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Manfred Klein 20 Juli 1925 in Berlin 15 Januar 1981 in Sankt Augustin war als katholischer Jugendvertreter Mitglied im Zentralrat der FDJ Weil er sich gegen die Gleichschaltungsbestrebungen engagierte wurde er 1947 verhaftet und mit weiteren Studenten zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer als Sohn eines Angestellten geborene Klein befand sich auf Grund seines christlichen Weltbildes von je her in innerer Opposition zum NS Regime und wurde wegen seiner katholischen Jugendarbeit 1942 kurzzeitig von der Gestapo verhaftet 1943 wurde er zur Wehrmacht einberufen als Melder wurde er 1944 bei Sewastopol schwer verwundet und aus dem Kessel ausgeflogen In einer Genesungskompanie in Brandenburg an der Havel geriet er am 30 April 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft Als offenbarer Antifaschist kam er in die Antifa Kompanie und im August in die Antifa Schulungen des Nationalkomitees Freies Deutschland in Rudersdorf bei Berlin 1 Nach dem Krieg nahm er sein in Breslau begonnenes Studium der Germanistik an der Universitat Berlin wieder auf und trat der CDU bei Zudem war er Mitglied der Jungen Union sowie der Katholischen Jugend Im Rahmen seines Studiums engagierte er sich in der Studentenvertretung und zog als Mitglied der CDU Gruppe in den Studentenrat der Universitat ein Ab dem 23 September 1945 war er als Vertreter der katholischen Jugend Mitglied im zentralen Jugendausschuss der Sowjetischen Besatzungszone Am 26 Februar 1946 unterzeichnete er zusammen mit Theo Wichert Erich Honecker und Emil Ampft den Lizenzantrag fur die Grundung der FDJ 2 Aus Fotos zu dieser Veranstaltung wurde er spater wegretuschiert 3 Als Sekretar und Kulturreferent war er fortan im Zentralrat der FDJ tatig und knupfte daruber hinaus Kontakte mit dem amerikanischen Jugendoffizier 1946 besuchte er eine Veranstaltung der Westzonen CDU in Hannover und traf dort auch auf Konrad Adenauer Seine christdemokratischen Aktivitaten widersprachen jedoch dem totalitaren Machtanspruch der Kommunisten und liessen die sowjetische Besatzungsmacht auf ihn aufmerksam werden So versuchte er beispielsweise den Zentralrat der FDJ zur Unterzeichnung einer Resolution gegen jegliche Gewalt zu bewegen was jedoch auf Ablehnung stiess und Klein innerhalb der FDJ zusehends isolierte Am 13 Marz 1947 wurde Klein mit 15 weiteren CDU nahen Studenten und Jugendvertretern vom sowjetischen NKWD unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet Die Untersuchungshaft verbrachte er in Berlin Prenzlauer Berg Berlin Hohenschonhausen sowie in Potsdam In einer nichtoffentlichen Sitzung wurde er am 13 Dezember 1948 vom sowjetischen Militartribunal Berlin Lichtenberg zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt Klein wurde in das Gelbe Elend nach Bautzen verlegt Dort beteiligte er sich 1950 an Unruhen und Hungerstreiks von Haftlingen gegen die unmenschlichen Haftbedingungen bis diese brutal niedergeschlagen wurden Als vermeintlicher Radelsfuhrer wurde Klein anschliessend nach Torgau verlegt und mit verscharften Haftbedingungen wie Einzelhaft und Zuchthaus belegt Obwohl sein Urteil am 27 Juni 1955 durch die zustandigen sowjetischen Organe nochmals bestatigt wurde erreichte der evangelische Probst Heinrich Gruber die Reduzierung des Strafmasses auf 15 Jahre Im Zuge der einsetzenden Entstalinisierung wurde Klein am 19 Oktober 1956 vorzeitig aus der Haft entlassen Im Gegenzug begnadigte die Bundesrepublik Deutschland den Vorsitzenden der FDJ in der BRD Josef Angenfort Angenfurth war 1951 fur die KPD in den NRW Landtag eingezogen und 1955 wegen Hochverrats und als Radelsfuhrer einer verfassungsfeindlichen Vereinigung verurteilt worden nbsp Veranstaltungsplakat der Jungen Union Aschaffenburg 1957Nach seiner Freilassung siedelte Klein im November 1956 nach West Berlin uber und nahm dort ein Jura Studium auf Fur die CDU war er von 1959 bis 1963 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Als fuhrender Funktionar der Vereinigung der Opfer des Stalinismus VOS sowie der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger politischer Haftlinge blieb er auch im Westen Zielobjekt des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR Mit Frau und drei Sohnen zog er 1961 nach Bonn um und war zu seinem Tod am 15 Januar 1981 Abteilungsleiter der Bundeszentrale fur politische Bildung Klein hinterliess seine Frau und funf Sohne Am 29 September 1994 wurde er postum vom russischen Militarstaatsanwalt rehabilitiert Werk BearbeitenManfred Klein Jugend zwischen den Diktaturen 1945 1956 Mainz 1968 Literatur BearbeitenIlko Sascha Kowalczuk Manfred Klein in Karl Wilhelm Fricke Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Opposition und Widerstand in der DDR Munchen 2002 S 162 165 Ilko Sascha Kowalczuk Klein Manfred In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ilko Sascha Kowalczuk Manfred Klein In Ders Tom Sello Hrsg Fur ein freies Land mit freien Menschen Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos Berlin 2006 Thomas Schrapel Klein Manfred In Hans Joachim Veen Peter Eisenfeld Hubertus Knabe Ehrhart Neubert u a Hg Lexikon Opposition und Widerstand in der SED Diktatur Berlin 2000 S 213 f Ilko Sascha Kowalczuk Geist im Dienste der Macht Hochschulpolitik in der DDR SBZ 1945 1961 Potsdam 2002 S 490 494 Werner Breunig Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Bd 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 145 f Weblinks BearbeitenLiteratur von Manfred Klein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Steckbrief bei der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Manfred Klein Vom FDJ Zentralrat ins Zuchthaus nach Bautzen Ankundigung einer Gedenkveranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung PDF Datei 67 kB Einzelnachweise Bearbeiten Bernward Klein Mein verschwundener Vater General Anzeiger Bonn7 8 November 2020 Journal S 4 Zeitraume Jugend nach dem Krieg auf jugendopposition de Bundeszentrale fur politische Bildung Robert Havemann Gesellschaft e V gesichtet am 15 Marz 2017 Foto und Bildbeschreibung auf jugendopposition de Bundeszentrale fur politische Bildung Robert Havemann Gesellschaft e V gesichtet am 15 Marz 2017 Normdaten Person GND 124448062 lobid OGND AKS VIAF 262498096 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein ManfredKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Jugendvertreter MdAGEBURTSDATUM 20 Juli 1925GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Januar 1981STERBEORT Sankt Augustin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Klein Politiker 1925 amp oldid 225976849