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Arthur Kolnik 4 Mai 1890 in Stanislawow Osterreich Ungarn heute Iwano Frankiwsk 1972 in Paris war ein galizisch judischer Illustrator und Maler Nach Nadine Nieszawer ist er der modernen ersten Ecole de Paris zuzuordnen 1 2 Seine Gemalde und expressionistischen Holzschnitte zeigen die Gestalten und Bilder des osteuropaischen Judentums die durch den Holocaust ausgeloschte Welt des Schtetl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArthur Kolnik war das Kind eines litauischen Vaters und einer Wiener Mutter Nach dem Besuch der Schule in Stanislawow studierte er von 1908 bis 1914 an der Akademie der schonen Kunste in Krakau Er arbeitete dort im Atelier des Malers und Graphikers Jozef Mehoffer Am Ersten Weltkrieg nahm er als Offizier der Osterreichisch Ungarischen Armee teil und kam 1916 nach einer Verwundung in ein Wiener Lazarett Dort kam es zu einer fur ihn wichtigen Begegnung mit dem Maler Isidor Kaufmann 3 1918 siedelte Kolnik nach Czernowitz uber Dort war er unter anderem mit den in Jiddisch schreibenden Schriftstellern Elieser Steinbarg und Itzik Manger sowie der Lyrikerin Rose Auslander befreundet Im November 1918 nahm er an einer Kunstausstellung im Gewerbemuseum von Czernowitz teil In den Jahren 1920 und 1921 folgte zusammen mit dem ebenfalls befreundeten Maler Reuven Rubin ein Aufenthalt in New York Beide stellten gemeinsam in den Anderson Galleries von Alfred Stieglitz aus 1921 wieder in Czernowitz bebilderte Kolnik ein jiddisches Schulbuch von Elieser Steinbarg und stellte 1922 im Czernowitzer Kunstverein aus 1926 folgte eine weitere Ausstellung und 1928 eine Mappe mit Holzschnitten die Fabeln Elieser Steinbargs enthielt 1929 entstand ein Portrat von Itzig Manger das er in verschiedenen Fassungen auch als Zeichnung ausfuhrte Sein weiteres Leben verbrachte Kolnik in Paris 1931 liess er sich dort mit seiner ersten Frau und seinen beiden Kindern nieder Im Folgenden arbeitete er als Karikaturist und fur Modezeitschriften in seiner Freizeit schuf er Holzschnitte Die Verbindung nach Czernowitz hielt er noch aufrecht Nach dem Tod Elieser Steinbargs 1932 wurde ein Gedenkband mit Fabeln Steinbargs von Kolnik mit Holzschnitten versehen Kolnik gestaltete die Grabsteine von Steinbarg und von Itzig Mangers Mutter auf dem Judischen Friedhof von Czernowitz In den Jahren 1933 und 1934 wurden in Paris Holzschnitte gedruckt 1935 stellte Kolnik in Buenos Aires aus und 1936 erschien in Czernowitz eine Ausgabe von Fabeln Steinbargs mit 109 Holzschnitten von Kolnik 4 1938 arbeitete Kolnik bei der deutsch franzosischen Zeitschrift Verbe Cahiers Humains die von Maximilien Rubel herausgegeben wurde Von 1940 bis 1944 war Kolnik mit seiner Familie in einem Lager fur Staatenlose interniert Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er 1946 1948 und 1949 wieder Illustrationen veroffentlichen 1948 nahm er die franzosische Staatsburgerschaft an Er wurde Mitglied der Vereinigung der judischen Maler und Bildhauer in Frankreich und erhielt 1952 in New York den Prix Chaban 1959 wurde ein Werk des jiddischen Dichters Moses Schulstein von ihm illustriert 1960 und 1961 illustrierte er Bucher von Jehiel Hofer und Abraham Sutzkever die in Tel Aviv und New York erschienen Im Jahr 1962 starb seine erste Frau Spater heiratete er erneut seine zweite Frau war die Malerin Ezra Kolnik 1966 folgten weitere Illustrationen und 1967 veroffentlichte der Kunsthistoriker Maximilien Gauthier eine Monographie uber Arthur Kolnik Ein Jahr spater stellte er uber 130 Werke davon fast 70 Olbilder im Tel Aviv Museum of Art aus Im Jahr 1969 wurden von ihm illustrierte Fabeln Elieser Steinbargs in Tel Aviv erneut aufgelegt Kolnik starb 1972 in Paris 5 6 Arthur Kolnik ist zwar ein Intellektueller gewesen der viele intellektuelle Freunde hatte aber er glaubte an eine spezifische judische Kunst gepragt durch das traditionelle Judentum und so hat er seit seinem ersten Pinselstriche auch Motive aus dem judischen Leben gezeichnet Als der Frieden wiederkehrte zeigte sich die judische Tragodie in ihrer ganzen hollischen Grosse und seit 1945 wird das Martyrium seines Volkes die Hauptquelle seiner Inspiration Im Grunde seiner Seele spurt er fuhlt er dass er die Mission hat zu erzahlen zu erzahlen in Formen und in Farben vom taglichen Leben der Dorfer seiner Jugend judische Kinder zu malen die sich fur Purim verkleidet haben Musiker Gelegenheitspoeten auf judischen Hochzeiten Mutter die Schabbatkerzen zunden eine Braut in Tranen unter dem Hochzeitsbaldachin die alte Synagoge aus Holz angezundet in Flammen stehend und die nur noch in seiner Erinnerung existiert H Gamzu Vorwort des Begleitheftes zur Ausstellung Dezember 1968Nachwirkung Bearbeiten1990 erschien im Peretz Verlag Tel Aviv Itzik Mangers Buch Midrash Itsik mit Kolniks Holzschnitten Die Ausstellung My dear Roisele uber Itzig Manger und Elieser Steinbarg wurde mit Werken von Kolnik 1997 in der Universitatsbibliothek Osnabruck 7 und 1999 in der in Tubingen gezeigt 8 Arthur Kolniks Werke sind antiquarisch 9 und im Kunsthandel 10 erhaltlich Das New Yorker YIVO Institut fur judische Forschung zeigte 2004 in einer Ausstellung judischer Kunstler des 20 Jahrhunderts auch Werke Arthur Kolniks 11 Literatur BearbeitenHelmut Braun Hg My dear Roisele Itzig Manger Elieser Steinbarg Jiddische Dichter aus der Bukowina Schriftenreihe der Rose Auslander Gesellschaft e V Band 6 Uxheim 1996 ISBN 3 86575 255 1 12 Adrian M Darmon Autour de l art juif encyclopedie des peintres photographes et sculpteurs Carnot 2003 ISBN 2 84855 011 2 S 162Weblinks BearbeitenHolzschnitte Kolnik Projekt Bilder Biographisches Aphorisma Kulturstiftung BilderEinzelnachweise Bearbeiten Nadine Nieszawer Peintres juifs a Paris 1905 1939 Ecole de Paris Denoel Paris 2000 ISBN 2 207 25142 X Arthur Kolnik Ivano Frankivsk 1890 Paris 1972 bei Nadine Nieszawer auf ecoledeparis org Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 15 April 2015 abgerufen am 8 Oktober 2010 Adrian M Darmon Autour de l art juif encyclopedie des peintres photographes et sculpteurs Carnot 2003 ISBN 2 84855 011 2 Czernowitz Wo Menschen und Bucher lebten Abgerufen am 8 Oktober 2010 Ecole de Paris Abgerufen am 7 Oktober 2010 Kolnik Projekt Abgerufen am 7 Oktober 2010 Gezeigte Ausstellungen Jiddische Dichter aus der Bukowina Abgerufen am 8 Oktober 2010 Dear Roisele Nicht mehr online verfugbar In uni tuebingen de 15 August 2018 archiviert vom Original am 7 Februar 2019 abgerufen am 6 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot uni tuebingen de www antiquariat de Abgerufen am 8 Oktober 2010 www artnet de Abgerufen am 8 Oktober 2010 YIVO Institute for Jewish Research PDF 807 kB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 13 Mai 2013 abgerufen am 8 Oktober 2010 Ausstellungskatalog Der Titel stammt aus einem Brief A K s an Auslander Weitere Autoren Rose Auslander Alfred Margul Sperber Alfred Kittner Helios Hecht Edith Silbermann und andere Weitere ISBNs in versch Aufl ISBN 3932670051 ISBN 3931826074 Enthalt von A K u a Holzschnitt Jude mit Taube nach and Quelle 1933 Schwarze Ganzfigur vor schwarzem Hintergrund mit schw Sonne und drei kleinen christl Kirchturmen Holzschnitt Elieser Steinbarg 1928 grosser Kopf mit spiegelnden Brillenglasern und spiegelnder Stirnglatze vom Betrachter aus gesehen nach links blickend in Reprints haufig falsch herum dargestellt die richtige Darstellung ergibt sich aus der Signatur unten links Zeichnung Entwurf fur das Grabmal Steinbargs sowie Foto der Ausfuhrung Ornamente leicht geandert 1995 Holzschnitt undat jud Grabsteinfeld Tuschezeichnung Portrat Mangers Titelbild von M s Buch Sterne auf dem Dach 1929 eine ahnliche Zeichnung ca 1929 evtl Vorstudie dazu Holzschnitt undat Zwei einsaulige Leuchter mit brennenden Kerzen im Hintergrund Synagoge Selbstportrat undat Tusche Holzschnitt A K 1948 Figur rechts Blick nach oben links dito 1948 wuchtige Figur mit Bart auf durchgeh schwarzem Untergrund von re nach li im Vordergrund 2 ubergrosse Hande Holzschnitt vermutl Tannenzweige als Geflecht mit kl Symbolen drinnen eine Karte fur Auslander sign 33 61 evtl 1961 Holzschnitt Reb Hamil 1948 ahnlich Jude mit der Fidel als Lithographie nicht im Band dito Ad Gloriam Dei 1948 dito A K 1948 Ellenbogen auf kl Tisch gestutzt Kerze grosser Bart 1948 dito A K Kopfbild undat dito in der Ausgabe 1 3 1938 der Zs Verbe Cahiers Humains Olbild undat Maskierte Kinder Alle Abb in s w Undat bedeutet in dieser Ausgabe das Buch hat kein gelistetes Werkverzeichnis Vier der Abb hier mit gezeichnet sowie das Coverbild ebenfalls von A K finden sich online neben weiteren Abb auf der Seite der Univ Tubingen siehe obige AnmerkungNormdaten Person GND 128387386 lobid OGND AKS LCCN nr96019215 VIAF 44419202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kolnik ArthurKURZBESCHREIBUNG franzosischer Illustrator und MalerGEBURTSDATUM 4 Mai 1890GEBURTSORT Iwano FrankiwskSTERBEDATUM 1972STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur Kolnik amp oldid 226781570