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Die Bolchowitinow DB A russisch Bolhovitinov DB A war ein schweres sowjetisches Bombenflugzeug und in dieser Eigenschaft einer der ersten Typen des Landes die in Ganzmetall Halbschalenbauweise hergestellt wurden Die DB A sollte die schon in die Jahre gekommenen TB 3 Bomber ablosen letztendlich baute man jedoch nur zwolf Exemplare und verzichtete zugunsten der Pe 8 auf einen Serienbau Bei dem Versuch mit einer DB A im Jahre 1937 einen Fernflug UdSSR USA uber den Nordpol durchzufuhren verschwand die Maschine spurlos uber der Arktis Bolchowitinow DB ALewanewskis DB A wahrend der Vorbereitungen zum LangstreckenflugTyp Schweres BombenflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller Werk Nr 124 KasanErstflug 2 Mai 1935Produktionszeit 1935 1938Stuckzahl 12 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gescheiterter Polarflug 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHervorstechendstes Merkmal der DB A waren die in die inneren Triebwerksgondeln auslaufenden grossen Hosenbein Fahrwerksverkleidungen in die die Hauptrader wahrend des Fluges eingezogen wurden Statt der bis dahin bei Bombenflugzeugen verwendeten Wellblechverkleidung war eine Ummantelung aus Glattblech vorgesehen In den Vorderkanten des dicken Tragflugels befanden sich neben jedem Triebwerk zwei Wartungsklappen um den Technikern den Zugang zu den Motoren zu erleichtern Samtliche Kabinen wiesen Glasverkleidungen auf und der mit einem SchKAS MG bestuckte Bugwaffenstand konnte mittels Servomotoren bewegt werden Im Rumpf des gewaltigen Mitteldeckers befanden sich sechs Meter lange geschlossene Bombenschachte Die ersten Projektierungsarbeiten begannen 1935 und wurden von einem Spezialistenteam der Schukowski Militarakademie der Luftstreitkrafte unter Leitung von Wiktor Bolchowitinow durchgefuhrt Die eigentliche Konstruktion lag in den Handen von Michail Schischmarjow Das Typenkurzel DB A steht fur Dalni Bombardirowschtschik Akademija Dalnij Bombardirovshik Akademiya Fernbomber der Akademie Schukowski Der DB A Prototyp flog erstmals am 2 Mai 1935 Das zweite Modell die DB 2A startete im Marz 1936 zum Erstflug und hatte bei gleich bleibender Hochstgeschwindigkeit eine hohere Startmasse und eine grossere Besatzung als die DB A Mit diesen beiden Flugzeugen wurden 1936 37 verschiedene Weltrekorde erflogen so brachten die beiden Piloten M Njuchtikow und M Lipkin eine Nutzmasse von 10 000 kg auf 7032 m und 13 000 kg auf 4535 m Hohe Zwei andere Piloten G Baidukow und N Kastanajew flogen am 14 Mai 1937 mit 5000 kg Zuladung auf einer Strecke von 2002 6 km Lange mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 280 km h Nach Beendigung der Flugerprobung erteilte man einen Auftrag uber eine kleine Serie die 1937 38 produziert wurde Davon gingen funf Exemplare an die sowjetischen Fernfliegerkrafte der Rest wurde fur Versuche genutzt oder stand in Reserve Gescheiterter Polarflug BearbeitenIm Jahr 1937 unternahm der Polarflieger Sigismund Lewanewski den Versuch mit einer DB A einen Fernflug UdSSR USA uber den Nordpol durchzufuhren Lewanewski war einer der sieben Piloten die 1934 nach Rettung der Cheliuskin Mannschaft den Titel Held der Sowjetunion erhalten hatten Bereits im Fruhjahr 1935 wandte er sich mit der Bitte an Josef Stalin mit einer ANT 25 uber den Nordpol nach San Francisco fliegen zu durfen Stalin gab seine Zustimmung Lewanewski startete am 3 August 1935 zusammen mit Copilot Baidukow zum Rekordversuch brach diesen uber der Barentssee jedoch ab da er den durch Uberfullung leckenden Oltank irrtumlich als Havarie ansah Bei der abschliessenden Auswertung des Fluges bezeichnete Lewanewski den Konstrukteur Andrei Tupolew als Volksschadling und Verrater und erklarte niemals wieder in einem von dessen Flugzeugen fliegen zu wollen Im Mai 1937 gab er den Beschluss bekannt mit der DB A den Flug durchfuhren zu wollen Baidukow der das Flugzeug schon geflogen hatte ausserte seine Bedenken wegen der noch nicht ausreichend getesteten Maschine wurde jedoch von Stalin abgeblockt Kurze Zeit spater flog eine ANT 25 mit Tschkalow Baidukow und Beljakow uber den Pol in die USA einen Monat spater eine zweite mit der Besatzung Gromow Jumaschew und Danilin Lewanewski geriet unter Zeitdruck Die sechskopfige Besatzung wurde eilig zusammengestellt und hatte nicht die notwendige Zeit sich aufeinander einzuspielen Noch einem Monat vor dem Flug wurde der Funker Korber im Zuge der stalinistischen Sauberungen verhaftet und durch Galkowski ersetzt Am 12 August 1937 stand der Prototyp der DB A auf dem Flugplatz Schtscholkowo bei Moskau bereit Das Flugzeug hatte fur den Flug eine blaue Rumpflackierung erhalten das Tragwerk besass eine signalroten Anstrich Aufgrund der ungunstigen Vorzeichen des Fluges beantworteten Bordingenieur Godowikow und Navigator Lewtschenko die Abschiedsgrusse des Bodenpersonals mit Lebt wohl anstatt des ublichen Auf Wiedersehen Der Start wurde von Copilot Kastanajew durchgefuhrt Nach Uberquerung des Pols unter schlechten Wetterbedingungen meldete die Besatzung nach 19 27 Stunden Flugzeit uber Funk den Ausfall des rechten ausseren Motors Nach einer Weile brach jeglicher Funkkontakt ab Trotz umfangreicher Suche seitens sieben amerikanischer sowie 24 sowjetischer Flugzeuge konnte von der DB A mit dem Luftfahrzeugkennzeichen SSSR N 209 keine Spur gefunden werden Im Mai 1938 wurde die Suchaktion eingestellt nachdem eine Flache von 58 000 km abgesucht worden war Die Besatzung gilt seither als vermisst Technische Daten Bearbeiten nbsp Risszeichnungen der DB AKenngrosse Daten DB A 1 Daten DB 2A 1 Daten DB A 1 Konstrukteure M M Schischmarew W J BolchowitinowBaujahre 1936 1937 1938Besatzung 8 11 5 8 11 Lange 24 40 mSpannweite 39 50 mHohe 8 50 mFlugelflache 234 5 m Flugelstreckung 6 7Leermasse 15 400 kg 16 000 kgNutzlast 6 500 kg 8 000 kg 6 000 kgStartmasse 21 900 kg 24 000 kg 22 000 kgFlachenbelastung 95 2 kg m 104 3 kg m 95 7 kg m Leistungsbelastung 7 68 kg kW 5 64 kg PS 6 80 kg kW 5 00 kg PS VerhaltnisNutz Startmasse 29 7 33 3 27 3 Triebwerke vier wassergekuhlte Zwolfzylinder V MotorenTyp M 34RN M 34RNW M 34FRNStartleistungNennleistung je 713 kW ca 970 PS je 618 kW 840 PS je 883 kW ca 1 200 PS je 735 kW ca 1 000 PS je 809 kW 1 100 PS je 662 kW 900 PS Hochstgeschwindigkeit 280 km h in Bodennahe330 km h in 4 000 m Hohe 305 km h in Bodennahe335 km h in 2 000 m Hohe 300 km h in Bodennahe316 km h in 6 000 m HoheMarschgeschwindigkeit 290 km h in 4 000 m Hohe k A k A Steigzeit 5 0 min auf 1 000 m56 0 min auf 7 000 m 3 5 min auf 1 000 m34 0 min auf 5 000 m 3 5 min auf 1 000 m52 0 min auf 7 000 mDienstgipfelhohe 7 220 m 6 900 m 7 730 mReichweite 4 500 km 4 600 km 4 500 kmStart Landerollstrecke 400 m 300 m 380 m 300 m 400 m 300 mBewaffnung konzipiert vier 7 62 mm MG SchKAS mit je 3000 Schusseine 20 mm MK SchWAK mit 250 Schussbis 3 000 kg BombenSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenWilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge Transpress Berlin 1989 ISBN 3 344 00391 7 Ulrich Unger Der Transpolarflug S A Lewanewskis In Fliegerkalender der DDR 1982 Militarverlag Berlin 1981 S 50 64 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bolchowitinow DB A Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bolchowitinow DB A auf FliegerWeb comEinzelnachweise Bearbeiten a b c Peter Korrell TB 3 Die Geschichte eines Bombers Transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00116 7 S 180 181 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolchowitinow DB A amp oldid 210777791