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Martin Wilhelm Oppenheim geboren am 1 Februar 1781 in Konigsberg gestorben am 10 Oktober 1863 in Dresden war ein deutscher Bankier und Forderer Gottfried Sempers Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Rosa Oppenheim um 1830 von August Grahl 1792 1868 nbsp Sommervilla in der Holzhofgasse in der Ausseren Neustadt nbsp Palais Oppenheim Burgerwiese 5 7 nbsp Oppenheims Grab auf dem Trinitatisfriedhof in DresdenSeine Mutter Henriette genannt Jette 1756 1832 war eine geborene Goldschmidt aus Hamburg Ihr Ehemann Oppenheims Vater war der Bankier Wolff Mendel Oppenheim 1753 1828 Handelsmann und Bankier aus Konigsberg Sowohl Wolff als auch sein Bruder Mendel 1758 1820 der spater Henriette Itzig 1767 1842 Tochter des Daniel Itzig heiratete nahmen den Namen des Stiefvaters Susskind Oppenheim 1732 1809 an Konigsberg war nach dem Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 eine weltoffene Stadt insbesondere fur unternehmerische Tatigkeiten Nach dem Emanzipationsedikt von 1812 waren Familien der judischen Gemeinde Konigsbergs wie die Privatbankiers der Simons Oppenheims und Warschauers bis in die Zeit der Vor und Fruhindustrialisierung die wichtigsten und einflussreichsten Trager des gesamten Kreditwesens Die Begrunder der Konigsberg Berliner Bankiersfamilie Oppenheim traten vom judischen zum christlichen Glauben uber und liessen sich bei der Taufe ihrer Kinder mittaufen So auch M W Oppenheim welcher mit der Taufe zusammen mit seiner Frau Rosa geb Alexander 1792 1849 am 7 April 1826 den Namen Mendel Wolff ablegte und sich nun Martin Wilhelm Oppenheim nannte 1 Als ein Zeichen der Kontinuitat wurden christliche Vornamen mit den Anfangsbuchstaben der judischen gewahlt Martin Wilhelm Oppenheim Teilhaber des Konigsberger Handels und Bankhauses Oppenheim amp Warschauer legte das Bankgeschaft in die Hande seines Sohns Rudolph Oppenheim welcher den Kaufmannsberuf erlernt hatte Dieses war 1803 in Konigsberg gegrundet und wurde ab 1805 von seinem Schwager Marcus Warschauer geleitet Wer innerhalb der Konigsberger Judenschaft zu Reichtum und Ansehen gelangt war zog oft nach Berlin wo zahlreiche verwandtschaftliche Beziehungen bestanden 2 So zog auch Martin Wilhelm er nannte sich nun Partikulier nach Berlin wohin die Familie Oppenheim ihren Schwerpunkt verlagert hatte Nach dortigem kurzen Aufenthalt er wohnte in der Behrenstrasse beschloss er seiner Tochter Elisabeth Grahl nach Dresden zu folgen Seine grossen Mittel und der Schonheitssinn seiner Frau Rosa veranlassten ihn auf Anraten seines Schwiegersohns August Grahl zwei Prachthauser fur Winter und Sommer bei Gottfried Semper zu bestellen Diesen hatte er im Winter 1829 30 auf einer Reise in Rom kennengelernt und beauftragt Portrats seiner Frau und Tochter anzufertigen Martin Wilhelm Oppenheim gehorte im 19 Jahrhundert zu den wohlhabendsten Einwohnern Dresdens und war Mitglied in einer Vielzahl kunstlerisch literarischer Vereine und bildete auch einen eigenen Zirkel Den Auftrag zum Bau der Dresdner Synagoge hatte Semper moglicherweise seiner Bekanntschaft mit Martin Wilhelm Oppenheim zu danken 1851 wurde er als Mitglied in dem literarisch geselligen Verein der Montagsgesellschaf aufgenommen der uberwiegend von Kunstlern Musikern und Schriftstellern gepragt war Einen Debattierclub geistreicher Leute hatte Ferdinand Hiller 1845 gegrundet welchen man Hillerkranzchen nannte aus welcher die Montagsgesellschaf hervorging Diese konstituierte sich im Dezember 1846 und man traf sich allwochentlich im Engels Restauration und Billard am Postplatz 3 Im Jahr 1839 liess er von Semper die Sommervilla bauen Die Villa Rosa benannt nach seiner Frau Rosa war eine vorstadtische Villa in der Ausseren Neustadt Antonstadt Dresdens an der Holzhofgasse nahe dem spater angelegten Rosengarten an der Elbe Semper gestaltete sie in Anlehnung an die aus dem 16 Jahrhundert stammende Villa Rotonda in Vicenza des Architekten Andrea Palladio 1508 1580 Als dieses Sommerhaus fertig war siedelte Martin Wilhelm Oppenheim 1840 nach Dresden uber bezog die Villa Rosa und nahm die ganze Familie der Tochter mit hinein Von 1845 bis 1848 folgte der Bau des Oppenheim schen Palais im Stil der Neorenaissance an der Burgerwiese 5 7 Er bewohnte mit seiner Frau Rosa die erste Etage und die junge Familie Grahl bewohnte das Hochparterre Martin Wilhelm Oppenheim verstarb mit 83 Jahren an einem Schlaganfall in seiner Villa Rosa Die Grahls konnten die Villen alleine nicht behalten so beschlossen die Erben Oppenheim diese zu verkaufen Der aus St Petersburg stammenden Freiherr von Kap herr dessen Sohne in der Nahe Dresdens Guter hatten kaufte das Palais Oppenheim mit allem Inventar und bat die Grahls zu einer geringen Miete wohnen zu bleiben Erst lange nach dem Tod von Martin Oppenheim wurde das Palais von 1871 bis 1874 nach Planen von W Hoffmann fur Emma von Kaskel eine Tochter des Kolner Bankier Simon von Oppenheim umgebaut Das Anwesen der Villa Rosa ging an den Freiherrn Wilhelm Georg von Warburg Semper gestaltete im Auftrag der Familie Oppenheim die Grabstelle auf dem Trinitatisfriedhof in dem neben Martin Wilhelm Oppenheim und seiner Frau Rosa auch seine Tochter Elisabeth und deren Ehemann der Miniaturmaler August Grahl deren Sohn Hugo Grahl mit seiner Frau Anna geborene Kummer und Alexe Grahl beigesetzt wurden 4 Ein Relief in Bronze der verstorbenen Rosa Oppenheim von Ernst Rietschel ziert die mittelste Steilwand Familie BearbeitenDer erste Sohn Rudolph Oppenheim 1811 1871 Kaufmann und Bankier heiratete Dorothea Heimann geb 1818 Er ubernahm das Bankhaus Oppenheim amp Warschauer assoziierte sich mit seinem Vetter Robert Warschauer trennte sich von ihm und verlegte sein Geschaft R Oppenheim amp Co von Konigsberg nach Berlin Die einzige Tochter Elisabeth Julie Oppenheim 1813 1905 heiratete 1832 den Maler August Grahl Sie war befreundet mit Hans Christian Andersen und setzte sich fur den Druck seiner Marchen ein Der zweite Sohn Adolph Oppenheim 1816 1894 wurde Landwirt und Rittergutbesitzer heiratete seine Cousine Marie Josephine 1820 1883 Tochter des Bankiers Marcus Warschauer und Schwester von Robert Warschauer Der dritte Sohn Otto Georg Oppenheim 1817 1909 wurde Jurist und heiratete 1843 Margarethe 1823 1890 Tochter des Bankiers Alexander Mendelssohn Die Schwester von Margarete Marie Josephine Mendelssohn 1822 1891 war mit Robert Warschauer verheiratet dieser sowohl der Sohn des Teilhabers Marcus Warschauer als auch Sohn der Schwester Rebecca von Martin Wilhelm Oppenheim war Alexander Oppenheim 1819 1898 Jurist und Fotograf blieb unverheiratet Er und sein Vetter Arnold Mendelssohn kamen als junge Referendare nach Konigsberg und wurden bekannt durch den sog Kassetten Diebstahl fur die Grafin Hatzfeld einer Freundin von Lassalle 5 Literatur BearbeitenJacob Jacobson Die Judenburgerbucher der Stadt Berlin 1809 1851 Walter de Gruyter 1962Weblinks BearbeitenJuden in Konigsberg auf Ostpreussen net abgerufen 7 Juli 2015 Montagsgesellschaft auf dresden stadtwiki de abgerufen 23 Juli 2015Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Lehmann Die Malerfamilie Robert Kummer und August Grahl in Dresden Fichter H W 2010 ISBN 978 3 9814935 0 4 S 190 191 Stefanie Schuler Springorum Die judische Minderheit in Konigsberg Pr 1871 bis 1945 Gottingen 1996 S 33 Dirk Hempel Literarische Vereine in Dresden Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Burgertums im 19 Jahrhundert Studien Und Texte Zur Sozialgeschichte der Literatur De Gruyter 2008 ISBN 3484351160 S 83 Trinitatisfriedhof Wandgrab III Abteilung Ostseite Die Kassettenaffare private Website Normdaten Person GND 132099888 lobid OGND AKS VIAF 72543833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenheim Martin WilhelmALTERNATIVNAMEN Oppenheim Mendel WolfKURZBESCHREIBUNG deutscher BankierGEBURTSDATUM 1 Februar 1781GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 10 Oktober 1863STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Wilhelm Oppenheim amp oldid 221831361