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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Verbauung Als Verbau werden bauliche Massnahmen und Einrichtungen zur Abstutzung und Sicherung von Boschungen und Graben Gruben Schacht Tunnel und Stollenwanden sowie Tunnel und Stollendecken im Tief Tunnel Wasser und Bergbau bezeichnet In Osterreich ist hierfur der Begriff Polzung gebrauchlich in der Schweiz Spriessung In Graben einsetzbares Verbausystem aus StahlEin Verbau der durch ruckseitige Zuganker gehalten wird wird auch als Ankerwand bezeichnet Sicherung einer Boschung durch Raster aus Stahlbeton und nachtraglich eingesetzten Ankerplatten aus FFU KunstholzInhaltsverzeichnis 1 Aufgabe 2 Verbauarten 2 1 Tragerbohlwand 2 1 1 Berliner Verbau 2 1 2 Essener Verbau 2 1 3 Hamburger Verbau 2 2 Verbauboxen 2 3 Gleitschienen Verbaueinheiten 2 4 Bohrpfahlwand 2 5 Schlitzwand nach DIN 4126 2 6 Spundwand 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksAufgabe BearbeitenDer Verbau sichert einen Hohlraum vor Einsturz nachrutschendem Erdreich eindringendem Wasser oder Erosion und schutzt so Verkehrswege Leitungsfuhrungen Arbeitsraum Gerate und Menschen vor Gefahren und Beeintrachtigungen Ausfuhrung und Standsicherheit von Verbauen sind Gegenstand der Arbeitsschutzverordnungen und durch entsprechende Normen geregelt Die unterschiedlichen Hohlraume mit ihren spezifischen Anforderungen fuhren zu speziellen Techniken Der Bergbau siehe Grubenausbau hat dabei die langste Erfahrung und Tradition in der Ausfuhrung von Verbauen die Grossprojekte im Tunnelbau haben zur aktuellen Weiterentwicklung der Technologien beigetragen Im Bereich des Erdbaus des Hoch und Tiefbaus und der Leitungsverlegung lassen sich die eingesetzten Technologien grob nach zwei Gesichtspunkten unterscheiden Beim Grabenverbau stutzen einander die seitlichen Sicherungen ab beim Baugrubenverbau wird der Verbau durch Einspannung im Boden oder Ruckverankerung gesichert Ausserdem wird in folgende Arten des Verbaus unterschieden Verbauarten BearbeitenTragerbohlwand Bearbeiten Hauptartikel Tragerbohlwand nbsp TragerbohlwandBerliner Verbau Bearbeiten Der klassische Berliner Verbau ist die meistverbreitete Variante Als Verbautrager wird ein IPB Trager seltener ein IPE Trager verwendet Die Bohlen werden zwischen den Verbautragern dem Aushub folgend angeordnet und stutzen sich gegen die Tragerflansche ab Sie werden zwischen Trager und Boden verkeilt Die Bohlen bestehen aus Holz und konnen ebenso wie die Trager beim Ruckbau wieder verwendet werden In diesem Fall muss ein Arbeitsraum zwischen Bauwerk und Tragerbohlwand vorhanden sein In seltenen Fallen und bei beengten Platzverhaltnissen konnen statt Holzbohlen auch Betondielen eingebaut werden Dann kann auf einen Arbeitsraum verzichtet werden und es werden spater nur die Verbautrager gezogen Die Betondielen verbleiben im Boden da sie nicht verrotten konnen Bei grosseren Aushubtiefen werden zur Abstutzung eine horizontale Gurtung aus 2 nebeneinanderliegenden U Profilen vor den Verbautragern angeordnet die durch Verpressanker o a ruckverankert werden 1 Essener Verbau Bearbeiten Der Essener Verbau ist ahnlich wie der Berliner Verbau nur dass die Verbautrager aus zwei nebeneinander liegenden U Profilen bestehen die durch Laschen verbunden werden Bei grosseren Aushubtiefen kann dann zur Ruckverankerung auf eine zusatzliche horizontale Gurtung verzichtet werden Die Verpressanker o a konnen direkt zwischen den U Profilen angeordnet werden 2 Hamburger Verbau Bearbeiten Der Hamburger Verbau unterschied sich vom Berliner Verbau durch die Befestigung der Bohlen Hier werden die Bohlen nicht zwischen sondern vor den Verbautragern angeordnet und durch geschlitzte Hakenbleche mit kurzen U Profilen oder Schipplie Eisen zu den Verbautragern ruckverankert Diese Bauart wird nur noch selten verwendet Verbauboxen Bearbeiten Bei Verbauboxen werden zwei grossformatige Stahlverbauplatten als komplette Einheit in den bereits ausgehobenen Graben eingestellt und durch zwischen diesen angebrachte Spindeln gegen die Grabendwande gepresst Bei Boden die auch nicht vorubergehend uber eine ausreichende Standfestigkeit verfugen mussen die Verbauboxen mit dem Fortschritt des Grabenaushubs in den Boden eingedruckt werden 3 Gleitschienen Verbaueinheiten Bearbeiten Strebengestutzte Gleitschienenpaare werden in den Graben eingestellt und anschliessend die Verbauplatten in die Gleitschienen eingesetzt Dies hat den Vorteil dass die Verbautiefe wahrend der Bauarbeiten angepasst werden kann 4 Bohrpfahlwand Bearbeiten Hauptartikel Bohrpfahlwand Die Bohrlocher werden je nach Bauart der Bohrpfahlwand bewehrt oder unbewehrt mit Ortbeton ausbetoniert Diese Art des Verbaus hemmt die Erdbewegungen der Umgebung besonders 5 Ab grosseren Hohen sind Ruckverankerungen erforderlich Es wird in drei Bauweisen unterschieden uberschnittene Pfahle tangierende Pfahle aufgeloste Wand mit Austrittsmoglichkeit fur Wasser 6 Schlitzwand nach DIN 4126 Bearbeiten Hauptartikel Schlitzwand Diese Art des Verbaus ist eine geschlossene Wand aus Stahlbeton oder Faserbeton bis zu 100 m Hohe Parallel zum Aushub mit einem Schlitzwandgreifer wird der offene Schlitz mit Bentonit Suspension verfullt 4 Danach wird die Bewehrung abgesenkt und die Wand betoniert Der schwerere Beton sinkt zu Boden und verdrangt dabei die Bentonit Suspension welche oben abgepumpt wird 5 Spundwand Bearbeiten Hauptartikel Spundwand Bei dieser Verbauart werden Spundwandbohlen aus Stahl nebeneinander in den Boden gerammt oder gedruckt 7 Die Bohlen sind dafur an den Kanten so geformt dass sie ineinander greifen Nach dem Einrammen kann die Baugrube ausgehoben werden Je nach Tiefe mussen in gewissen Abstanden Ruckverankerungen oder Aussteifungen eingebracht werden Spundwande konnen wasserdicht hergestellt werden 4 Literatur BearbeitenGeorg Maybaum Petra Mieth Wolfgang Oltmanns Rainer Vahland Verfahrenstechnik und Baubetrieb im Grund und Spezialtiefbau Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 5190 0389 2 Klaus Beer Bewehren nach DIN 1045 1 2 Auflage Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 8348 0585 0 Wolfgang Schnell Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben B G Teubner Verlag Wiesbaden 1990 ISBN 978 3 519 05022 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Metzger Bauherren Handbuch 8 Auflage Rudolf Haufe Verlag Freiburg Berlin Munchen 2009 ISBN 978 3 448 08267 8 S 124 125 Franz Miedel Modellierung des Stadtbahntunnels Augsburg mit Hilfe von Siemens NX 9 Bachelorthesis fur den Bachelor of Science Studiengang Bauingenieurwesen Online abgerufen am 3 September 2020 Verbausysteme Online abgerufen am 3 September 2020 a b c Konstruktive Massnahmen zur Sicherung von Baugruben und Leitungsgraben Online abgerufen am 3 September 2020 a b Baugrubensicherungen Online abgerufen am 3 September 2020 Grossbohrpfahle und Grosslochbohrungen Anwendungen Online abgerufen am 3 September 2020 Bundesanstalt fur Strassenwesen Hrsg Zusatzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fur Ingenieurbauten ZTV ING Stand 2014 Online abgerufen am 3 September 2020 Weblinks BearbeitenBaugruben und Graben abgerufen am 3 September 2020 Verbauarbeiten abgerufen am 3 September 2020 Die neue DIN 4124 Was Sie wissen sollten abgerufen am 3 September 2020 Der Verbau ist heute immer zu planen abgerufen am 3 September 2020 Tragerbohlwand abgerufen am 3 September 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4359326 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verbau amp oldid 230368953