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Die Martinkaserne ist eine Kaserne des Osterreichischen Bundesheeres in Eisenstadt im Burgenland Sudfassade des HauptgebaudesDas Gelande mit den Gebauden liegt im Nordosten des Stadtgebietes von Eisenstadt an der L 213 Das Hauptgebaude ist von West nach Ost ausgerichtet und steht gemass Bescheid des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Baugeschichte 1 2 Nutzungsgeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 2 3 Die Kapelle 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten Die Ereignisse der Revolution von 1848 1849 fuhrten zu einem erhohten Bedarf an Offizieren und Fuhrungskraften und in weiterer Folge zur Einrichtung von Kadettenschulen im Kaisertum Osterreich Es wurden mehrere Kasernen gebaut wie etwa das Arsenal Wien 1849 bis 1856 die Rossauer Kaserne in Wien 1865 bis 1869 und die Martinkaserne 2 Nachdem der Kaiser im Jahr 1852 das Bildungswesen des Militars reformiert hatte erteilte der Obergespan von Odenburg dem Magistrat von Eisenstadt im Oktober 1852 den Auftrag zur Bereitstellung von zwanzig Katastraljoch als Bauplatz sowie zur Benutzung der stadtischen Ziegelofen von Steinbruch und Sandstatten nbsp Hauptportal an der Sudseite nbsp Zahnarztliche Behandlung an der Militar Oberrealschule spater Martinkaserne 1912Im Mai 1853 erfolgte die Bauausschreibung fur das Kadetteninstitut Eisenstadt mit folgenden Vorgaben dreistockiges Gebaude mit drei Risaliten 144 Meter lang und 15 6 Meter breit Schwimmschule und Einfriedungsmauer Baukosten 300 000 fl CM Conventionsmunzen Vollendung 30 Juli 1855Unter der Bauleitung von Sigismund von Malinowski Hauptmann des Genie Stabes entstand als Gegengewicht zu dem im Westen der Stadt gelegenen Schloss Esterhazy das symmetrisch angelegte lange dreiflugelige Hauptgebaude Auch ein Sportplatz und eine Schwimmschule mit Vorwarmbassin wurden in dem parkartigen Areal errichtet 3 Der Baubeginn war am 2 August 1853 allerdings verzogerte sich der Termin der geplanten Fertigstellung sodass die Eroffnung erst am 1 Mai 1858 mit knapp dreijahriger Verspatung erfolgte Bei der im August 1853 begonnenen Herstellung der Baugrube fur das Fundament stiess man haufig auf Gesteinsschichten die gesprengt werden mussten Dadurch trat wiederum Grundwasser in die Baugrube ein was bereits bei den Vorbereitungsarbeiten zu einer erheblichen Verzogerung des Baufortschrittes fuhrte Weil es in weiterer Folge vermutlich auch aus finanziellen Grunden zu neuerlichen Bauverzogerungen kam und das Gebaude zum vorgesehenen Vollendungszeitpunkt im Juli 1855 kaum die Hohe des ersten Stockwerkes erreicht hatte wurde 1856 ernsthaft uberlegt den Bau wegen des schleppenden Fortschrittes einzustellen Dennoch wurde der Bau vollendet wobei die abschliessenden Bauarbeiten auch nach der offiziellen Eroffnung bis in das Jahr 1859 hinein dauerten Neben der Uberschreitung der vorgesehenen Bauzeit kam es auch zu einer bedeutenden Uberschreitung der prognostizierten Baukosten die schliesslich knapp uber 953 096 fl also um mehr als das Dreifache uber dem Voranschlag lagen 4 Zwischen 1955 und 1959 erfolgte mit einem Aufwand von etwa 30 Millionen Schilling eine Generalsanierung des Gebaudes und das ehemalige Stabsgebaude aus dem Jahr 1906 wurde in ein Krankenrevier umgebaut Gegen Ende des 20 Jahrhunderts begann eine etappenweise Generalrestaurierung Begonnen wurde mit der Kapelle es folgten Sanierungen und Restaurierungen der Umfassungsmauer der Anlage der Sockelzone des Gebaudes aus Naturstein und des Innenbereiches im westlichen Erdgeschossflugel Weitere Arbeiten betrafen die Wiederherstellung des reprasentativen Vestibuls in den ursprunglichen Zustand und die Restaurierung der verwitterten und verschmutzten Fassade Nutzungsgeschichte Bearbeiten Nach der Eroffnung im Jahr 1858 wurden 200 Zoglinge aus Strass in der Steiermark nach Eisenstadt umgesiedelt Im Jahr 1871 erfolgte im Rahmen der Reorganisation der Militarinstitute die Auflosung des Kadetteninstitutes und im Jahr 1873 die Umgestaltung zur Infanteriekaserne Zwei Infanterie Bataillone wurden in der Kaserne untergebracht Nach der Verlegung der beiden Infanterie Bataillone nach Bosnien und Herzegowina im Jahr 1878 erfolgte eine Umgestaltung in eine Militar Unterrealschule fur 240 Zoglinge und im Jahr 1909 die Aufstellung der Militar Oberrealschule Von 1892 bis 1894 besuchte Robert Musil die Militar Unterrealschule und verarbeitete seine dortigen Erfahrungen in seinem Roman Die Verwirrungen des Zoglings Torless Wahrend des Ersten Weltkrieges waren von 1914 bis 1918 Frontkader mehrerer Regimenter in der Kaserne untergebracht Im Jahr 1918 wurde die Kaserne in Honved Oberrealschule umbenannt Kommandant war der Major der Ungarischen Nationalarmee und Theresienritter Jakob Vass Wiblinger Im Jahr 1922 zog die Bundesmittelschule samt Schulerheim im dritten Stockwerk des Gebaudes ein und das Burgenlandische Feldjagerbataillon Nr 1 wurde von Wiener Neustadt in die Kaserne nach Eisenstadt verlegt Nach dem Untergang der Habsburgermonarchie wurde Osterreich im Vertrag von St Germain der deutschsprachige Teil Westungarns zuerkannt Mit dem Bundesverfassungsgesetz uber die Stellung des Burgenlandes als selbstandiges und gleichberechtigtes Land im Bund und uber seine vorlaufige Einrichtung vom 25 Janner 1921 konnte daraufhin die Aufnahme des Burgenlandes als eigenes Bundesland in die Republik Osterreich geregelt werden Am 15 Juli 1922 trat der neu gewahlte Burgenlandische Landtag zur konstituierenden Sitzung in der Kaserne in Eisenstadt zusammen und das zweite Stockwerk wurde von da an bis zum Jahr 1930 vom Burgenlandischen Landtag genutzt Erster Landtagsprasident des jungsten Bundeslandes war Josef Wimmer nbsp Sonderbriefmarke 17 Jahre AssE GRU Zwischen 1938 und 1945 nutzte die deutsche Wehrmacht das Areal der Kaserne welche anschliessend bis zum Jahr 1955 als Quartier fur die sowjetische Besatzungsmacht diente Im Jahr 1957 konnten die ersten Wehrpflichtigen in die Schulkaserne einrucken in der das Infanteriebataillon 2 stationiert war Die Umbenennung der Schulkaserne in Martinkaserne nach dem Landespatron dem heiligen Martin von Tours erfolgte im Jahr 1967 Heute beherbergt die Kaserne das Militarkommando Burgenland die 1 Jagerkompanie und das Kommando der Heerestruppenschule und die Militarmusik Burgenland 5 Bis zum Ende des Assistenzeinsatzes war der Einsatzstab fur den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz nach Schengenerweiterung AssE SchE hier stationiert Baubeschreibung BearbeitenAussen Bearbeiten nbsp Westlicher Teil des Mittelrisalits SudDas Gebaude der ehemaligen Kadettenschule das sich am Wiener Arsenal orientiert wurde als machtiger materialsichtiger Ziegel und Quadersteinbau in neoromanisch maurischem Stil auf einer Flache von rund 7 342 Quadratmetern 6 errichtet und zeigt eine breite Fassade 7 Das viergeschossige Bauwerk ist streng symmetrisch gliedert und hat jeweils drei Risalite an der Nord und Sudfassade Das Gebaude besteht aus einem Ost West gerichteten viergeschossigen Langstrakt mit insgesamt 146 9 Meter Lange und 47 74 Meter Breite das mit einem Satteldach gedeckt ist In der Mitte der Nord und Sudfassade befindet sich unter einem gemeinsamen Dach je ein giebelbekronter jedoch unterschiedlich gestalteter Mittelrisalit An der Ost und Westseite des Gebaudes befinden sich je zwei gleich gestaltete giebelbekronte Eckrisalite die paarweise uber ein gemeinsames Satteldach verbunden sind Diese drei Fensterachsen breiten Risalite springen um jeweils drei innere und vier aussere Fensterachsen vor Aus dieser Anordnung entstehen zwei seitliche und ein mittlerer Querflugel die durch Flugelbauten des Langsflugels miteinander verbunden sind Wegen der unterschiedlichen Breite der Mittelrisalite sind die 15 4 Meter breiten Flugelbauten an der Nord und Sudseite unterschiedlich lang 8 Sie haben an der Sudseite zwolf und an der Nordseite zehn Fensterachsen und tragen ein Satteldach mit Dachgauben Die Gliederung in Risalite folgt in groben Zugen den Prinzipien des hochbarocken Schlossbaus und mildert dadurch den Eindruck der durch die strenge Symmetrie und den blockhaften Stil entsteht Durch die tiefen Eckrisalite am Ende der langgestreckten Flugelbauten und den flacheren Mittelrisalit entsteht im Norden und Suden des Kasernengebaudes eine ehrenhofartige Situation Uber einem Sockel aus hellgrauem Quadermauerwerk erhebt sich das Erdgeschoss aus waagrecht gebandertem hell und dunkelgrauem Quadermauerwerk Die drei Obergeschosse sind aus einem waagrecht abwechselnd gebanderten Ziegel und Quadermauerwerk mit wechselnden rot gelb roten waagrechten Ziegelverbanden gefertigt Die Geschosshohen des Erdgeschosses und der drei Obergeschosse sind unterschiedlich was auf funktionsbedingte Bauregelungen je nach Verwendung der Raumlichkeiten im betreffenden Geschoss zuruckzufuhren ist Daraus ergeben sich zum Teil unterschiedliche Fensterhohen in den einzelnen Geschossen An den Gebaudeecken befinden sich polygonale bekronte Pfeilervorlagen die uber das Dach gezogen sind Drei gekropfte Gesimse die die verschiedenen Mauerformen begrenzen umlaufen das Gebaude Ein Sockelgesims auf Sohlbankhohe der Erdgeschossfenster zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss ein breites doppelt vorkragendes Gurtgesims auf Sohlbankhohe der Fenster des ersten Obergeschosses und ein Kranzgesims als oberer Fassadenabschluss das durch ein konsolenartiges Rundbogenfries mit innen liegenden keramischen Medaillons gestutzt wird Auf Sohlbankhohe der Fenster des zweiten Obergeschosses verlauft ein Zahnfries aus Ziegeln Die Fassade ist durch Rundbogenfenster gegliedert die mit Rundbogenabschlussen und keramischen Uberfangbogen ausgestattet sind Zwillingsfenster bilden jeweils die mittlere Fensterachse der Eckrisalite und die inneren seitlichen Fensterachsen des nordlichen Mittelrisalits Drillingsfenster befinden sich an den mittleren Fensterachsen beider Mittelrisalite Der Mittelrisalit der Sudfassade ist seitlich nach vorne gestaffelt Der dreiachsige Giebelrisalit wird von einachsigen flachen Seitenrisaliten flankiert Ein Portikus mit drei Rundbogenarkaden die auf Pfeilern mit vorgestellten polygonalen Pfeilern ruhen ist dem Giebelrisalit im Erdgeschoss in der Flucht der Seitenrisalite vorgestellt Hinter dem Portikus befindet sich in der Mitte ein Rundbogentor das in das Vestibul fuhrt Seitlich davon in den Achsen der Arkaden ist je ein Rundbogenfenster Der Portikus fungiert als ein mit einer Brustung versehener Altan fur das erste Obergeschoss Daruber ist an der mittleren Fensterachse der drei Obergeschosse jeweils ein Drillingsfenster angeordnet dessen mittleres grosser ist An den seitlichen Fensterachsen befindet sich jeweils ein Rundbogenfenster Uber dem dritten Geschoss ist eine Inschriftentafel Franz Joseph I MDCCCLVII und daruber im Giebel ein Radfenster mit kleinen seitlichen Radornamenten Die Seitenrisalite haben jeweils ein Attikageschoss mit sieben schmalen Rundbogenfenstern an der Fassadenfront und drei an den ausseren Risalitseiten Die Rundbogen der Fenster ruhen auf Saulchen mit romanisierenden Kapitellen Der Giebelrisalit an der Nordfassade liegt im Gegensatz zu jenem der Sudfassade nicht hinter sondern vor den ihn jeweils flankierenden mit vier Achsen breiteren Seitenrisaliten In diesen ist jeweils ein Stiegenhaus mit zweilaufig gegenlaufigen Treppen untergebracht Diese Seitenrisalite haben wie jene der Sudfassade ein Attikageschoss mit kleinen Rundbogenfenstern jeweils acht Fenster an der Fassadenfront und drei seitlich Im Erdgeschoss des Giebelrisalits erschliesst ein romanisierendes flaches Trichterportal das von je einem Rundbogenfenster flankiert wird das Vestibul Da sich uber dem Portal die uber zwei Geschosse reichende Kapelle befindet sind an der Fassade drei gotisierende Masswerkfenster die uber zwei Geschosse reichen und deren mittleres grosser ist Im dritten Obergeschoss uber den Masswerkfenstern der Kapelle ist ein Drillingsfenster dessen mittleres grosser ist Es ist von zweifachen Rundbogenfenstern flankiert Im Giebel befindet sich ein Radfenster mit kleinen seitlichen Radornamenten Die nord und sudseitigen Fassaden der vier Eckrisalite sind gleich ausgefuhrt Sie haben doppelte Rundbogenfenster an der mittleren Fensterachse aller Geschosse beiderseits je ein seitliches Rundbogenfenster und ein Radfenster mit kleinen seitlichen Radornamenten im Giebel Die zum Mittelrisalit gerichteten Fassaden haben Rundbogenfenster jeweils in den drei Fensterachsen der Obergeschosse und in der mittleren Fensterachse des Erdgeschosses und ein Seitenportal das von Rundbogenfenstern flankiert wird Die Ost und Westfassade welche die Eckrisalite im Osten und Westen verbindet haben je einen sehr flachen dreiachsigen Mittelrisalit mit einem Giebel Die Mittelrisalite werden von vierachsigen Seitenfassaden flankiert An jeder Fensterachse der Mittelrisalite und der Seitenfassaden befinden sich Rundbogenfenster mit Rundbogenabschlussen und keramischen Uberfangbogen nbsp Sudfassade des ostlichen Langsflugels nbsp Ostlicher Eckrisalit Ansicht von Sudwest nbsp Drittes Obergeschoss und Giebel des Mittelrisalits nbsp Detail des OstquerflugelsInnen Bearbeiten nbsp Martinkaserne Gang im 1 Obergeschoss des Osttraktes nbsp Martinkaserne Marmorpfeiler mit Kapitell in der Cafeteria Detail Die Hauptportale im Erdgeschoss der Mittelrisalite sind uber das Mittelschiff eines dreischiffigen Vestibuls als Durchfahrt miteinander verbunden Vom Vestibul fuhrt jeweils eine kurze Treppe zu den entlang der beiden Langsflugel verlaufenden Hauptgange im Erdgeschoss und zu den im nordlichen Mittelrisalit gelegenen zweilaufig gegenlaufigen Hauptstiegen Diese erschliessen die Hauptgange der drei Obergeschosse welche am anderen Ende jeweils in eine ebenfalls zweilaufig gegenlaufige Seitenstiege sowie in die Gange der beiden Querflugel munden Die Gange im Erdgeschoss der beiden Querflugel fuhren zu den jeweils an den Enden des Flugels gelegenen Nebeneingangen die sich in den Eckrisaliten auf den zu den Mittelrisaliten hin gerichteten Seiten befinden Das nordsudlich verlaufende Vestibul befindet sich auf dem Gelandeniveau des mittleren Quertraktes ist 27 Meter lang 13 3 Meter breit maximal 5 2 Meter hoch und erstreckt sich uber sechs Joche 9 Ein Joch ist als Querschiff mit Treppenzugangen zu den Haupttreppen die das Vestibul im Nordosten und Nordwesten flankieren ausgefuhrt Uber zehn Freipfeilern und achtzehn Wandpfeilern spannen sich profilierte Gurtbogen die den Raum in achtzehn als Busungen ausgefuhrte Gewolbe gliedern Die Gange entlang der beiden Langsflugel verlaufen in allen Geschossen an der Nordseite und erschliessen die nach Suden ausgerichteten Raume Die Hauptgange des Erdgeschosses sind rund gewolbt und uber Gurtbogen die sich uber Wandvorlagen bis zum Boden fortsetzen den Fensterachsen entsprechend in Joche gegliedert Die Hauptgange des ersten und zweiten Obergeschosses unterscheiden sich von jenen des Erdgeschosses dadurch dass sie flach gewolbt sind und dass die Gurtbogen im zweiten Obergeschoss an der oberen Fensterbegrenzung enden Die Gange des dritten Obergeschosses sind flach gedeckt Im Erdgeschoss des Langsflugels befinden sich ostlich ein Speisesaal und westlich ein Festsaal Beide Sale sind 4 9 Meter hoch 8 7 Meter breit flach gewolbt und durch breite Gurtbogen auf Wandpfeilern in Joche gegliedert die den Fensterachsen folgen Der Speisesaal ist 36 85 Meter lang der Festsaal 32 5 Meter 10 Im Erdgeschoss des westlichen Querflugels befindet sich eine Cafeteria In der Mitte des Raumes steht ein polygonaler Marmorpfeiler mit Kapitell der sich nach oben verjungt An den Wanden befinden sich geschichtete Pilaster Gurtbogen zwischen den Pilastern und dem Mittelpfeiler lassen ein vierjochiges Gewolbe entstehen Die Kapelle Bearbeiten nbsp Das Hl Grab gestaltet von Markus KniepeissOber dem nordlichen Teil des Vestibuls ist die uber zwei Geschosse reichende Kapelle die an die beiden Haupttreppen sowie an die Hauptgange des ersten und zweiten Obergeschosses grenzt Die ursprunglich im Stil des Historismus errichtete Kapelle wurde im Jahr 1958 aus Anlass des hundertjahrigen Bestandsjubilaums der Kaserne komplett renoviert Aus diesem Jahr stammen die Glasfenster im Chor der Altar und der Marmorboden Nach erfolgter Renovierung wurde die Kapelle am 20 November 1958 vom damaligen Apostolischen Administrator des Burgenlandes Bischof Stephan Laszlo eingeweiht Schutzpatron ist der heilige Martin Als Sohn eines im Ersten Weltkrieg gefallenen Offiziers besuchte Bischof Laszlo selbst die in der Kaserne untergebrachte Militarunterrealschule 11 Eine neuerliche Renovierung mit Errichtung des Volksaltars fand im Jahr 1998 statt 4 Im Chor sind drei Rundbogennischen mit gotisierenden Masswerkfenstern und einem grosseren Doppel Mittelfenster Dieses von der Burgenlandischen Landesregierung gestiftete Fenster wurde von Lucia Jirgal geschaffen und stellt den heiligen Martin als romischen Offizier und die heilige Barbara als Patronin der Artilleristen dar Die beiden Seitenfenster wurden von der Freistadt Eisenstadt gestiftet und symbolisieren die damaligen Hauptprodukte des Burgenlandes Brot und Wein Der Haupteingang besteht aus einer Rundbogenture die gegenuber dem Chor liegt Sie wird von zwei Rundbogenfenstern flankiert die sich in Rundbogennischen zum Hauptgang hin offnen Zwei marmorierte schlanke Saulen tragen die etwa 2 Meter breite Empore die sich uber dem Haupteingang auf der Ebene des zweiten Obergeschosses befindet Die kassettierte Emporenbrustung hat einen leicht vorspringenden konsolengestutzten etwa 2 Meter breiten Mittelteil In der Mitte der Empore fuhrt eine Rundbogenture zum Hauptgang des zweiten Geschosses Sie wird von zwei Fenstern flankiert die sich in Rundbogennischen befinden Je zwei rundbogige Stuckmarmorflachen aus marmorisiertem Spachtelguss in hochgezogenen Rundbogennischen gliedern die Seitenwande der Kapelle Die Decke ist ebenso wie die beiden Saulen welche die Empore tragen noch aus der Bauzeit des Gebaudes Sie ist mit einem im Abstand von etwa 2 Metern von der Wand entlang des Deckenabsatzes verlaufenden Stuckband verziert das durch sechs Zierbogen mit der Wand verbunden ist Die dem Innenraum zugewandte Seite der Zierbogen tragen Stuckteile die einen gotischen Schlussstein Abhangling nachahmen Aussen ist an allen vier Seiten ein Portikus mit zehn Bogen und zehn Kapitellen angedeutet Auf einer quadratischen Flache in der Deckenmitte ist ein achtzackiger Stern in dessen Mitte sich vier Engelskopfe befinden Diese Darstellung symbolisiert Ordnung und Ubersichtlichkeit 11 Der Stern ist von einem quadratischen Stuckband umrahmt das in zartem Blau gemalt und mit Gold verziert ist Zur Ausstattung der Kapelle gehort der Altar aus Untersberger Marmor der aus der Werkstatt von Gerald Strack aus Loretto stammt Aus der St Georgs Kathedrale in der Wiener Neustadter Burg Theresianische Militarakademie stammen der Tabernakel das Altarkreuz und die Kerzenleuchter die ein Geschenk des Militarbischofs Christian Werner sind Auf dem Ambo sind Darstellungen der vier Evangelisten An den Wanden hangen vier Bilder mit Szenen aus dem Leben Jesu Die Geburt Jesu in Betlehem Die Flucht der Hl Familie nach Agypten Der zwolfjahrige Jesus im Tempel und Jesus als Zimmermann in Nazaret Sie sind im Stil der Nazarener gemalt Auf Wandkonsolen stehen vier Heiligenfiguren aus gepresstem Sandstein welche die Heiligen Georg Urban Antonius von Padua und Johannes Nepomuk darstellen nbsp Martinkaserne Mittelfenster der Kapelle nbsp Martinkaserne Deckendetail in der Kapelle mit Abhangling nbsp Der zwolfjahrige Jesus im TempelSiehe auch BearbeitenListe der Kasernen des osterreichischen BundesheeresLiteratur Bearbeiten Denkmal heute Denkmalpflege in Osterreich 5 Jahrgang Ausgabe 2 2013 S 10 11 hrsg Osterr Gesellschaft d Denkmalfreunde Diplomarbeit Das ehem k k Kadetteninstitut in Eisenstadt PDF 3 7 MB von Helmut Prinke abgerufen am 12 November 2013 Festschrift 150 Jahre Martinskaserne und Kapelle in der Martinskaserne Eisenstadt hrsg Bundesministerium fur Landesverteidigung Militarpfarre beim Militarkommando Burgenland Eisenstadt November 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin Kaserne Eisenstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Chapel of Martin Kaserne Eisenstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Viribus unitis Die Martinkaserne einst k k Kadetteninstitut auf der Website des Osterreichischen Bundesdenkmalamtes Die Kapelle der Martinkaserne auf der Website der katholischen Militarseelsorge Osterreichs Das ehem k k Kadetteninstitut in Eisenstadt Diplomarbeit von Helmut PrinkeEinzelnachweise Bearbeiten Burgenland unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 3 September 2014 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 28 Juni 2013 PDF Denkmal heute S 10 Denkmal heute S 11 a b Festschrift 150 Jahre Martinskaserne S 29 ff Auftritt der Militarmusik Burgenland auf der Website der Militarmusikfreunde at Memento vom 7 Februar 2010 im Internet Archive aufgerufen am 5 April 2013 Diplomarbeit Prinke S 16 Dehio Burgenland 1976 Eisenstadt Neuere Bauten Kaserne S 83 Diplomarbeit Prinke S 17 Diplomarbeit Prinke S 24 Diplomarbeit Prinke S 26 a b Website der Katholischen Militarseelsorge Osterreichs 47 85131 16 53369 Koordinaten 47 51 5 N 16 32 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinkaserne amp oldid 234183103