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Das Marinehubschraubergeschwader 18 Kurt Barthel MHG 18 war ein fliegender Verband der Volksmarine der NVA und in Parow bei Stralsund stationiert Seit dem 26 Februar 1981 war es nach Kurt Barthel benannt Marinehubschraubergeschwader 18 Kurt Barthel MHG 18 Aktiv 1 Dezember 1976 bis 31 Marz 1991Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikStreitkrafte Nationale VolksarmeeTeilstreitkraft VolksmarineTyp GeschwaderStarke 800 Mann 1990 1 Unterstellung Chef der VolksmarineStandort Marinehubschrauberhorst ParowWebsite GeschwaderchronikLetzter KommandeurKommandeur Fregattenkapitan Gerd WilhelmInsignienGeschwader IIILuftfahrzeugeKampfflugzeug hubschrauber Mi 4A Mi 4MA Mi 8T Mi 8TB Mi 14PL Mi 14BT Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwendung innerhalb der Bundeswehr 3 Kommandeure 4 Hubschrauberbestand am 30 September 1990 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm September 1959 wurde auf dem Flugplatz Brandenburg Briest innerhalb des Hubschraubergeschwaders 31 eine aus zwei Mi 4A bestehende Seekette gebildet Der vorgesehene Stutzpunkt Parow war bereits ab 1935 als Land und Seefliegerhorst der Luftwaffe errichtet worden Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die vorhandenen Anlagen gesprengt und das Gelande fliegerisch nicht mehr genutzt Im Hinblick auf die kunftige Verwendung begannen im Fruhjahr 1959 erste Arbeiten zur Wiederherrichtung des Standorts Die erste Mi 4 landete am 30 September 1959 in Parow jedoch war eine dauerhafte Stationierung der beiden Hubschrauber erst nach der Fertigstellung der Mannschaftsunterkunfte ab 8 April 1960 moglich 2 Anschliessend erfolgten weitere Ausbauten um mehr Aufnahmekapazitat fur weiteres Fluggerat zu schaffen Am 15 September 1962 wurde die Seekette aus dem Bestand der Luftstreitkrafte ausgegliedert und der Volksmarine als selbststandige Einheit operativ unterstellt Mit der Uberfuhrung zweier weiterer Mi 4 am 1 Mai 1963 wurde die Seekette zur Hubschrauberstaffel HSVM erweitert und offiziell von der Volksmarine ubernommen Die Mi 4A waren zum Einsatz uber See mit abwerfbaren Schlauchbooten Netzbojen und zusatzlicher Funkausrustung ausgestattet Ab 1964 wurde der Einsatz der 12 7 mm Bordkanone gegen Seeziele geubt Im Marz und September 1965 erhielt die HSVM je zwei Mi 4 der U Jagdversion MA Sie waren mit einem am Heck befindlichen Magnetortungsgerat MOG dem Rundumsichtfunkmessgerat RBP 4G unter dem Bug zwolf aktiven und passiven hydroakustischen Funkbojen HAFB und einem Bug Suchscheinwerfer bestuckt und in der Lage Wasserbomben bis 1000 kg mitzufuhren 3 4 Ab Dezember 1965 hielt die Staffel fur das Gefechtssystem der Volksmarine einen Hubschrauber in standiger Bereitschaft nbsp Die Mi 14PL takt Nr 618 W Nr B4002 stand von 1979 bis 1990 beim MHG 18 im EinsatzVon 1970 bis 1972 erfolgte ein weiterer Ausbau des Standortes In diese Zeit fallt auch die Umbenennung in U Jagd Hubschrauberstaffel 18 UJHS 18 am 1 Dezember 1971 Im August 1974 erhielt die UJHS 18 die ersten Exemplare des Mi 8T das dazugehorige Personal hatte zuvor vom April bis Juli in der Sowjetunion einen Umschulungslehrgang absolviert Die so vergrosserte Einheit erhielt am 1 Dezember 1976 die Bezeichnung Hubschraubergeschwader 18 HG 18 Ab Februar 1977 folgte die Ausrustung mit Kampfhubschraubern Mi 8TB gleichzeitig wurden bis April alle Mi 4 ausgemustert Im Katastrophenwinter von 1978 79 flog das Geschwader Hilfs und Rettungseinsatze fur die Zivilbevolkerung so etwa zur Versorgung der abgeschnittenen Insel Hiddensee mit Lebensmitteln Mit der Aussonderung der Mi 4MA war das Geschwader fast drei Jahre nicht mehr in der Lage UAW Einsatze durchzufuhren Dies anderte sich erst mit der Einfuhrung des Amphibienhubschraubers Mi 14PL ab Oktober November 1979 und der vorausgegangenen ab April durchgefuhrten Umschulung von Geschwaderangehorigen in der Sowjetunion Der Mi 14PL war mit einem Magnetanomaliedetektor Tauchsonar und hydroakustischen Sensoren und Funkbojen ausgerustet ausserdem war er in der Lage bis zu 2000 kg Wasserbomben mitzufuhren Eine erste Wasserlandung eines Mi 14PL der NVA wurde am 22 September 1984 in der Prohner Wiek durchgefuhrt Das HG 18 beschaffte insgesamt neun Mi 14PL von denen allerdings einer taktische Nummer 638 am 30 Juli 1984 in den Strelasund sturzte wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam 5 Ein weiteres Ungluck ereignete sich am 10 Januar 1980 als zwei Mi 8TB taktische Nummern 820 und 824 bei Prohn in der Luft zusammenstiessen und beide Besatzungen insgesamt sechs Mann beim Absturz getotet wurden 6 Am 20 April 1981 wurde das HG 18 in das Diensthabende System der Luftverteidigung eingebunden zu diesem Zweck befand sich ein Mi 8TB in Parow in standiger Alarmbereitschaft Am 1 Dezember 1981 erfolgte eine letzte nunmehr endgultige Umbenennung in Marinehubschraubergeschwader 18 MHG 18 Im Dezember 1985 erhielt das Geschwader drei Minenraumhubschrauber Mi 14BT die mit drei weiteren im Folgemonat ubernommenen die 3 Staffel des MHG 18 bildeten Ab Dezember 1986 ubte diese Staffel das Zusammenwirken mit Minenabwehrschiffen MAW der Volksmarine Da sich der Anstrich der ab Werk dunkelblau ausgelieferten Mi 14 uber See als Tarnung als sehr effektiv erwies wurden die Mi 8 bei ihren periodisch durchgefuhrten Grunduberholungen im ungarischen Szigethalom ebenfalls mit diesem Farbton versehen nbsp Entmilitarisierter Mi 8TB des MHG 18 nach Ubernahme durch die Bundeswehr in der spaten dunkelblauen TarnungNach der politischen Wende wurden samtliche Mi 14BT zu SAR Hubschraubern umgerustet und vom 1 April 1990 bis zur Wiedervereinigung auf den Standorten Warnemunde SAR 80 Parow SAR 81 und Peenemunde SAR 82 in Bereitschaft gehalten Bis zur Auflosung der NVA hatten die Mi 14 des MHG 18 14 782 Flugstunden absolviert die Mi 8 des Geschwaders erflogen von 1975 bis 1990 insgesamt 32601 Stunden 7 Die zwei noch vorhandenen Mi 8T wurden noch eine Zeitlang als Rettungshubschrauber eingesetzt Der letzte Flugdienst wurde am 27 September 1990 mit zwei grossen Verbandsflugen in Geschwaderstarke bei dem zur Verabschiedung u a das Kommando der Volksmarine in Rostock Gehlsdorf und der Heimatstandort des MFG 28 in Laage uberflogen wurden durchgefuhrt Verwendung innerhalb der Bundeswehr BearbeitenDas MHG 18 ging am 3 Oktober 1990 in den Bestand der Bundeswehr uber Bis zum 31 Marz folgenden Jahres behielt es noch den Geschwaderstatus Ab 1 April 1991 begann die Reduzierung auf Gruppenstarke Samtliche Mi 14 und die beiden Mi 8T wurden anschliessend ausgemustert Die Mi 8TB Kampfhubschrauber wurden entmilitarisiert und zur Transportvariante Mi 8B umgerustet noch bis 1994 bei der Bundeswehr als Marinehubschraubergruppe Parow betrieben Die Gruppe fuhrte am 29 September 1994 ihren letzten Flug durch und wurde am 30 April 1995 aufgelost Die Flugstundenzahl der Mi 8 betrug bis dahin 7277 die Mi 14 hatten noch 1991 1264 Stunden absolviert Kommandeure Bearbeiten nbsp Mi 8T des MHG 18 beim Absetzen von Kampfschwimmern des KSK 18 1979 Dienstgrad Name Dienstzeit BemerkungKapitanleutnant Dieter Bortfeldt 1960 1964Kapitanleutnant Lothar Braunroth 1964 1970Korvettenkapitan Hans Vogel 1970 1974Fregattenkapitan Siegfried Finke 1974 1976Kapitan zur See Gunter Leithold 1976 1989 1979 Verdienter Militarflieger der DDRFregattenkapitan Gerd Wilhelm 1989 1990Hubschrauberbestand am 30 September 1990 BearbeitenAnzahl Typ2 Mil Mi 8T10 Mil Mi 8TB1 Mil Mi 8S8 Mil Mi 14PL6 Mil Mi 14BTLiteratur BearbeitenWilfried Kopenhagen Die Luftstreitkrafte der NVA Motorbuch Stuttgart 2002 ISBN 3 613 02235 4 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Jurgen Baarss Fliegergeschichten Vom Start bis zur Landung Tatsachen und Erlebnisse aufgeschrieben von Angehorigen der Fliegerkrafte der NVA Hrsg Fliegerstammtisch Strausberg MediaScript Berlin 2013 ISBN 978 3 9814822 3 2 S 238 Thomas Bussmann Stahlbeton Gras und Bahnbefeuerung Die militarisch genutzten Flugplatze der DDR Mediascript Berlin 2011 ISBN 978 3 9814822 0 1 S 140 Detlef Billig Manfred Meyer Flugzeuge der DDR Typenbuch Militar und Zivilluftfahrt I Band bis 1962 TOM Modellbau Friedland 2002 ISBN 3 613 02198 6 S 153 Michael Normann Transporter und Hubschrauber der NVA 1956 1990 Motorbuch Stuttgart 2011 ISBN 978 3 613 03336 8 S 65 67 Detlef Billig Manfred Meyer Flugzeuge der DDR Typenbuch Militar und Zivilluftfahrt III Band bis 1990 TOM Modellbau Friedland 2003 ISBN 3 613 02285 0 S 182 Detlef Billig Manfred Meyer Flugzeuge der DDR Typenbuch Militar und Zivilluftfahrt II Band bis 1972 TOM Modellbau Friedland 2002 ISBN 3 613 02241 9 S 186 Thomas Girke Georg Bader Thomas Bussmann Die Flugzeuge der Nationalen Volksarmee Mi 8T TB In DHS Reihe Bucholz Medien 2001 ISSN 1430 0117 S 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marinehubschraubergeschwader 18 amp oldid 229790858