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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Elsendorf ist eine barocke Landkirche im niederbayerischen Abenstal Politisch gehort die Gemeinde Elsendorf zum Landkreis Kelheim kirchlich ist die Pfarrei Elsendorf Teil des Dekanats Abensberg Mainburg Das Patrozinium der Kirche wird am Hochfest Maria Empfangnis 8 Dezember begangen Sie ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 73 163 11 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Aussenansicht der Pfarrkirche Maria ImmaculataInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte der Pfarrei 1 2 Baugeschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichte der Pfarrei Bearbeiten Siehe auch Ortsgeschichte von Elsendorf Baugeschichte Bearbeiten Auf mittelalterlichen Resten wurde von 1718 bis 1721 die heutige barocke Kirche erbaut Dabei wurde der Turmunterbau von der Vorgangerkirche ubernommen moglicherweise auch der dreiseitige Chorschluss eigentlich ein typisches Stilmerkmal der Gotik Im Jahr 1748 wurde Anton Kapeller Pfarrer von Elsendorf Er liess die Kirche mit Altaren im Rokokostil ausstatten und veranlasste eine Erhohung des Turmes Dabei entstand von 1754 bis 1756 der charakteristische oktogonale Oberbau mit Zwiebelhaube und Laterne der die Landschaft des mittleren Abenstales pragt Dabei konnte auch die fruhere Verbindung zum Stift Admont eine Rolle gespielt haben da in der Steiermark derartige Turme deutlich haufiger vertreten sind Ausserdem liess Pfarrer Kapeller um 1760 die Kirche im Rokokostil ausmalen wahrscheinlich von dem Ingolstadter Maler J F Johann Felix Holzl der 1761 das Verkundigungsfresko im Chorraum signiert hat 1 Zwischen 1854 und 1857 wurde die Rokoko Ausstattung an den Altaren zugunsten neuromanischer Stilelemente deutlich reduziert Aus dieser Zeit stammen auch der Kreuzaltar an der nordlichen Langhauswand und die gegenuber auf der Sudseite angebrachte Kanzel Die neuromanischen Ausstattungsstucke wurden von dem Bildhauer Max Puille gefertigt der zu den bedeutendsten Vertretern des Historismus in Bayern zahlt In den Jahren 1907 und 1908 musste der marode Dachstuhl erneuert werden Dies hatte zur Folge dass die gesamte am Dachstuhl aufgehangte Flachdecke samt Hohlkehle entfernt wurde Dem fiel auch das grosse Langhausfresko von J F Holzl zum Opfer Die im Jahr 1908 eingezogene neue Putzdecke und die Hohlkehle wurden von dem Kunstmaler Josef Wittmann aus Munchen mit neuen Deckengemalden gestaltet 1953 musste aufgrund von Setzungen die Grundung des Turmes verstarkt werden Dabei wurde auch eine Innenrenovierung durchgefuhrt bei der man unter anderem die von Wittmann geschaffenen Allegorien aus der Lauretanischen Litanei auf der Hohlkehle teilweise wieder ubermalte Nach einer weiteren Renovierung im Jahr 1980 kam es 1997 erneut zu Setzungen Im Folgejahr wurden die Fundamente der Sakristeianbauten mit Kleinbohrpfahlen verstarkt 1999 und 2000 sah man deshalb wiederum Anlass zu einer Innenrenovierung bei der unter anderem das obere Geschoss der Doppelempore vergrossert wurde 1 Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Innenansicht der Pfarrkirche Maria ImmaculataDer barocke Kirchenbau besteht aus einem dreijochigen Langhaus uber rechteckigem Grundriss An der Westseite schliesst der charakteristische Turm an durch dessen Untergeschoss der Hauptzugang zum Innenraum erfolgt Auf der Ostseite ist der zweijochige dreiseitig geschlossene Chor angebaut An den Chor sind beiderseits zweigeschossige Sakristeien angebaut die sich oberhalb der Sakristeituren jeweils zu Oratorien in das Altarhaus offnen Wahrend der stark eingezogene Chorraum von einer gedruckten Stichkappentonne uberspannt wird hat das Langhaus eine Flachdecke mit grosser Hohlkehle Die Fensteroffnungen sind vergleichsweise hoch ausgefuhrt und schliessen oben mit minimal eingezogenen Rundbogen ab Die Gliederung zwischen den Fensterachsen erfolgt im Innenraum durch flache Pilaster aussen lediglich uber dezente Putzstreifen Von besonderem Interesse und besonderer Schonheit ist der schlanke Westturm der durch eine Aufstockung in der Rokokozeit seine heutige Form erhielt Die drei unteren Geschosse sind quadratisch und stammen bereits von einem mittelalterlichen Vorgangerbau Darauf baut ein dreigeschossiger Oktogonaufsatz auf der den Glockenstuhl und Turmuhren enthalt Den oberen Abschluss bildet eine zweifache Zwiebelkuppel zwischen beiden Zwiebeln eine Laterne und oben Turmkugel und kreuz 2 Zum Ensemble gehort neben dem eigentlichen Kirchenbau auch der angrenzende Friedhof mit einigen sehenswerten Grabsteinen aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im Stile der Neorenaissance Auf dem Friedhof befinden sich auch die Seelenkapelle ein Steildachbau uber rechteckigem Grundriss aus dem 18 Jahrhundert die Olbergkapelle aus dem Jahr 1603 mit alten Figuren einer Olbergszene und am nordlichen Ende die moderne Leichenhalle ein Pultdachbau uber ebenfalls rechteckigem Grundriss mit freistehendem Turm der in den 1960er Jahren entstanden sein durfte Auf der gegenuberliegenden Strassenseite befindet sich der Pfarrhof ein schlichter zweigeschossiger Walmdachbau von 1713 der uber Grundmauern von 1588 errichtet wurde Ebenfalls von 1713 stammt ein Nebengebaude ein eingeschossiger Bau mit Kruppelwalmdach 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Patroziniumsdarstellung Maria Immaculata als grosses Deckenfresko im LanghausDer Rokoko Hochaltar befindet sich im Chorschluss unter einem in bester Rokokomanier illusionistisch gemalten Baldachin der aus der Ferne betrachtet wie ein Teil des Altaraufbaus wirkt Der tatsachliche Altaraufbau ist viersaulig und besteht aus drei Hauptelementen dem Tabernakel mit dem Buch mit den sieben Siegeln und dem Lamm Gottes der tatsachlich noch aus der Entstehungszeit stammt daruber die Marienfigur mit Jesuskind umgeben von einem Strahlenkranz im neuromanischen Stil die von Max Puille stammt wie auch die Reliefdarstellung der heiligen Dreifaltigkeit im Altarauszug Die Verzierungen am Hochaltar insbesondere an den Kapitellen sowie die beiden Engelsfiguren und die Vasen der Gebalkzone sind ebenfalls noch dem Rokokostil zuzuordnen 3 Auch die beiden Seitenaltare links und rechts des Chorbogens sind in diesem Stil ausgefuhrt Der linke Seitenaltar ist der heiligen Dreifaltigkeit geweiht Das Altarblatt befand sich moglicherweise bis zur neuromanischen Umgestaltung am Hochaltar Im Altarauszug ist das Martyrium des heiligen Sebastian dargestellt auf einem kleinen Ovalbild in der Predellazone der heilige Josef Letzteres ist signiert mit Joh F Holzl pinxit Ingolstadt Ao 1754 Am rechten Seitenaltar ist der heilige Isidor auf dem Hauptbild dargestellt An der nordlichen Langhauswand zwischen der ersten und zweiten Fensterachse von Osten befindet sich der Kreuzaltar eine Schopfung der Neuromanik von Max Puille Zentral ist eine Kreuzigungsgruppe dargestellt Der gekreuzigte Christus wird seiner Mutter Maria und seinem Lieblingsjunger Johannes begleitet 3 Die Kanzel die heute keinen Treppenaufgang mehr besitzt ist vergleichsweise schlicht ausgefuhrt sie stammt aus der neuromanischen Stilepoche Das Werk Max Puilles umfasst einen polygonalen Kanzelkorb mit Figurennischen zwischen kleinen Saulchen sowie einen Schalldeckel auf dessen Unterseite eine Heilig Geist Taube dargestellt ist Ein Kreuzwegzyklus stammt aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts die Beichtstuhle sind neobarock 3 Das grosse Deckenfresko im Langhaus ein Werk Josef Wittmanns aus dem Jahr 1908 zeigt die Patroziniumsdarstellung Maria Immaculata Mittig ist Maria auf der blauen Weltkugel im strahlenden Licht der Sonne dargestellt umgeben von zahlreichen Engeln auf Wolkenbanken Unmittelbar vor der Sonne schwebt eine Heilig Geist Taube Auf der Unterseite verkundet der Papst einem Kollegium aus Kardinalen und Bischofen einem Theologieprofessor zahlreichen Ordensbrudern und einfachen Glaubigen das Dogma von der Unbefleckten Empfangnis Mariens In den ovalen Medaillons des Langhauses sind Stationen des Marienlebens thematisiert zum Beispiel Maria Lichtmess und Maria Heimsuchung Die Fresken uber dem Bogenfenstern der Sakristei Oratorien stammen noch im Original von J F Holzl Sie zeigen die Verkundigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel und Maria die bereitwillig die Botschaft empfangt 3 Literatur BearbeitenSixtus Lampl Elsendorf Pfarrkirche Maria Unbefleckte Empfangnis Schlossverlag Valley 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Immaculata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Elsendorf und AppersdorfEinzelnachweise Bearbeiten a b Lampl S 3 9 S 26 a b Lampl S 10f a b c d Lampl S 12 20 48 70928 11 80848 Koordinaten 48 42 33 4 N 11 48 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Immaculata Elsendorf amp oldid 236671985