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Melanovanadit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung Ca V 42 V5 2O10 5H2O 2 und ist damit ein wasserhaltiges Calcium Vanadat das kristallchemisch mit den Oxiden Hydroxiden verwandt ist MelanovanaditMelanovanadit aus der Ragra Mine PeruAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Mvd 1 Chemische Formel Ca V 42 V5 2O10 5H2O 2 Ca V5 V 4 4O10 5H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und Hydroxide einschliesslich V 5 6 Vanadate Arsenite Antimonite Bismutite Sulfite Selenite Tellurite Iodate VanadiumoxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV G 10 IV G 10 010 4 HE 05 47 03 06 01Ahnliche Minerale DuttonitKristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 4 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2Gitterparameter a 6 36 A b 18 09 A c 6 28 Aa 110 2 b 101 6 g 82 9 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 5 Dichte g cm3 gemessen 2 55 berechnet 2 53 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 5 Bruch Tenazitat sprodeFarbe schwarz im Durchlicht dunkelrotlichbraunStrichfarbe dunkelrotlichbraunTransparenz durchscheinend an dunnen Ecken sonst undurchsichtigGlanz schwacher MetallglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 730 6 nb 1 960 6 ng 1 980 6 Doppelbrechung d 0 250 6 Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus Sichtbar X hellrotlichbraunY c 15 tiefrotlichbraunZ b dunkelrotlichbraunMelanovanadit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und entwickelt bis zu zwei Millimeter lange prismatisch nach der c Achse 001 gestreckte und gestreifte Kristalle in sternformigen oder rosettenartigen Aggregaten 5 Das Mineral ist im Allgemeinen schwarz und undurchsichtig zeigt aber dunnen Kanten eine durchscheinend dunkelrotlichbraune Farbe Die Oberflachen der Kristalle weisen einen schwachen Metallglanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Mineral 1920 durch den fur die Vanadium Company tatigen Ingenieur W S Hutchinson in der Minas Ragra bei Cerro de Pasco in Peru Er ubergab die drei entdeckten Mineralproben an Waldemar Lindgren zur Analyse der bestatigen konnte dass es sich hier um ein bisher unbekanntes Mineral handelte Lindgren nannte das Mineral Melanovanadit in Anlehnung an dessen schwarze Farbe griech melas melas schwarz sowie dem in der chemischen Formel enthaltenen Element Vanadium und publizierte seine Ergebnisse 1921 in der Proceedings of the National Academy of Sciences Typmaterial des Minerals wird an der Harvard University in Cambridge Massachusetts unter der Katalog nr 90452 im American Museum of Natural History in New York City unter der Katalog Nr 19310 sowie im National Museum of Natural History in Washington D C unter den Katalog Nr 138067 und 160076 in den USA aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Melanovanadit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Vanadiumoxide Polyvanadate mit V4 5 wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe IV G 10 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Melanovanadit ebenfalls in die Abteilung der V 5 6 Vanadate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Vanadatkomplexe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Schichtvanadate Phyllovanadate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 4 HE 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Melanovanadit dagegen in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Vanadium Oxysalze ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 47 03 06 innerhalb der Unterabteilung Vanadium Oxysalze wasserhaltig zu finden Kristallstruktur BearbeitenMelanovanadit kristallisiert trikin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 6 36 Angstrom b 18 09 A c 6 28 A a 110 18 b 101 62 und g 82 86 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Innerhalb der Struktur existiert eine Unterstruktur die der chemischen Formel CaV4O10 5 H2O entspricht und eine Schichtstruktur aufweist Das im Mineral enthaltene Wasser wird beim Erhitzen nach und nach abgegeben Ab 200 bis 250 C ist alles Wasser aus dem Kristall entwichen und das Mineral erscheint in der Rontgenbeugung amorph Eigenschaften BearbeitenMelanovanadit ist leicht loslich in Salpetersaure HNO3 Salzsaure HCl und verdunnter Schwefelsaure H2SO4 wobei sich die Losung grun farbt 7 Bildung und Fundorte BearbeitenMelanovanadit bildete sich als Sekundarmineral in vanadiumreichen gealterten Schiefergesteinen oder bei den Funden in Colorado in Uran Vanadium Ablagerungen Als Begleitminerale traten hier Gips Kupfer Pascoit Patronit Pyrit und Sherwoodit auf 5 Als seltene Mineralbildung konnte Melanovanadit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2017 rund 20 Fundorte 8 bekannt sind Seine Typlokalitat Minas Ragra ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Peru Weitere bisher bekannte Fundorte sind die Mounana Mine bei Franceville in Gabun Prachovice in der Pardubitzer Region Bohmen in Tschechien sowie einige Minen in den Lukachukai Mountains im Apache County von Arizona die Garfield Mine im gleichnamigen County und mehrere Minen im Montrose County von Colorado sowie einige Minen im Grand County und San Juan County von Utah 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWaldemar Lindgren Melanovanadite a new mineral from Mina Ragra Pasco Peru In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 7 1921 S 249 251 rruff info PDF 111 kB abgerufen am 5 Marz 2017 E T Wherry New minerals new species In American Mineralogist Band 7 1922 S 162 164 Judith A Konnert Howard T Evans Jr Crystal structure and crystal chemistry of melanovanadite a natural vanadium bronze In American Mineralogist Band 72 1987 S 637 644 rruff info PDF 880 kB abgerufen am 5 Marz 2017 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Melanovanadit RRUFF Database of Raman spectroscopy Melanovanadite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Melanovanadite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 259 IMA CNMNC List of Mineral Names January 2017 PDF 1 66 MB Webmineral Melanovanadite englisch a b c d e f Melanovanadite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 69 kB abgerufen am 5 Marz 2017 a b c d Mindat Mindat Melanovanadite englisch Waldemar Lindgren Melanovanadite a new mineral from Mina Ragra Pasco Peru In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 7 1921 S 251 rruff info PDF 111 kB abgerufen am 5 Marz 2017 Mindat Anzahl der Fundorte fur Melanovanadit Fundortliste fur Melanovanadit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melanovanadit amp oldid 235236424