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Michael Graf von Matuschka 29 September 1888 in Schweidnitz Provinz Schlesien 14 September 1944 in Berlin Plotzensee war ein deutscher Verwaltungsbeamter Zentrums Politiker und Widerstandskampfer des 20 Juli 1944 Michael Graf von Matuschka 1920er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Auszeichnungen 4 Gedenken 5 Siehe auch 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael Graf von Matuschka ist der zweite Sohn der Elisabeth von Aulock und des Grafen Emmo von Matuschka Der Vater war Jurist preussischer Geheimer Ober Justizrat Landes Gerichtsprasident und E Bailli des Souveranen Malteserordens Er selbst war ein Schuler des Breslauer St Matthias Gymnasiums 1 Er studierte an den Universitaten in Lausanne Munchen sowie Breslau Rechtswissenschaften 1910 wurde er mit einer Dissertation uber Die parlamentarische Redefreiheit und Zeugenpflicht promoviert Im Ersten Weltkrieg diente er an der Ostfront als Leutnant d R im Husaren Regiment von Schill 1 Schlesisches Nr 4 und wurde 1915 schwer verwundet Aus der anschliessenden russischen Gefangenschaft im sibirischen Krasnojarsk fluchtete er 1918 Nach bestandenem Zweiten Staatsexamen trat Matuschka im Jahr 1919 beim Kreis Pless Oberschlesien seinen Dienst als Regierungsassessor an Ab Januar 1921 war er als Regierungsrat beim Landratsamt in Lublinitz tatig Nachdem mit der Abtretung Ost Oberschlesiens auch der Kreis Lublinitz an Polen gefallen war wurde Matuschka im Mai 1923 Landrat des Kreises Oppeln mit Sitz in der gleichnamigen Stadt Oppeln 1932 wurde er als Kandidat der Zentrumspartei in den Preussischen Landtag gewahlt Im Juli 1933 versetzte ihn die NS Regierung in den einstweiligen Ruhestand Das Abgeordnetenmandat endete durch Auflosung des Landtags In den folgenden Jahren fand er zunachst in der Kommunalabteilung des preussischen Innenministeriums Verwendung Im November 1936 wurde er als Regierungsrat ins Oberprasidium Niederschlesiens nach Breslau versetzt und ubernahm dort die Nachfolge von Peter Graf Yorck von Wartenburg Stellvertretender Oberprasident von Ober und Niederschlesien war ab 1939 Fritz Dietlof Graf von der Schulenburg mit dem er sich anfreundete 1941 wurde Matuschka inzwischen Oberregierungsrat als Leiter des Landeswirtschaftsamts und der Treuhandstelle zum Oberprasidenten in Kattowitz abgeordnet Obwohl er sich nach wie vor weigerte der NSDAP beizutreten wurde er noch im Dezember 1941 zum Regierungsdirektor befordert Aufgrund seiner engen Kontakte zu Schulenburg und als langjahriger Freund von Hans Lukaschek Paulus van Husen und anderer Mitglieder des Kreisauer Kreises verhaftete ihn die Gestapo nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 und beschuldigte ihn der Mitwisserschaft der Vorbereitungen zum Staatsstreich Im Schattenkabinett Beck Goerdeler war Matuschka fur den Fall eines gelungenen Staatsstreiches als Regierungsprasident eingeplant worden Am 14 September 1944 wurde er vom Volksgerichtshof unter dessen Prasidenten Roland Freisler zum Tod verurteilt und noch am selben Tag in Plotzensee erhangt Nachkommen BearbeitenMichael Graf von Matuschka war mit Pia geborene Grafin von Stillfried verheiratet Aus dieser Ehe stammt die Tochter Elisabeth geboren 1936 Die drei Sohne wurden geboren Mario 1931 in Oppeln Viktor 1932 in Breslau und 1934 Michael in Berlin Tochter Elisabeth heiratete im Jahre 1960 Dirk von Haeften Sohn des vom NS Regime hingerichteten Diplomaten Hans Bernd von Haeften Auszeichnungen BearbeitenSchlesisches Bewahrungsabzeichen Eisernes KreuzGedenken BearbeitenIm Dezember 2009 wurde in der Stadt Oppeln in Anwesenheit seines Sohnes Mario Graf von Matuschka eine Gedenktafel fur Michael Graf von Matuschka enthullt Die Gedenktafel wurde durch den Kunstler Adolf Panitz gestaltet und an der Fassade des ehemaligen Sitzes des Landratsamtes in Oppeln angebracht 2 Die Romisch katholische Kirche hat Michael Graf von Matuschka als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Siehe auch BearbeitenPersonlichkeiten des 20 Juli 1944 Widerstand gegen den NationalsozialismusSchriften BearbeitenDie parlamentarische Redefreiheit und Zeugenpflicht Noske Borna Leipzig 1910 Literatur BearbeitenHans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser 1953 B Briefadel nach 1400 nobilitiert Band I Band 6 der Gesamtreihe GHdA Hrsg Deutsche Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv C A Starke Glucksburg Ostsee 1953 S 273 274 ISSN 0435 2408 Hans Ludwig Abmeier Michael Graf von Matuschka hingerichtet 1944 In Archiv fur schlesische Kirchengeschichte Band 30 Hrsg Joseph Gottschalk Institut fur ostdeutsche Kirchen und Kulturgeschichte August Lax Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1972 S 124 154 Herbert Gross Michael Graf von Matuschka In Bedeutende Oberschlesier Kurzbiographien Laumann Dulmen 1995 ISBN 3 87466 192 X Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Hrsg Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz 7 Auflage weiter Auflagen erschienen Schoningh Paderborn 2019 S 754 757 ISBN 978 3 506 78012 6 Weblinks BearbeitenKurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Matuschka Michael Graf In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Neubach Nikolaus Gussone Beitrage zur Geschichte Schlesiens im 19 und 20 Jahrhundert Laumann Dulmen 1987 S 99 Buchausschnitt Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln Feierliche Enthullung der Gedenktafel zu Ehren von Michael Graf von Matuschka am Sitz des fruheren Oppelner LandratsamtesNormdaten Person GND 1123216592 lobid OGND AKS VIAF 7543148451587215970003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matuschka Michael Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsbeamter und Widerstandskampfer MdLGEBURTSDATUM 29 September 1888GEBURTSORT Schweidnitz Provinz SchlesienSTERBEDATUM 14 September 1944STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Graf von Matuschka amp oldid 233962007