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Der Majoran Origanum majorana osterreichisches Hochdeutsch ˈmajoran bundesdeutsches Hochdeutsch ˈmaːjoraːn oder ˈmaːjoran 1 ist eine Pflanzenart die zur Gattung Dost der Familie der Lippenblutler Lamiaceae gehort Die Wildform stammt aus Kleinasien Zypern und Turkei wahrend Origanum hortensis die Gartenform ist 2 Er ist eine wichtige Gewurzpflanze die nach ihrem haufigsten Verwendungszweck auch Wurstkraut heisst Andere volkstumliche Namen fur Majoran sind Badkraut Bratekrautche Bratenkrautel Gartenmajoran Kuchelkraut Kuttelkraut Mairan Meiran Mairalkraut Mairon Miran Mussarol Zur gleichen Gattung Dost Origanum gehort der ebenfalls in der Kuche verwendete Echte Dost oder Oregano MajoranMajoran Origanum majorana SystematikOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeTribus MentheaeGattung Dost Origanum Art MajoranWissenschaftlicher NameOriganum majoranaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verwendung und Anbau 2 1 Allgemeines 2 2 Kultur und Religion 3 Herkunft 4 Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa 5 Inhaltsstoffe 6 Systematik 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Knospige Blutenstande und gegenstandige LaubblatterDer Majoran wachst als ausdauernde krautige Pflanze bis Halbstrauch erreicht Wuchshohen von bis zu 80 Zentimeter und wird oft wie eine einjahrige Pflanze kultiviert Pflanzenteile sind haufig grau behaart Die gegenstandigen Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die langliche bis fast kreisformige einfache Blattspreite ist bis zu 2 5 2 5 Zentimeter gross mit graulich weissen kurzen angedruckten Haaren Trichomen In kompakten fast kugeligen oder vierkantigen ahrigen etwa 6 4 Millimeter grossen Blutenstanden sitzen viele Bluten und Hochblatter Die breit verkehrt eiformigen und oben abgerundeten Hochblatter sind graulich weiss und drusig gepunktet Die zwittrigen zygomorphen Bluten sind funfzahlig mit doppeltem Perianth Der 2 1 5 Millimeter grosse Kelch ist flaumig behaart und drusig gepunktet Die weisse Krone ist 3 bis 7 Millimeter gross und zweilippig Die Unterlippe ist dreilappig Die Blutezeit reicht von Juni bis September Die fast kugeligen Teilfruchte weisen einen Durchmesser von etwa einem Millimeter auf Die Chromosomenzahl betragt 2n 30 3 Verwendung und Anbau BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Majoran Origanum majorana nbsp Eine Honigbiene auf einer Majoran BluteMajoran ist sehr wurzig und hat einen hohen Anteil an atherischen Olen Die Blatter werden frisch oder getrocknet zum Wurzen von Kartoffelgerichten Suppen Kartoffelsuppe Sossen Wursten Hulsenfruchten verwendet Zum Trocknen werden die ganzen Stangel geerntet deshalb enthalt getrockneter Majoran Blatter Stangel Knospen und Bluten Die Ernte sollte vor der Blute erfolgen Blutezeit Juni bis September Der Standort der Pflanzen sollte am besten sonnig sein Es gibt Sorten die im deutschsprachigen Raum als einjahrige Pflanzen gezogen werden diese sind am aromatischsten Sorten die im deutschsprachigen Raum winterhart sind sind weit weniger aromatisch Majoran gehort mit einer Anbauflache von 500 bis 600 ha nach der Blattpetersilie zu den bedeutendsten in Deutschland kultivierten Gewurzpflanzen Aufgrund der gunstigen Standortbedingungen liegt traditionell der Schwerpunkt des deutschen Majorananbaus in der Region nordlich des Harzes um Aschersleben in Sachsen Anhalt Ein Verwandter des Majorans der Syrische Oregano Origanum syriacum wird in Westasien so in Israel Jordanien und Libanon zum Kochen und Grillen verwendet Dort wird das Kraut Zahtar Zaatar oder Za tar genannt Zahtar ist wesentlich aromatischer als europaischer Majoran und mischt sich geschmacklich mit Oregano In Gebieten in denen dieses Kraut nicht verbreitet ist wird der Name aber auch zur Bezeichnung anderer Wurzkrauter benutzt In Israel und Jordanien wird eine Gewurzmischung hergestellt die ebenfalls Zahtar genannt wird siehe Gewurzsumach In Europa lasst sich dieser westasiatische Majoran etwa mit einer milden Sorte Thymian oder Bohnenkraut ersetzen Kultur und Religion Bearbeiten Aphrodite die Gottin der Liebe und Schonheit bezeichnete Majoran als ein Symbol der Gluckseligkeit In Griechenland war es daher ublich dass man frisch verheirateten Paaren Girlanden aus Majoran um den Hals legte Hymenaios der griechische Gott der Hochzeit wurde oft mit einem Majorankranz dargestellt Herkunft BearbeitenMajoran lateinisch majorana 4 stammt aus Kleinasien oder Zypern 5 Seine Heimat ist das Mittelmeergebiet Da es sich um ein beliebtes Gewurz handelt wird er heute nicht nur in Mittelmeerlandern sondern auch in Mittel und Osteuropa angebaut gute Qualitat setzt allerdings ein ziemlich warmes und mediterranes Klima voraus Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa BearbeitenMajoran braucht locker steinige flachgrundige Lehmboden in Lagen mit Mittelmeerklima oder mit sehr milden Wintern und sehr warmen Sommern In Mitteleuropa wird er gelegentlich als Heil und Gewurzpflanze angebaut und verwildert vereinzelt aber immer unbestandig Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 5 sehr warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 1 ozeanisch 6 Inhaltsstoffe BearbeitenNeben atherischem Ol enthalt die Majoranpflanze Flavonoide Gerbstoffe Bitterstoffe Glykoside Rosmarinsaure und Ascorbinsaure Der Gehalt an atherischem Ol hangt stark von Boden Klima und Jahreszeit ab und kann zwischen 0 7 und 3 5 schwanken am hochsten ist er zwischen Bluhbeginn und Vollblute Die Hauptaromakomponente ist ein bicyclischer Monoterpenalkohol cis Sabinenhydrat max 40 weiter kommen a Terpinen 4 Terpineol a Terpineol 4 Terpinenylacetat und 1 8 Cineol in merklichen Mengen vor Phenole die im verwandten Oregano charakterbestimmend sind fehlen im Majoran vollig Durch Destillation mit Wasser kann man das dunnflussige gelblichgrune oder hellgelbe durchdringend riechende und gewurzhaft mild schmeckende Majoranol lateinisch fruher Oleum sampsuchinum 7 genannt gewinnen es besteht hauptsachlich aus Terpinenen 8 Systematik BearbeitenOriganum majorana wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum 2 S 590 erstveroffentlicht 9 Synonyme fur Origanum majorana L sind Majorana majorana L H Karst Majorana hortensis Moench 2 Siehe auch BearbeitenListe der Kuchenkrauter und Gewurzpflanzen MajoranfleischLiteratur BearbeitenIan C Hedge Origanum in der Flora of Pakistan Origanum majorana Online Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas Franckh Kosmos Verlag 2 uberarbeitete Auflage 1994 2000 Band 4 ISBN 3 440 08048 XWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Majoran Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Majoran Origanum majorana Album mit Bildern Videos und Audiodateien Origanum majorana L Garten Majoran FloraWeb de Origanum majoranaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 24 Februar 2016 Thomas Meyer Majoran Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gernot Katzers Gewurzseite Majoran Einzelnachweise Bearbeiten Majoran der Duden de abgerufen am 2 Marz 2023 a b Origanum majorana im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Konrad Lauber Gerhart Wagner Flora Helvetica Flora der Schweiz Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 1996 ISBN 3 258 05405 3 S 880 Vgl etwa Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 146 Majorana Origanum majorana In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 24 Februar 2016 Origanum majoranaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 September 2022 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 149 Oel aus Sampsuchus Majoranol In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage 1905 1909 1909 abgerufen am 25 Oktober 2016 Caroli Linnaei Species plantarum S 590 eingescannt bei biodiversitylibrary org Normdaten Sachbegriff GND 4168656 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Majoran amp oldid 233885542