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Moische Kulbak auch Moyshe Kulbak jiddisch משה קולבא ק geboren am 20 Marz 1896 in Smorgon bei Wilna Kaiserreich Russland gestorben in der Nacht vom 29 auf den 30 Oktober 1937 bei Minsk war ein belarussisch litauischer Schriftsteller jiddischer Sprache der zunachst mit hebraischer Lyrik begonnen hatte Er gilt neben Itzik Manger als bedeutendster Vertreter der jiddischen Dichtung im zwanzigsten Jahrhundert Viele seiner gedanken und bilderreichen Gedichte in denen er die Umwalzungen der Revolution in frei fliessenden Rhythmen zum Ausdruck bringt wurden zu beliebten Kampfliedern der judischen revolutionaren Jugend Moische Kulbak Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Horspiele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKulbak war der Sohn eines Landarbeiters Er durchlief den fur judische Knaben ublichen Bildungsweg Im Cheder erlernte er die Anfange des Hebraischen mit dreizehn Jahren kam er an die Jeschiwa von Waloschyn Deren streng religiosen Ausbildung reizte ihn jedoch Bucher der bedeutendsten europaischen Schriftsteller und judischer Autoren wie Mendele Moicher Sforim Scholem Alejchem und Izchok Lejb Perez zu lesen Als mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Erlass die Familie zwang ins Landesinnere umzusiedeln ging Kulbak nach Minsk wo er als Lehrer arbeitete und erste literarische Arbeiten versuchte Dabei zog er das Jiddische der einfachen Leute dem elitaren Hebraisch vor Nach Kriegsende ging Kulbak nach Wilna Dort gab er seinen ersten Band Lieder heraus und schrieb er sein erstes Drama 1920 ging er nach Berlin wo er jedoch nicht Fuss fassen konnte Er kehrte 1923 nach Wilna zuruck und arbeitet als Lehrer am judischen Gymnasium Er entschloss sich dann aus politischer Uberzeugung in der Sowjetunion zu leben und er emigrierte 1928 nach Minsk Dort konnte er sich ganz der literarischen Arbeit widmen Er verliess seinen stark unter dem Einfluss des deutschen Expressionismus stehenden literarische Stil in dem sich Realistisches mit Irrationalem zuweilen Groteskem mischt und kam zum Sozialistischen Realismus Er arbeitete als Autor und Ubersetzer fur literarische Zeitschriften und die Akademie der Weissrussischen Sowjetrepublik und begann sein bedeutendstes Prosawerk die Familienchronik der Selmenianer Kulbak war Mitglied der Minsker Gruppe die 1936 aufgelost wurde Er wurde 1937 im Zuge der stalinschen Sauberungen verhaftet und nach einem Schauprozess in der Nacht vom 29 auf den 30 Oktober erschossen 1 Werke Auswahl BearbeitenJiddische Titel in Transkription Schirim 1920 Lieder in jiddischer Sprache darin Lamed Wow 36 das bekannteste dieser Gedichte das einen der 36 unbekannten Gerechten der judischen Legende beschreibt und zwar in der Figur des Schornsteinfegers Schmuel Itze Neuauflage der Sammlung unter dem jiddischen Titel Lider Berlin 1922 Naje lider Warschau 1922 Jankew Frank 1923 Drama Moschiech ben Efroim 1924 expressionistischer Roman Der Messias vom Stamme Efraim Eine judische Legende Ubersetzt von Andrej Jendrusch Wagenbach Berlin 1998 Montik 1926 lyrisch philosophischer Roman Montag Ein kleiner Roman Ubersetzt von Sophie Lichtenstein Edition Fototapeta Berlin 2017 2 Selmenianer zweiteiliger Roman 1931 1935 der auf witzige Weise von den Anpassungsschwierigkeiten einer judischen Familie an die kommunistische Gesellschaft erzahlt Die Selmenianer Ubersetzt von Max Reich Nachwort von Jutta Janke Verlag Volk und Welt Berlin 1973 Reihe Spektrum 59 Die Selmenianer Ubersetzt von Niki Graca und Esther Alexander Ihme Nachwort zu Leben und Werk von Susanne Klingenstein Die Andere Bibliothek Berlin 2017 ISBN 978 3 8477 0396 9 Disner Childe Harold 1933 von Heinrich Heines Wintermarchen beeinflusste auf seinen Deutschlandaufenthalt zuruckgehende Satire auf die angebliche Dekadenz der deutschen Bourgeoisie Childe Harold aus Disna Gedichte uber Berlin Ubersetzt von Sophie Lichtenstein Edition Fototapeta Berlin 2017 Spiegelglas auf Stein Gedichtanthologie Ubersetzt von Otto F Best Hrsg von Anarej Jendrusch 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ISBN 978 3 666 30611 2 digital S 127 132 englisch kostenfreier Volltext im Open Access Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Moische Kulbak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografischer Eintrag in The Yivo Enciclopedia of Jews in Eastern Europe auf Englisch Boris Sandler Moyshe Kulbak poet novelist playwright and teacher Rubrik Tog bay Tog vom 20 Marz 2016 The Forward in jiddischer Sprache Foto von links nach rechts 1928 Salman Reisen Max Eryk Josef Opatoschu Moische Kulbak Stefana Sabin Das Neue suchen und daran sterbenEinzelnachweise Bearbeiten Verwandlung In lyrikzeitung de 29 Oktober 2021 Stefanie Weiler Alles andere als klein Sophie Lichtenstein ubersetzt mit Moyshe Kulbaks Montag Ein kleiner Roman ein fast vergessenes Stuck Weltliteratur In literaturkritik de 31 August 2017Normdaten Person GND 11925137X lobid OGND AKS LCCN n84007126 VIAF 72199927 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kulbak MoischeALTERNATIVNAMEN Kulbak Mosche Kulbak MoysheKURZBESCHREIBUNG jiddischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 20 Marz 1896GEBURTSORT SmorgonSTERBEDATUM 29 Oktober 1937 oder 30 Oktober 1937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moische Kulbak amp oldid 231686005