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Michael Ott von Echterdingen auch von Aechtertingen seit 1513 nobilitiert 1479 in Kirchheim unter Teck 1532 in Bad Wildbad war Oberster Feldzeugmeister und Rat des Heiligen Romischen Reiches unter Kaiser Maximilian I und Kaiser Karl V Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Aufstieg zum Feldzeugmeister des HRR 3 Der grosse Krieg gegen die Republik Venedig 4 Kronung Karl V 5 Der deutsche Bauernkrieg 1525 6 Die erste Belagerung Wiens durch die Osmanen 1529 7 Kriegsbuch 8 Wappen Siegel 9 Ehrungen 10 Literatur 11 WeblinksHerkunft und Familie BearbeitenMichael Ott wurde im Jahr 1479 lt Medaille in Kirchheim unter Teck lt Urfehdebrief geboren Er starb 1532 in Bad Wildbad Michael Ott von Echterdingen war in erster Ehe mit der Witwe Katharina geb von Westerstetten verheiratet 1525 Im Jahr 1526 ehelichte er Enora Maria von Stein Beide Ehen blieben kinderlos Aufstieg zum Feldzeugmeister des HRR BearbeitenMichael Ott war 1498 als Jungschreiber an der Kanzlei des Stuttgarter Hofes tatig Im Jahr 1503 wurde er bei Tubingen verhaftet verurteilt und musste die Urfehde schworen Im Jahr 1505 war er im Heiligen Romischen Reich als Zahlschreiber unterwegs Im Zeughaus in Innsbruck durchlief er eine Ausbildung zum Zeugschreiber Zeugwart Aufseher im Zeughaus im Jahr 1508 und zum Zeugmeister Verwalter eines Zeughauses Als Oberster Feldzeugmeister war Michael Ott ab 1510 Verwalter aller Zeughauser des Reiches und befehligte die Artillerie bei einem Feldzug Wahrend seiner Dienstzeit wurden im Zeughaus in Innsbruck die weltberuhmten Zeugbucher Kaiser Maximilians durch den Hofmaler Jorg Kolderer angefertigt Im Bayrisch pfalzischen Erbfolgekrieg 1504 1505 kampfte Michael Ott auf der Seite der Bayern bzw von Konig Maximilian bei der Belagerung der Stadt Kufstein Der grosse Krieg gegen die Republik Venedig Bearbeiten1508 1516 Die Republik Venedig erlaubte Konig Maximilian nicht zur Kronung nach Rom zu ziehen Aus diesem Grund fand die Kronung Konig Maximilians zum Erwahlten Romischen Kaiser am 4 Februar 1508 zu Trient statt Michael Ott nahm an den Kronungsfeierlichkeiten teil Die Eroberung der Burg Hohenkrahen im Hegau 1512 Auf der Burg Hohenkrahen des Grafen Hans Benedikt Ernst von Friedingen suchten Raubritter Unterschlupf Michael Ott und Georg von Frundsberg zogen mit dem Schwabischen Bund vor die Burg Hohenkrahen Michael Ott gelang es eine Bresche in die Burgmauer zu schiessen Die letzten Getreuen des Grafen ergaben sich am 12 November 1512 Sporenschlacht bei Guinegate 1513 In der Normandie trafen sich das englische Heer unter dem jungen englischen Konig Heinrich VIII und das Reichsheer angefuhrt von Kaiser Maximilian I Im Gefolge war auch Michael Ott Die Stadt Therouanne wurde belagert Der Kaiser liess schwere Geschutze nahe dem Stadtchen Guinegate auf einer Anhohe aufstellen Als die franzosische Reiterei anruckte wurde der Befehl zum Abschuss der Kanonenkugeln gegeben Daraufhin gaben die Franzosen ihren Pferden die Sporen und flohen Die gut befestigte Stadt Therouanne wurde daraufhin von den Belagerern eingenommen Die Eroberung der Burg Hohenasperg 1519 Im Jahr 1519 bekam der Schwabische Bund den Auftrag Herzog Ulrich I von Wurttemberg und Teck aus seinem Land zu vertreiben Im April Nach ruckte der Schwabische Bund bis zum Hohenasperg vor Frundsberg und Ott begannen am 16 Mai mit der Beschiessung der Feste Am 24 Mai einigten sich Georg von Frundsberg und Hans von Reischach auf einen Waffenstillstand Kronung Karl V BearbeitenKronung Karl V zum Kaiser in Aachen 1520 Am 23 Oktober 1520 wurde Karl V zum deutschen Konig und Romischen Kaiser in Aachen gekront bei der auch Michael Ott anwesend war Anschliessend reiste Karl V mit Michael Ott von Echterdingen zum Reichstag nach Worms Der Kaiser kommandierte Ott nach Tournai ab Er brachte seine Artillerie vor der gut befestigten Stadt an der Schelde in Stellung Erst nach drei Monaten gab Tournai am 1 Dezember 1521 auf Tod des Reichsritters Franz von Sickingen 1523 Franz von Sickingen war ein gluhender Anhanger von Martin Luther Sickingen trat fur eine Starkung der Nationalkirche ein Durch eine Sakularisation strebte Franz von Sickingen eine Entmachtung der Kirchenfursten an Mit dem durch den Verkauf oder Nutzung der kirchlichen Besitztumer gewonnenen Geld wollte Michael Ott von Echterdingen ein schlagkraftiges Heer die sogenannte eilige Turkenwehr gegen die Osmanen finanzieren Der deutsche Bauernkrieg 1525 BearbeitenAm Ostersonntag des Jahres 1525 wurden die Burg und die Stadt Weinsberg vom Neckar Odenwalder Bauernhaufen erobert und geplundert Viele Adlige wie Ludwig von Helfenstein wurden gefangen genommen und mussten zur Strafe durch die Spiesse laufen Das Heer des Schwabischen Bundes unter Truchsess Georg von Waldburg Zeil zog mit Michael Ott von Echterdingen den Bauern entgegen Am 8 Mai 1525 eroberten die Bauern die Stadt Herrenberg im Sturm Am 12 Mai trafen die wurttembergischen Bauernhaufen und der Schwabischen Bund bei den Stadten Boblingen und Sindelfingen aufeinander Ott liess seine Geschutze auf einer Anhohe nahe der Stadt Sindelfingen aufstellen und feuerte seine Geschutze ab Der Gewalthaufen der Bauern ergriff Hals uber Kopf die Flucht In einer Strafaktion zerstorte der Schwabische Bund die Stadt Weinsberg vollkommen Der Kronungsfeldzug von Erzherzog Ferdinand I nach Ungarn 1527 Nach der verheerenden Niederlage der Ungarn in der Schlacht bei Mohacs gegen die Turken am 29 August 1526 riss der Woiwode von Siebenburgen Johann Zapolya die Macht in Ungarn an sich Erzherzog Ferdinand erhob selbst Anspruch auf die ungarische Krone Im Fruhjahr 1527 verfolgte das Reichsheer Zapolya der bis zur Stadt Tokaj fluchtete Am 27 September 1527 kam es vor Tokaj zum heftigen Kampf und Zapolya und seine Anhanger mussten fliehen Am 3 November 1527 wurde Erzherzog Ferdinand I in Stuhlweissenburg Szekesfehervar zum ungarischen Konig in Anwesenheit von Michael Ott gekront Krieg der Liga von Cognac 1526 1530 Im Fruhjahr 1528 nahm Michael Ott von Echterdingen am oberitalienischen Feldzug teil Im Kampf um das Herzogtum Mailand das seit 1512 wieder von Frankreich besetzt war verlor er 24 von seinen insgesamt 49 angeworbenen Buchsenmeistern Die erste Belagerung Wiens durch die Osmanen 1529 BearbeitenIm September 1529 marschierte ein riesiges turkisches Heer unter Fuhrung von Sultan Suleyman vor Wien auf Michael Ott hatte mit seinen Geschutzen den Abschnitt zwischen dem Roten Torturm Stubentor und dem strategisch wichtigen Karntnertor zu verteidigen Uberraschend zog Sultan Suleyman I am 14 Oktober 1529 ab Kriegsbuch BearbeitenIn den Jahren 1524 bis 1530 wurden von Michael Ott und seinem Adjutanten Jakob Preuss das Kriegsregiment beziehungsweise die Kriegsordnung verfasst Um 1530 erschienen Handschriften die als Kriegsregiment bezeichnet werden Wappen Siegel Bearbeiten nbsp Wappen der Ott von EchterdingenIm Wappenbuch des Johann Ambrosius Siebmacher 1561 1611 ist Otts Wappen abgebildet Blasonierung spanische Form des Schildes ist ein aufgerichteter nach rechts schreitender zungelnder Lowe Helmzier auf einer funfzackigen Krone ein wachsender springender herschauender LoweDas Siegel zeigt im Schild einen heraldisch betrachtet nach rechts schreitenden Lowen uber ihm ein rechts gewendeter Spangenhelm mit Helmdecken gekront mit einer gewohnlichen Adelskrone und geziert mit einem ebenfalls rechts gewendeten Lowen Die Umschrift auf dem Siegel lautet MICHAYELIS OTTONIS DE AECHTERTINGEN Ehrungen Bearbeiten nbsp Medaille von Michael Ott von Aechterdingen 1522Im Jahr 1510 erhielt Michael Ott fur seine grossen Verdienste von Kaiser Maximilian I Schloss Sigmundskron bei Bozen in Sudtirol zur Pflege heute Messner Mountain Museum Museumsprojekt von Reinhold Messner Nach der zweiten Sporenschlacht von Guinegate im Jahr 1513 wurde Michael Ott von Kaiser Maximilian I nobilitiert Michael Ott nannte sich nun Michael Ott von Aechtertingen einem Ort nahe Stuttgart Im Jahr 1522 liess Kaiser Karl V in Anerkennung von Michael Otts ausserordentlichen Verdiensten als Feldzeugmeister des Heiligen Romischen Reiches eine Schaumunze pragen Die Rundschrift uber Avers und Revers lautet Michael Ott von Aechtertingen Oberster Feldzeugmeister unter den Kaisern Maximilian und Karl Literatur BearbeitenThomas Fellner Heinrich Kretschmayr Die Osterreichische Zentralverwaltung Abt 1 Von Maximilian I bis zur Vereinigung der osterreichischen und bohmischen Hofkanzlei 1749 Band 2 1491 1681 Wien 1907 Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs 6 S 142 Josef Garber Das Zeughaus Maximilians I in Innsbruck In Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte 5 1928 S 142 160 August Jegel Ein fruherer Vorlaufer des Lazarus Schwendi Ideen des kaiserlichen Artilleriegenerals Michel Ott von Echterdingen zur Reich und Adelsreform 1526 in Archiv fur Reformationsgeschichte Ritter Gerhard Verlag Karl W Hiersemann Leipzig 1943 Heft 1 3 S 89 171 Monika Kallfass Michael Ott von Echterdingen Verteidiger von Reich und Glauben 2 Auflage 2019 Reiner Leng Ars belli Deutsche taktische und kriegerische Bildhandschriften und Traktate im 15 und 16 Jahrhundert Band 1 Wiesbaden 2002 S 294 299 Adolf Murthum Die einstigen Herren von Echterdingen deren Geschichte Burg und Wappen Michel Ott von Echterdingen Verlag Karl Scharr Stuttgart 1985 60 63 Jakob Smirnov Michael Ott von Echterdingen Oberster Feldzeugmeister unter den Kaisern Maximilian I und Karl V Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2010 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michel Ott von Echterdingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eugen Schneider Ott Michaell In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 558 f Michael Ott von Echterdingen in der Deutschen Digitalen Bibliothek 1 Landesmuseum Wurttemberg Nachguss einer MedailleNormdaten Person GND 1012292495 lobid OGND AKS VIAF 171058685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ott von Echterdingen MichaelALTERNATIVNAMEN Ott von Aechterdingen Michael Ott MichaelKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher Oberster Feldzeugmeister und Rat des Heiligen Romischen ReichesGEBURTSDATUM 1479GEBURTSORT Kirchheim unter TeckSTERBEDATUM 1532STERBEORT Bad Wildbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Ott von Echterdingen amp oldid 229084116