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Felix Alexander Oppenheim 7 Oktober 1819 in Konigsberg 2 Februar 1898 in Berlin war ein deutscher Jurist und Fotograf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kassetten Diebstahl 1 2 Fotografie 2 Werke 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks zu Fotografien 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlexander Oppenheim war der jungste Sohn des Bankiers Martin Wilhelm Oppenheim und der Rosa geborene Alexander 1792 1849 aus Konigsberg Nachdem er 1836 wie ein Jahr zuvor sein alterer Bruder Otto Georg sein Abitur am Altstadtischen Gymnasium zu Konigsberg gemacht hatte studierte er Rechtswissenschaften 1 Als junger Referendar kam er nach Berlin und machte seinen Assessor jur Jedoch konnte er seinen erlernten Beruf nicht ausuben und wurde Fotograf in privater Betatigung Bis zum Tod seines Vaters im Jahr 1863 lebte er erwerbslos die Familie war vermogend in den beiden von Gottfried Semper erbauten Villen in Dresden Danach zog er nach Berlin und ubernahm das so genannte Schadowhaus in der Schadowstrasse 10 11 2 Ursache und Hintergrund dieses Lebenslaufs war die Verwicklung in den Kassetten Diebstahl Kassetten Diebstahl Bearbeiten Alexander Oppenheim gehorte unter anderen zu dem Freundeskreis Ferdinand Lassalles wie auch sein Freund und Verwandter der Arzt Arnold Mendelssohn 1817 1854 3 Alexander Oppenheim war der Schwager einer Cousine von Arnold Mendelssohn Alexander Oppenheim war Rechtsbeistand der Grafin Sophie von Hatzfeld die in Auseinandersetzungen mit ihrem Ehemann Edmund Furst von Hatzfeldt Wildenburg zu Trachenberg 1796 1874 verwickelt war Auch Arnold Mendelssohn stand ihr beratend zur Seite Oppenheim interessierte seinen Freund Lassalle fur die Sache der Hatzfeldschen Auseinandersetzungen der wiederum Mendelssohn veranlasste sich in diesem Fall zu engagieren Ferdinand Lassalle hatte sich in Folge der Grafin von Hatzfeld angenommen und vertrat sie uber neun Jahre hinweg von 1846 bis 1854 vor Gerichten Im Fruhjahr 1846 bereitete Lassalle eine Prodigalitatsklage gegen den Ehemann der Grafin vor Im Sommer 1846 beobachteten Oppenheim und Mendelssohn die Matresse des Fursten Edmund von Hatzfeld Wildenburg die Baronin Meyendorf und stiegen zusammen mit ihr im Gasthof Mainzer Hof in Aachen ab Bei der Abreise der Baronin entdeckte Alexander Oppenheim im Flur des Gasthofs eine Kassette in der er fur den Hatzfeld Prozess wichtige Papiere vermutete Er nahm die Kassette an sich und brachte sie in das Zimmer Arnold Mendelssohns Da der Diebstahl schnell entdeckt wurde flohen die Freunde Es stellte sich heraus dass der Kassetteninhalt ganz unbedeutend war Oppenheim und Mendelssohn wurden nun steckbrieflich gesucht Ersterer stellte sich der Polizei und wurde am 24 November 1846 vom Kolner Geschworenengericht von der Anklage des Diebstahls freigesprochen Mendelssohn erfuhr von dem Freispruch und kehrte im Juni 1847 aus Paris wohin er geflohen war zuruck wurde festgenommen und am 11 Februar 1848 wegen der Beihilfe zum Diebstahl zu einer Zuchthausstrafe von funf Jahren verurteilt der Befugnis des selbstandigen Gewerbes eines Arztes fur verlustig erklart und nach ausgestandener Strafe lebenslang unter Polizeiaufsicht gestellt Somit konnte ein Prozess gegen Lassalle wegen Verleitung zum Diebstahl eingeleitet werden welcher am 11 August 1848 wie bei Alexander Oppenheim mit einem Freispruch endete 4 Wenn auch die Familie Oppenheim im Gerichtsverfahren einen Freispruch erreicht hatte so blieb doch nach damaligen Vorstellungen Alexander Oppenheim der burgerliche Beruf des Juristen fur die Folgezeit versperrt Fotografie Bearbeiten nbsp Dresden Panorama von Oppenheim um 1856 Oppenheim verliess auf eigenen Wunsch wenn auch unter offentlichem oder familiarem Druck das Land und ging ersatzweise auf weite Reisen und widmete sich der Fotografie Um 1851 machte er eine Fotografenausbildung bei Gustave Le Gray in Paris 5 Er arbeitete unter Anwendung des Wachspapierverfahrens Papier als Schichttrager daruber hinaus machte er Experimente mit Milchserum und Albuminpapier 6 Nachdem er 1852 Spanien bereist hatte ging er 1853 nach Athen und wendete sich den Altertumern in Griechenland zu Seine Aufnahmen vom Herbst 1853 erschienen unter dem Titel Athenische Alterthumer in zwei Alben Die Fotografien auf Salzpapier Blattformat 42 5 61 cm wurden von Oppenheim ausfuhrlich kommentiert 7 8 Weitere Reisen fuhrten ihn in den Orient 1857 zuruckgekehrt in Dresden liess er sich im Hof seiner Parterrewohnung der Villa Oppenheim eine Bude mit Fotolabor und Dunkelkammer bauen und fing nun an seine Familienangehorigen abzulichten Es entstanden Aufnahmen in einer Qualitat wie sie damals noch keiner von sich besass da noch die Daguerreotypie in Mode war Um 1860 entwickelte er ein verbessertes Positivkopierverfahren und machte Aufnahmen von Baudenkmalern in Deutschland 1860 beteiligte sich Oppenheim an einer Ausstellung fur Fotografie in Amsterdam Dort zeigte er Fotografien von Dresden Prag Regensburg Ulm Esslingen etc 9 Einige Fotografien Oppenheims aus deutschen Stadten befinden sich in der Sammlung Dietmar Siegert 10 Auch hielt er Kontakt zu dem mit der Familie befreundeten Gottfried Semper in Zurich und fotografierte dessen Bauten in Dresden Es wurde mir zur grossen Genugthuung gereichen wenn sie diese Blatter Ihnen einen wenn auch noch so unbedeutenden Ersatz fur die Anschauung des von Ihnen konzipierten Werkes gewahren die Ihnen leider verwehrt ist Felix Alexander Oppenheim Brief an Gottfried Semper in Zurich vom 1 September 1856 Werke BearbeitenDie erhaltenen griechischen Tempel auf der Akropolis Album mit 42 Fotografien aus Athen 1853 Hofbuchdruckerei von C C Reinhold und Sohne Dresden 1854 Details der Akropolis Die Skulpturfragmente Hofbuchdruckerei von C C Reinhold und Sohne Dresden 1854 Ausstellungen Bearbeiten1854 Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung Munchen mit Auszeichnung 1855 1858 1860 und 1862 Fotoausstellungen in Amsterdam 1856 Fotoausstellung in Brussel 1862 Weltausstellung London 2011 Sammlung des Dresdner Kupferstich Kabinetts Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2016 Fundstucke 13 Ulm Fotografien des Felix Alexander Oppenheim aus dem Jahr 1856 Stadthaus UlmLiteratur BearbeitenJulius Friedlaender Gottfried Schadow Aufsatze und Briefe nebst einem Verzeichnis seiner Werke Nachdruck des Originals von 1890 Salzwasser Verlag Paderborn 2013 ISBN 978 3 84604 460 5 Schadowhaus S 169 Traugott Rechtlieb Der Colner Cassetten Diebstahl und die Criminal Procedur gegen den Kammergerichts Assessor F A Oppenheim W Adolf Berlin 1847 Britta Stein Der Scheidungsprozess Hatzfeldt 1846 1851 Lit Verlag Munster 1999 ISBN 3 8258 4262 2 Ulrich Pohlmann Dietmar Siegert Hg Ausst Kat Zwischen Biedermeier und Grunderzeit Deutschland in fruhen Photographien 1840 1890 aus der Sammlung Siegert Verlag Schirmer Mosel Munchen 2012 ISBN 978 3 8296 0626 4 Das Land der Griechen mit der Seele suchen Photographien des 19 und 20 Jahrhunderts Ausstellungskatalog des Agfa Foto Historama Koln 1990 S 76 S 233 Agnes Matthias Hrsg KunstFotografie Katalog der Fotografien von 1839 bis 1945 aus der Sammlung des Dresdner Kupferstich Kabinetts Deutscher Kunstverlag Munchen 2010 ISBN 978 3 422 07052 3 11 Ludger Derenthal fur einen Dilettanten schon ziemlich befriedigend Felix Alexander Oppenheim Zur Wiederentdeckung eines Fotografen der 1850er Jahre in Fotogeschichte Heft 128 Jonas Verlag Marburg 2013 S 5 bis 14 12 Karla Nieraad Hrsg Felix Alexander Oppenheim und seine Ulm Fotografien aus dem Jahre 1856 mit Beitragen von Ludger Derenthal und Raimund Kast Stadthaus Ulm edition stadthaus Band 18 Ulm 2016 ISBN 978 3 934727 42 7Weblinks zu Fotografien Bearbeiten nbsp Commons Felix Alexander Oppenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto Patio del Alcazar de Toledo 1852 Felix Alexander Oppenheim Art Library National Museums in Berlin Abbildung Frauenkirche Dresden Fotografie auf Salzpapier 1854 in der Deutschen Digitalen Bibliothek Abbildung Kloster Maulbronn sudlicher Kreuzgang Fotografie auf Salzpapier um 1855 in der Deutschen Digitalen Bibliothek Abbildung Palazzo Barbarigo della Terrazza 1850 1860 Fotografie Salzpapiernegativ gewachst Felix Alexander Oppenheim 1819 1898 Kupferstich KabinettEinzelnachweise Bearbeiten 1836 Nr 285 Felix Alex Oppenheim Konigsberg Jura in Heinrich Babucke Zur Erinnerung an die Ubersiedelung des Altstadtischen Gymnasiums zu Konigsberg Pr in das neue Schulgebaude Festschrift Hartungsche Buchdr 1889 S 18 Nach dem Tod von Gottfried Schadows Sohn Felix im Jahr 1861 wurde das Schadowhaus bis 1898 von Felix Alexander Oppenheim ubernommen Berliner Morgenpost Rainer L Hein und Isabell Jurgens Neues Bauen im alten Viertel 23 Juni 2009 abgerufen am 14 Juli 2015 Walther G Oschilewski Lassalle in Berlin Sebastian Panwitz Die Kassettenaffare Bodo von Dewitz fuhrt im Ausstellungskatalog von Agfa Foto Historama Das Land der Griechen mit der Seele suchen Koln 1990 unter August F Oppenheim Lebensdaten unbekannt dass dieser bei Gustave Le Gray ausgebildet worden sei Berichte daruber in La Lumiere fonde a Paris par Benito R de Monfort de la Societe heliographique und anderen Fachblattern Mappenwerk Athenische Altertumer Sammlung Agfa Foto Historama im Museum Ludwig Koln Felix Alexander Oppenheim auf Fotografenwiki abgerufen am 13 Juli 2015 Catalogus der Tentoonstelling van Photographie Heliographie enz Binger Amsterdamm 1860 S 14 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DmvdhAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA14 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Deutschland in fruhen Photographien 1840 1890 Memento des Originals vom 15 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www muenchner stadtmuseum de Agnes Matthias Katalog der Fotografien von 1839 bis 1945 aus der Sammlung des Dresdner Kupferstich Kabinetts Deutscher Kunstverlag Munchen 2010 Ein hervorragender deutscher Fotograf aus dem 19 Jahrhundert wird wiederentdecktNormdaten Person GND 103710224X lobid OGND AKS VIAF 304930639 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenheim AlexanderALTERNATIVNAMEN Oppenheim Felix Alexander vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und FotografGEBURTSDATUM 7 Oktober 1819GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 2 Februar 1898STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Oppenheim Jurist amp oldid 238946471