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Das Martinianum auch bekannt als Neuer Bau ist ein historisches Gebaude in Tubingen Munzgasse 13 Martinianum Munzgasse 13 Inhaltsverzeichnis 1 Stipendium Martinianum 2 Neuer Bau in der Munzgasse 3 Spatere Nutzungen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseStipendium Martinianum BearbeitenGeorg Hartsesser ein Stuttgarter Stiftsherr und der Tubinger Theologieprofessor und Stiftskirchenpfarrer Martin Plantsch stifteten 1509 das Collegium Sanctorum Georgii et Martini welches unbemittelten Studenten freie Kost und Logie gewahrte Dieses Stipendium Martinianum war die bedeutendste unter den Tubinger Stipendienstiftungen Es bestand bis zum Verlust des Stiftungsvermogens 1923 Heute steht die Martin Ficklersche Stiftung in dieser Tradition Das erste Collegienhaus fur zunachst sieben ab 1533 bis zu 18 Studenten befand sich in einem Gebaudekomplex Ecke Lange Gasse Hafengasse Die von Plantsch 1528 festgesetzten Statuten galten bis Anfang des 18 Jahrhunderts Da das Martinianum anders als vergleichbare Einrichtungen keine Bediensteten hatte umfasste das Gemeinschaftsleben der Stipendiaten ausser Studieren Essen und Geselligkeit auch gemeinsame Verantwortung fur die Zubereitung der Mahlzeiten die Reinigung und das Heizen der Stuben 1 Neuer Bau in der Munzgasse Bearbeiten1683 bezog die Stiftung ihren Neuen Bau in der Munzgasse 13 Das gegenwartige Gebaude wurde von 1662 bis 1665 nach Planen von Michael Beer errichtet ein dreigeschossiger verputzter Massivbau mit profiliertem Rundbogentor sowie Fensterrahmungen und Stockwerksgesimsen 2 Im Eingangsbereich befindet sich das Epitaph des Grunders Martin Plantsch Zum Stipendium Martinianum gehorte eine eigene Bibliothek deren Bestand 1780 an die Universitatsbibliothek uberging 3 Die Oberaufsicht uber den Neuen Bau hatte der Kanzler der Universitat zusammen mit einigen Professoren und den Administratoren der Stipendien Ein alterer Student war als Repetent tatig Fur die Verpflegung war ein Speisemeister zustandig Der bekannteste Stipendiat des Martinianums war Justinus Kerner der wahrend seines Medizinstudiums von 1804 bis 1808 hier wohnte In seiner Bude traf sich ein Freundeskreis Tubinger Romantiker die Schwabische Dichterschule Eine Gedenktafel erinnert daran sie ist eine Station der Schwabischen Dichterstrasse Spatere Nutzungen BearbeitenIn der Nachfolge des Stipendium Martinianum wurde das Wohnheim ab 1923 von der Studentenhilfe betrieben Bekannte Bewohner aus dieser Zeit sind Theodor Eschenburg und der spatere Kultusminister Gerhard Stotz 4 Wahrend der NS Diktatur vermietete das Studentenwerk das Gebaude Munzstr 13 an die Polizei Aus dieser Zeit stammt ein vom Holzmarkt aus unter der sudwestlichen Fassade der Stiftskirche entlanglaufender und dann in die Munzgasse abbiegender ehemaliger Luftschutzkeller Gedacht fur die Polizei und Gestapodienststelle im Martinianum und die Burger der Innenstadt wurde der Bau des Luftschutzkellers von Zwangsarbeitern geleistet Nach dem Krieg geriet der Bunker in Vergessenheit und kam erst mit den Schaden an der Stiftskirche wieder ins Bewusstsein Nachdem der Bunker grossenteils mit Beton verfullt worden war stabilisierte sich auch die Bewegung der Stiftskirche Die Polizei nutzte die Raume bis 1976 seither dient das Gebaude seinem ursprunglichen Zweck entsprechend wieder als Wohnheim des Tubinger Studentenwerks Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinianum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eberhard Karls Universitat Tubingen Universitatsbibliothek Ain ewig Stipendium 500 Jahre MartinianumLiteratur BearbeitenGudrun Emberger Ain ewig Stipendium Das Collegium Sanctorum Georgii et Martini Eine Tubinger Studienstiftung des 16 Jahrhunderts Berliner Mittelalter und Fruhneuzeitforschung Band 16 V amp R unipress Gottingen 2013 ISBN 978 3 89971 998 7 Gudrun Emberger Kehrwoche und Festschmaus Gemeinschaftsleben im Tubinger Stipendium Martinianum im 16 Jahrhundert In Kirsten Bernhardt u a Hrsg Gastlichkeit und Geselligkeit im akademischen Milieu in der Fruhen Neuzeit Waxmann 2013 ISBN 978 3 8309 7759 9 S 35 48 Wilfried Setzler Tubingen Auf alten Wegen Neues entdecken Ein Stadtfuhrer 4 Auflage Verlag Schwabisches Tagblatt Tubingen 2005 ISBN 3 928011 54 5 S 46 Einzelnachweise Bearbeiten Gudrun Emberger Kehrwoche und Festschmaus Gemeinschaftsleben im Tubinger Stipendium Martinianum im 16 Jahrhundert 2013 S 46 Martinianum Munzgasse 13 Tubingen In leo bw Landeskunde entdecken online Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 1 Januar 2019 Hedwig Rockelein Die lateinischen Handschriften der Universitatsbibliothek Tubingen Band 1 Harrassowitz Wiesbaden 1991 S 32 Tischwein gab s immer Gudrun Emberger fuhrte durch die Geschichte des Martinianum In Schwabisches Tagblatt 27 August 2014 abgerufen am 1 Januar 2019 48 519972222222 9 0553333333333 Koordinaten 48 31 11 9 N 9 3 19 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinianum amp oldid 225246737