www.wikidata.de-de.nina.az
Die Marienkirche oder St Marien ist die romisch katholische Hauptkirche in Bad Homburg vor der Hohe Wie viele andere Hauser in der Dorotheenstrasse steht sie unter Denkmalschutz Sie ist Pfarrkirche des pastoralen Raums Bad Homburg Friedrichsdorf im Kirchenbezirk Hochtaunus Hauptfassade der MarienkircheChor und Vierung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorplatz 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Glocken 7 Pfarrer 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHomburg war seit der Reformation 1527 eine evangelische Stadt Erst Ende des 18 Jahrhunderts bildete sich eine kleine katholische Gemeinde die noch 1820 nur 215 Mitglieder zahlte Seit 1812 wurden wieder katholische Gottesdienste abgehalten 1 Die katholische Gemeinde nutzte ab 1816 die Jakobskirche Dorotheenstrasse 5 Eine eigene Pfarrei bestand nicht Die Gemeinde gehorte zur Pfarrei des benachbarten ehemals kurmainzischen Ortes Kirdorf Bei der Neuordnung der katholischen Bistumer im Anschluss an die Sakularisation wurde die Landgrafschaft Hessen Homburg nicht berucksichtigt und gehorte somit keinem Bistum an Verwaltet und mit Priestern versehen wurde das Territorium vom Bistum Mainz aus 1862 sanktionierte die papstliche Kurie in Rom diese Losung und ernannte den Bischof von Mainz Wilhelm Emmanuel von Ketteler zum Apostolischen Delegaten fur Homburg Kirdorf und Rodelheim 1866 starb die Landgrafenfamilie im Mannesstamm aus und Hessen Homburg fiel an Preussen Die preussische Regierung war bestrebt die Pfarreien dem Bistum Limburg einzugliedern um somit auslandische Einflusse das Bistum Mainz war Landesbistum des Grossherzogtums Hessen auf die Katholiken in Homburg zu verhindern Bischof Ketteler widersetzte sich jedoch erfolgreich Nach Kettelers Tod 1877 entwickelte sich die Homburger Situation zum Politikum Die preussische Regierung unternahm einen neuerlichen Versuch der Eingliederung dem die papstliche Kurie auch zustimmte und den Trierer Bischof Michael Felix Korum mit der Umsetzung beauftragte Zu der Zeit befand sich der Limburger Bischof Peter Joseph Blum im bohmischen Exil weil er aufgrund der Maigesetze mit der preussischen Regierung in Konflikt geraten war Karl Klein der von Blum mit der Leitung des Bistums beauftragt worden war uberzeugte Korum dahingehend dass dieser das romische Eingliederungsdekret als Druckmittel gegen die Regierung einsetzte Diese liess sich auf den Kompromiss ein Blum wurde am 3 Dezember 1883 begnadigt und konnte nach Limburg zuruckkehren und Homburg wurde am 24 Februar 1884 ins Bistum Limburg eingegliedert 2 Die katholische Gemeinde in Homburg wuchs in dieser Zeit stark 1866 bekannten sich 1 350 der 7 400 Einwohner von Homburg zum katholischen Glauben 1869 wurde daher Homburg durch Bischof Ketteler zur eigenen Pfarrei erhoben Aus der gewachsenen Gemeinde resultierte der Wunsch nach einer grosseren Kirche 1863 wurde ein Bauplatz erworben Es handelte sich um die Grundstucke Dorotheenstrasse 15 und 17 Bedingt durch den Kulturkampf konnte der Bau jedoch erst 20 Jahre spater begonnen werden Architekt war der Mainzer Dombaumeister Ludwig Becker Er nutzte die von ihm ursprunglich fur St Josef in Krefeld erstellten Plane 1892 wurde der Grundstein gelegt Die Einweihung fand im Beisein der Kaiserin Friedrich am 14 August 1895 statt Die Baukosten betrugen 260 800 Mark Im Jahr 1915 wurde die Marienkirche Dekanatssitz des neu gegrundeten Dekanats Homburg vor der Hohe 3 1981 richtete die Pfarrei gemeinsam mit der Kirdorfer das Kreuzfest aus 4 2011 wurde der Kirchturm fur 500 000 Euro saniert 2013 erfolgte die Sanierung der Aussenfassade fur die doppelte Summe Als dritter Bauabschnitt wurde eine Innensanierung geplant die voraussichtlich ebenfalls 1 Million Euro kosten wird und 2016 begann 5 Die Kosten tragt das Bistum das Landesamt fur Denkmalpflege Hessen beteiligt sich mit 40 000 Euro 6 Vorplatz BearbeitenDie Kirche wurde gegen die Strassenfront zuruckgesetzt wodurch ein offener Vorplatz entstand Die Seiten des Platzes werden oberhalb durch das Pfarrhaus der katholischen Kirchgemeinde gebildet Dieses Haus Dorotheenstrasse 13 15 ist ein barocker Bau von 1715 mit in originaler Disposition Fassadenmitte befindlichem Eingang 7 Auf der Unterseite bildet das Haus Dorotheenstrasse 21 die Begrenzung des Platzes Baubeschreibung BearbeitenDer Grundriss der Kirche besteht aus einem einschiffigen Innenraum Dieser teilt sich in ein zweijochiges Langhaus und eine Vierung mit kurzen Querarmen und eingezogenem Chor auf dem sich die funfseitige Apsis anschliesst Die Hauptfassade ist Blickfang am Ende der Achse Waisenhausstrasse Die Giebelwand des Langhauses wird von einer reich gegliederten und verzierten Masswerk Rose beherrscht 1907 wurde dem Hauptportal eine kurze offene Halle vorgesetzt Die Turmfassade wird in ihren unteren Geschossen von dem Portal Paar und der mittig daruber angeordneten Marien Skulptur gepragt Der Kirchturm ist dem ersten Joch des Langhauses angegliedert Er ist wie die ganze Kirche in Tuffstein und grauem Sandstein erbaut Ausstattung BearbeitenAus baugeschichtlicher Sicht ist der als Rest in der Apsis erhaltene originale Bodenbelag bemerkenswert der aus roten mit dem Fischsymbol verzierten Fliesen besteht Aus der Erstverglasung der nach 1945 erneuerten Querhausrosetten sind die Portratmedaillons zeitgenossischer Personlichkeiten erhalten Der Hauptaltar stammt aus dem Jahr 1910 der Josephsaltar aus dem Jahr 1905 Der auf dem Triumphkreuz montierte Corpus Christi frankisch um 1500 ist ein fruher Ankauf der Kirchengemeinde Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1906 von dem Orgelbauer Johannes Klais Bonn als romantisch disponiertes Instrument erbaut 1938 wurde das Instrument durch Hans Klais teilweise umgebaut und an die Klangideale der Orgelbewegung angenahert 1972 wurde das Instrument durch Hans Gerd Klais technisch neu errichtet und dabei ins linke Seitenschiff umgesetzt Das Pfeifenmaterial wurde weitgehend wiederverwendet Das Schleifladen Instrument hat 35 Register 2468 Pfeifen auf drei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch Neben dem Schwellwerk III Manualwerk ist auch das Positiv schwellbar 8 I Positiv C g3Lieblich Gedackt 8 Quintaton 8 Principal 4 Rohrflote 4 Schwegel 2 Larigot 1 1 3 Scharff IVKrummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Bordun 16 Principal 8 Flaut amabile 8 Gemshorn 8 Octave 4 Flauto traverso 4 Superoctave 2 Cornett III VMixtur IV 1 1 3 Trompette harm 8 Clairon harmonique 4 III Schwellwerk C g3Rohrgedackt 8 Salicional 8 Dolceschwebung 8 Geigenprincipal 4 Hohlflote 4 Quinte 2 2 3 Octavin 2 Terz 1 3 5 Sifflet 1 Cymbel IV 2 3 Dulcianregal 16 Basson Hautbois 8 Tremulant Pedalwerk C f1Principalbass 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gemshorn aus HW 8 Tenoroctave aus HW 4 Rauschpfeife III IV aus HW 2 2 3 Bombarde 16 Trompete aus HW 8 Clairon aus HW 4 Koppeln I II III I III II I P II P III PGlocken BearbeitenIm Kirchturm der Marienkirche hangt ein sechsstimmiges Glockengelaut das 1894 von der Giesserei Petit amp Gebr Edelbrock in Gescher gegossen wurde Glocke 4 musste 1949 neu gegossen werden Bei einer aufwandigen Sanierung des Turms im Jahr 2011 wurden unter anderem die vorhandenen Schallladen aus Beton durch solche aus Holz ersetzt was dem Gelaut einen warmeren Klang und grossere Fulle gibt 9 10 Glocke Name Durchmesser Masse Schlagton1 Maria vom heiligsten Herzen Jesu und Barbara 1805 mm 3717 kg b 22 Maria coronata und Julia 1415 mm 1725 kg d 43 Maria assumpta und Theresia 1167 mm 0 965 kg f 44 Maria dolorosa und Anna 1003 mm 0 663 kg g 55 Maria annuntiata und Leonora 0 927 mm 0 502 kg a 76 Maria immaculata und Margaretha 0 869 mm 0 412 kg b 7Pfarrer BearbeitenBis 1869 waren die Pfarrer von Kirdorf fur die Bad Homburger Katholiken zustandig Johann Jakob Reusch 1816 1838 Jakob Eder 1838 1843 Christian Huether 1843 1862 Friedrich Werner Pfarrverwalter 1862 1864 Heinrich Philipp Werner 1864 1869 Ab 1869 bestand die eigenstandige Pfarrei Bad Homburg Alexander Menzel 1870 1914 Heinrich Fendel 1914 1916 Johannes Herr 1916 1918 11 Wilhelm Burggraf 1918 1958 Ehrenburger von Bad Homburg Hans Willig 1971 1991 Werner Meuer seit 2003 Literatur BearbeitenGerta Walsh Erinnerungen an den Altstadtvater In Taunuszeitung vom 25 Mai 2013 S 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Bad Homburg vor der Hohe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Dorotheenstrasse 17 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Katholische Kirche St Marien Bad Homburg in Hochtaunuskreis Kreisausschuss Hrsg Kirchenfuhrer Kirchen im Hochtaunuskreis 2006 S 14 15 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Schatz Geschichte des Bistums Limburg Mainz 1983 S 21 Klaus Schatz Geschichte des Bistums Limburg Mainz 1983 S 188 f Klaus Schatz Geschichte des Bistums Limburg Mainz 1983 S 226 Klaus Schatz Geschichte des Bistums Limburg Mainz 1983 S 320 Nach historischem Vorbild mit kleinen Rucksichten in FAZ vom 8 November 2016 Seite 45 Beauty Kur fur St Marien In Taunuszeitung vom 23 Marz 2013 S 9 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Dorotheenstrasse 13 15 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Informationen zur Orgel Kath Pfarrkirche St Marien in Bad Homburg vor der Hohe auf createsoundscape de glocken finder Bad Homburg St Marien auf youtube com Handbuch des Bistums Limburg Stand 1 Januar 1958 Seite 42 4550 226048 8 613635 Koordinaten 50 13 33 8 N 8 36 49 1 O Normdaten Geografikum GND 1233329979 lobid OGND AKS VIAF 3672162118004202320008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Bad Homburg amp oldid 236617127