8 ein Tempelteich 9 drei grosse Saulenhallen Mandapas im ostlichen Bereich des Tempels die Tausend Saulen Halle 10 das Viravasantaraya Mandapa 11 und das Minakshi Nayaka Mandapa 12 sowie kleinere Mandapas verbindende Korridore und andere kleinere Bauelemente Raume der Tempelverwaltung Wirtschaftsgebaude Stallungen etc nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Vollansicht des Minakshi Tempels vom Sudgopuram aus gesehen Gopurams Bearbeiten nbsp Die hoch aufragenden Gopurams beherrschen die Skyline Madurais nbsp Uberbordender Figurenschmuck an einem der GopuramsDer Minakshi Tempel verfugt uber zwolf Gopurams Torturme Wie es fur den Dravida Stil typisch ist nimmt ihre Grosse von aussen nach innen ab Die vier Gopurams in der aussersten Umfassungsmauer erreichen Hohen von rund sechzig Metern und beherrschen weithin sichtbar das Stadtbild Madurais Sie bestehen aus einem zweistockigen Sockel einem Uberbau aus neun Geschossen und einem Dachaufsatz Ihre Form ist pyramidal mit einer konkaven Linienfuhrung Die Uberbauten werden ganzlich von uberbordendem Figurenschmuck aus jeweils uber 1000 bunt bemalten Stuckfiguren von Gottern Damonen und mythologischen Szenen bedeckt Die Ausstattung der Gopurams mit Figurenschmuck geht auf die Nayak Zeit 16 17 Jahrhundert zuruck 6 Als der Minakshi Tempel 1960 63 umfassend renoviert wurde kam es in der Offentlichkeit zu einer lebhaften Debatte daruber ob die Gopurams einfarbig oder entsprechend dem ursprunglichen Zustand bunt gestaltet werden sollten Letztlich wurde die Frage durch eine Volksabstimmung zugunsten der polychromen Variante entschieden Der alteste der Gopurams ist der Ostgopuram der 1256 vollendet wurde Er ist auch als Raya Gopuram bekannt und hat eine Grundflache von 20 1 33 8 m und eine Hohe von 60 7 m Der 1323 gebaute Westgopuram ist 59 8 m hoch bei einer vergleichsweise kleinen Basis von 19 4 30 8 m Als der schonste der Gopuram gilt wegen seiner besonders konkaven Form und dem Blick der sich uber den Tempelteich auf ihn bietet der 1559 entstandene Sudgopuram Mit 62 6 m ist er zudem der hochste Gopuram seine Grundflache betragt 49 20 4 m Der Nordgopuram wurde zwischen 1564 und 1572 gebaut blieb aber lange unvollendet und wurde erst im 19 Jahrhundert fertiggestellt Er hat eine Grundflache von 20 2 34 m und ist 59 6 m hoch 7 Der grosste der Gopurams im Tempelinneren ist der Chitra Gopuram der in einer Linie mit dem Minakshi Schrein und dem Tor der acht Gottheiten zwischen dem Tempelteich und dem Minakshi Nayaka Mandapa liegt Er verfugt uber sieben Geschosse und ist 45 9 m hoch Sieben weitere deutlich niedrigere Torturme befinden sich an den Umfassungsmauern der beiden Schreine Der Sundareshvara Schrein hat funf Gopurams vier funfstockige in der ausseren Mauer einen dreistockigen in der inneren In der Umfassungsmauer des Minakshi Schreins befinden sich zwei Gopurams Traditionell fuhrt der Haupteingang in den Tempel durch das Tor der acht Gottheiten Heute werden aber meist die Gopurams als Eingange genutzt Der nordliche Gopuram ist dabei den Tempelpriestern vorbehalten Der Ostgopuram galt lange als Unheil verheissend weil sich einer Legende zufolge im 17 Jahrhundert ein Tempeldiener von ihm in den Tod gesturzt haben soll 8 Schreine Bearbeiten nbsp Vergoldeter Turm uber dem Sundareshvara Schrein nbsp Linga in einem Nebenschrein des Sundareshvara HeiligtumsDer Minakshi Tempel besitzt zwei Hauptschreine Aus architektonischer Sicht stellt sich der Sundareshvara Schrein durch seine Grosse sowie seine Lage im Mittelpunkt der Hauptachsen des Tempels und nordostlich des Minakshi Schreines als der wichtigere der beiden dar 9 Beide Schreine sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut Im Zentrum befindet sich das Allerheiligste Garbhagriha mit den Gotterbildern Das Allerheiligste des Sundareshvara Schreins hat eine Grundflache von 10 10 m beim Minakshi Schrein sind es 7 5 7 5 m Ostlich vor dem Allerheiligsten sind zwei Vorkammern Ardhamandapa und Mahamandapa vorgelagert Das Allerheiligste wird von zwei konzentrischen saulengestutzten Umgangen Prakaras umgeben und von einem Turm Shikhara bekront der nur von bescheidener Hohe dafur aber mit Gold uberzogen ist Die beiden Schreine bilden den altesten Teil des Tempels Sie entstanden wahrend der Herrschaftszeit von Kulasekara Pandiyan 1190 1216 Seine Nachfolger liessen im 13 Jahrhundert die Vorkammern und die Umgange erbauen Weitere Umbauten fanden im 16 und 17 Jahrhundert statt 10 Im Innersten des Sundareshvara Schreins befindet sich wie in fast allen Shiva Tempeln keine bildliche Darstellung der Gottheit sondern ein Linga als nicht bildhaftes Symbol Shivas Minakshi ist dagegen anthropomorph dargestellt Ihr Bildnis ist etwa 1 20 Meter hoch und aus grunem Stein gefertigt Ausser diesen beiden unbeweglichen Statuen im Allerheiligsten werden im Tempel Bronzestatuen der beiden Gottheiten aufbewahrt die bei Prozessionen herausgetragen werden konnen Neben dem Linga und der Minakshi Statue beherbergen die beiden Schreine zahlreiche weitere Bildnisse Direkt gegenuber den beiden Heiligtumern steht jeweils eine Figur von Shivas Reittier Vahana dem Nandi Bullen An den Toren auf der West Ost Achse befinden sich Statuen von Vinayaka Ganesha und Subramanya Skanda Murugan den Sohnen des gottlichen Paares Ferner gibt mehrere weitere Lingas Bildnisse von anderen Erscheinungsformen Shivas und der Gottin anderer Gottheiten der 63 in Tamil Nadu verehrten shivaitischen Heiligen Nayanmars der Sangam Dichter sowie den Stumpf eines Kadamba Baumes Die Vinayaka Statue die am sudlichen Eingang des Sundareshvara Schreins steht soll im 17 Jahrhundert auf dem Grund des Mariamman Teppakulam Teiches entdeckt und in den Tempel verbracht worden sein Besonderer Beliebtheit unter den Glaubigen erfreuen sich die im zweiten Prakara des Sundareshvara Schreins befindlichen Reliefs einer gebarenden Frau die von schwangeren Frauen mit Ol bestrichen wird und des Affengottes Hanuman der stets mit rotem Farbpulver bedeckt ist Bis vor kurzem war es unter den Tempelbesuchern Sitte zwei Statuen die Shiva als Urdhva Tandava und die Gottin als Bhadrakali beim Tanzwettbewerb darstellen mit Butterkugeln zu bewerfen Saulenhallen Bearbeiten nbsp Skulpturierte Saulen in der 1000 Saulen HalleIm ostlichen Bereich des Tempels befinden sich mehrere Saulenhallen Mandapas von denen die Tausend Saulen Halle das Viravasantaraya Mandapa und das Minakshi Nayaka Mandapa die bedeutendsten sind Sie stammen allesamt aus der Nayak Zeit zwischen dem 16 und dem fruhen 18 Jahrhundert Die Dacher der Hallen werden von teils kunstvoll mit Skulpturen von Pferden Lowen oder Gottern geschmuckten monolithischen Pfeilern gestutzt Die Mandapas dienen als Versammlungssale Aufenthaltsraume fur Pilger und Markthallen in denen Verkaufer den Tempelbesuchern Devotionalien verkaufen Das grosste Mandapa ist die sogenannte 1000 Saulen Halle Ayirakkal Mandapa mit einer Grundflache von 76 73 m Tatsachlich betragt die Anzahl der Saulen hier 1029 11 Heute dient die 1572 erbaute Halle nicht mehr ihrer ursprunglichen Funktion sondern beherbergt ein Tempelmuseum mit einer Sammlung von Skulpturen Zwischen dem Ostgopuram und dem Sundareshvara Schrein liegt das 1608 1623 erbaute Viravasantaraya Mandapa das zahlreiche Verkaufsstande beherbergt Das Minakshi Nayaka Mandapa erbaut 1704 1732 befindet sich zwischen dem Tempelteich und dem Tor der acht Gottheiten Ausserhalb des Tempels gegenuber dem Ostgopuram liegt das 100 32 m grosse und von 124 Pfeilern gestutzte Pudu Mandapa Es gehort genau genommen nicht Tempelkomplex wurde aber unter Tirumalai Nayak 1623 1659 als vorgelagerte Eingangshalle des Tempels angelegt Heute wird es als Markthalle genutzt Tempelteich Bearbeiten nbsp Blick auf den TempelteichNahe dem Sudgopuram und dem Minakshi Schrein liegt der Tempelteich welcher als Teich des goldenen Lotus Pottamarai Kulam bekannt ist Es handelt sich um ein rechteckiges Becken mit zum Wasser fuhrenden Treppenstufen Ghats In der Mitte befinden sich eine goldene Saule und eine ebenfalls vergoldete Skulptur einer Lotusblute Der Tempelteich dient Glaubigen als Ort fur rituelle Waschungen Den Teich des goldenen Lotus umgibt ein Saulengang dessen Wande mit Wandmalereien aus dem 17 Jahrhundert geschmuckt sind Diese stellen Szenen aus dem Tiruvilayadal Puranam der Ortslegende des Minakshi Tempels dar Ein weiterer mit dem Minakshi Tempel verbundener Tempelteich der Mariamman Teppakulam Teich befindet sich rund funf Kilometer ostlich Er wurde 1646 angelegt und ist der grosste Tempelteich Tamil Nadus Alljahrlich im Januar oder Februar werden die Gotterbilder Minakshis und Sundareshvaras anlasslich des Teppam Festes in einer feierlichen Prozession zum Mariamman Teppakulam Teich gebracht Religioses Leben BearbeitenGott und Gottin Bearbeiten nbsp Vishnu ubergibt Shiva Minakshi als Ehefrau Skulptur im Minakshi Tempel Der Tempel von Madurai ist ein shivaitischer Tempel der Shivaismus ist neben dem Vishnuismus eine der beiden Hauptstromungen des orthodoxen Hinduismus Im Tempel werden der Gott Shiva und seine Gefahrtin Minakshi verehrt die dem Mythos zufolge hier geheiratet haben sollen Minakshi wird als lokale Erscheinungsform der Gottin Parvati identifiziert und gilt gleichzeitig als Schwester Vishnus Aussergewohnlich fur einen Shiva Tempel ist dass in Madurai nicht Shiva sondern die Gottin im Mittelpunkt der Verehrung steht Nominell ist Shiva der Hauptgott des Tempels doch wird entgegen der ublichen Praxis Minakshi stets vor ihrem Gatten gehuldigt Auch wird ihr Gotterbild bei Prozessionen entgegengesetzt zur ublichen Ordnung zur Rechten ihres Ehemanns positioniert 12 Dies spiegelt sich auch in der tamilischen Redensart Ist bei euch zu Hause Madurai oder Chidambaram wider bei der Madurai fur die weibliche und Chidambaram fur die mannliche Dominanz in einer Ehe steht 13 Der Gott Shiva hat neben seinen aus der hinduistischen Mythologie bekannten Erscheinungsformen zahlreiche lokale auf einen bestimmten Tempel beschrankte Manifestationen mit jeweils eigenen Charakteristika und einem eigenen mit dem Ort verknupften Mythos In Madurai wird Shiva als Sundareshvara der schone Herr bzw Chokkar der Schone verehrt Zudem gilt der Minakshi Tempel neben dem Nataraja Tempel von Chidambaram sowie den Tempeln von Tirunelveli Tiruvalangadu und Courtallam als eine von funf Tanzhallen Pancha Sabha in denen Shiva in seiner Erscheinungsform als Nataraja seinen kosmischen Tanz auffuhrt Priester Bearbeiten nbsp Priester am Vinayaka SchreinIm Jahr 2000 arbeiteten im Minakshi Tempel gut siebzig Priester 14 Die Priester werden Bhattars genannt ursprunglich ein Ehrentitel und tragen diese Bezeichnung auch als Kasten Nachnamen Die Bhattars gehoren wie die Priester aller shivaitischen Tempel Tamil Nadus zu den Adishaivas einer brahmanischen Unterkaste Die Priester leben geschlossen in einem Viertel nordlich des Tempels Ihren eigenen Chroniken zufolge sollen die Tempelpriester unter Kulasekara Pandiyan 1190 1216 aus Nordindien nach Madurai gekommen sein 15 Daneben arbeiten im Tempel Tempeldiener die einer anderen nicht priesterlichen brahmanischen Unterkaste angehoren Sie bereiten unter anderem die Speisen vor die den Gottern dargeboten werden und assistieren den Priestern bei ihren Riten Tempelbesucher Bearbeiten nbsp Tempelbesucher in einer SaulenhalleDer Minakshi Tempel ist einer der meistbesuchten Tempel Tamil Nadus Nach einer Schatzung aus den 1980er Jahren suchen taglich durchschnittlich rund 20 000 Menschen den Tempel auf an besonderen Feiertagen kann die Zahl sich verdoppeln 16 Der Tempelbesuch folgt bei Glaubigen einer festgelegten Abfolge Dabei werden die Heiligtumer zuerst der Minakshi und dann der Sundareshvara Schrein vom ausseren zum inneren Prakara voranschreitend im Uhrzeigersinn umschritten Pradakshina 17 Weil sich die Verehrung Minakshis im Wesentlichen auf Madurai und Umgebung beschrankt ist der Minakshi Tempel kein allzu bedeutendes Wallfahrtsziel Dennoch besuchen Pilger aus anderen Teilen Indiens auf dem Weg nach Rameswaram oftmals den Tempel wegen seiner Grosse und seines hohen Alters Fur auslandische Touristen gehort der Minakshi Tempel zu den wichtigsten touristischen Sehenswurdigkeiten Tamil Nadus Jahrlich besuchen 150 000 Auslander Madurai Stand 2003 18 Nicht Hindus ist der Zutritt zu den heiligsten Bereichen des Tempels dem Minakshi Schrein und dem innersten Prakara des Sundareshvara Schreines verwehrt Zugangsbeschrankungen fur Dalits Kastenlose bestehen hingegen seit 1939 nicht mehr 19 Tiere Bearbeiten nbsp Ein Tourist wird vom Tempelelefanten gesegnetIm Minakshi Tempel wird eine Reihe von Tieren gehalten Wie in den meisten grosseren Hindutempeln segnet auch im Tempel von Madurai ein Tempelelefant die Besucher gegen eine Geldspende durch eine Beruhrung mit dem Russel Daneben nimmt er festlich geschmuckt an Prozessionen zu bestimmten Festen teil Derzeit gibt es im Minakshi Tempel nur einen Tempelelefanten die 1997 geborene Elefantenkuh Parvathi Neben dem Elefanten leben im Tempel von Madurai Kuhe und einzigartig fur Sudindien zwei Kamele die ebenfalls bei Prozessionen eingesetzt werden Im Minakshi Schrein werden ferner sprechende Papageien gehalten die darauf trainiert sind den Namen der Gottin auszusprechen der Papagei gilt als Erkennungszeichen Minakshis Feste Bearbeiten nbsp Tempelwagen beim Chittirai FestMadurai feiert jedes Jahr elf grosse Tempelfeste In jedem Monat des tamilischen Kalenders mit Ausnahme des Monsun Monats Ani Juni Juli findet ein Fest statt bei dem die Gotterbilder Minakshis und Shivas in prunkvollen Prozessionen auf grossen Tempelwagen Rathas durch die Ringstrassen um den Tempel herum gezogen werden Das Hauptfest findet im Monat Chittirai April Mai statt Bei diesem zwolftagigen Fest zu dem zehntausende Menschen nach Madurai stromen wird die im Grundungsmythos des Tempels geschilderte gottliche Hochzeit zwischen Shiva und Minakshi zelebriert Am achten Tag des Festes wird Minakshi zur Herrin der Stadt gekront Am Tag darauf wird sie auf der Masi Strasse durch die Stadt getragen um ihren Herrschaftsanspruch gegenuber den Gottheiten der acht Himmelsrichtungen zu demonstrieren Die Gottin unterwirft Indra im Osten Agni im Sudosten Yama im Suden Nirriti im Sudwesten Varuna im Westen Vayu im Nordwesten und Kubera im Norden Erst Ishana eine Form Shivas im Nordosten bezwingt Minakshi die daraufhin in ihm ihren zukunftigen Gatten erkennt Am zehnten Tag des Festes wird die Hochzeit des gottlichen Paares vollzogen und am elften Tag durch eine grosse Prozession gefeiert 20 Literatur BearbeitenChristopher J Fuller Servants of the Goddess The Priests of a South Indian Temple Cambridge Studies in social anthropology Bd 47 CUP Cambridge 1984 ISBN 0 521 24777 2 Christopher J Fuller The Renewal of the Priesthood Modernity and Traditionalism in a South Indian Temple Princeton University Press Princeton New Jersey 2003 ISBN 0 691 11657 1 A V Jeyechandrun The Madurai temple complex Publications of Madurai Kamaraj University Bd 83 Madurai 1985 zugl Dissertation Universitat Maduraj 1981 R Kasirajan Minakshi Temple In S V Subramanian G Rajendran Hrsg Heritage of the Tamils Temple Arts Publications of the International Institute of Tamil Studies Bd 110 IITS Madras 1983 S 522 541 Laszlo Peter Kollar Symbolism in Hindu architecture as revealed in the Shri Minakshi Sundareswar Aryan Books New Delhi 2001 ISBN 81 7305 204 2 illustriert von Alan Croker R Venkataraman The Sculptures on the Gopurams of Madurai Minakshi Sundaresvara Temple Complex A Survey In S V Subramanian G Rajendran Hrsg Heritage of the Tamils Temple Arts Publications of the International Institute of Tamil Studies Bd 110 IITS Madras 1983 S 374 391 Einzelnachweise Bearbeiten R Dessigane P Z Pattabiramin und J Filliozat Ubers und Hrsg La legende des jeux de Civa a Madurai D apres les textes et les peintures Pondichery 1960 Susan J Lewandowski Changing form and function in the ceremonial and the colonial port city in India An historical analysis of Madurai and Madras In Modern Asian Studies 11 1977 S 183 212 hier S 190 Zur Baugeschichte des Minakshi Tempels siehe A V Jeyechandrun The Madurai temple complex Madurai 1985 S 159 188 Zur Stadtarchitektur Madurais siehe Lewandowski 1977 847 792 Englische Fuss Zahlen nach R Kasirajan Minakshi Temple in S V Subramanian G Rajendran Heritage of the Tamils Temple arts Madras 1985 S 523 Es finden sich abweichende Angaben R Venkataraman The Sculptures on the Gopurams of Madurai Minakshi Sundaresvara Temple Complex A Survey in S V Subramanian G Rajendran Hrsg Heritage of the Tamils Temple Arts Madras 1983 S 383 Kasirajan 1985 S 526 529 Kasirajan 1985 S 527 f C J Fuller Servants of the Goddess The Priests of a South Indian Temple Cambridge u A 1984 S 2 f Kasirajan 1985 S 524 f Kasirajan 1985 S 532 Es finden sich abweichende Angaben C J Fuller The divine couple s relationship in a south Indian temple Minakṣi and Sundaresvara at Madurai in History of Religions 19 1980 S 321 348 Kasirajan 1985 S 522 C J Fuller The Renewal of the Priesthood Modernity and Traditionalism in a South Indian Temple Princeton 2003 S 21 Jeyechandrun 1985 S 142 Fuller 1984 S 5 Detaillierte Beschreibung der Abfolge des Tempelbesuchs auf der Website des Minakshi Tempels Archiviert vom Original am 10 August 2007 abgerufen am 4 Januar 2009 engl The Hindu Tourism Madurai s mainstay 20 Januar 2003 archiviert vom Original am 13 November 2009 abgerufen am 4 Januar 2009 engl nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hinduonnet com Fuller 1984 S 43 f Niels Gutschow Jan Pieper Indien Von den Klostern des Himalaya zu den Tempelstadten Sudindiens Bauform und Stadtgestalt einer bestandigen Tradition Koln 1978 S 381 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minakshi Tempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Tempels engl Bernhard Peter Die Tempelstadt Madurai TempleNet Madurai engl nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Februar 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 9 919393994887 78 119487762451 Koordinaten 9 55 9 8 N 78 7 10 2 O Normdaten Geografikum GND 4658218 6 lobid OGND AKS LCCN n83187405 VIAF 126709993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minakshi Tempel amp oldid 236992053