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Sigismund Alexandrowitsch Lewanewski russisch Sigizmund Aleksandrovich Levanevskij 2 Maijul 15 Mai 1902greg in Sankt Petersburg verschollen am 13 August 1937 im Nordpolargebiet war ein sowjetischer Pilot und Held der Sowjetunion Sigismund Alexandrowitsch Lewanewski Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gescheiterter Polarflug 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLewanewski war das dritte von vier Kindern einer polnischen Familie Seine Eltern stammten aus einem Dorf nahe dem Beloweschsker Nationalpark und waren noch vor seiner Geburt nach Sankt Petersburg gezogen Sein Vater der als Hausmeister arbeitete starb 1910 Da die als Naherin tatige Mutter die Familie nur schwer ernahren konnte war Lewanewski 1916 gezwungen die Schule nach drei Jahren abzubrechen und eine Arbeit als Fabrikarbeiter anzunehmen Er trat wahrend der Oktoberrevolution in die Rote Garde ein und wechselte 1918 zur Roten Armee Wahrend des Burgerkrieges war er Kompanie spater Bataillonsfuhrer 1921 war er in Buinaksk eingesetzt wo er seine Frau Natalja Alexandrowna Degtjarjewa kennenlernte und im gleichen Jahr heiratete Nach Kriegsende besuchte er ab Herbst 1923 die Seefliegerschule in Sewastopol und schloss sie 1925 ab Kurze Zeit spater wurde er zum Leiter der OSSOAWIACHIM Fliegerschule in Nikolajew ernannt 1931 wechselte er zur Schule in Poltawa nbsp Lewanewski 2 v r 1934 in Fairbanks kurz vor dem Start zur Rettung der Tscheljuskin Schiffbruchigen1933 wechselte Lewanewski zur Zivilluftfahrt und flog bei der GLAWSEWMORPUT Hauptverwaltung des Nordlichen Seeweges Im selben Jahr flog er den in Tschukotka bruchgelandeten US amerikanischen Piloten James Mattern mit einem Wal Flugboot nach Nome in Alaska aus wofur er den Orden des Roten Sterns erhielt Im Marz April 1934 war er einer der sieben Piloten die an der Rettung der schiffbruchigen Besatzung des untergegangenen Dampfers Tscheljuskin von einer Eisscholle beteiligt waren Dafur flog er auftragsgemass zusammen mit Georgi Uschakow und dem Piloten Mawriki Slepnjow in einem Flugzeug der Deruluft von Moskau nach Berlin und von da weiter nach London um per Schiff in die USA weiterzureisen Dort wurden zwei Fleetster Flugzeuge gekauft mit denen die Beteiligten am 29 Marz 1934 von Nome aus in Richtung Wankarem wo die Rettung organisiert werden sollte starteten Kurz vor dem Ziel machte Lewanewski infolge schlechten Wetters eine Bruchlandung bei der er leicht verletzt wurde Seine beiden Passagiere Uschakow und der US amerikanische Mechaniker Clyde Armistead blieben unverletzt Sie verbrachten die Nacht in einem nahegelegenen Dorf der Tschuktschen und fuhren am nachsten Tag per Hundeschlitten zu ihrem noch etwa 60 km entfernten Zielort weiter Obwohl Lewanewski aufgrund seines zerstorten Flugzeugs nun nicht mehr fliegerisch aktiv an der Evakuierung der Tscheljuskin Besatzung teilnehmen konnte wurde ihm fur die Beforderung des Organisators Uschakow nach Wankarem am 20 April 1934 der aus Anlass des Erfolgs der Aktion gestiftete Orden Held der Sowjetunion verliehen Im Anschluss reiste Lewanewski im Juni 1934 zusammen mit Wassili Molokow nach London um eine internationale Luftfahrtmesse zu besuchen Im Herbst 1934 begann er ein Studium an der Moskauer Schukowski Akademie unterbrach es aber im Folgejahr wieder um sich auf einen Transpolarflug in die USA vorzubereiten der am 3 August zwar gestartet aber von Lewanewski wegen vermeintlicher technischer Probleme wieder abgebrochen wurde siehe nachfolgender Absatz Anfang 1936 reiste er mit einer Delegation in die USA um mit den Firmen Vultee und Consolidated uber eine eventuelle Lieferung oder Lizenzproduktion von Flugzeugen zu verhandeln Bei dem Versuch einen weiteren Transpolarflug von der Sowjetunion in die USA durchzufuhren verschwand das Flugzeug Lewanewskis am 13 August 1937 uber dem Nordpol Die Besatzung galt seitdem als vermisst und wurde zum ersten Jahrestag des Fluges am 12 August 1938 von der sowjetischen Regierung fur tot erklart Lewanewski ist Autor der Bucher Mein Element und Rostow am Don von 1935 Sein zweitaltester Bruder Jozef Lewoniewski der nach der Oktoberrevolution mit der restlichen Familie nach Polen zuruckgekehrt war wurde ebenfalls Pilot Er starb 1933 beim Absturz seines Flugzeugs bei Kasan Die jungere Schwester Sofia war mit Waclaw Kornatzki einem Angehorigen der polnischen Luftstreitkrafte verheiratet Lewanewski hatte mit seiner Frau Natalja Lewanewskaja zwei Kinder Sohn Wladik und Tochter Nora Gescheiterter Polarflug Bearbeiten nbsp Lewanewskis DB A wahrend der Vorbereitungen zum Langstreckenflug1937 unternahm Lewanewski den Versuch mit einem viermotorigen Bombenflugzeug DB A einen Fernflug UdSSR USA uber den Nordpol durchzufuhren Bereits im Fruhjahr 1935 hatte er sich mit der Bitte an Josef Stalin mit einer ANT 25 uber den Nordpol nach San Francisco fliegen zu durfen gewandt Stalin gab seine Zustimmung Lewanewski startete am 3 August 1935 zusammen mit dem Copilot Georgi Baidukow und dem Navigator Wiktor Lewtschenko zum Rekordversuch brach diesen uber der Barentssee jedoch ab da er den durch Uberfullung leckenden Oltank irrtumlich als Havarie ansah Bei der abschliessenden Auswertung des Fluges bezeichnete Lewanewski den Konstrukteur Andrei Tupolew als Volksschadling und Verrater und erklarte niemals wieder in einem von dessen Flugzeugen fliegen zu wollen Im Mai 1937 gab er den Beschluss bekannt mit der DB A eine Konstruktion Wiktor Bolchowitinows den Flug durchfuhren zu wollen Baidukow der das Flugzeug schon geflogen hatte ausserte seine Bedenken wegen der noch nicht ausreichend getesteten Maschine wurde jedoch von Stalin abgeblockt Kurze Zeit spater flog eine ANT 25 mit Tschkalow Baidukow und Beljakow uber den Pol in die USA einen Monat spater eine zweite mit der Besatzung Gromow Jumaschew 1902 1988 und Danilin 1901 1978 Lewanewski geriet unter Zeitdruck Die sechskopfige Besatzung wurde eilig zusammengestellt und hatte nicht die notwendige Zeit sich aufeinander einzuspielen Noch einen Monat vor dem Flug wurde der Funker Leonid Korber spater einer der stellvertretenden Chefkonstrukteure des OKB Tupolew im Zuge der stalinistischen Sauberungen verhaftet 1 und durch Nikolai Jakowlewitsch Galkowski 1905 ersetzt Am 12 August 1937 stand der Prototyp der DB A auf dem Flugplatz Schtscholkowo bei Moskau bereit Das Flugzeug hatte fur den Flug eine blaue Rumpflackierung erhalten das Tragwerk besass einen signalroten Anstrich Aufgrund der ungunstigen Vorzeichen des Fluges beantworteten Bordingenieur Nikolai Nikolajewitsch Godowikow 1893 und Navigator Wiktor Iwanowitsch Lewtschenko 1906 die Abschiedsgrusse des Bodenpersonals mit Lebt wohl anstatt des ublichen Auf Wiedersehen Der Start wurde von Copilot Nikolai Kastanajew 1904 durchgefuhrt Nach Uberquerung des Pols unter schlechten Wetterbedingungen meldete die Besatzung nach 19 27 Stunden Flugzeit uber Funk den Ausfall des rechten ausseren Motors Nach einer Weile brach jeglicher Funkkontakt ab Trotz umfangreicher Suche seitens sieben amerikanischer sowie 24 sowjetischer Flugzeuge konnte von der DB A mit dem Kennzeichen SSSR N 209 keine Spur gefunden werden Im Mai 1938 wurde die Suchaktion eingestellt nachdem eine Flache von 58 000 km abgesucht worden war Ehrungen BearbeitenLewanewski war Trager des Leninordens des Rotbannerordens und des Ordens des Roten Sterns Nach seinem Tod wurde die Neale Insel im Archipel Franz Josef Land in Lewanewski Insel umbenannt Literatur BearbeitenWilfried Kopenhagen Lexikon Sowjetluftfahrt Elbe Dnjepr Klitzschen 2007 ISBN 978 3 933395 90 0 Ulrich Unger Der Transpolarflug S A Lewanewskis In Fliegerkalender der DDR 1982 Militarverlag Berlin 1981 S 50 64 Ulrich Unger Die Rettung der Tscheljuskin Besatzung In Fliegerkalender der DDR 1984 Jurij Salnikow In der Arktis verschollen Elbe Dnjepr Klitzschen 2012 ISBN 978 3 940541 38 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sigismund Lewanewski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie in der Grossen Luftfahrtsenzyklopadie russisch Zeitungsartikel uber Sigismund Alexandrowitsch Lewanewski in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Unger 1937 Moskau Nordpol In Flieger Revue Nr 3 1997 S 52Normdaten Person GND 12661878X lobid OGND AKS LCCN n84225300 VIAF 1010390 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lewanewski Sigismund AlexandrowitschALTERNATIVNAMEN Levanevskij Sigizmund Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PilotGEBURTSDATUM 15 Mai 1902GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM nach 13 August 1937STERBEORT bei Nordpol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigismund Alexandrowitsch Lewanewski amp oldid 237195567