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Mgriit IMA Symbol Mgi 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Cu3AsSe3 1 oder Cu3 AsSe3 3 in der kristallchemischen Strukturformel nach Strunz Mgriit ist damit chemisch gesehen ein Kupfer Arsen Selenid Als enge Verwandte der Sulfide werden die Selenide in dieselbe Klasse eingeordnet MgriitBraunlichgraue Mgriit AggregatAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1980 100 1 IMA Symbol Mgi 2 Chemische Formel Cu3AsSe3 1 Cu3 AsSe3 3 Cu Fe 3AsSe3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 11 078 2 LA 45 03 04 07 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227Gitterparameter a 5 53 A 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 bis 5 VHN20 287 379 5 Dichte g cm3 berechnet 4 9 6 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat sprode 6 Farbe braunlichgrau 7 Strichfarbe dunkelgrau 7 Transparenz undurchsichtig opak 6 Glanz Metallglanz 6 Mgriit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte bisher aber nur in Form derber Mineral Aggregate gefunden werden Das Mineral ist undurchsichtig opak und zeigt auf den im Auflicht grau mit einem braunlichen Stich erscheinenden Oberflachen einen metallischen Glanz Die Strichfarbe von Mgriit ist dunkelgrau Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Institut fur Geologische Erkundung Moskau Moskovskogo Geologorasvedochnii Institut MGRI Erstmals entdeckt wurde Mgriit im Bergbaurevier Schlema Alberoda Hartenstein im sachsischen Erzgebirgskreis Deutschland Die Erstbeschreibung erfolgte 1982 durch Yu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov B I Ryzhov und L I Bochek russisch Yu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov d chl B I Ryzhov L I Bochek die das Mineral nach der Russischen Staatlichen Geologischen Prospektionsuniversitat ehemals Moskauer Institut fur Geologische Erkundung englisch Moscow Geological Prospecting Institute MGRI russisch Rossijskij gosudarstvennyj geologorazvedochnyj universitet benannten Das Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau aufbewahrt 8 9 Klassifikation BearbeitenDa der Mgriit erst 1980 als eigenstandiges Mineral anerkannt und dies erst 1982 publiziert wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 11 78 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Mgriit zusammen mit Argentotennantit Zn Argentotetraedrit Chameanit Freibergit Giraudit Zn Goldfieldit Hakit Hg Tennantit und Tetraedrit sowie den inzwischen diskreditierten Annivit die Tetraedritgruppe bildet 7 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Mgriit dagegen in die Abteilung der unklassifizierte Sulfosalze ein Diese ist weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit von Blei Pb in der Formel so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung ohne Pb zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 LA 45 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mgriit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 03 04 07 innerhalb der Unterabteilung Sulfosalze mit dem Verhaltnis 3 gt z y und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Chemismus BearbeitenEntsprechend der idealisierten theoretischen Zusammensetzung besteht Mgriit Cu3AsSe3 im Verhaltnis aus je drei Teilen Kupfer Cu und Selen Se sowie einem Teil Arsen As Dies entspricht einem Massenanteil Gewichts von 37 94 Gew Cu 14 91 Gew As und 47 15 Gew SeDie Mikrosondenanalyse an vier Proben des Typmaterials ergab dagegen leicht abweichende Werte von 36 8 bis 37 7 Gew Cu 14 5 bis 14 9 Gew As und 46 8 bis 47 7 Gew Se sowie in allen Proben einen zusatzlichen Anteil von 1 8 Gew Eisen Fe Aus diesen Werten errechnet sich die empirische Formel Cu2 92Fe0 16 As0 98Se2 96 was zu Cu Fe 3AsSe3 4 vereinfacht wurde Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Kupfer und Eisen konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals 2019 wurde die chemische Formel fur Mgriit und einige andere Minerale von der Kommission fur neue Minerale Mineralnamen und Klassifikation englisch Commission on new Minerals Nomenclature and Classification CNMNC in jeweilige Idealformel geandert 11 Kristallstruktur BearbeitenMgriit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 5 53 A bei einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenMgriit bildet sich in hydrothermalen Ankerit und Calcit Gangen Als Begleitminerale konnen neben den genannten unter anderem noch Clausthalit Berzelianit und Umangit auftreten 6 An seiner Typlokalitat im Bergbaurevier Schlema Alberoda Hartenstein in Sachsen das bisher auch der einzige bekannte Fundort fur Mgriit ist 12 fand sich das Mineral in Paragenese mit weiteren Selenide wie unter anderem Berzelianit Clausthalit und Umangit 13 aber auch mit Bukovit Crookesit Eskebornit Eukairit und Permingeatit 5 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov d chl B I Ryzhov L I Bochek Mgriit Cu Fe 3AsSe3 Novyj Mineral In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 111 Nr 2 1982 S 215 219 russisch rruff info PDF 806 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 englische Ubersetzung Yu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov B I Ryzhov L I Bochek Mgriite Cu Fe 3AsSe3 New Mineral Michael Fleischer Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 68 1983 S 280 283 englisch rruff info PDF 433 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 Peter Bayliss Revised unit cell dimensions space group and chemical formula of some metallic minerals In The Canadian Mineralogist Band 28 1990 S 751 755 englisch rruff info PDF 447 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mgriite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mgriit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 7 Oktober 2020 Mgriite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Oktober 2020 englisch David Barthelmy Mgriite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 7 Oktober 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Mgriite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 7 Oktober 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 119 englisch a b Yu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov d chl B I Ryzhov L I Bochek Mgriit Cu Fe 3AsSe3 Novyj Mineral In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 111 Nr 2 1982 S 215 219 russisch rruff info PDF 806 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 englische Ubersetzung Yu M Dymkov T I Loseva E N Zavyalov B I Ryzhov L I Bochek Mgriite Cu Fe 3AsSe3 New Mineral a b Thomas Witzke Klaus Thalheim Andreas Massanek Erzgebirge Bergbaugeschichte Mineralienschatze Fundorte Bode Salzhemmendorf 2018 ISBN 978 3 942588 22 5 S 220 a b c d e Mgriite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 62 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Catalogue of Type Mineral Specimens M PDF 124 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 7 Oktober 2020 The Depositories of Mineral Type Specimens PDF 311 kB Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 7 Oktober 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 7 Oktober 2020 englisch Ritsuro Miyawaki Frederic Hatert Marco Pasero Stuart J Mills IMA Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC Newsletter 50 New minerals and nomenclature modifications approved in 2019 Polish up of the IMA List of Minerals In Mineralogical Magazine Band 83 2019 S 615 620 doi 10 1180 mgm 2019 46 englisch rruff info PDF 127 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 Fundortliste fur Mgriit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 7 Oktober 2020 Michael Fleischer Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 68 1983 S 280 283 englisch rruff info PDF 433 kB abgerufen am 7 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mgriit amp oldid 239305423