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Mantienneit IMA Symbol Mtin 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung H2O 2Mg2 Al2Ti PO4 4 OH 2 H2O 10 4H2O 1 und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Magnesium Aluminium Titan Phosphat mit zusatzlichen Hydroxidionen MantienneitMillimetergrosse braune Mantienneit Korner aus Anloua Martap Vina Region Adamaoua KamerunAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1983 048 1 IMA Symbol Mtin 2 Chemische Formel H2O 2Mg2 Al2Ti PO4 4 OH 2 H2O 10 4H2O 1 K H2O Mg Fe2 2 Fe3 Ti Al 2Ti O F 2 PO4 4 14H2O 3 K Mg Fe3 2Al2Ti OH 3 PO4 4 15H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 33 010 8 DH 35 42 11 21 02Ahnliche Minerale Mantienneit 4 Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 5 Raumgruppe Pbca Nr 61 Vorlage Raumgruppe 61 4 Gitterparameter a 10 41 A b 20 33 A c 12 31 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 3 6 Dichte g cm3 gemessen 2 31 1 berechnet 2 25 6 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 undeutlich nach 010 6 Bruch Tenazitat sprode 6 Farbe gelbbraun honiggelb 3 Strichfarbe blassbraun mit rosa Tonung 6 Transparenz durchscheinendGlanz Glasglanz 6 KristalloptikBrechungsindizes na 1 564 7 ng 1 598 7 Doppelbrechung d 0 034 7 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 50 bis 60 gemessen 7 Mantienneit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und bildet radialstrahlige kugelige Mineral Aggregate aus nadeligen bis faserigen Kristallen mit einem glasahnlichen Glanz auf den Oberflachen Das durchscheinende Mineral ist von gelbbrauner bis honiggelber Farbe hinterlasst allerdings auf der Strichtafel einen blassbraunen Strich mit rosa Tonung Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Mantienneit erstmals in der sedimentaren Lagerstatte Anloua im Hochland von Adamaua auch Adamaoua Plateau in der gleichnamigen Region von Kamerun Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Andre Mathieu Fransolet Pascal Oustriere Francois Fontan und Francois Pillard die das Mineral nach dem franzosischen Mineralogen und fruheren Mitarbeiter des Bureau de recherches geologiques et minieres Joseph Mantienne 1929 benannten Fransolet Oustriere Fontan und Pillard sandten ihre Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1983 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangsnummer der IMA 1983 048 1 die den Mantienneit als eigenstandige Mineralart anerkannte Im Jahr darauf wurde die Erstbeschreibung im Fachmagazin Bulletin de Mineralogie publiziert Die seit 2021 ebenfalls von der IMA CNMNC anerkannte Kurzbezeichnung auch Mineral Symbol von Mantienneit lautet Mtin 2 Die ursprunglich gewahlte Schreibweise Mantienneit ist seit 2008 diskreditiert da sich der Namensgeber ohne Akut uber dem e schreibt und es sich daher um ein uberflussiges diakritisches Zeichen handelt 8 Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Mines ParisTech auch Ecole Nationale Superieure des Mines ENSM in Paris unter den Sammlungs Nr 51243 HT und 51963 CT sowie im Musee d Histoire Naturelle MHN in Toulouse und in der Universitat Luttich Universite de Liege ULG in Luttich Belgien aufbewahrt 9 10 Klassifikation BearbeitenDa der Mantienneit erst 1983 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII D 33 010 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserhaltige Phosphate mit fremden Anionen wo Mantienneit zusammen mit Benyacarit und Paulkerrit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 3 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Mantienneit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH usw zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen und mittelgrossen Kationen OH usw RO4 lt 1 1 zu finden ist wo es als Namensgeber die Mantienneitgruppe mit der System Nr 8 DH 35 und den weiteren Mitgliedern Benyacarit und Paulkerrit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mantienneit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er zusammen mit Benyacarit Matveevit und Paulkerrit in der Paulkerritgruppe mit der System Nr 42 11 21 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 4 XO4 3Zq x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenMantienneit kristallisiert in der orthorhombischen Raumgruppe Pbca Raumgruppen Nr 61 Vorlage Raumgruppe 61 mit den Gitterparametern a 10 41 A b 20 33 A und c 12 31 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenMantienneit bildet sich durch Verdrangung anderer Minerale in limnischen Sedimenten Ablagerungen in Stillgewassern Als Begleitminerale konnen unter anderem Kaolinit Quarz Siderit und Vivianit auftreten Daneben konnen auch organische Substanzen gefunden werden 6 Ausser an seiner Typlokalitat Anloua und bisher einzigem Vorkommen in Kamerun konnte das Mineral bisher nur noch in Deutschland in einer Silbergrube bei Waidhaus im Oberpfalzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab und in der Grube Messel im hessischen Landkreis Darmstadt Dieburg sowie in den alkalischen Basalten von Pincina maar nahe der gleichnamigen Gemeinde im slowakischen Okres Lucenec entdeckt werden 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAndre Mathieu Fransolet P Oustriere F Fontan F Pillard La mantienneite une nouvelle espece minerale du gisement de vivianite d Anloua Cameroun In Bulletin de Mineralogie Band 107 1984 S 737 744 doi 10 3406 BULMI 1984 7815 franzosisch Pete J Dunn James A Ferraiolo Michael Fleischer Volker Gobel Joel D Grice Richard H Langley James E Shigley David A Vanko Janet A Zilczer New mineral names In American Mineralogist Band 70 1985 S 1329 1335 englisch rruff info PDF 731 kB abgerufen am 2 Januar 2024 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mantienneite Sammlung von Bildern Mantienneit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 2 Januar 2024 IMA Database of Mineral Properties Mantienneite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 2 Januar 2024 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2024 PDF 3 8 MB In cnmnc units it IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2024 abgerufen am 2 Januar 2024 englisch a b c Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 12 September 2022 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 511 englisch David Barthelmy Mantienneite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 24 Januar 2021 englisch a b c d e f g Mantienneite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 68 kB abgerufen am 12 September 2022 a b c d Mantienneite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 24 Januar 2021 englisch Ernst A J Burke Tidying up Mineral Names an IMA CNMNC Scheme for Suffixes Hyphens and Diacritical marks In Mineralogical Record Band 39 Nr 2 2008 S 131 135 englisch cnmnc main jp PDF 2 4 MB abgerufen am 24 Januar 2021 Catalogue of Type Mineral Specimens M PDF 326 kB Commission on Museums IMA 10 Februar 2021 abgerufen am 26 Februar 2021 The Depositories of Mineral Type Specimens PDF 311 kB Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 26 Februar 2021 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc units it IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 2 Januar 2024 englisch Fundortliste fur Mantienneit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 2 Januar 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mantienneit amp oldid 240766655