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Die Maria Magdalenen Kirche im Zentrum von Bad Bramstedt ist die einzige evangelisch lutherische Kirche im Ort Sie steht auf einem grosszugig bemessenen Platz im Ortszentrum der bis 1856 der Friedhof des Ortes war SudfassadeOstgiebel Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Geschichte 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Orgel 5 Fotografien und Karte 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBau und Geschichte BearbeitenDas Kirchspiel von Bramstedt wurde erstmals 1316 urkundlich erwahnt Weitere Quellen zur Entstehung der Kirche oder Hinweise in der Bausubstanz fehlen Der verwendete Bautyp der Kirche passt gut in die Zeit des spaten 13 Jahrhunderts Die heutige Saalkirche aus rotem Backstein stammt im Kern wohl aus dem spaten 13 oder fruhen 14 Jahrhundert Sie ist eines der wenigen Beispiele fur aus Backstein neu errichtete Kirchen ausserhalb der stadtischen Zentren in Holstein Die altesten Teile sind die von aussen nicht sichtbaren romanischen Granitfundamente und die vermauerten Spitzbogenportale der Sudseite Ein erster Ausbau mit einem neuen Dach fand 1513 statt Die umfangreichste Erweiterung erfuhr die Kirche von 1635 bis 1636 als man das Kirchenschiff nach Westen verlangerte und den hohen Backsteinturm errichtete Im unteren Teil des Turms entstand ein reprasentativer Vorraum fur das Kirchenschiff 1647 wurde der Turm durch Blitzschlag stark beschadigt und sturzte 1648 wahrend eines Sturms auf das Kirchendach Er wurde zwar umgehend repariert zeigte in den folgenden Jahrhunderten jedoch immer wieder konstruktive Schwachen Es sind diverse Sanierungen und Konstruktionsanderungen am Turm belegt so unter anderem in den Jahren 1668 1691 1701 1738 1838 und 2014 Alle Fenster und der Ostgiebel mit seinem auffalligen Zugang zur Sakristei wurden 1878 im neugotischen Stil erneuert Der sudliche Anbau stammt aus dem 20 Jahrhundert Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum mit Altar Tauffunte und OstemporeDer Holzbalkendecke des Innenraums zeigt noch Reste der Ausmalung von 1732 die offenbar auch diverse Rundbilder auf den Fensterseiten umfasste Aus der gleichen Zeit stammen die beiden Holzemporen der Sud und Ostseite mit ihren nicht vollstandig erhaltenen Bildfeldern die Szenen aus den Evangelien zeigen Die Orgelempore wurde 1845 mit dem Einbau der heutigen Orgel erganzt 1989 legte der Restaurator Alwin Beetz die insgesamt 48 Bilder frei In die drei leergebliebenen Bildfelder wurden 2003 Bilder von Eugen und Elena Trubatschow eingesetzt 1 Das alteste Ausstattungsstuck ist die bronzene Tauffunte aus dem 13 Jahrhundert Der Kessel wird von drei mannlichen Figuren getragen und ist mit diversen Christusfiguren Evangelistensymbolen und einer Inschrift im oberen Teil geschmuckt Auf der Funte finden sich zwar Giesserzeichen diese konnten aber bisher keiner konkreten Werkstatt zugeordnet werden Als neuere Erweiterung besitzt die Funte zwei Taufschusseln aus Messing die in die Funte eingehangt werden konnen Die grossere stammt aus dem Jahr 1646 die kleinere aus dem Jahr 1663 Der Altar ist etwas neuer seine altesten Teile wurden im 14 Jahrhundert gefertigt Diese bilden heute den Mittelteil in dem Maria und Christus thronend und von stehenden Heiligenfiguren umgeben dargestellt sind 1625 wurde der Altar umgestaltet die gemalten Passionsszenen im unteren Teil ersetzten die ursprunglich dort vorhandene zweite Reihe von Heiligenfiguren der geschnitzte Aufsatz mit der Darstellung der Dreieinigkeit und die Abendmahlsszene in der Predella kamen hinzu Die an der Nordwand stehende holzerne Kanzel wird ebenfalls auf 1625 datiert und wurde in den Jahren 1680 und 1879 restauriert Bei der letzten Restaurierung wurde dem Zeitgeschmack entsprechend einiger Bilder und Figurenschmuck entfernt und durch schlichteres Schnitzwerk ersetzt Die gegenuber der Kanzel hangende lebensgrosse Kreuzgruppe wurde wohl am Ende des 15 Jahrhunderts gefertigt aber im Laufe der Zeit immer wieder verandert so dass es heute schwer ist den ursprunglichen Zustand zu erkennen Weitere Kunstwerke sind eine Holzfigur der Maria Magdalena vom Anfang des 16 Jahrhunderts ein Sandsteinepitaph von 1586 und die beiden Kronleuchter aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts An der Ostwand befindet sich hinter dem Altar die Sakristei Sie ist raumlich nicht deutlich vom Kirchenschiff getrennt sondern nur durch eine schmale Wand abgetrennt Gedenktafeln fur die Gefallenen der Kriege von 1848 1870 71 und des Ersten Weltkriegs gibt es zu beiden Seiten der Kanzel und an der Empore Glocken BearbeitenSeit dem spaten 16 Jahrhundert finden sich in den Kirchenbuchern Aufzeichnungen zu verschiedenen Glocken Von allen alten Glocken blieb nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch eine kleine Lauteglocke in der Kirche alle anderen wurden zu Rustungszwecken eingezogen Eine von ihnen wurde nach Kriegsende auf dem Hamburger Glockenfriedhof wieder aufgefunden und nach Bramstedt zuruckgebracht Es ist eine mittelgrosse Bronzeglocke von 1594 mit Inschrift und Fries aus der Werkstatt des Giessers Bartholomaus Korkow 2 1953 kam eine weitere Bronzeglocke die ehemalige Rathausglocke aus Czerwiensk als sogenannte Patenglocke in die Kirche 1955 vervollstandigten drei Stahlglocken aus der Giesserei des Bochumer Vereins das Gelaut wieder Heute besitzt die Kirche insgesamt funf Glocken zwei alte Bronze und drei moderne Stahlglocken 3 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektDie heutige Orgel ist das aktuelle Instrument aus einer langen Reihe von Orgeln der Kirche Die erste urkundliche Erwahnung einer Orgel gibt es im Jahre 1573 Ersatzbauten wurden 1667 und 1701 vorgenommen Der Neubau von 1845 ist ein Werk der Orgelbauer Wohlien dessen Prospekt noch im Wesentlichen erhalten ist Das Orgelwerk selber erfuhr 1917 1925 und 1936 diverse Anderungen Einen kompletten Neubau des Werkes unter Verwendung verschiedener alter Register fuhrte 1970 die Firma Paschen durch Das Instrument wurde 2010 durch Orgelbau Quathamer renoviert und modernisiert Die Disposition Stand 1974 lautet wie folgt I Hauptwerk C 1 Pommer 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Oktave 4 5 Koppelflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Gemshorn 2 8 Mixtur IV V9 Trompete 8 II Schwellwerk C 10 Gedackt 8 11 Quintaton 8 12 Prinzipal 4 13 Gedacktflote 4 14 Oktave 2 15 Terzian II16 Scharff IV17 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C 18 Subbass 16 19 Prinzipal 8 20 Gedackt 8 21 Choralflote 4 22 Schwiegel 2 23 Rauschbass III24 Mixtur IV25 Posaune 16 26 Trompete 8 27 Regal 4 Koppeln II I II P I P ZimbelsternFotografien und Karte Bearbeiten53 920277777778 9 8825 Koordinaten 53 55 13 N 9 52 57 O nbsp nbsp Maria Magdalena nbsp Ansicht des Lindenkranzes um Kirche und Kirchhof nbsp Tauffunte mit Altar im Hintergrund nbsp Altar nbsp Kreuzigungsgruppe nbsp Historisches Grabmal auf dem KirchhofLiteratur BearbeitenOliver Auge Hrsg Die Maria Magdalenen Kirche in Bad Bramstedt Solivagus Kiel 2016 ISBN 978 3 943025 28 6 Georg Dehio Begr Hamburg Schleswig Holstein Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler 3 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 3 422 03033 6 S 169 f Einzelnachweise Bearbeiten Bramstedter Bilderbibel Hartwig Beseler Hrsg Kunst Topographie Schleswig Holstein 5 Auflage Wachholtz Neumunster 1982 ISBN 3 529 02627 1 S 744 Einar Behn Kirchenglocken sollten Waffen werden Kieler Nachrichten 19 Januar 2020 Abgerufen am 28 April 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Magdalenen Kirche Bad Bramstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellung des Kirchengebaudes und seiner Ausstattung auf der Internetseite der Kirchengemeinde Geschichte der Kirchenglocken auf alt barmstedt de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Magdalenen Kirche Bad Bramstedt amp oldid 237401903