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Markward von Annweiler 1202 in Patti Sizilien war unter Kaiser Heinrich VI 1190 1197 Reichstruchsess und wurde von ihm kurz vor seinem Tod 1197 als Testamentsvollstrecker eingesetzt Um 1195 wurde er Herzog von Romagna und Ravenna Markgraf von Ancona Graf von Abruzzo und Molise Ab 1198 war er Regent des Konigreichs Sizilien Markward von Annweiler auf einer Abbildung aus dem Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo 1195 oder 1196 Bern Burgerbibliothek Cod 120 II fol 142rMarkward von Annweiler in Kettenrustung mit Nasalhelm Schwert und Normannenschild auf einer Abbildung aus dem Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo fol 147r Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Literatur 4 WeblinksHerkunft BearbeitenDer aus unfreiem Dienstadel stammende Markward gehorte zu den einflussreichsten Personen am staufischen Hof Er durfte einer auch zuvor schon einflussreichen Familie angehort haben da sich Heiratsverbindungen mit der edelfreien Familie von Hausen Mannheim bereits fur die Generation seines Vaters erschliessen lassen Es konnte sich ursprunglich um Dienstmannen der Bischofe von Speyer gehandelt haben die an das Reich gezogen worden waren Schaab Nach Breuer und Schaab gehoren zu Markwards Verwandten und Nachkommen die Familien von Hausen Pfalz jungere Linie von Kirrweiler Speyerer Ministerialen Ritter von Dahn die Speyrer Schenken von Wersau Reilingen und Markward von Wunnenberg Reichsschultheiss von Oppenheim Leben BearbeitenMarkward ist spatestens seit dem Mainzer Hoftag und der Schwertleite der Sohne Kaiser Barbarossas 1184 im Gefolge Heinrichs des spateren Kaisers Heinrich VI nachweisbar ab 1185 als Truchsess Vorsteher des Hofes 1186 reiste er nach Mailand zur Hochzeit Konig Heinrichs mit Konstanze von Sizilien 1189 folgte er Kaiser Barbarossa auf dem Dritten Kreuzzug Dort wurde er als Gesandter an den byzantinischen Kaiserhof in Konstantinopel geschickt 1191 kehrte er nach Deutschland zuruck 1192 ist er im Gefolge des nunmehrigen Kaisers Heinrich VI in Hagenau nachweisbar Ende 1193 in Sachsen Anfang 1194 zog er mit dem Heer zur Inbesitznahme Siziliens nach Italien wo er als kaiserlicher Oberbefehlshaber der vereinigten Pisaner und Genueser Flotten 1195 bei Syrakus und Catania uber die normannische Partei siegte und so die Voraussetzungen fur den Einzug Heinrichs VI in Palermo schuf Im April 1195 schenkte ihm der Kaiser fur die geleisteten Dienste die Freiheit und ernannte ihn u a zum Herzog der Romagna und von Ravenna zur Sicherung der Verbindungswege zwischen Deutschland und Sizilien Ende 1195 Anfang 1196 war er noch einmal in Deutschland auf dem Hoftag zu Gelnhausen seit Sommer 1196 ist er nicht mehr nach Deutschland zuruckgekehrt Nach Heinrichs Tod 1197 unterstutzte Markward dessen Witwe Konstanze zunachst bei der Regierung Siziliens Im Rahmen der Wiederinbesitznahme ehemals papstlicher Territorien durch Coelestin III und Innozenz III wurde er jedoch exkommuniziert und schliesslich von Konstanze die das Konigreich Sizilien vom Papst als Lehen empfangen hatte des Landes verwiesen Nach dem Tod Konstanzes zog er Ende 1198 als von der staufischen Partei Philipp von Schwaben dem Bruder Heinrichs VI ernannter Regent des Konigreichs Sizilien procurator regni Siciliae nach Suden In der Burg Rocca d Arce in der Mitte zwischen Rom und Monte Cassino hatte der verbundete Diepold von Schweinspeunt die Befehle zur Ubergabe an die Papstlichen von der Kaiserin Konstanze ignoriert Anfang 1199 zerstorte Markward die Burg San Petro und wenig spater eroberte er San Vittore im Sturm und liess es plundern Nach Operationen im Umland der Abtei Montecassino zog Markward am 20 Februar 1199 weiter nach Suden Im Marz belagerte Markward Avellino und plunderte Isernia Nicht zuletzt aufgrund dieser antipapstlichen Militaraktionen ist das vor allem in den kirchlichen Quellen von Markward uberlieferte Bild sehr negativ ausgefallen Im Jahr 1201 erlangte Markward die Herrschaft uber Palermo wo sich der noch unmundige Sohn Konstanzes Friedrich II aufhielt Trotz des Widerstands von Papst Innozenz III wurde Markward somit Vormund fur Friedrich II Allerdings starb Markward schon bald darauf im Jahr 1202 vermutlich an Dysenterie Literatur BearbeitenHans Jurgen Breuer Die politische Orientierung von Ministerialitat und Niederadel des Wormser Raumes im Spatmittelalter Darmstadt Marburg 1997 Thomas C van Cleve Markward of Annweiler and the Sicilian Regency Princeton 1937 Theo Kolzer Marlis Stahli Hrsg Gereon Becht Jordens Textrevision und Ubersetzung Petrus de Ebulo Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern Eine Bilderchronik der Stauferzeit Jan Thorbecke Sigmaringen 1994 P Prinz Markward von Anweiler Truchsess des Reiches Markgraf von Ancona Herzog der Romagna und von Ravenna Graf von Abruzzo und Molise Diss phil Gottingen Privatdruck Emden 1875 Meinrad Schaab Die Ministerialitat der Kirchen des Pfalzgrafen des Reiches und des Adels am unteren Neckar und im Kraichgau Hans Janichen zum 65 Geburtstag In Friedrich Ludwig Wagner Hrsg Ministerialitat im Pfalzer Raum Referate und Aussprachen der Arbeitstagung vom 12 bis 14 Oktober 1972 in Kaiserslautern Verl d Pfalz Ges zur Forderung d Wiss Speyer 1975 S 95 121 hier S 111 115 besonders zu den Familienzusammenhangen Ingeborg Seltmann Heinrich VI Herrschaftspraxis und Umgebung Erlangen 1983 Wolfgang Sturner Friedrich II Teil I Die Konigsherrschaft in Sizilien und deutschland 1194 1220 Wissenschaftlich Buchgesellschaft Darmstadt 1992 S 89 105 ausfuhrliche Quellen und Literaturangaben Alexander Thon Markward von Annweiler um 1140 1202 Reichsministeriale Reichstruchsess Herzog Markgraf und Graf In Karl Heinz Rothenberger Hrsg Pfalzische Geschichte Bd 1 2 verb Aufl Institut fur Pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2002 S 204 206 ISBN 3 927754 43 9 Alfred Winkelmann Markward von Anweiler In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 499 f Herbert Zielinski Markward von Annweiler In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 225 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markward von Annweiler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118781987 lobid OGND AKS VIAF 18018476 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Markward von AnnweilerALTERNATIVNAMEN Marquard von AnnweilerKURZBESCHREIBUNG Reichstruchsess und Regent des Konigreichs Sizilien Grafen der Abruzzen Markgraf von AnconaGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 1202STERBEORT Patti Sizilien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markward von Annweiler amp oldid 233100400