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Maarjamae deutsch Marienberg ist ein Bezirk estnisch asum der estnischen Hauptstadt Tallinn Der Stadtbezirk wird umgangssprachlich Orlovi genannt Der Bezirk Maarjamae rot im Tallinner Stadtteil Pirita gelb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Geschichte 2 Schloss Maarjamae 3 Denkmaler und Gedenkstatten 3 1 Sowjetische Gedenkstatte 3 2 Deutsche Kriegsgraberstatte 3 3 Denkmal fur die Opfer der Sowjetunion 3 4 Denkmal fur die Abwehrschlachten 1944 4 Estnische Sicherheitsakademie 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung und Geschichte BearbeitenMaarjamae hat 2 097 Einwohner Stand 1 Mai 2010 1 Der Stadtbezirk liegt im Stadtteil Pirita Das Gebiet wurde fruher Strietberg oder Streitberg genannt Der Name stammt von einer mittelalterlichen Schlacht zwischen dem Deutschen Orden und russischen Truppen die vor den Toren Tallinns stattfand Die altesten Belege der Besiedlung gehen auf das 17 Jahrhundert zuruck In fruherer Zeit befanden sich dort einige Sommergutshofe die aber nicht mehr erhalten sind 1811 grundete der Unternehmer Johan Gottlieb Clementz eine Zuckerfabrik die allerdings bereits 1837 ihren Betrieb einstellte Der Industrielle Christian Rotermann errichtete wenig spater eine Alkohol und Starkefabrik 1861 wurde in Maarjamae die erste dampfbetriebene Muhle der Region in Betrieb genommen 1869 brannte Rotermanns Fabrik ab 2 Der Stadtteil entwickelte sich im 19 Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsgebiet am Ostseestrand fur Russen Esten und Deutsch Balten 1820 richtete der russischen Schriftsteller Nikolai Karamzin einen Salon ein der zahlreiche Kunstler des russischen Reiches anzog Heute entstehen an der gunstigen stadtnahen Lage in unmittelbarer Nahe zur Ostsee zahlreiche Neubauwohnungen fur die estnische Mittelschicht Schloss Maarjamae BearbeitenDas Schloss Maarjamae wurde 1874 durch den Petersburger Grafen Anatoli Orlow Dawidow 1837 1905 errichtet Architekt der in der Nahe der Ostsee gelegenen Sommerresidenz im Stil des Historismus war der Petersburger Baumeister Robert Godicke 3 Die Familie Orlow emigrierte nach der Oktoberrevolution nach Frankreich Nach Grundung der Republik Estland war im Schloss die Residenz des niederlandischen Gesandten untergebracht 4 Ab 1932 beherbergte das Schloss das mondane Hotel Restaurant Reviera Palais mit seinen bekannten Revue Programmen 1937 erwarb die estnische Luftwaffe das Anwesen Mit der sowjetischen Besetzung ging es 1940 in das Eigentum der Roten Armee uber Spater wurden darin kommunale Wohnungen und Gemeinschaftskuchen eingerichtet Das Gebaude verfiel 5 1975 beschloss die Regierung der Estnischen SSR im Schloss ein Museum fur die sowjetische Geschichte Estlands einzurichten Das geplante Museum sollte die monumentale sowjetische Gedenkstatte in Maarjamae erganzen die in unmittelbarer Nahe des Schlosses errichtet wurde Die Renovierungsarbeiten im Schloss zogen sich allerdings von 1983 bis 1988 hin so dass das Museum wahrend der sowjetischen Besetzung Estlands seine Arbeit nicht mehr aufnehmen konnte Im zentralen Saal des Schlosses findet sich heute noch ein uberdimensionales vierseitiges Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus Das Werk von 1987 tragt den Titel Rahvaste soprus Die Freundschaft der Volker Schopfer ist der estnische Maler Evald Okas 6 Heute befindet sich in dem Schloss das moderne Estnische Geschichtsmuseum Eesti Ajaloomuuseum Neben einer Dauerausstellung zur estnischen Geschichte seit dem 19 Jahrhundert finden dort auch Wechselausstellungen statt Ein besonderer Teil des Museums ist seit 1995 dem ersten estnischen Staatsprasidenten Konstantin Pats gewidmet Daneben werden die Lebensgeschichten der ubrigen Staatsoberhaupter der Republik Estland dargestellt 7 Auf dem Schlossgelande befindet sich auch das Estnische Filmmuseum Eesti filmi muuseum Im Schlosspark sind monumentale sowjetische Skulpturen zu sehen die zwischen 1945 und 1990 in Estland aufgestellt worden waren 8 Denkmaler und Gedenkstatten BearbeitenSowjetische Gedenkstatte Bearbeiten Die monumentale sowjetische Gedenkstatte Tallinn Maarjamae ist das grosste Ehrenmal fur die Rote Armee in Estland Die gigantische aber unvollendet gebliebene Anlage liegt am Kalksteinhang Maarjamagi Sie befindet sich an der Strasse zwischen dem Tallinner Zentrum und Pirita die an der Ostsee entlangfuhrt Die Anlage trug bis zur Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit den Namen Park der Volkerfreundschaft Rahvaste sopruse park Bereits wahrend der ersten sowjetischen Besetzung Estlands 1940 41 entstanden Plane zum Bau eines Ehrenmals im Maarjamae Die sterblichen Uberreste einiger sowjetischer Soldaten wurden hier beigesetzt Wahrend der deutschen Besetzung Estlands 1941 1944 wurden etwa 3 000 bis 4 000 deutsche Gefallene sowie einige Esten in Maarjamae begraben Die deutschen Besatzungstruppen hatten zuvor die bestatteten sowjetischen Leichname exhumiert Deren Verbleib ist bis heute unbekannt Nach der zweiten sowjetischen Besetzung Estlands ebneten die sowjetischen Behorden den deutschen Soldatenfriedhof ein Mit dem Bau des pomposen Ehrenmals Maarjamae memoriaal begannen die sowjetischen Behorden in den 1950er Jahren Der weit angelegte Komplex umfasst zahlreiche Denkmaler aus Eisen und Beton die an die gefallenen Sowjetsoldaten des Zweiten Weltkriegs erinnern 9 Im Zentrum der Anlage steht ein 35 Meter hoher Obelisk aus Dolomit Er wurde 1960 durch den estnischen Architekten Mart Port geschaffen Der Obelisk der mit Bronzereliefs von Lembert Tolli geschmuckt ist erinnert an den sogenannten Eismarsch der Baltischen Flotte Mit dem Vorrucken der kaiserlichen deutschen Truppen auf Tallinn evakuierte die zaristische Armee ihre Marinetruppen von der estnischen Hauptstadt nach Kronstadt Der Obelisk ist auch von der Ostsee aus gut zu sehen Die eigentlichen Plane zur Errichtung einer Gedenkstatte Fur die Kampfer der Sowjetmacht konnten erst 1975 funfzehn Jahre spater ihren vorlaufigen Abschluss finden In die Landschaft wurden zwischen 1959 und 1975 Wege mit dolomitverkleideten Schragwanden und rasenbedeckte Boschungen gebaut die sich uber die Verbindungsstrasse zwischen Tallinn und Pirita erheben Die Anlage wird durch Natur und Meer kontrastiert Der zentrale Platz fur Feierlichkeiten und Blumenniederlegungen wurde 1975 durch den estnischen Architekten Allan Murdmaa unter Mithilfe von Peep Janes Rein Kersten Henno Sepmann dem Kunstler Juri Palm und den Ingenieur Vello Hudsi in Beton verwirklicht In eine Dolomitwand ist ein riesenhafter erhobener Handabdruck als Symbol der Trauer herausgebrochen 10 Er ist denen gewidmet die fur die Freiheit Estlands gekampft haben Den Komplex rahmen Tribunen ein Wahrend des Bestehens der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik brannte zwischen Pylonen eine Ewige Flamme fur die Opfer des Krieges Auf der Hauptachse der Anlage sind Granitblocke mit den Namen der Gefallenen aufgestellt 11 Die Plane fur eine grosse Kathedrale unter freiem Himmel die der estnischen Geschichte des 19 und 20 Jahrhunderts aus sowjetischer Sicht gewidmet werden sollte gingen uber Skizzen nicht hinaus Das Projekt wurde Ende der 1980er Jahre mit der Singenden Revolution eingestellt Das sowjetische Ehrenmal befindet sich heute in einem Zustands des Verfalls 12 Deutsche Kriegsgraberstatte Bearbeiten nbsp Deutscher Soldatenfriedhof Tallinn MaarjamaeHinter dem sowjetischen Ehrenmal befindet sich die deutsche Kriegsgraberstatte Tallinn Maarjamae Reval Marienberg Das 27 000 m grosse Gelande wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge gestaltet und am 12 September 1998 eingeweiht Neben einem 5 50 m hohen Hochkreuz aus Stein befinden sich 24 liegende Schrifttafeln mit den Angaben der uber 2 000 hier ruhenden deutschen Soldaten Die Graberfelder sind mit 25 Kreuzgruppen aus Naturstein kenntlich gemacht Die Grenzen zum umliegenden Gelande sind offen so dass sich die Kriegsgraberstatte harmonisch in die Landschaft einpasst 13 Denkmal fur die Opfer der Sowjetunion Bearbeiten Im Jahr 2018 in der Nahe der Sowjetischen Gedenkstatte ein Denkmal fur die Opfer der Sowjetunion eingeweiht Es gilt als eine der zentralen estnischen Gedenkstatten 14 Denkmal fur die Abwehrschlachten 1944 Bearbeiten nbsp Estnisch deutsches Denkmal fur die Abwehrschlachten 1944 Neben dem Denkmal fur die Opfer der Sowjetunion wurde 1991 ein Denkmal errichtet das an die Kampfe estnischer und deutscher Truppen gegen die Rote Armee im Jahr 1944 erinnert Estnische Sicherheitsakademie BearbeitenIn Maarjamae befindet sich der Sitz der 1992 gegrundeten Estnische Sicherheitsakademie Sisekaitseakadeemia Die staatliche Hochschule bildet vor allem estnische Polizisten Grenzschutzer Justizbeamte und Steuerfahnder aus Auf dem weitlaufigen Gelande liegen auch die Wohnheime der Studenten und zahlreiche Sportstatten Bilder Bearbeiten nbsp Schloss Maarjamae Heute Sitz des Estnischen Geschichtsmuseums nbsp Lenin im Friedhof der Denkmaler Estnisches Geschichtsmuseum nbsp Sowjetisches Ehrenmal Maarjamae nbsp Estnische Sicherheitsakademie nbsp Neubauten am Stadtrand nbsp nbsp nbsp nbsp Drei Kreuze des Denkmals und drei estnische FlaggenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maarjamae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Estnisches Geschichtsmuseum estnisch und englisch Estnische Sicherheitsakademie estnisch und englisch Deutsche Kriegsgraberstatte Tallinn MaarjamaeEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 17 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tallinn ee http www tallinnstreets com Mariann Raisma Hrsg Eesti muuseumid Estonian museums Tallinn 2003 ISBN 9949 10 154 9 S 20 Thea Karin Estland Kulturelle und landschaftliche Vielfalt in einem historischen Grenzland zwischen Ost und West Koln 1994 DuMont Kunst und Landschaftsfuhrer ISBN 3 7701 2614 9 S 82f Archivierte Kopie Memento des Originals vom 16 April 2015 im Internet 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Helsinki 2006 ISBN 951 581 108 2 S 175 Karin Hallas Krista Kodres Mart Kalm Tallinn im 20 Jahrhundert Architekturfuhrer Tallinn o J ISBN 9985 801 08 3 S 93 http www epl ee artikkel 435447 http www volksbund de kriegsgraeberstaetten html http estonianworld com life memorial to the victims of communism opens in estonia Verwaltungsgliederung Tallinns Haabersti Astangu Haabersti Kakumae Maekula Mustjoe Oismae Pikaliiva Rocca al Mare Tiskre Vaike Oismae Veskimetsa VismeistriKesklinn Aegna Juhkentali Kadriorg Kassisaba Keldrimae Kitsekula Kompassi Luite Maakri Moigu Raua Sadama Sibulakula Sudalinn Tatari Tonismae Torupilli Ulemistejarve Uus Maailm Vanalinn VeerenniKristiine Jarve Lillekula TondiLasnamae Katleri Kurepollu Kuristiku Laagna Loopealse Mustakivi Pae Paevalja Priisle Seli Sikupilli Sojamae Tondiraba Ulemiste Uuslinn VaoMustamae Kadaka Mustamae Saase SiiliNomme Hiiu Kivimae Laagri Liiva Manniku Nomme Paaskula Rahumae Raudalu Vana MustamaePirita Iru Kloostrimetsa Kose Laiakula 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