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Itzik Manger jiddisch איציק מא נגער geboren 30 Mai 1901 in Czernowitz Osterreich Ungarn gestorben 21 Februar 1969 in Gedera Israel war ein judischer Schriftsteller der in jiddischer Sprache schrieb und vortrug Itzik Manger links unten 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das dichterische Werk und dessen Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenItzik Manger wuchs in einer armen Schneiderfamilie in Czernowitz und Jassy auf und erlernte das Handwerk eines Schneiders 1 1921 veroffentlichte er in Rumanien erste Gedichte Nachdem er seinen Militardienst in der rumanischen Armee abgeleistet hatte arbeitete Manger fur die auf Anregung von Elieser Steinbarg entstandene Jiddische Kulturfoderation in Rumanien Er war viel auf Reisen und hielt vor Jugendlichen Vortrage zur kulturellen Bildung Seine Gedichte aus jener Zeit erschienen im Selbstverlag Hefker jiddisch hefker herrenlos vogelfrei 2 1929 kam er nach Warschau damals ein Mittelpunkt jiddischer Kultur und Literatur wo sein Talent und seine unverwechselbare Stimme schnell Anerkennung fanden Manger gilt als der Prinz der jiddischen Ballade Er erfand und verfeinerte eine Form der Lyrik die komplexe modernistische Strukturen volkstumlich einkleidete urteilte etwa Susanne Klingenstein uber ihn 3 Seine Gedichte erschienen in den wichtigsten jiddischen literarischen Zeitschriften in Warschau New York Berlin Czernowitz und Bukarest Nebst Lyrik verfasste er literarische Feuilletons fur verschiedene Organe der jiddischen Presse in Polen Ab 1929 erschienen mehrere Gedichtbande literarische Essays Ubersetzungen und ein Roman Er bereiste Polen Litauen Rumanien Deutschland und Frankreich wo er als Dichter auftrat und Vortrage zu literarischen Themen hielt 1935 erschien in Warschau der Gedichtband Chumesch lider Funfbuch Lieder ein Zyklus von Gedichten zu biblischen Stoffen aus den Funf Buchern Moses Er gelangte in den 1930er Jahren zu Beruhmtheit wurde 1938 aus Warschau ausgewiesen landete ohne Papiere in Paris fluchtete vor den Nazis nach Marseille und gelangte uber Umwege 1941 schliesslich nach England Dort im Exil fehlte Manger das Publikum ohne das sein Werk nicht existieren kann Auch erfuhr er dort vom Tod seines geliebten Bruders Notte Diese Nachricht hat Manger in seinem Werk verarbeitet 1951 lud man ihn nach Kanada und New York ein wo er vor einem begeisterten Publikum auftrat Es gelang ihm in den USA zu bleiben Viele Auftritte und Veroffentlichungen folgten 1963 Auftritt vor der American Poetry Society und Leivik Preis 1958 besuchte er erstmals Israel wo er als Held der jiddischen Literatur gefeiert wurde Begraben wurde er auf dem Nahalat Yitzhak Friedhof in Givʿatajim Das dichterische Werk und dessen Rezeption Bearbeiten nbsp ManuskriptseiteItzik Manger beschreibt in seinen Gedichten und Balladen die Welt des osteuropaischen nicht assimilierten Judentums die mit der Vernichtung im Holocaust von 1938 1941 bis 1945 untergegangen ist 1 Sein Werk gilt in der Forschung sehr haufig als volkstumlich und dadurch gab es lange Zeit wenig literaturwissenschaftliches Material uber ihn Er ist gegen die Zeitstromung der traditionellen jiddischen Literatur treu geblieben und dadurch sind viele seiner Gedichte im Volksmund als Lieder erhalten Ausserhalb des jiddischen Sprachraumes wurde Itzik Manger wenig wahrgenommen Alfred Margul Sperber ubersetzte 1932 erstmals einige Balladen ins Deutsche ebenso Rose Auslander Mascha Kaleko ubersetzte einige Gedichte aus Chumesch lider und veroffentlichte sie in der Judischen Rundschau in Berlin 2 Der rumanisch judische Dramaturg und Theaterautor Israil Bercovici adaptierte eine Anthologie von Gedichten Mangers zu einem zweiaktigen Buhnenstuck Mangheriada das im April 1968 im Staatlichen Judischen Theater in Bukarest uraufgefuhrt wurde Werke Bearbeitenschtern ojfn Dach Bukarest 1929 lamtern in wint Warschau 1933 chumesch lider Warschau 1935 megile lider Warschau 1936 felker singen Warschau 1936 demerung in schpigl Warschau 1937 welwl ssbarsher schrajbt briw zu malkele der schejner Warschau Wien 1937 noente geschtaltn Warschau 1938 die wunderleche lebenssbaschrajbung fun schmuel abe aberwo doss buch fun gan ejdn Warschau 1939 wolkenss ibern dach London 1942 hozmach schpil London 1947 der schnajder geseln note manger singt London 1948 medresch izik Paris 1951 lid un balade New York 1952 schtern in schtojb New York 1967Ubersetzungen ins DeutscheDas Buch vom Paradies doss buch fun gan ejdn Ubersetzt und eingeleitet von Salcia Landmann Kossodo Genf 1963 Weitere Ausgaben bei Deutscher Taschenbuchverlag 1965 Volk und Welt Berlin 1971 und 1982 mit Illustrationen von Marianne Schafer Limes 1978 zuletzt Judischer Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 633 24178 1SammlungenItzik Manger Poesiealbum 205 Ausgewahlt und ubertragen von Hubert Witt Verlag Neues Leben Berlin 1984 Ich der Troubadour Lieder Balladen und Prosa Aus dem Jiddischen von Andrej Jendrusch Alfred Margul Sperber und Hubert Witt Edition Dodo Berlin 1999 ISBN 3 934351 00 X Der Prinz der jiddischen Ballade Gedichte Aus dem Jiddischen von Rose Auslander Alfred Margul Sperber Selma Meerbaum Eisinger und Alfred Kittner Herausgegeben und mit einem Essay von Helmut Braun Rimbaud Verlag Aachen 2012 ISBN 978 3 89086 445 7 Dunkelgold Gedichte Jiddisch und Deutsch Herausgegeben aus dem Jiddischen ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Efrat Gal Ed Judischer Verlag Frankfurt 2004 rev und erg Neuaufl Berlin 2016 ISBN 978 3 633 24106 4Jiddisch איציק מא נגער טונקל גא לד לידער יי דיש און דײ טש צונויפ געשטעלט איבערגעזעצט און מיט א נא כװא רט פ א רזא רגט פ ון אפ רת גל עד מיט טרא נסקריפ ציע מיט בילדער און מיט צעדע יי דישער פ א רלא ג אינעם זורקא מפ פ א רלא גWeiteresKarsten Troyke Leg den Kopf auf meine Knie CD mit Texten von Selma Meerbaum Eisinger Itzik Manger und Abraham Sutzkever und Melodien von Karsten Troyke Helmut Braun Hrsg My dear Roisele Itzig Manger Elieser Steinbarg Jiddische Dichter der Bukowina Illustrator Arthur Kolnik Schriftenreihe der Rose 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Balladen Krone der Poesie Hubert Witt Fussnoten Bearbeiten a b Thomas Meyer Der Schneider und das Dunkelgold Ein Schatz ist gehoben Die Kunstlerin und Literaturwissenschaftlerin Efrat Gal Ed hat Leben und Werk des judischen Dichters Itzik Manger erschlossen In Suddeutsche Zeitung vom 29 November 2016 S 13 a b Ruth Renee Reif Das Unbekannte Jiddischland Ein Gesprach mit Efrat Gal Ed uber Itzik Manger In Sinn und Form Jg 68 2016 S 753 761 Susanne Klingenstein Der Dichter der von Grau zu Blau ging In Neue Zurcher Zeitung 13 Juli 2016 S 37 Originaltexte ggf in deutscher Ubers Ausstellungskatalog Der Titel stammt aus einem Brief Kolniks an Auslander Weitere Autoren Rose Auslander Alfred Margul Sperber Alfred Kittner Edith Silbermann Helios Hecht und andere Normdaten Person GND 118953664 lobid OGND AKS LCCN n81128452 VIAF 14773259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manger ItzikALTERNATIVNAMEN Manger Itzig Manger IsidorKURZBESCHREIBUNG jiddischsprachiger SchriftstellerGEBURTSDATUM 30 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