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Mark Solomonovitsch Zhitnitski belarussisch Mark Salamonavich Zhytnicki russisch Mark Solomonovich Zhitnickij Mark Solomonowitsch Schitnizki hebraisch מארק סולומונוביץ ז יטניצקי 1903 in Mogiljow Russisches Kaiserreich heute Belarus 1993 in Tel Aviv Israel war ein israelischer und belarussischer Kunstler und Graphiker Er war Mitglied des Kunstlerverbands der UdSSR bis 1971 zudem Mitglied des Kunstlerverbands Israels Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Publikationen 4 WeblinksLeben BearbeitenMark Zhitnitski beendete vier Klassen der sakularen Schule Talmud Tora Seine kunstlerischen Fahigkeiten zeichneten sich bereits in seiner Kindheit ab Er kam aus armen Verhaltnissen Sein Vater war ein Schuhmacher und starb wahrend des Ersten Weltkriegs an der Front in Ostpreussen Zhitnitski das alteste von funf Kindern ubte von seinem 12 Lebensjahr verschiedene Tatigkeiten aus um die Familie finanziell zu unterstutzen Nach der Oktoberrevolution von 1917 tobte im ehemaligen russischen Zarenreich ein Burgerkrieg Der 15 jahrige Zhitnitski der von den Idealen der Revolution uberzeugt war trat in die Rote Armee ein in der er funf Jahre lang diente In Petrograd schloss er zunachst einen militarpolitischen Lehrgang ab und studierte im kunstlerischen Studio Krunt Krasnoarmejskij universitet dt Universitat der Roten Armee Nach seiner Demobilisierung im Jahre 1923 war er als Arbeiter in Mogiljow tatig Seine erste Ehefrau war Serafima Isaakowna Ėitingon bis 1930 Mit ihr zieht er nach Moskau und schliesst dort die Arbeiterfakultat fur Kunst ab 1925 fing er ein Studium in der Graphikabteilung im Hoheren Kunstlerisch Technischen Institut WChUTEMAS in Moskau an Dort war er unter anderem Schuler von Wladimir Faworski und Lew Bruni Zhitnitski nahm an studentischen Ausstellungen mit seinen Graphiken und Skulpturen teil Er beendete 1932 das Studium 1933 wurde er zum Leiter der Abteilung fur kunstlerische Gestaltung der Bucher im Belarussischen Staatsverlag ernannt wo er zahlreiche Bucher belarussischer ukrainischer und judischer Autoren wie zum Beispiel Janka Maur Ales Jakimowitsch Isi Charik Jakub Kolas Moische Kulbak Petro Pantsch illustrierte Er nahm an vielen Ausstellungen mit seinen Graphiken und Gemalden teil und erhielt fur seine Illustrationen zahlreiche Auszeichnungen Im selben Jahr heiratete er Nina Nechama Lewina aus dem Schtetl Uzda und 1934 wurde deren Tochter Lara Larisa geboren Im Jahre 1936 wurde Zhitnitski zusammen mit dem Direktor und sieben Kunstlerkollegen des Verlags mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft einer konterrevolutionaren trotzkistischen Gruppe verhaftet Er wurde zu zehn Jahren Haft in einem Straf und Arbeitslager verurteilt 1937 kam er im Gulag in Uchta Uchtpetschlag Uchtinsko Petschorski lager im Nordwesten der RSFSR an wobei die Gefangenen 760 km der Strecke Kotlas bis Uchta in winterlichen Verhaltnissen zu Fuss zurucklegen mussten Als professioneller Kunstler erhielt Zhitnitski eine Tatigkeit im Theater der Stadt Uchta er ersetzte den freigelassenen Kunstler und Haftling I W Alexejew wo er unter anderem Theaterkulissen gestaltete Auch arbeitete er in einer Kunstlerwerkstatt Er teilte sich ein Zimmer mit dem Bildhauer Nikolai Bruni und half dem Bildhauer Gorschkow beim komplexen Abformen und Giessen der Alexander Puschkin Skulptur die von Nikolai Bruni gestaltet wurde Zudem wurde er Zeuge wie Bruni verhaftet und nach Uchtarka geschickt wo dieser daraufhin erschossen wurde Im Jahr 1941 wurde er zur allgemeinen Arbeit geschickt Er arbeitete im Steinbruch einer Ziegelfabrik als Lader in einer Gipsfabrik in Torfminen in Sagewerken und als Dreher in einer Olmine 1943 wurde er aus dem Bergwerk abberufen und zum Theater geschickt um das Stuck Russische Menschen von Konstantin Simonow zu entwerfen bei dem Konstantin Eggert ein Gefangener Regie fuhrte Beeinflusst von Berichten aus den von den Nazis besetzten Gebieten uber die Graueltaten an der judischen Bevolkerung und in Sorge um seine Familie fertigte er eine Reihe von Zeichnungen an Charakteristisch fur diese Zeichnungen ist die obligatorische Anwesenheit von Kindern Der Verwalter des Theaters bewahrte einen Ordner mit den Zeichnungen auf Zhitnitski arbeitete sieben Monate lang als Verlader in einer Gipsfabrik Daraufhin kehrte er in die Kunstwerkstatten zuruck und arbeitete dort bis zu seiner Befreiung im September 1946 Nach seiner Ruckkehr nach Belarus hatte er kein Recht auf einen Aufenthalt in Minsk und wurde deshalb in Puchowitschi registriert Er erfuhr vom Tod seiner Frau seiner Mutter seiner beiden Schwestern und ihrer Familien in den Ghettos von Minsk und Mogiljow sowie von seinem Bruder an der Front Nina Hljabko die Frau des belarussischen Dichters Peter Hljabko die Marks Tochter Lara wahrend des Krieges bei sich aufgenommen hatte weigerte sich sie ihrem Vater zuruckzugeben Er heiratete die jungere Schwester seiner toten Frau Nina Basia Kurz darauf wird deren Sohn Itzhak geboren Moskauer und Minsker Kunstler setzten sich beim Obersten Sowjet fur Mark Zhitnitski ein woraufhin er wieder in Minsk leben durfte Dort arbeitete er in der satirischen Zeitschrift Woschik deutsch Igel mit Er malt ausserdem ein Gemalde uber das Minsker Ghetto Im Marz 1949 wurde er erneut verhaftet fur zwei Monate inhaftiert und in Abwesenheit von einer Sonderkommission des MGB Ministerium fur Staatssicherheit UdSSR zu lebenslanger Verbannung in Igarka Region Krasnojarsk verurteilt Seine Frau und sein Sohn kamen nach sie lebten dort zusammen in einem kleinen Haus am Ufer des Jenissei In der Verbannung beschaftigte sich Zhitnitski weiterhin mit Illustrationen er zeichnete und malte Seine Gemalde Erste Siedler Pervye poselency und Eisgang auf dem Jenissei Ledohod na Enisee befanden sich im Igarka Museum fur Landeskunde 1962 verbrannten sie zusammen mit dem Museum 1955 durfte er nach Belarus zuruckkehren jedoch wiederum nicht in Minsk ansiedeln 1956 wurde er rehabilitiert und der Fall aus Mangel an Beweisen eingestellt Im Jahre 1958 kam seine Tochter Alla zur Welt Er arbeitete an Zeitschriften und Magazinen mit sowie an Illustrationen und Graphiken Ausserdem unterrichtete er Buchgestaltung in einer Schule fur Druckereiwesen Zhitnitski schuf eine Reihe von Werken zu judischen Themen Zum einen arbeitete er am Thema des Holocaust Graphiken uber das Minsker Ghetto wie z B Grube Der letzte Weg Jubilaumsplatz Sehnsucht nach Leben Nina Die Racher Einheit 106 usw Zum anderen schaffte er grafische Serien auf der Grundlage von Werken der judischen Schriftsteller Moische Kulbak 12 Werke Isi Charik 8 Werke und Scholem Alejchem 29 Werke Auch entstehen ein Zyklus uber den Gulag 10 Werke und der Zyklus Chatyn 12 Werke Seine Ausstellungen fanden in Minsk Mogiljow Vilnius und Moskau statt Im Jahre 1963 veranstaltete der Kunstlerverband zu Ehren seines sechzigsten Geburtstags in Minsk eine Ausstellung seiner Werke von denen die meisten judische Themen beinhalteten Uber die Ausstellung schrieben auslandische judische Zeitungen wie Folks Sztyme Warschau Naye Pres Paris und Maariw Tel Aviv Ausserdem organisierte er Ausstellungen im Minsker Schriftstellerhaus zum 70 Jahrestag von Moische Kulbak und Isi Charik im Jahr 1968 1967 feierte er mit seinen Werken den israelischen Sieg im Sechstagekrieg Ab 1957 schrieb er Memoiren uber sein Leben Veroffentlicht wurde in der Moskauer Zeitschrift Sovetish heymland ein jiddischsprachiger autobiographischer Bericht namens Ein Uberfall auf Loew uber den Russischen Burgerkrieg 1971 emigrierte Zhitnitski mit seiner Familie nach Israel Er erschuf mehrere Serien von Zeichnungen zum Beispiel Die Klagemauer Megilat Ruth 15 Illustrationen zu den Werken von Isaac Bashevis Singer 25 grafische Blatter uber den Gulag Ausserdem arbeitete er an Zeitschriften und Magazinen mit veroffentlichte Zeichnungen und Artikel Er hatte erfolgreiche Ausstellungen in Israel und den USA Mark Zhitnitski starb 1993 in Tel Aviv Ausstellungen BearbeitenYad Vashem Jerusalem 1974 Zusammen mit dem Kunstler I Kuzkovski Beit Emmanuel Ramat Gan 1972 Beit Sokolov Tel Aviv 1972 Beit Bnei Brit Tel Aviv 1975 Museum von Bat Yam 1985 Haaretz Museum Tel Aviv 1978 Museum der Universitat von Wisconsin USA 1987Publikationen BearbeitenEr veroffentlichte zwei Alben im Verlag Masada Opfer des Faschismus und Shalom Aleichem 1973 veroffentlichte er seine Memoiren uber N A Bruni in der Novoe Russkoe Slovo 1978 schrieb er ein autobiographisches Album Moja zhizn v risunkach perom Mein Leben mit einer Feder gezeichnet 2003 veroffentlichte die Wochenzeitung Evrejskij Kamerton Fragmente von M Zhitnitskis Memoiren Iz glubin pamjati dt Aus den Tiefen der Erinnerung Weblinks BearbeitenHudozhniki Uhty Period GULAGa 1929 1955 Die Kunstler Uchtas GULAG Periode 1929 1955 S 53 58 pdf 9 84 MB Normdaten Person LCCN n80069863 VIAF 57913059 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 Marz 2023 Personendaten NAME Zhitnitski Mark ALTERNATIVNAMEN Zhitnitski Mark Solomonovitsch KURZBESCHREIBUNG israelischer und belarussischer Kunstler und Graphiker GEBURTSDATUM 1903 GEBURTSORT Mogiljow Russisches Kaiserreich STERBEDATUM 1993 STERBEORT Tel Aviv Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mark Zhitnitski amp oldid 236961301