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Martin Plantsch auch Blantsch um 1460 wahrscheinlich in Dornstetten am 18 Juli 1533 in Tubingen war ein deutscher romisch katholischer Theologe Hochschullehrer und Pfarrer an der Tubinger Stiftskirche 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenPlantsch wuchs in Dornstetten im Schwarzwald auf und war wahrscheinlich ein Sohn des dort ansassigen Scherers und Baders Hans Blantsch Moglicherweise besass dieser eine ortliche Badstube 2 Am 14 September 1477 war der Tag seiner Immatrikulation an der Universitat Heidelberg Nach einem Semester wechselte er seinen Studienort und ging an die Universitat Tubingen Im Mai 1478 erwarb Plantsch dort den akademischen Abschluss eines Baccalaureus und im Marz 1483 wurde er zum Magister artium und 1494 zum Magister Theologiae promoviert 3 Plantsch vertrat die nominalistische Via moderna Er wurde zum Mitglied des Rats der Artistenfakultat und Examinator berufen Nach umfangreicher Lehrtatigkeit wurde er zusammen mit seinem Freund Wendelin Steinbach einem Schuler und spateren Herausgeber von Gabriel Biel im April 1494 zum Doctor theologiae promoviert Das Dekanat der Artistenfakultat verwaltete er im Wintersemester 1488 89 und im Wintersemester 1489 90 versah er als Nachfolger Biels und Vorganger Steinbachs selbst das Amt des dortigen Rektors Seit 1484 war er Pfarrer zunachst in Gultlingen dann in Dusslingen eine Funktion die er von 1484 bis 1488 ausfullte Am 7 Oktober 1491 wurde er in das Amt des Stadtpfarrers an der Stiftskirche zum heiligen Georg eingefuhrt das er bis 1527 als Pfarrer und Prediger innehatte Am 29 Januar 1523 nahm er am Ersten Religionsgesprach zu Zurich mit Zwingli teil bewies dabei jedoch nach dem Urteil seiner Gegner wenig Geschick auf seiner Ruckreise wurde sein Versuch einer katholischen Predigt am Domkapitel Konstanz von dem reformierten Pradikanten Johannes Wanner verhindert Seine Begleiter waren u a der Generalvikar Johann Fabri und der bischofliche Hofmeister Fritz Jakob von Anweil 4 Plantsch starb einem Bericht des Tubinger Polyhistors Martin Crusius 1526 1607 zufolge am 18 Juli 1533 noch bevor durch die Ruckkehr Herzog Ulrichs in Wurttemberg die Reformation eingefuhrt wurde In seinem einzigen gedruckten Werk dem Tractatus de sagis maleficis vertritt er eine konsequente nominalistische Haltung Selbst das Wirken der Hexen wird als von Gott toleriert und damit nicht bekampfbar bzw verfolgbar bezeichnet Im Jahr 1509 stiftete Plantsch zusammen mit Georg Hartsesser einem Stuttgarter Stiftsherrn das Collegium Sanctorum Georgii et Martini das unbemittelten Studenten freie Kost und Logis gewahrte Dieses Stipendium Martinianum war die bedeutendste unter den Tubinger Stipendienstiftungen Martin Plantsch richtete das Studentenwohnheim in den Gebauden Lange Gasse 6 und 8 ein Da Hartsesser 1518 starb fuhrte Plantsch den Aufbau fort aber erst 1512 wurde die Stiftung vom wurttembergischen Herzog Ulrich anerkannt Seinem geschickten Wirtschaften und den politischen Massnahmen ist zu verdanken dass sich die Stiftung konsolidierte Werk BearbeitenOpusculum de sagis maleficis Martini Plantsch concionatoris Tubingensis Heilbronn 1507 Literatur BearbeitenArno Mentzel Reuters Notanda reliquit doctor Martinus Plantsch Leben und Werk eines Tubinger Theologen ca 1460 1533 In Bausteine zur Tubinger Universitatsgeschichte Tubingen Universitatsarchiv Bd 7 1995 S 83 58 abgerufen am 9 Januar 2019 3 Anton Weis Plantsch Martin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 241 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Martin Plantsch in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Weis P Anton Plantsch Martin in Allgemeine Deutsche Biographie 26 1888 S 241 1 Grossartiger Prediger Der Sohn eines Baders machte Karriere an der Uni 19 Juli 2017 Verlag Schwabisches Tagblatt Tubingen www tagblatt anzeiger de 2 Wolfgang Zeller Der Jurist und Humanist Martin Prenninger gen Uranius 1450 1501 J C B Mohr Tubingen 1973 ISBN 3 16 635061 6 S 46 Hans Christoph Rublack Die Einfuhrung der Reformation in Konstanz von den Anfangen bis zum Abschluss 1531 Bd 40 Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Gutersloher Verlagshaus G Mohn Gutersloh 1971 ISBN 978 3 5790 4320 3 S 17 21Normdaten Person GND 119790157 lobid OGND AKS LCCN nr2001038565 VIAF 18039354 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plantsch MartinALTERNATIVNAMEN Plantsch Martinus Blantsch MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer Magister der Theologie romisch katholischer PriesterGEBURTSDATUM um 1460GEBURTSORT DornstettenSTERBEDATUM 18 Juli 1533STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Plantsch amp oldid 230153291