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Lychnidos altgriechisch Lyxnidos Lychnidos oder Lyxnidos Lychnidos lateinisch Lychnidus Lycnidus Licnidus war eine antike Stadt am Ohridsee Sie ist die Vorgangerin des heutigen Ohrid in Nordmazedonien Das antike Lychnidos ist wesentlicher Teil des UNESCO Welterbes Natur und Kulturerbe der Ohrid Region Ausgrabungsstatte Plaosnik in der Altstadt von Ohrid Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Vorgeschichte 3 Geschichte 4 Bauwerke 4 1 Allgemeines 4 2 Theater 4 3 Fruhchristliche Basilika 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenLychnidos lag auf dem hoheren der beiden Stadthugel im heutigen Stadtgebiet Ohrids Sie erstreckte sich von dessen Kuppe auf der sich heute die mittelalterliche Festung von Zar Samuil befindet Festung Ohrid in sudwestlicher Richtung uber den Ort Plaosnik hinunter zum Seeufer Sie nimmt einen Teil der Altstadt ein und ist deshalb in weiten Teilen uberbaut Nordostlich des Siedlungshugels erstreckt sich eine fruchtbare Ebene die schon in antiker Zeit relativ dicht besiedelt war und vermutlich schon seit der Kupfersteinzeit landwirtschaftlich genutzt wurde Lychnidos war eine wichtige Station an der romischen Via Egnatia die das ostliche Ufer der Adria mit Byzantion spater Konstantinopel verband Die Nordroute dieser Strasse fuhrte aus dem Shkumbin Tal uber den Pass Qafe Thana heute Albanien uberquerte den Schwarzen Drin beim heutigen Struga und verlief dann am Nordostufer des Sees nach Lychnidos Von dort ging sie weiter nach Herakleia Lynkestis wo sie sich wieder mit der Sudroute vereinigte die am Prespasee vorbeifuhrte Vorgeschichte BearbeitenDer fischreiche See die fruchtbaren Ebenen und die strategisch gunstige Lage zogen fruh Siedler an Ausgrabungen brachten die Zeugnisse verschiedener Kulturen von der Jungsteinzeit bis in die Eisenzeit zutage Dolno Trnovo nordostlich von Ohrid ist ein jungsteinzeitlicher Fundplatz aus dem 4 3 Jahrtausend v Chr 1 Lakoceresko Gradiste und Koselsko Gradiste gehoren der Bronzezeit an Bei Gorenci fanden sich Zeugnisse aus der Eisenzeit Am Ufer des Ohridsees wurden zudem einzelne Pfahlbaudorfer gefunden wie dasjenige von Gradiste aus dem 1 Jahrtausend v Chr siehe hierzu Ohrid Kultur Geschichte Bearbeiten nbsp Statue der Isis die wohl fur den Isis und Osiriskult diente Die ersten Bewohner der Region die sich historisch einordnen lassen waren die illyrischen Enchelaer Sie bewohnten im 8 und 7 Jahrhundert v Chr die Region um den Ohridsee Ihnen folgten spater wann genau ist unbekannt die ebenfalls illyrischen Dassareten unter deren Einfallen das benachbarte Makedonien im 5 und 4 Jahrhundert v Chr wiederholt litt Philipp II von Makedonien konnte den Illyrern um 355 v Chr die Lynkestis entreissen und dehnte seinen Einfluss zeitweilig auch bis an die Ufer des Ohridsees aus In der Epoche des Hellenismus entwickelte sich die Siedlung von Lychnidos zur Stadt in der sich auch griechische Kolonisten ansiedelten Lange Zeit blieb jedoch das Gebiet um Lychnidos eine zwischen Illyrern und Makedonen umstrittene Region An der Wende des 3 zum 2 Jahrhundert v Chr war Lychnidos das Zentrum der ausgedehnten Gebirgsregion Dassaretia die sich vom Fluss Devoll im Westen bis an die Grenzen der Lynkestis im Osten erstreckte und im Norden vom Gebiet der Dardaner begrenzt wurde Ein romischer Heerfuhrer mit dem Namen Appius Claudius begann 170 v Chr von Lychnidos aus mit rund 12 000 Mann einen Feldzug gegen Uskana die Hauptstadt des illyrischen Stammes der Penestae 2 Als Makedonien 148 v Chr romische Kolonie wurde kam auch Lychnidos unter romische Herrschaft Dassaretia blieb aber bis in die fruhe Kaiserzeit eine freie Kommune lat libera gens Dassaretiae Lychnidos war ihr Regierungssitz und Handelszentrum Die politischen Autoritaten der Dassareten verewigten sich in zahlreichen Inschriften In der Spatantike wurde Lychnidos Bischofssitz Der Bischof Dionysos von Lychnidos ist als Teilnehmer der Synode von Serdica im Jahr 343 bezeugt Er ist der einzige bekannte Metropolit der Stadt 478 und 479 belagerten Truppen des Theoderich des Grossen die Stadt konnten sie jedoch nicht einnehmen 3 Am 29 und 30 Mai 526 wurde Lychnidos durch ein Erdbeben stark zerstort Viele Einwohner kamen dabei um Das weitere Schicksal der Stadt ist unbekannt Seit diesem Datum wurden auch keine Inschriften mehr uber die Stadt Lychnidos geschrieben Es wurde wohl erst drei Jahrhunderte spater als slawische bulgarische Stadt Ohrid neu gegrundet Bauwerke BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Wahrend der hellenistischen Periode erstreckte sich die Stadt uber dem Festungshugel sudwestlich hin zum Seeufer Mit der Eroberung durch die Romer wurde die Stadt ausgebaut es entstanden neben dem Theater eine Agora ein Gymnasium ein Buleuterion eine Basilika und zahlreiche Tempel die alle jedoch nur sparlich erhalten geblieben sind Wahrend der Romer Zeit wuchs Lychnidos nach Osten bis hin zum Hugel Deboj In der fruhchristlichen Epoche entstanden in der Stadt rund sieben Kirchen die auf ein religioses Zentrum der Region hinweisen 4 Theater Bearbeiten Hauptartikel Theater von Lychnidos nbsp Theater von LychnidosDas Theater ist wohl das bekannteste Uberbleibsel der antiken Stadt Sie wurde um das Jahr 200 v Chr erbaut Es ist das einzige hellenistische Theater in ganz Mazedonien Wahrend der hellenistischen Zeit wurden hier Komodien Tragodien und Dramen aufgefuhrt Mit den Romern kamen Gladiator und Tierkampfe hinzu In den drei oberen Sitzreihen sind einige Inschriften von Personennamen angebracht die wahrscheinlich als Platzreservation wahrend Auffuhrungen dienten 4 Insgesamt sind zwolf Sitzreihen der Zuschauertribune lat cavea erhalten geblieben 5 Die ersten Ausgrabungen fanden 1960 und 1961 statt und wurden 1973 fortgesetzt 1999 und 2000 wurden viele neue Bestandteile des Theaters entdeckt und ausgegraben 6 Fruhchristliche Basilika Bearbeiten nbsp Die BasilikaDie dreischiffige Kirche wurde in der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts errichtet und beherbergt ein Baptisterium sowie ein als Catechumenum genannten Raum Es hat vor allem im Baptisterium zahlreiche florale sowie animale Mosaike Beim Erdbeben im Jahr 526 wurde es grosstenteils zerstort Die Ausgrabungsarbeiten begannen 1961 und endeten Jahre spater 7 Literatur BearbeitenFanula Papazoglu Hrsg Inscriptiones Lyncestidis Heracleae Pelagoniae Derriopi Lychnidi Inscriptiones Graecae Bd 10 Inscriptiones Graecae Epiri Macedoniae Thraciae Scythiae Teil 2 Inscriptiones Macedoniae Fasc 2 Inscriptiones Macedoniae septentrionalis Berlin 1999 ISBN 3 11 016489 2 Fanoula Papazoglou Les villes de Macedoine a l epoque romaine Athenes 1988 ISBN 2 86958 014 2 Ilona Opelt Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik Bd 79 S 83 86 Bonn 1989 Link Inschriften aus Lychnidus O c hrid auf Uni koeln de PDF 127 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Archaologische Statten in Ohrid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archaologie Geschichte von Ohrid englisch Anm Link defekt Einzelnachweise Bearbeiten Goce Naumov Tell communities and wetlands in Neolithic Pelagonia Republic of Macedonia 30 Dezember 2016 abgerufen am 24 Februar 2023 Nebi Dervishi Etnokultura e Fushegropes se Ohrit Cabej Tetovo 2005 ISBN 9989 150 37 0 II Ohri e Struga ne histori S 17 albanisch 370 S Ne vitin 170 p e s Lyhnidusi per here te pare rezulton i lidhur ngushte me Dasaretine dhe quhet Lyhnidi Dasaret AD Luchnidum Dassaretiorum nga nje dokument qe tregon se komandanti romak Apij Kaludij me 12 000 ushtare romake u logorua nga ky vend per te sulmuar qytetin e Penestise Uskanen Nebi Dervishi Etnokultura e Fushegropes se Ohrit Cabej Tetovo 2005 ISBN 9989 150 37 0 II Ohri e Struga ne histori S 21 albanisch 370 S Ne vitin 478 komandanti i njohur got Teodorik pas shkaterrimit te Stobit dhe pas kursimit te Heraklese te cilen e kurseu per shkak te dhuratave qe pranoi nga ana e peshkopit me ushtrine e tij iu drejtua Lyhnides Por ai nuk arriti qe ta pushtoje per arsye se qyteti shtrihej ne vend te fortifikuar dhe ishte furnizuar mire me ushqime dhe burime uji ne mes te mureve rrethuese Malch frag 18 128 Se qyteti ka qene nen rrethimin e rrepte te goteve i cili vazhdoi edhe ne vitin 479 deshmojne germimet arkeologjike te kryera ne pjesen veriore te kalase ne Deboj ne vitin 1964 ku prane murit rrethues nga ana e brendshme jane zbuluar varre grupore ne gropa ne forme katrore a b Lihnidos auf Soros org mk englisch letzter Zugriff am 13 Marz 2011 Lychnidos Ohrid Memento des Originals vom 30 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www theatrum de auf Theatrum de deutsch letzter Zugriff am 13 Marz 2011 Nebi Dervishi Etnokultura e Fushegropes se Ohrit Cabej Tetovo 2005 ISBN 9989 150 37 0 II Ohri e Struga ne histori S 34 albanisch 370 S Polyconchal early Christian basilica near Imaret Memento des Originals vom 10 April 2009 im Internet Archive nbsp Info Der 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