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Michail Sergejewitsch Babuschkin russisch Mihail Sergeevich Babushkin 24 Septemberjul 6 Oktober 1893greg in Bordino bei Moskau 18 Mai 1938 bei Archangelsk war ein sowjetischer Pilot der vor allem durch seine Fluge zur Erkundung der Arktis in den 1930er Jahren Bekanntheit erlangte Michail Babuschkin 1938 Unterschrift von Michail BabuschkinBabuschkin 3 v l als Teilnehmer von Nordpol 1 In der Bildmitte der Expeditionsleiter Otto Schmidt rechts daneben Michail Wodopjanow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichail Babuschkin wurde in Bordino einem Vorort Moskaus der 1960 eingemeindet wurde als Sohn eines Schlossers geboren In seiner Kindheit musste er zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und half unter anderem in einem Kolonialwarenladen aus Spater ubernahm er Tatigkeiten als Hilfsschlosser die er von seinem Vater gelernt hatte oder auch als Elektriker Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er 1914 zur Armee eingezogen und zur Pilotenausbildung an die neu gegrundete Fliegerschule Gattschina kommandiert die er im Herbst 1915 abschloss Anschliessend fand er dort als Instrukteur Verwendung Nach der Oktoberrevolution von 1917 die Babuschkin in Sankt Petersburg miterlebte kampfte er im nachfolgenden Burgerkrieg wobei er auch verwundet wurde gegen die Weisse Armee 1925 kam er erstmals mit der Arktisfliegerei in Kontakt als er wahrend der Jagdsaison im Februar den Auftrag erhielt zusammen mit dem Piloten Tomaschewski Kolonien von Sattelrobben im Weissen Meer aufzuspuren Der zu diesem Zweck erstmalige Einsatz eines Flugzeugs und die Zusammenarbeit mit den Robbenjagern erwiesen sich als so erfolgreich dass Babuschkin die Erkundungsfluge acht Jahre lang durchfuhrte und sich dabei zu einem der erfahrensten Polarflieger der Sowjetunion entwickelte Der internationalen Offentlichkeit wurde er im Mai 1928 bei der Rettungsaktion fur das in der Arktis verungluckte Luftschiff Italia dessen Besatzung samt dem Expeditionsleiter Umberto Nobile auf einer Eisscholle gestrandet war ein Begriff Mit einer an Bord des Schiffes Malygin transportierten F 13 mit dem Kennzeichen RR DAS fuhrte Babuschkin 15 Suchfluge durch und landete dabei mehrmals auf einer driftenden Eisscholle was vor ihm noch niemand wahrend des arktischen Sommers versucht haben soll und ihm eine Betitelung als Der erste Eisflieger in den Medien sowie die Verleihung des Rotbannerordens am 8 Oktober 1928 1 eintrug Vom Flugzeugbauer Hugo Junkers erhielt er fur diese Demonstration der Leistungsfahigkeit des Typs am 11 August neben einem Anerkennungsschreiben die Goldene Junkersnadel 2 Die Besatzung der Italia wurde letztlich vom Eisbrecher Krassin gerettet 1934 war Babuschkin Mitglied der Tscheljuskin Expedition und unternahm mit seinem an Bord mitgefuhrtem Sch 2 Flugboot Aufklarungsfluge uber der Tschuktschensee Beim Untergang des im Packeis eingeschlossenen Schiffes am 13 Februar konnte das Flugzeug zwar von Bord gebracht werden wurde dabei aber stark beschadigt Mit der notdurftig reparierten Maschine und seinem Mechaniker Walawin an Bord schaffte es Babuschkin am 2 April nach Wankarem zu fliegen wo Georgi Uschakow die Rettung der Schiffbruchigen organisierte 3 Die ubrige Besatzung wurde bis zum 13 April per Flugzeug vom Eis gerettet 1935 erfolgte sein Eintritt in die Kommunistische Partei Auch an der Errichtung der ersten sowjetischen Polarstation Nordpol 1 war Babuschkin beteiligt Bei der aus vier Flugzeugen vom Typ ANT 6 bestehenden Staffel die die Ausrustung der Station transportierten fungierte er in der Fuhrungsmaschine von Michail Wodopjanow mit dem Kennzeichen N 170 als 2 Pilot Deren Besatzung waren die ersten Menschen die mit einem Flugzeug am Nordpol landeten Ab August 1937 beteiligte er sich als Kommandant einer Viererstaffel ANT 6 an der laufenden Suche nach dem Flugzeug von Sigismund Lewanewski das bei einem Langstreckenrekordversuch uber der Arktis verschwand und bis heute nicht gefunden wurde Die Flugzeuge waren zuvor fur Einsatze in der Polarnacht mit Suchscheinwerfern an Heck und Tragflachen sowie Leuchtraketen ausgerustet worden Im November erreichte die Gruppe die Einsatzbasis auf der Rudolf Insel konnte aber wegen des extrem schlechten Wetters erst im Februar folgenden Jahres die Suchfluge aufnehmen Bei der Ruckkehr von der Polarstation Buchta Tichaja auf der Hooker Insel zu der Babuschkin zusammen mit Boris Tschuchnowski geflogen war um die Vorrate zu erneuern wurde Babuschkin bei einer harten Landung auf der Rudolf Insel verletzt Im Mai 1938 wurde die Suche nach Lewanewski eingestellt und Babuschkins Besatzung erhielt den Befehl zur Ruckkehr nach Moskau Auf dem Ruckflug verungluckte seine ANT 6 mit dem Kennzeichen N 212 nach einem Zwischenaufenthalt in Archangelsk am 18 Mai 1938 kurz nach dem Start zum Weiterflug und sturzte im Gebiet der Nordlichen Dwina ab wobei alle Mitglieder der vierkopfigen Besatzung ums Leben kamen Babuschkin wurde nach Moskau uberfuhrt und auf dem Nowodewitschi Friedhof beigesetzt Ihm zu Ehren tragt seit 1958 die Babuschkin Insel in der Antarktis seinen Namen Literatur BearbeitenIwan T Spirin Die Eroberung des Nordpol F A Brockhaus Leipzig 1955 S 56 61 russisch Pokorenie Severnogo Polyusa Ubersetzt von Alexander Boltz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Sergejewitsch Babuschkin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Unger Abenteuer sowjetischer Flieger Militarverlag der DDR Berlin 1987 ISBN 3 327 00306 8 S 36 Angelika Hofmann Als das Auto fliegen lernte Die Geschichte der Junkers F 13 Lau Reinbek 2020 ISBN 978 3 95768 209 3 S 419 G Uschakow My pobjedili w boju pod Wankarenom russisch Normdaten Person GND 1147405948 lobid OGND AKS VIAF 83144648463026049250 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Babuschkin Michail SergejewitschALTERNATIVNAMEN Babushkin Mihail Sergeevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PilotGEBURTSDATUM 6 Oktober 1893GEBURTSORT Bordino bei MoskauSTERBEDATUM 18 Mai 1938STERBEORT bei Archangelsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Sergejewitsch Babuschkin amp oldid 237207134