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Die katholische Kirche Maria Himmelfahrt in Mulheim Karlich Bistum Trier wurde in den Jahren 1888 bis 1890 nach Grundung der Pfarrei Mulheim im Juli 1887 unter Pfarrer Heinrich Roedelsturtz erbaut Architekt der Kirche die zum Dekanat Andernach Bassenheim gehort war Caspar Clemens Pickel Pfarrkirche Maria Himmelfahrt MulheimChor und Altar der Mulheimer Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Seitenaltare 3 3 Kirchenfenster 3 4 Orgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenBis zur Grundung der eigenstandigen Pfarrei gehorte Mulheim seelsorglich zur Nachbargemeinde Karlich Gottesdienste in Mulheim hielten Kaplane in der Alten Kapelle aus dem fruhen 14 Jahrhundert die im Laufe der Zeit fur die stetig steigende Zahl von Einwohnern zu klein geworden war Die Kapelle sollte abgerissen und durch einen grosseren Neubau ersetzt werden Entgegen diesem ursprunglichen Plan wurde die neue Kirche jedoch etwa 150 Meter weiter sudlich auf einer kleinen Anhohe errichtet 1 sodass die Kapelle erhalten blieb Am 2 Mai 1891 konsekrierte der Trierer Bischof Michael Felix Korum die Pfarrkirche Mulheim die wie die Alte Kapelle Maria der Mutter Jesu geweiht ist Gedenktag der Schutzpatronin ist das Fest Maria Himmelfahrt am 15 August Architektur BearbeitenDie nach Suden ausgerichtete dreischiffige Hallenkirche ist in neugotischem Stil gebaut und zeigt typische Merkmale der Gotik unter anderem Strebepfeiler aussen hohe Spitzbogenfenster und Kreuzrippengewolbe mit ringformigem Schlussstein 14 50 Meter uber dem Fussboden Sie ist 56 5 Meter lang und 34 5 Meter breit Der Turm ist 60 Meter hoch sein Grundriss betragt 8 8 Meter Das Mauerwerk besteht aus Lavasteinen landschaftlich Krotzen genannt und ist ausser im Sockelbereich mit Tuff verkleidet 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Retabel Hochaltar Ambrosius und Gregor nbsp Augustinus und Hieronymus Die Ausstattung der Kirche stammt zum grossen Teil aus ihrer Entstehungszeit Einiges wie Kanzel Kommunionbank Beichtstuhle wurde jedoch 1965 66 im Zuge der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil unwiederbringlich entfernt Altar Bearbeiten Der Hochaltar im Stil der Neugotik ist ein Werk des Bildhauers Caspar Weis Frankfurt das 1901 vollendet wurde Es war ein Flugelaltar mit reichlichem Schnitzwerk links und rechts vom Tabernakel jeweils vier Statuen in Nischen mit geschnitzten Giebeln und Tafelbildern auf der Ruckseite der Flugel In den Nischen neben dem Tabernakel stehen die Kirchenvater links Ambrosius und Papst Gregor rechts Augustinus und Hieronymus An der Predella dem Sockel auf dem der Altarschrein aufgebaut ist sind die zwolf Apostel als Halbfiguren dargestellt Nach oben schliesst der Altar mit einem dreiteiligen Gesprenge ab in dem Figuren von Christus als thronender Weltenlehrer sowie links und rechts Maria und Johannes der Taufer stehen ausserdem links und rechts je zwei Engel 1965 wurde der Altar im Chor nach hinten versetzt um davor einen Messaltar aus Stein Trachyt aufstellen zu konnen an dem der Priester der Gemeinde zugewandt zelebriert Bedingt durch den Funfachtelschluss des Chors der im ruckwartigen Teil enger wird fehlte der Platz fur die aufgeklappten Flugel Sie wurden deshalb entfernt und verkauft 3 Seitenaltare Bearbeiten Die beiden Seitenaltare stammen ebenfalls aus der Werkstatt von Caspar Weis Sie wurden 1903 gefertigt und entsprechen in ihrer Form dem Hochaltar Der linke Altar der als Marienaltar gestaltet ist zeigt in der Mitte eine Pieta links daneben den Apostel Johannes und rechts Maria Magdalena Im rechten Seitenaltar ist der Tod des heiligen Josef dargestellt Kirchenfenster Bearbeiten Die Fenster des Kirchenschiffs sind weiss verglast mit kleinen farbigen Bildern fast nur in den Masswerken Drei der funf Chorfenster sind bunt verglast vorwiegend in Rot und Blautonen Sie zeigen jeweils neun Bilder aus dem Leben Mariens als Hauptmotiv im linken Fenster die Verkundigung des Herrn rechts die Geburt Jesu und im mittleren Fenster als Zentralmotiv die Aufnahme Mariens in den Himmel 3 Zwei Chorfenster die vom Kirchenschiff aus nicht zu sehen sind haben helles Glas mit neutralem Muster und einer kleinen bildlichen Darstellung nur im Masswerk Orgel Bearbeiten nbsp Mayer Orgel in MulheimIn den ersten Jahren der Kirche von 1890 bis 1898 begleitete ein Harmonium die Gottesdienste bis die Gemeinde dank einer Spende der ortsansassigen Spar und Darlehnskasse eine Orgel bauen lassen konnte Orgelbauer war Eckert in Paderborn Das Instrument hatte 18 Register und rund tausend Pfeifen in einem neugotisch gestalteten Gehause des Kolner Bildhauers Jaeger passend zum Stil der Kirche Diese Orgel wurde 1934 von Orgelbauer Klein Obersteinebach renoviert und um zwei Register erweitert 3 Seit 1898 steht die Orgel der Mulheimer Kirche auf der Empore an der Nordwand zwischen Kirchenschiff und Glockenturm Um genugend Platz fur den in den 1950er Jahren auf ca 90 Mitglieder angewachsenen Kirchenchor zu schaffen wurde die Orgel 1954 in drei Teile gegliedert und weit auseinandergezogen Ausserdem erhielt sie vier zusatzliche Register 3 Bei einer weiteren Renovierung 1968 wurde sie auf 36 Register erweitert erhielt eine elektrische Traktur und einen zweiten Spieltisch der vorn links im Kirchenschiff stand Einige Zeit spater kam zu der Pfeifenorgel eine elektronische Orgel was den Spieltisch auf der Empore um zwei Manuale auf funf erweiterte 4 Nachdem die Orgel 1987 im Zuge einer umfangreichen Innenrenovierung hatte abgebaut werden mussen erwiesen sich laut Gutachten des Trierer Domorganisten Wolfgang Oehms ein Wiederaufbau und weitere Instandsetzungen als unwirtschaftlich Deshalb wurde bis zur Anschaffung einer neuen Orgel ein Positiv bzw eine kleine Chororgel genutzt 4 Im Jahr 2000 lieferte Hugo Mayer Orgelbau Heusweiler eine neue Orgel mit zwei Manualen und Pedal 1812 Pfeifen und 31 Registern Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und Koppeln die Registertrakturen sind elektrisch 4 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Gambe 8 4 Koppelflote 8 5 Oktave 4 6 Rohrflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Superoktave 2 9 Mixtur IV V 1 1 3 10 Trompete 8 II Schwellwerk C g311 Diapason 8 12 Flute harmonique 8 13 Bourdon 8 14 Salicional 8 15 Voix celeste 8 16 Prestant 4 17 Flute octaviante 4 18 Nazard 2 2 3 19 Flute conique 2 20 Tierce 1 3 5 21 Fourniture IV VI 2 22 Trompette harmonique 8 23 Hauthois 8 24 Clairon harmonique 4 Tremulant Pedal C f125 Prestant 16 26 Subbass 16 27 Oktavbass Nr 25 8 28 Gedecktbass Nr 26 8 29 Tenorflote 4 30 Posaune 16 31 Trompete Nr 30 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Elektronische SetzeranlageGlocken BearbeitenDie ersten Glocken der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurden am 16 Marz 1890 der Muttergottes dem heiligen Josef dem heiligen Heinrich Namenspatron des Erbauers der Kirche und dem heiligen Herzen Jesu geweiht Die schwerste die Marienglocke wog 31 Zentner Ton cis die zweitschwerste 17 5 Zentner Ton e die kleinere 13 Zentner Ton fis die kleinste 2 2 Zentner Die kleinste Glocke hing nicht im Hauptturm sondern im rechten Chorturmchen Es waren Bronzeglocken 77 5 Kupfer 22 5 Zinn der Glockengiesserei Otto 5 6 aus Hemelingen bei Bremen 7 Im Ersten Weltkrieg mussten drei der vier Glocken entsprechend der Verordnung zur Ablieferung von Bronze fur Kriegszwecke abgegeben werden Um dennoch ein annehmbares Gelaute zu erhalten kaufte die Pfarrgemeinde 1917 eine cis Stahlglocke 1921 erhielt Mulheim ein neues Gelaut bzw die Erganzung zu der verbliebenen e Glocke die wiederum die Glockengiesserei Otto lieferte Um einen reineren Ton zu erzielen waren die neuen Glocken schwerer als die vorherigen die cis Glocke wog 2194 kg und die fis Glocke 910 kg 8 Zwei dieser Glocken wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs 1942 eingezogen die verbliebene Glocke verkaufte die Gemeinde vor der Anschaffung eines neuen Gelauts Das neue Gelaut aus drei Stahlgussglocken des Bochumer Vereins kam 1948 Die Gemeinde wollte sichergehen nicht noch einmal Bronzeglocken zu verlieren Die schwerste dieser Glocken die Christ Konigs Glocke wiegt 56 Zentner Ton d die Marienglocke 34 Zentner Ton f die Michaelsglocke 25 Zentner Ton g 1960 stiftete die Zivilgemeinde Mulheim eine vierte Glocke 10 Zentner schwer Ton b 9 nbsp GrundsteinLiteratur BearbeitenWinfried Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim Im Auftrag der Pfarrgemeinde Mulheim Mulheim Karlich 1987 Winfried Henrichs Stadtchronik Mulheim Karlich Hersg Stadt Mulheim Karlich Mulheim Karlich 2009 Einzelnachweise Bearbeiten ADAC Stadtplan von Mulheim Karlich ISBN 3 8264 0774 1 W Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim S 97 99 a b c d W Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim S 112 a b c Festschrift zur Orgelweihe am 17 Juni 2000 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 505 521 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 472 484 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen W Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim S 90 W Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim S 117 W Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim S 123 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Mulheim Karlich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 385363 7 497391 Koordinaten 50 23 7 3 N 7 29 50 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Mulheim Karlich amp oldid 236011152