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Dieser Artikel behandelt die sudindische Stadt Madurai Zu weiteren Bedeutungen siehe Madurai Begriffsklarung d1Maduraiமத ர Madurai Indien Staat Indien IndienBundesstaat Tamil NaduDistrikt MaduraiSubdistrikt MaduraiLage 9 55 N 78 7 O 9 9194444444444 78 119444444444 134 Koordinaten 9 55 N 78 7 OHohe 134 mFlache 51 5 km Einwohner Agglomeration 1 017 865 2011 1 462 420 2011 Bevolkerungsdichte 19 764 Ew km Blick auf Madurai mit den Gopurams des Minakshi Tempels Blick auf Madurai mit den Gopurams des Minakshi TempelsMadurai Tamil மத ர Maturai ˈmad ɯrɛi bis 1949 Madura ist eine Stadt im sudindischen Bundesstaat Tamil Nadu Die Stadt eine der altesten Sudasiens liegt im Sudwesten Tamil Nadus am Ufer des Flusses Vaigai und zahlt heute etwa 1 Million Einwohner Damit ist Madurai die drittgrosste Stadt des Bundesstaates Die Stadt ist Verwaltungssitz des Distrikts Madurai Madurai ist eine der altesten Stadte Sudindiens und kann auf eine uber zweitausendjahrige Geschichte zuruckblicken Zwischen dem 3 Jahrhundert v Chr und dem 4 Jahrhundert n Chr war Madurai die Hauptstadt des Pandya Reiches eines der ersten fruhen Reiche Sudindiens Im 12 Jahrhundert erlebte das Pandya Reich eine Renaissance Spater war Madurai Hauptstadt des kurzlebigen Sultanats Madurai und dann der Nayaks von Madurai Hauptsehenswurdigkeit Madurais ist der Minakshi Tempel dessen hoch aufragende Gopurams Torturme weithin sichtbar das Stadtbild Madurais dominieren Der im Wesentlichen wahrend der Nayak Zeit im 15 bis 17 Jahrhundert erbaute Tempel ist ein herausragendes Beispiel fur die dravidische Tempelarchitektur Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Topografie 2 Geschichte 2 1 Erstes Pandya Reich 2 2 Zweites Pandya Reich und Sultanat Madurai 2 3 Vijayanagar und Nayaks 2 4 Britische Kolonialzeit und Unabhangigkeit 3 Bevolkerung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Satellitenbild Madurais nbsp Plan der Altstadt von MaduraiMaduraiKlimadiagrammJFMAMJJASOND 14 31 20 9 4 33 21 16 36 23 53 37 25 77 38 26 41 37 26 56 36 26 87 36 25 120 35 25 182 33 24 146 30 23 57 30 21 Temperatur C Niederschlag mm Quelle WMOMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Madurai Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 30 6 33 0 35 6 36 9 37 6 36 8 36 0 35 8 34 9 32 8 30 4 29 7 O 34 2Mittl Tagesmin C 20 3 21 1 23 0 25 2 26 1 26 0 25 7 25 3 24 5 23 6 22 5 21 1 O 23 7Niederschlag mm 14 1 9 4 15 6 53 2 76 7 41 2 56 2 86 6 119 9 182 0 145 8 56 6 S 857 3Regentage d 1 7 1 5 1 9 4 4 3 2 6 3 7 6 8 8 6 11 7 8 5 5 6 S 60 9Temperatur 30 6 20 3 33 0 21 1 35 6 23 0 36 9 25 2 37 6 26 1 36 8 26 0 36 0 25 7 35 8 25 3 34 9 24 5 32 8 23 6 30 4 22 5 29 7 21 1Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 14 1 9 4 15 6 53 2 76 7 41 2 56 2 86 6 119 9 182 0 145 8 56 6 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle WMOLage Bearbeiten Madurai liegt im Suden Tamil Nadus rund 450 Kilometer sudwestlich von Chennai Madras der Hauptstadt des Bundesstaates und 250 Kilometer nordlich vom Kap Komorin der Sudspitze des Indischen Subkontinents Die Stadt ist Verwaltungssitz des Distrikts Madurai Madurai liegt in einer Ebene auf etwa 140 Metern uber dem Meeresspiegel umgeben von einzelnen schroffen Bergen besonders markant ist der Elefantenkopfberg in ihrem Nordwesten Durch die Stadt fliesst der Vaigai Fluss der aber nur wahrend der Regenzeit Wasser fuhrt Topografie Bearbeiten Die Stadtgemeinde Madurai Madurai Corporation hat eine Flache von 148 Quadratkilometern 1 Madurai teilt sich in die Altstadt am sudlichen und die wahrend der Kolonialzeit entstandene Neustadt am nordlichen Ufer des Vaigai Flusses Der Minakshi Tempel Madurais wichtigste Sehenswurdigkeit bildet buchstablich den Mittelpunkt der Altstadt Der Stadtgrundriss der Altstadt richtet sich mit mehreren konzentrischen Ringstrassen die den Umrissen des Tempelkomplexes folgen und axial auf die Gopurams Torturme des Tempels zulaufenden Strassen nach dem Minakshi Tempel Die grob rechteckigen Ringstrassen Chittrai Street Avani Mula Street und Masi Street sind nach Monaten des tamilischen Kalenders benannt In dem jeweiligen Monat werden die Gotterbilder aus dem Tempel in einer grossen Prozession durch die entsprechende Strasse gezogen Die ausserste Ringstrasse Veli Street wurde an der Stelle der Anfang des 19 Jahrhunderts zerstorten Stadtbefestigung gebaut Mit seinem konzentrisch um den Minakshi Tempel herum aufgebauten Stadtgrundriss verkorpert Madurai den Typus der klassischen sudindischen Tempelstadt wenn auch nicht in derselben Regelmassigkeit wie etwa das Idealbeispiel Srirangam Der internationale Flughafen Madurai liegt etwas sudlich der Stadt Geschichte BearbeitenErstes Pandya Reich Bearbeiten Madurai ist mit einer uber zweitausendjahrigen Geschichte eine der altesten Stadte im Suden Indiens und gilt als Wiege der tamilischen Kultur Daher tragt es den Beinamen Athen des Ostens Die Ursprunge der Stadt liegen im Dunkeln Die lokale Ortslegende leitet den Namen Madurai vom Sanskrit Wort madhura Nektar ab wahrscheinlicher ist aber dass eine Verbindung zur Stadt Mathura in Nordindien besteht 2 In den ersten vorchristlichen Jahrhunderten beherrschte die Pandya Dynastie von Madurai aus eines der ersten fruhen Reiche Sudindiens Der griechische Historiker Megasthenes der im 3 Jahrhundert v Chr am Hofe des nordindischen Maurya Herrschers Chandragupta weilte berichtet in seiner Indike vom Pandya Reich und dessen Hauptstadt Madurai Auch im Sanskrit Text Arthashastra des Kautilya um 300 v Chr wird Madurai erwahnt In der alttamilischen Sangam Literatur 1 bis 6 Jahrhundert n Chr hat Madurai eine prominente Rolle Der Legende zufolge soll die Stadt Sitz einer Akademie sangam von Dichtern gewesen sein die die Tamil Dichtung pflegten 3 Unter den zahlreichen Erwahnungen Madurais in der Sangam Literatur sticht das Maduraikkanchi hervor das in 782 Versen lebendig das Stadtleben in Madurai beschreibt 4 Auch das Epos Silappadigaram spielt in Madurai Zweites Pandya Reich und Sultanat Madurai Bearbeiten nbsp Munze Jalaluddin Ahsan Khans des ersten Sultans von Madurai 1335 1339 Das Eindringen der Kalabhra im 4 Jahrhundert n Chr beendete die Vormacht der Pandya die von nun an nurmehr Vasallen anderer Herrscher waren Ende des 12 Jahrhunderts gelang es den Pandyas aber ihre Vormachtstellung wiederzuerlangen 1279 besiegten die Pandya das zuvor beherrschende Chola Reich und konnten ihr Reich bis zum Godavari und auf den Norden Sri Lankas erweitern Die Herrschaft der Pandya wurde bald darauf aber wieder gebrochen als Malik Kafur ein General Ala ud Din Khaljis 1310 einen Feldzug des Sultanats von Delhi nach Sudindien fuhrte und Madurai eroberte 1334 ging aus der Provinz des Delhi Sultanats das eigenstandige Sultanat Madurai hervor Die islamische Herrschaft uber das Gebiet wahrte nur kurz 1372 wurde das Sultanat vernichtend vom Hindu Konigreich Vijayanagar geschlagen welches sich in der Folge zum machtigsten Reich Sudindiens entwickelte Vijayanagar und Nayaks Bearbeiten nbsp Robert Montgomery Martin The Celebrated Hindoo Temples and Palace at Madura um 1860 Die Vijayanagar Herrscher setzen in den verschiedenen Teilen ihres Reiches Militarstatthalter Nayaks ein die sich nach dem Fall des Vijayanagar Reichs im Jahr 1565 selbststandig machten Die Nayaks von Madurai herrschten von Madurai und spater von Tiruchirappalli Trichinopoly aus uber die sudlichen Teile des heutigen Tamil Nadus Auf die Nayak Zeit gehen die Erweiterung des Minakshi Tempels und der Bau des Tirumalai Nayak Palastes zuruck Nach dem Tod des grossten Nayak Herrschers Tirumalai Nayak 1623 1659 destabilisierte sich die Herrschaft der Nayaks von Madurai zusehends ehe sie 1736 endgultig unterging Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurde Madurai von den Nawabs von Arcot und den Marathen beherrscht ehe es unter britischen Einfluss kam Britische Kolonialzeit und Unabhangigkeit Bearbeiten 1801 trat der Nawab von Arcot seine Besitzungen an die Briten ab So wurde Madurai zu einem Teil Britisch Indiens und wurde in deren Provinz Madras eingegliedert Die Briten machten Madurai zur Distrikthauptstadt und erbauten auf der anderen Seite des Vaigai Flusses die Neustadt Cantonment Nach der indischen Unabhangigkeit kam Madurai 1956 zum neugeformten Bundesstaat Madras der Indischen Union der 1969 in Tamil Nadu umbenannt wurde Bevolkerung Bearbeiten nbsp Strassenszene in Madurai im Hintergrund der Minakshi TempelNach der Volkszahlung 2011 hat Madurai 1 016 885 Einwohner Damit ist Madurai nach der Hauptstadt Chennai und der Industriestadt Coimbatore die drittgrosste Stadt Tamil Nadus In der Agglomeration Madurai die uber die administrativen Stadtgrenzen herausreicht leben 1 462 420 Menschen 5 Unter den Einwohnern Madurais stellen nach der Volkszahlung 2011 Hindus mit 86 Prozent die Mehrheit Daneben gibt es Minderheiten von Muslimen 9 Prozent und Christen 5 Prozent 6 Madurai ist Sitz des romisch katholischen Erzbistums Madurai sowie des Bistums Madurai Ramnad der anglikanischen Church of South India Die Hauptsprache in Madurai ist wie in ganz Tamil Nadu das Tamilische Nach der Volkszahlung 2001 sprechen 91 Prozent der Einwohner Madurais Tamil als Muttersprache Die grosste sprachliche Minderheit sind die Sprecher des Saurashtri 5 Prozent der Stadtbevolkerung Das Saurashtri ist eng mit der nordwestindischen Sprache Gujarati verwandt seine Sprecher sind Angehorige der Weberkaste der Patnulkarar die ursprunglich aus Gujarat eingewandert sind und heute in verschiedenen Stadten Tamil Nadus siedeln Ausserdem leben in Madurai wie in anderen Orten Tamil Nadus seit der Vijayanagar Zeit Telugu sprechende Kasten Sprecher des Telugu machen etwa 2 Prozent der Einwohner der Stadt aus Weitere 2 Prozent entfallen auf sonstige Sprachen 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Im Inneren des Minakshi TempelsHauptsehenswurdigkeit Madurais ist der hinduistische Minakshi Tempel Er ist Minakshi einer lokalen Erscheinungsform der Gottin Parvati und ihrem Gatten Sundareshvara Shiva geweiht die dem Mythos zufolge in Madurai geheiratet haben sollen Die altesten Teile des Minakshi Tempels stammen aus der Pandya Zeit im 12 13 Jahrhunderts seine heutige Gestalt erhielt der Tempel im Wesentlichen wahrend der Nayak Herrschaft im 16 17 Jahrhundert Der Minakshi Tempel gilt als Blute des spaten Dravida Stils Der mit uber sechs Hektar weitlaufige Tempelkomplex umfasst neben den Hauptschreinen zahlreiche weitere Bauelemente darunter mehrere grosse Saulenhallen und einen Tempelteich Die zwolf hoch aufragenden Gopurams Torturme des Tempels sind mit uppigem und bunt bemaltem Figurenschmuck ausgestattet und beherrschen das Stadtbild Madurais Eine weitere Sehenswurdigkeit Madurais ist der Tirumalai Nayak Palast im ostlichen Teil der Altstadt Er wurde 1636 unter der Herrschaft des Nayak Herrschers Tirumalai erbaut Ursprunglich war der Palastkomplex wesentlich grosser heute sind noch die Haupt und die Tanzhalle sowie der 75 52 Meter grosse Innenhof erhalten Dennoch gehort er zu den bedeutendsten Beispielen fur die sudindische Palastarchitektur Madurai gehort dank des Minakshi Tempels zu den touristischen Attraktionen Tamil Nadus Im Jahr 2011 kamen 8 5 Millionen in und auslandische Besucher in die Stadt 8 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenRukmini Devi Arundale 1904 1986 indische Theosophin Tanzerin und Politikerin Augustus De Morgan 1806 1871 britischer Mathematiker Madurai Mani Iyer 1912 1968 indischer Sanger und Vertreter der Karnatischen Musik Mani Ratnam 1956 indischer Regisseur M S Subbulakshmi 1916 2004 indische Sangerin Pichai Sundararajan 1972 CEO von Google Vadivelu 1960 indischer Schauspieler Sivakumar Veerasamy 1971 indischer PflanzengenetikerEinzelnachweise Bearbeiten Madurai Corporation About City Memento des Originals vom 8 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot 203 101 40 168 K A Nilakantha Sastri The Illustrated History of South India From Prehistoric Times to the Fall of Vijayanagar New Delhi Oxford University Press 2009 S 13 Sastri 2009 S 39 Kamil Zvelebil The Smile of Murugan On Tamil Literature of South India Leiden E J Brill 1973 S 60 f Census of India 2011 Provisional Population Totals Urban Agglomerations Cities having population 1 lakh and above PDF 141 kB Census of India 2011 C 1 Population By Religious Community Tamil Nadu Census of India 2001 C 16 City Population by Mother Tongue Tamil Nadu abgerufen unter Tabulations Plan of Census Year 2001 The Hindu 1 Marz 2012 State attracted over 14 crore tourists during 2011 Literatur BearbeitenD Devakunjari Madurai through the Ages Madras 1970 C J Fuller Madurai In George Michell Hrsg Temple Towns of Tamil Nadu Bombay Marg Publications 1993 S 94 113 Susan J Lewandowski Changing form and function in the ceremonial and the colonial port city in India An historical analysis of Madurai and Madras In Modern Asian Studies 11 1977 S 183 212 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Madurai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadtgemeinde Madurai Geographische und klimatische Daten fur Madurai Homepage des Minakshi TempelsNormdaten Geografikum GND 4275927 4 lobid OGND AKS VIAF 158274678 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madurai amp oldid 236415222