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Mehlsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Ihlow im Suden des Landkreises Teltow Flaming in Brandenburg 2 Der Ort gehort dem Amt Dahme Mark an und war bis zum 31 Dezember 2001 eine eigenstandige Gemeinde MehlsdorfGemeinde IhlowKoordinaten 51 50 N 13 21 O 51 831676 13 342778 85 Koordinaten 51 49 54 N 13 20 34 OHohe 85 m u NHNFlache 7 46 km Einwohner 96 31 Dez 2014 1 Bevolkerungsdichte 13 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 15936Vorwahl 035451Wohnhaus in MehlsdorfWohnhaus in Mehlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 18 Jahrhundert 2 2 19 bis 21 Jahrhundert 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Verkehr 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ortsteil liegt sudlich des Gemeindezentrums im aussersten Sudwesten des Niederen Flamings am Ubergang in den Lausitzer Grenzwall Nordostlich ist der weitere Ortsteil Niendorf Es folgen im Uhrzeigersinn der Ihlower Ortsteil Bollensdorf der Ortsteil Knippelsdorf der Stadt Schonewalde schliesslich Schonewalde im Westen sowie Rinow ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Flaming Im Norden der Gemarkung befindet sich das Landchen Barwalde ostlich hiervon das Waldgebiet Niendorfer Holz Der Ort selbst wird von einem Erlenbruchwald dem Mehlsdorfer Busch umgeben Zu Mehlsdorf gehort der Gemeindeteil Karlsdorf im Osten der Gemarkung Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche MehlsdorfDer Ort wurde im Jahr 1376 erstmals als Melistorff in einer Urkunde erwahnt und befand sich zu dieser Zeit im Besitz des Furstentums Sachsen Weissenfels 3 Das Literarische Colloquium Berlin vermutet dass der Name slawischen Ursprungs ist und sich von Mehlis zu Mehlisdorp entwickelte 4 Mehlsdorf entwickelte sich zu einem linsenformigen Angerdorf In der Chronik der Stadt Dahme und Umgebung ist beschrieben dass der Ort 1518 von Albrecht von Brandenburg gegen eine Zahlung von 700 Gulden von den Gebrudern und Vettern von Leipzig an Tietze Raschke verliehen wurde Nach dessen Tod kam der Ort 1537 an die Bruder Georg Dietrich Wolf und Albrecht Raschke Albrechts Nachfolger erneuerte den Bund und so kam Mehlsdorf im Jahr 1546 an Hans Raschke Nach dessen Tod gelangte das Gut an Raschkes Enkel Albrecht Raschke der wiederum 1638 im Dreissigjahrigen Krieg starb Da auch sein Sohn so die Chronik weiter nichts hatte von sich horen lassen verfugte der Kurfurst Johann Georg I das der Ort nunmehr dem Amtshauptmann Melchior von Schlomach gehoren solle 5 Im 16 Jahrhundert errichteten Handwerker eine Dorfkirche Diese war am 30 August 1658 Ziel einer Visitation Im Ergebnis wurde der Ort nunmehr nicht mehr aus Dahme Mark sondern vom Pfarrer in Ihlow seelsorgerisch betreut Das Dehio Handbuch berichtet dass es im Jahr 1666 unter dem damaligen Gutsherren Melchior von Schlomach zu einem eingreifenden Umbau kam Einige Jahrzehnte spater errichteten Handwerker den Westturm 6 Nachdem Melchior verstorben war ubernahm sein Sohn Ernst Friedrich von Schlomach das Gut der es an seine Tochter weiterreichte die es wiederum an Sybilla Eleonore von Haake verlieh Zu einem spateren Zeitpunkt etwa 1750 7 gelangte der Ort uber den Erbgang eine Schlomach Tochter 8 heiratete einen Kleist 9 in den Besitz der Familie von Kleist Die Chronik dieser Familie benennt 1745 und formuliert die Begrundung mit durch Vermittlung des Konigs 10 also auf Anweisung Sie errichteten im Ort ein Gutshaus das nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde Kurzzeitig besass der spatere Generalmajor 11 Wilhelm von Brockhausen Mehlsdorf durch Heirat mit Augusta von Kleist Da ohne Erben blieb das Gut den Kleist 12 Die Geschichte der Kleist auf Mehlsdorf beginnt mit Graf Wilhelm Kleist Loss 1862 1907 der wiederum ebenso Besitzer von Werchau bei Schlieben war Im erstmals publizierten amtlichen Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer von Preussen und Brandenburg 1879 hatte Gut Mehlsdorf eine Grosse von 337 72 ha der Pachter hiess Oberamtmann Koch 13 Mehlsdorf mussten die teils in Dresden lebenden Nachfahren Witwe Erica Pockrandt und Sohn 14 Graf Dennis 1904 1988 bereits 1922 an den preussischen Staat abgeben Unter der Titulatur der Graflich Kleist schen Erben standen im Vorjahr noch die 338 20 ha der Name des Pachters Hr Tunge 15 Das andere Gut Werchau wurde dann 1938 verkauft 16 Von Mehlsdorf blieb trotz offizieller Quelle im Landwirtschaftlichen Adressbuch fur die Provinz Brandenburg ein mit unbekannter Grosse so genanntes Restrittergut neuer Besitzer war der Berliner Nervenarzt Dr Leopold Burger welcher als Privatdozent und Hofarzt agierte 17 Nennenswerte Hofe uber 20 ha weist diese Fachliteratur nicht aus 19 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten Bratring dokumentierte in seiner 1805 erschienenen Statistisch topographischen Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg fur Mehlsdorf 25 Feuerstellen 155 Menschen bewirtschafteten 40 Hufe Die Verwaltung lag beim Amt Zinna kirchlich war der Ort nach Felgentreu eingepfarrt 18 Nach dem Wiener Kongress kam Mehlsdorf 1815 vom Konigreich Sachsen zum Konigreich Preussen und damit zum Landkreis Juterbog Luckenwalde im Regierungsbezirk Potsdam der Provinz Brandenburg Die Einwohnerzahl schwankte nur unwesentlich Aus dem Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 sind fur Mehlsdorf im Jahr 1817 insgesamt 141 Einwohner registriert 19 1837 erschien das Konigliche Amtsdorf in der Topographie der Untergerichte der Kurmark Brandenburg und der dazugeschlagenen Landesteile mit dem Hinweis dass die Gerichtsbarkeit beim Land und Stadtgericht in Luckenwalde lag 20 Im Zug der Kreisreform der DDR wurde der Landkreis mit Wirkung zum 25 Juli 1952 aufgelost und kam zum Kreis Luckau des Bezirks Cottbus Am 24 Marz 1961 erlegte der Forster Werner Schmidt aus Ihlow im Mehlsdorfer Busch den letzten Wolf Das Tier ging als Wurger von Ihlow in die regionale Literatur ein das Praparat ist im Stadtmuseum in Juterbog ausgestellt 21 An den Abschuss erinnert ein Gedenkstein an der Strasse nach Rinow der sogenannte Wolfsstein Er steht im 21 Jahrhundert unter Denkmalschutz 22 Am 17 Februar 1968 wurde der Ortsteil Karlsdorf aus der Nachbargemeinde Bollensdorf nach Mehlsdorf umgegliedert Nach der Wende kam die Gemeinde Mehlsdorf im Zuge der der Kreisreform im Dezember 1993 in den Landkreis Teltow Flaming und wurde schliesslich am 31 Dezember 2001 nach Ihlow eingemeindet Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp WolfssteinDie Dorfkirche Mehlsdorf ist ein Putzbau aus Feld und Mauerstein aus dem Jahr 1665 Im Innern steht unter anderem ein Kanzelaltar aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Gutspark Wassermuhle am Schweinitzer Fliess Wolfsstein an der Strasse Richtung Rhinow dort wurde 1961 der letzte Wolf geschossen Jahrlich findet an einem Samstag im September ein Pflaumenmus Fest statt 23 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Der Ort ist uberwiegend von der Landwirtschaft gepragt Verkehr Bearbeiten Die Hauptstrasse Mehlsdorf fuhrt in West Ost Richtung durch den Ort und verbindet Mehlsdorf mit Rinow im Westen und Bollensdorf im Osten Uber diese Anbindung besteht auch eine Verbindung zur Bundesstrasse 102 Uber die Buslinie 773 ist der Ort an Dahme Mark angebunden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mehlsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mehlsdorf Webseite des Amtes Dahme Mark abgerufen am 3 Oktober 2019 Traditionsverein Wolfstein Mehlsdorf e V abgerufen am 3 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Informationstafel zu Mehlsdorf aufgestellt am Dorfanger Oktober 2019 Ihlow Dienstleistungsportal des Landesverwaltung des Landes Brandenburg Gemeinde Ihlow abgerufen am 10 November 2019 Dorfkirche Mehlsdorf Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 28 Oktober 2019 Mehlsdorf Webseite des Literaturports abgerufen am 3 Oktober 2019 Werner Reinhold Chronik der Stadt Dahme und der Umgegend Hilscher 1845 S 73 google com Georg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie In Mehrteilige Expedition des Adelslexicons Erster Band A K Verlag von Ludwig Rauh Berlin 1855 S 437 uni duesseldorf de abgerufen am 20 Juli 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1901 der in Deutschland eingeborene Adel Uradel In Genealogie Reihe des Gotha bis 1942 2 Auflage Justus Perthes Gotha 1901 S 462 uni duesseldorf de abgerufen am 20 Juli 2021 Wilhelm von der Decken Die Familie von der Decken In ihren verschiedenen Verhaltnissen dargestellt Klindworth s Hof Druckerei Hannover 1865 S 203 uni duesseldorf de abgerufen am 20 Juli 2021 Geschichte des Geschlechts von Kleist Fortfuhrung 1880 1980 In Vorstand des Familienverbandes derer v Kleist Hrsg Familienchronik Genealogie Verlag Ulf Pedersen Braunschweig 1982 S 39 42 kit edu abgerufen am 20 Juli 2021 Ad M Hildebrandt Die von Brockhusen von Brockhausen und von Bruchhausen In Verein Herold zu Berlin Hrsg Vierteljahresschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie X Auflage Carl Heymanns Verlag Berlin 1882 S 390 igital ub uni duesseldorf de ihd periodical pageview 8876754 abgerufen am 20 Juli 2021 Marion v Brockhausen Geschichte der Familien v Brockhusen v Brockhausen v Bruchhausen 1396 2010 Band I In Familienverband v Brockhusen v Brockhausen v Bruchhausen Hrsg Basierend auf alte Stammtafeln 3 Auflage Eigenverlag Ludwigshafen 2010 S 59 164 kit edu abgerufen am 20 Juli 2021 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg 1 Auflage Nicolaische verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 100 101 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 20 Juli 2021 Siegfried von Boehn Wolfgang von Loebell Karl von Oppen Otto Graf Lamsdorff Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Teil Fortsetzung und Erganzung 2 1914 1945 Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2 Weltkrieges Hrsg Verein Ehemaliger Zoglinge d Ritterakademie zu Brandenburg a H Dennis Graf Kleist RA Zoglings No 1954 Selbstverlag Druck Gerhard Heinrigs Koln Brandenburg a d Havel 1971 S 107 d nb info abgerufen am 20 Juli 2021 Landwirtschaftskammer fur die Provinz Brandenburg Hrsg Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche Teil 4 Provinz Brandenburg 6 Auflage Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1921 S 156 157 d nb info abgerufen am 20 Juli 2021 Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz v Gross Zauche u Camminetz Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel Band XXV 1998 In Stiftung Deutsches Adelsarchiv Hrsg Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015 XXV der Ausgabe A Uradel Nr 117 C A Starke Limburg an der Lahn 1998 S 223 224 google de abgerufen am 20 Juli 2021 Ernst Seyfert Hans Wehner Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbuch Band VII Brandenburg 1929 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha 4 Auflage Band VII S 308 Keine Hofe uber 20 ha in Mehlsdorf Verlag Niekammer Adressbuch G m b H Leipzig 1929 S 27 308 martin opitz bibliothek de abgerufen am 20 Juli 2021 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Zweiter Band Die Mittelmark und Ukermark enthaltend VIII 583 S Berlin Maurer 1805 Online bei Google Books S 472 Regierungsbezirk Potsdam Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 mit Bemerkung des Kreises zu welchem der Ort fruher gehorte der Qualitat Seelenzahl Confession kirchlichen Verhaltnissen Besitzer und Address Oerter nebst alphabetischem Register Decker 1817 google com Topographie der Untergerichte der Kurmark Brandenburg und der dazugeschlagenen Landesteile Oehmigke 1837 S 16 google com Wolfsstein bei Mehlsdorf Brandenburg Webseite des Freundeskreises freilebender Wolfe abgerufen am 3 Oktober 2019 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Victoria Barnack Mehlsdorf Ein ganzes Dorf kocht Pflaumenmus In Markische Allgemeine 23 September 2018 abgerufen am 3 Oktober 2019 Orts und Gemeindeteile der Gemeinde Ihlow Bollensdorf Ihlow Illmersdorf Mehlsdorf mit dem Gemeindeteil Karlsdorf Niendorf Rietdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mehlsdorf Ihlow amp oldid 226901341