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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Das Marinekommando Rostock ist zu unterscheiden vom 2012 in Rostock neu aufgestellten Marinekommando Das Marinekommando Rostock auch als Marinekommando Ost bezeichnet A 1 war ein Kommando der Bundeswehr in dem die Einheiten und Verbande der vormaligen Volksmarine der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 zusammengefasst wurden Es wurde am 3 Oktober 1990 aufgestellt und am 20 Dezember 1994 unter Umwandlung in das Marineabschnittskommando Ost aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Auftrag und Zielvorgaben 2 Organisation 2 1 Fuhrung 2 2 Ausgangsstruktur 2 3 Ubernahmeorganisation 2 4 Neugliederung 1991 2 5 Gliederung bis 1994 3 Weitere Verwendung von Einheiten und Material 3 1 Ubernommene Fahrzeuge 3 2 Kustenwachgeschwader 3 3 Marinehubschraubergruppe 3 4 Sicherungstruppen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenAuftrag und Zielvorgaben BearbeitenDer Auftrag des Marinekommandos Rostock bestand darin die am 3 Oktober 1990 ubernommenen Teile der Volksmarine zu fuhren zu reduzieren und geordnet in eine Zielstruktur innerhalb der Organisation der Bundeswehr zu uberfuhren Die Zielstruktur stand 1990 noch nicht fest sodass sich die Umstrukturierung zunachst an vorlaufigen Rahmenvorgaben zu orientieren hatte Dazu gehorte die im Zwei plus Vier Vertrag vereinbarte Obergrenze von 370 000 Soldaten auf die die Bundeswehr bis 1994 zu reduzieren war Die Personalstarke der Bundeswehr in den neuen Landern sollte 50 000 betragen davon 40 000 im Heer 8500 in der Luftwaffe und 1500 in der Marine Die Ubernahme von Material war nur im Ausnahmefall vorgesehen 1 Organisation BearbeitenFuhrung Bearbeiten nbsp Flagge eines Flottillenadmirals als Kommandeur des Marinekommandos RostockDas Marinekommando Rostock unterstand zunachst dem Bundeswehrkommando Ost in Strausberg Ab April 1991 wurde es dem Marineunterstutzungskommando in Wilhelmshaven unterstellt Es wurde von einem aus der Bundesmarine stammenden Kommandeur im Dienstgrad eines Flottillenadmirals gefuhrt der anfangs vom letzten Chef der Volksmarine Vizeadmiral Hendrik Born beraten wurde Nr Dienstgrad Name von bis Bemerkungen2 Flottillenadmiral Otto H Ciliax 1 April 1991 20 Dezember 19941 Flottillenadmiral Dirk Horten 3 Oktober 1990 31 Marz 1991 abkommandiert vom Dienstposten Stellvertretender Kommandeur MarineunterstutzungskommandoAusgangsstruktur Bearbeiten Die Strukturen der Volksmarine wurden 1990 zunachst ubernommen Dazu gehorten drei Flottillen ein Kustenraketenregiment ein Kustenverteidigungsregiment ein Nachrichtenregiment eine Marinehubschraubergruppe Schulen und Depots Am Stichtag 3 Oktober 1990 betrug der Umfang an NVA Personal 8 325 Soldaten und 3700 Zivilbedienstete 2 Ubernahmeorganisation Bearbeiten nbsp Der Schlepper Wustrow war bis 2010 im Marinestutzpunkt Hohe Dune in DienstDas erste Kommando das am 3 Oktober 1990 mit der Ubernahme der Volksmarine begann bestand aus 85 Soldaten und 15 Beamten aus dem Bereich der Bundeswehr Das Kommando Volksmarine nunmehr Marinekommando Rostock die 4 Flottille in Rostock Hohe Dune und die Offizierhochschule in Stralsund erhielten einen neuen aus der Bundesmarine stammenden Kommandeur Die ubrigen Einheiten und Verbande behielten ihre bisherige Fuhrung der jeweils eine westliche Beratergruppe zur Seite gestellt wurde Neugliederung 1991 Bearbeiten Im Vorgriff auf eine spater festzulegende Zielstruktur fur die Marine im Beitrittsgebiet wurde eine Anfangsgrundgliederung mit folgenden Elementen befohlen 1 Marinekommando Rostock 1 Marinestutzpunktkommando in Hohe Dune 2 Marinetransportbataillone 2 Marineortungsstellen 1 2 Marinefernmeldestellen mehrere Depots 1 SAR Aussenstelle in Parow 1 Kustenwachgeschwader begrenzt bis Ende 1991 1 Schule ab 1996 97 arbeitsfahig Gliederung bis 1994 Bearbeiten Bis zur Uberfuhrung des Marinekommandos in das Marineabschnittskommando Ost am 1 Januar 1995 wurde die Gliederung mehrfach angepasst Ende 1993 bestand folgende Organisation 3 Marinekommando Rostock Marinestutzpunktkommando Warnemunde Marinestutzpunktkommando Peenemunde Marinesicherungsbataillon 3 Marinetransportbataillon 3 Marinematerialdepot 3 Marinemunitionsdepot 5 Marinematerialabsteuerungsdepot Marinefernmeldeabschnitt 3 Marinefernmeldekompanie 31 Marinefernmeldekompanie 32 MarinefliegerhubschraubergruppeDaneben gab es zu diesem Zeitpunkt weitere Marinedienststellen im Bereich des Marinekommandos Rostock die dem Flottenkommando und dem Marineamt unterstanden Weitere Verwendung von Einheiten und Material BearbeitenUbernommene Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Das Wohnschiff Altmark wurde dauerhaft in Dienst behalten Hier liegt es als Unterkunft einer Fregattenbesatzung in Wilhelmshaven Juli 2009 nbsp Ehemaliges VM Seezeichenkontrollboot Esper Ort ein Schwesterschiff der Kolliker Ort Y 1653 Ubergangsweise wurde eine kleine Zahl von Schiffen und Booten der Volksmarine in Dienst gehalten und fuhrten eine NATO Kennung 4 2 Fregatten Kustenschutzschiffe des Projekts 1159 Rostock F 224 und Halle F 225 1 Schnellboot der Sassnitz Klasse Sassnitz P 6165 1 Schnellboot der Tarantul Klasse Hiddensee ex Rudolf Egelhofer P 6166 5 U Jagd Boote des Projekts 133 1 Grevesmuhlen P 6164 Gadebusch P 6167 Teterow P 6168 Lubz P 6169 und Wismar P 6170 6 Minensuchboote der Kondor II Klasse Tangerhutte M 2669 Sommerda M 2670 Eisleben M 2671 Bitterfeld M 2672 Bernau M 2673 und Eilenburg M 2674 6 Wohnschiffe der Ohre Klasse Vogtland Y 890 Altmark Y 891 Havelland Y 892 Uckermark Y 893 Borde Y 894 Wische ex Harz Y 895 9 Schlepper Ummanz Y 1650 Koos Y 1651 Havel Y 1654 Zingst Y 1655 Wustrow Y 1656 Thale Y 1459 Dranske Y 1658 Warnow Y 1659 Saale Y 1660 2 Tanker Kolpinsee Y 1652 Fleesensee Y 1657 5 Versorgungsschiffe der Darss Klasse Darss A 1432 Kuhlung A 1433 Wittow A 1430 Werdau A 1434 Monchgut A 1431 1 Seezeichenkontrollboot Kolliker Ort Y 1653 Nicht alle diese Schiffe wurden in See eingesetzt Wahrend alle Kampfeinheiten im Laufe des Jahres 1991 ausgemustert wurden wurden einige Hilfsschiffe dauerhaft in den Dienst der Bundeswehr ubernommen Die nicht mehr aktiven Fahrzeuge wurden zum grossten Teil im Stutzpunkt Peenemunde aufgelegt und spater verkauft kostenlos abgegeben oder verschrottet Kustenwachgeschwader Bearbeiten In Warnemunde vormals Stutzpunkt der 4 Flottille wurde ein aus bis zu zwolf Kampfeinheiten bestehendes Kustenwachgeschwader aufgestellt Es bestand aus zwei Fregatten einigen Minensuchbooten Schnellbooten und U Jagdbooten die in Dienst gehalten wurden um sie moglichen Kaufinteressenten im betriebsfahigen Zustand vorfuhren zu konnen Aufgaben des Geschwaders waren Ausbildung und Prasenz vor der deutschen Kuste Der Personalbestand war auf 500 Soldaten begrenzt 1 Das Geschwader wurde Ende 1991 ausser Dienst gestellt Marinehubschraubergruppe Bearbeiten nbsp Ein Hubschrauber der Volksmarine Typ Mil Mi 8 bei einer FlottenparadeDie Marinehubschraubergruppe war in Parow am Standort des vormaligen Marinehubschraubergeschwaders 18 Kurt Barthel stationiert Sie war mit bis zu 27 Hubschraubern der Typen Mil Mi 8 NATO Code Hip und Mil Mi 14 NATO Code Haze zeitweise der grosste Hubschrauberverband der Marine Zu ihren Aufgaben gehorte der Lufttransport als Shuttle zwischen Kiel Rostock Wilhelmshaven und Flensburg Die Marinehubschraubergruppe flog bis zu ihrer Ausserdienststellung Ende 1994 uber 8000 Flugstunden 5 Auf dem Gelande des Marinefliegerhorstes Parow entstand ab 1992 der Neubau der Marinetechnikschule Sicherungstruppen Bearbeiten Aus Teilen des Kustenverteidigungsregiments 18 wurde das Marinesicherungsbataillon 3 in Rostock gebildet Es wurde spater nach Seeth in Schleswig Holstein verlegt und ist inzwischen in den Marineschutzkraften aufgegangen Siehe auch BearbeitenListe der Schiffe der Nationalen Volksarmee Liste der ehemaligen NVA Standorte im heutigen Mecklenburg VorpommernLiteratur BearbeitenMichael Kampf 9 November 1990 In Marineforum 11 2009 S 34 ff Stephan Huck Hartmut Kluver Hrsg Die Wende Die Deutsche Marine auf dem Weg in die Einheit Kleine Schriftenreihe zur Militar und Marinegeschichte Band 13 ISSN 1617 3074 winklerverlag com PDF 1 7 MB Werner Rahn Deutsche Marinen im Wandel vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument nationaler Sicherheit 2005Einzelnachweise Bearbeiten a b c Michael Kampf 9 November 1990 In Marineforum 11 2009 S 34 ff Dirk Horten Die Deutsche Einheit Erkenntnisse als erster Kommandeur des Marinekommandos Rostock In Stephan Huck Hartmut Kluver Hrsg Die Wende S 31 ff Marine auf Kurs 2005 Die Marine in Mecklenburg Vorpommern In Marineforum 10 1993 S 362 f Schiffsnummernverzeichnis fur Schiffe Boote und Betriebsfahrzeuge der Deutschen Marine und des Wehrtechnischen Bereichs Nicht mehr online verfugbar Bundesamt fur Wehrtechnik und Beschaffung Dezember 2002 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 20 Dezember 2009 Wolfgang Henze Flugsicherheitspokal geht erstmals in die neuen Lander In Marineforum 6 1994 S 214 f Anmerkungen Bearbeiten Der vorlaufige Arbeitsbegriff fur das Kommando lautete Marine Aufstellungskommando Die Bezeichnungen Marinekommando Rostock und Marinekommando Ost kommen beide vor wobei die hier zitierten Quellen die von Mitarbeitern und Kommandeuren des Kommandos verfasst wurden vom Marinekommando Rostock sprechen Deshalb wurde diese Bezeichnung als Lemma gewahlt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marinekommando Rostock amp oldid 238710176