www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Bauwerk Siehe auch Die Baugrube Roman Die Baugrube ist der Raum der unterhalb der Gelandeoberflache ausgehoben wird beispielsweise zur Grundung einer baulichen Anlage zum Bau von Verkehrsanlagen oder zur Verlegung von Versorgungsleitungen Die Baugrubensohle muss zusatzlich zum entstehenden Bauwerk ringsum den erforderlichen seitlichen Arbeitsraum aufnehmen 1 Der Arbeitsraum ist umgeben von der Baugrubenumschliessung die als Boschung oder als Baugrubenverbau ausgebildet werden kann Am oberen Rand verhindert die Baugrubensicherung den versehentlichen Sturz in die Grube Aushub einer BaugrubeEin Aufschluss in einer BaugrubeEntscheidend fur die Ausbildung einer Baugrube sind zudem die Wasserverhaltnisse So wird die Art der Baugrubenumschliessung die Ausbildung der Baugrubensohle sowie die Wasserhaltung und Drainage massgeblich vom anstehenden Grundwasser oder Schichtenwasser beeinflusst Unverbaute Baugrube zur Verlegung einer KanalisationInhaltsverzeichnis 1 Baugrubenumschliessung 1 1 Arbeitsraum 1 2 Geboschte Baugrube 1 3 Baugrubenverbau 2 Baugrubensohle 3 Baugrubenaushub 4 Siehe auch 5 Normen und Standards 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugrubenumschliessung BearbeitenEine ungesicherte Baugrube mit senkrechten Seiten ist bis zu einer Tiefe von 1 25 m zulassig wenn das Gelande ausserhalb der Grube bei nichtbindigem Boden ein Gefalle von hochstens 1 10 oder bei steifem bindigen Boden von hochstens 1 2 aufweist Bei steifem bindigem Boden darf oberhalb noch eine Boschung mit einer Neigung von hochstens 45 und einer Hohe von hochstens 50 cm anschliessen wenn das umliegende Gelande hochstens ein Gefalle von 1 10 aufweist und abgelagertes Material mindestens 50 cm Abstand zu Grubenkante einhalt Unter den vorgenannten Bedingungen kann die Boschung auch durch einen Verbau ersetzt werden der wenigsten 5 cm uber die Gelandekante herausragen soll 2 Arbeitsraum Bearbeiten Abhangig von der gewahlten Baugrubenumschliessung ist zu beachten dass zwischen dem Boschungsfuss und der Aussenseite des entstehenden Gebaudes ein lichter Arbeitsraum von mindestens 0 5 Meter bzw zwischen dem Rand des Baugrubenverbaus und der Aussenseite des entstehenden Gebaudes ein lichter Arbeitsraum von mindestens 0 6 Meter vorhanden sein muss 3 Eventuell vorhandene Schalungen Geruste oder ahnliches durfen diesen Arbeitsraum nicht einschranken Bei gunstigen Raumverhaltnissen und zu erwartenden aufwendigen Arbeiten an der Gebaudeaussenwand beispielsweise das Anbringen einer Bitumendickbeschichtung ist ein Arbeitsraum von 1 0 bis 1 5 Meter empfehlenswert Geboschte Baugrube Bearbeiten Sind die Platzverhaltnisse ausreichend konnen die Seitenflachen der Baugrube zu einer Boschung angeschragt werden Sofern nicht mit dem Einlaufen grosserer Mengen Hang oder Oberflachenwasser zu rechnen ist bedurfen sie dann keiner weiteren Sicherung Die Boschung muss nach den Vorgaben der DIN 4124 und den Vorschriften der Berufsgenossenschaft angelegt werden Insbesondere ist der Boschungswinkel auf die Boden und Wasserverhaltnisse abzustimmen Oberhalb der Boschung ist ein 0 6 Meter breiter Streifen von Lasten Baustoffe oder Aushubmaterial freizuhalten um ein Abrutschen der Boschungskante zu verhindern Bei hohen Baugrubenboschungen sind Bermen als Abtreppung vorzusehen Sie dienen dazu nachrutschendes Material aufzufangen und sollten nach jeweils 3 Hohenmetern angelegt werden Sofern sie lediglich zum Begehen dienen genugt eine Breite ab 60 cm ansonsten werden 1 5 Meter verlangt Erfolgt kein gesonderter Standsicherheitsnachweis so gelten folgende Boschungswinkel 4 bei nichtbindigen oder weichen bindigen Boden 45 bei steifen oder halbfesten bindigen Boden 60 bei felsigen Boden 80 Die Standsicherheit der Boschung ist gemass DIN 4124 nachzuweisen wenn 4 die Boschung hoher als 5 0 Meter ist die oben genannten Boschungswinkel uberschritten werden sollen schwierige Boden und Wasserverhaltnisse vorliegen vorhandene bauliche Anlagen gefahrdet werden konnen die Boschungsoberkante mit Auflasten grosser 10 kN m belastet wird die Gelandeoberflache ausserhalb der Baugrube starker als 1 10 geneigt ist die Boschungsoberkante im Abstand von weniger als einem Meter mit Fahrzeugen befahren wird Baugrubenverbau Bearbeiten nbsp Baugrubenverbau mit ruckverankerter Bohrpfahlwand Hauptartikel Verbau Bei beengten Platzverhaltnissen wie etwa in einer Baulucke oder wenn die Boden und Wasserverhaltnisse keine geboschte Baugrube erlauben ist ein Baugrubenverbau auszufuhren Er verhindert den Einsturz der Grubenwande durch nachrutschendes Erdreich oder eindringendes Wasser ebenso wie die Senkung benachbarter Flachen Die Ausfuhrung und Standsicherheit eines Verbaus sind Gegenstand bautechnischer Nachweise und durch entsprechende Normen geregelt Nach ihrer Nachgiebigkeit werden unterschieden weiche Verbauarten die sich durch den beim Aushub entstehenden Erddruck verformen z B Tragerbohlverbauten und Spundwande aber meist preisgunstiger sind steife verformungsarme Verbauarten z B Bohrpfahlwande und Schlitzwande die bei setzungsempfindlichem Umfeld Nachbargebaude empfindliche Verkehrswege wie Eisenbahnen anzuwenden sind Nach Wiederverwendbarkeit werden entschieden temporare Verbauten die nach ihrem Einsatz wieder ruckgebaut bzw aus dem Baugrund entfernt werden dauerhafte Verbauten die nach Fertigstellung der Baumassnahme in Funktion bleiben und gegebenenfalls Teil eines Bauwerkes werden z B als Stutzmauer Hangsicherung Ufermauer oder Dichtwand Im Unterschied zum Grabenverbau bei dem die nebeneinander verlaufenden Sicherungswande meist gegeneinander abgestutzt werden konnen muss der Baugrubenverbau auf andere Weise gesichert werden Ruckverankerung durch Erdanker Aussteifungen zur Baugrubensohle oder uber Eck Einspannung im Boden Deckelbauweise mit gegenseitiger Abstutzung der Stutzwande die z B im Tunnelbau Anwendung findet Baugrubensohle BearbeitenDie Baugrubensohle bildet den unteren Abschluss der Baugrube und dient als Grundungsebene fur das zu errichtende Bauwerk An sie werden gewisse Anforderungen hinsichtlich Ebenheit und Tragfahigkeit gestellt Es muss zudem eine ausreichende Sicherheit gegenuber Grundbruch oder Sohlaufbruch vorhanden sein Sie ist vor Durchnassung oder Auflockerung zu schutzen da sich sonst spater Schaden am Gebaude durch Setzungen ergeben konnen Bindet die Baugrube in das Grundwasser ein so kann die Baugrubensohle durch Injektionssohlen oder Unterwasserbetonsohlen abgedichtet werden Baugrubenaushub Bearbeiten nbsp Baumaschinen beim BaugrubenaushubDer Baugrubenaushub fallt in den Bereich des Erdbaus und wird in der Regel mit Baggern Radladern und Laderaupen vorgenommen Zunachst ist der Oberboden Mutterboden abzutragen und gesondert zu lagern Fur die rechnerische Ermittlung des Baugrubenvolumens erlaubt die Vergabe und Vertragsordnung fur Bauleistungen VOB B die Verwendung von Naherungsverfahren Ein Verfahren das zu relativ genauen Ergebnissen fuhrt stellt das Prismenverfahren dar Dieses Verfahren ist in den Regelungen fur die Elektronische Bauabrechnung REB Nr 22 013 des Gemeinsamen Ausschusses Elektronik im Bauwesen GAEB beschrieben Siehe auch BearbeitenAufgrabungNormen und Standards BearbeitenDIN 4124 Baugruben und Graben Boschungen Verbau Arbeitsraumbreiten DIN 4084 Baugrund Gelande und Boschungsbruchberechnungen Empfehlungen des Arbeitskreises Baugruben EAB Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Baugrube Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Floss ZTVE Kommentar mit Kompendium Erd und Felsbau Kirschbaum Verlag Bonn 1997 ISBN 3 7812 1430 3 S 304 Christian Wegener Arbeitsschutz im Wandel Balder Batran Grundwissen Bau Handwerk und Technik Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 582 03500 X S 49 a b Konrad Zilch Handbuch fur Bauingenieure Springer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 540 65760 6 S 120 Kapitel 4 Techniken zum Baugrubenverbau Bodenvereisung Bodenvernagelung Bohrpfahlwand Dusenstrahlverfahren Mixed In Place Verfahren Schlitzwand Schmalwand Spundwand Tragerbohlwand Baugrube Normdaten Sachbegriff GND 4004790 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baugrube amp oldid 238475029