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Die Lukaskirche ist eine ehemalige evangelische Kirche sowie ein Gemeindehaus im Wuppertaler Stadtteil Uellendahl Sie war bis 2007 Predigtstatte der heutigen Evangelischen Kirchengemeinde Uellendahl Ostersbaum im Kirchenkreis Wuppertal der Evangelischen Kirche im Rheinland Ansicht der Kirche von SudwestenAnsicht von der Uellendahler Strasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Glocken 3 Orgel 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert entwickelte sich der bis dahin ausschliesslich landwirtschaftlich gepragte Norden Elberfelds zu einem eigenstandigen Ortsteil vor den Toren der Stadt Zur gottesdienstlichen Versorgung der dort wohnhaften Lutheraner beschloss die Lutherische Gemeinde Elberfeld nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der grossen Entfernung zur Kirche am Kolk und der Kreuzkirche im Elberfelder Zentrum den Bau eines eigenen Gemeindehauses am Uellendahl 1925 wurde dazu ein Gelande des ehemaligen Wulfingshofes Am Haken angekauft vorgesehen waren der Bau eines grossen Gemeindehauses einer Kirche sowie eines Pfarrhauses Da die Kirchenbauplane spater fallengelassen wurden wurde das vollendete Gemeindehaus spontan zur eigentlichen Kirche umgewidmet das Pfarrhaus wurde ebenfalls nicht auf dem Grundstuck errichtet sondern eine Immobilie am Kolberger Weg dafur angekauft Eine offizielle Grundsteinlegung fur die spatere Kirche fand nicht statt da man sich diese Zeremonie fur den eigentlichen Kirchenbau aufsparen wollte Der Baubeginn fur das Gemeindehaus fand im September 1927 statt eingeweiht wurde das Haus am 24 Juli 1928 durch Generalsuperintendent Klingemann Realisiert wurde das Gemeindehaus nach Entwurfen Carl Conradis die Bauleitung hatte Fritz Funccius Clemen inne 1931 wurde mit Erhebung des Gemeindehauses zur offiziellen Predigtstatte die 14 Pfarrstelle der Lutherischen Gemeinde Elberfeld eingerichtet und das Gemeindehaus in Lukaskirche umbenannt die Kirchenbauplane fur den Uellendahl wurden 1936 endgultig aufgegeben 1937 wurde der holzerne Glockenstuhl angebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gemeindehaus zur besonderen Betonung des sakralen Charakters umgestaltet die Verwendung als Kirche sollte hervorgehoben werden Die Arbeiten fanden 1955 statt unter anderem wurden ein festes Kirchengestuhl sowie eine Empore eingebaut Bei einer weiteren Umgestaltung 1973 wurden die Banke erneut durch Stuhle ersetzt sowie der Altarbereich grundlegend umgestaltet bei jenem Umbau sollte die multifunktionale Nutzung des Kirchenraumes betont werden Ebenfalls erneuert wurden Beleuchtung und Heizung 1 1970 wurden die Kirchengemeinden in Wuppertal neu geordnet die Lukaskirche kam von der Lutherischen Gemeinde Elberfeld zur Vereinigten Evangelischen Kirchengemeinde Uellendahl diese wiederum vereinigte sich 2007 mit der Kirchengemeinde Elberfeld Ost zur heute noch bestehenden Evangelischen Kirchengemeinde Uellendahl Ostersbaum Nachdem bereits seit Mitte der 1990er Jahre die unteren Raume der Kirche aus Kostengrunden an ein IT Unternehmen vermietet wurden wurde die Kirche welche zuletzt nur noch als Gemeindehaus fungierte 2007 endgultig geschlossen und verkauft Altar Kreuz und Orgel wurden in die Philippuskirche verbracht 2008 wurde das Gebaude grundlegend zum Burogebaude umgebaut sodass die ehemalige Nutzung als Kirche heute kaum mehr erkennbar ist Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Detailansicht des PortalsDie Lukaskirche ist ein ursprunglich als Gemeindehaus geplantes und ausgefuhrtes zweigeschossiges und freistehendes Gebaude im Stil des Neobarock Gegliedert wird das auf einem rechteckigen Grundriss ausgefuhrte Gebaude an den Langsseiten durch sieben und an der Sudostseite durch drei Fenster Den Gebaudeabschluss an der Nordwestseite bildet ein quaderformiger chorahnlicher Anbau Das Gebaude ist seit seiner Erbauung in lachsorange rotlichen Tonen mit naturbelassenen Sandsteinakzenten gehalten das original vorhandene Turblatt sowie das daruber liegende Gewande setzen Akzente in Richtung des Bergischen Neobarock Der Gottesdienstsaal befand sich im ersten Stock des Gebaudes und war nach den Anpassungen des Gemeindehauses zur Kirche ursprunglich prachtig neobarock ausgestaltet Die Stuckelemente an Wand und Decke wurden 1973 entfernt und der Kirchenraum mit Stuhlen und schlichterer Einrichtung modernisiert Im Untergeschoss der Kirche befanden sich Raume fur die Gemeindearbeit nach der Vermietung der Raume Mitte der 1990er Jahre wurden diese in den Keller verlegt Der Gottesdienstsaal wurde 2008 zu einem Burogeschoss mit mehreren Raumen umgebaut Im Saal fanden ursprunglich 561 Personen Platz die Sitzplatzanzahl reduzierte sich nach dem Umbau auf knapp 200 Glocken Bearbeiten Das erste Gelaut der Kirche wurde zu Weihnachten 1937 im freistehenden holzernen Glockenstuhl neben der Kirche in Betrieb genommen Gegossen wurde das Gelaut von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker die Glocken mussten sechs Jahre spater zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden Schlagton Durchmesser mm Inschriftb 420 Ora et laborad 680 Kommt denn es ist alles bereitf 555 Das Wort sie sollen lassen stahng 510 Sie sahen niemand denn Jesum alleinErganzt wurde das Gelaut durch eine Vaterunser Glocke Diese war ursprunglich eine Schiffsglocke und wurde von der Gemeinde 1937 fur 9 25 Mark auf einer stadtischen Auktion ersteigert Die Glocke diente wahrend des Krieges als letzte erhaltene Kirchenglocke und wurde nach Kriegsende im Flur aufgehangt 1953 wurde im Glockenstuhl ein neues Gelaut aufgehangt ebenfalls gegossen von Rincker Die drei neuen Glocken wurden mit den Inschriften der 1943 eingeschmolzenen Glocken versehen Schlagton Durchmesser mm Gewicht Inschriftd 690 170 kg Kommt denn es ist alles bereitf 545 99 kg Das Wort sie sollen lassen stahng 510 70 kg Sie sahen niemand denn Jesum alleinDie Glocken wurden mit Schliessung der Kirche verkauft Orgel BearbeitenNach Einweihung des Gemeindehauses stand zunachst nur ein Harmonium zur Verfugung 1936 erwarb die Lutherische Gemeinde Elberfeld fur 3000 Mark eine Orgel aus Privatbesitz welche um 1740 von dem Elberfelder Orgelbauer Jacob Engelbert Teschemacher gebaut worden war Fur wen oder in wessen Auftrag Teschemacher das Instrument baute ist nicht uberliefert die Geschichte des Instrumentes lasst sich nur bis zu dem Kauf durch die Elberfelder Baptistengemeinde Mitte des 19 Jahrhunderts zuruckverfolgen 1906 entdeckte der Elberfelder Architekt Huttemeister das Instrument auf einem Dachboden sanieren liess er es bei Paul Faust in Schwelm In das historische Gehause wurde eine nahezu komplett neue Orgel mit Kegelladen und pneumatischer Traktur eingebaut die original erhaltenen Prospektpfeifen blieben stumm Mehrere Register sowie eine Pedalklaviatur wurden dem Zeitgeschmack entsprechend erganzt 1936 wurde nach dem Kauf des Instrumentes durch die Gemeinde bei Paul Faust ein zweites Manualwerk in Auftrag gegeben welches er zwar ausfuhrte was klanglich durch die Veranderungen im Gehause aber einen Ruckschritt darstellte Ruckblickend werden all jene Umbauarbeiten an dem ursprunglich original erhaltenen Teschemacher Instrument negativ betrachtet 1973 entschloss sich die Kirchengemeinde das Instrument unter denkmalpflegerischen Aspekten zu restaurieren und seinen ursprunglichen Zustand wiederherzustellen Die Anbauten wurden allesamt entfernt die nachtraglich eingefugten Register ausgebaut und die wenigen noch erhaltenen Teschemacher Pfeifen konserviert und neu eingestellt Das Holz im Innenraum wurde durch Eichenholz aus der Klosterkirche St Maria Magdalena in Beyenburg ersetzt welches dort bei Umbauarbeiten ersetzt wurde Samtliche Prospektpfeifen sind mit Ausnahme einer einzigen wieder klingend Ausgefuhrt wurden die Arbeiten durch den Orgelbauer Gerhard Opitz aus Herdecke 2 Die heutige Disposition entspricht einer Rekonstruktion die durch Hans Hulverscheidt durch Recherchen der letzten noch erhaltenen Teschemacher Orgeln angefertigt wurde Manual C g3Bordun 8 Quintadena 8 Principal 4 Flaut travers 4 Octava 2 Quinte 1 1 3 Mixtur III 1 Fagott Trompete 8 Bass Diskant Teilung im Ambitus C c3 Koppeln Manual PedalDas Instrument wurde nach einigen Jahren in die Kapelle Kohlstrasse verbracht und befindet sich seit 1969 in der Wuppertaler Philippuskirche 3 Denkmalschutz BearbeitenAls Zeugnis des Kirchenbaus sowie der Stadtgeschichte in Elberfeld steht das Gebaude seit dem 16 November 2004 unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenKlaus Pfeffer Die Kirchenbauten in Wuppertal Elberfeld Koln 1980 ISBN 3 88094 301 X Klaus Goebel Andreas Knorr Hrsg Kirchen und Gottesdienststatten in Elberfeld Dusseldorf 1999 ISBN 3 930250 35 7 50 Jahre Gemeindehaus Uellendahl 1928 1978 Hrsg Presbyterium der Ev Kirchengemeinde Uellendahl 1978 Siehe auch BearbeitenListe Wuppertaler SakralbautenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lukaskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag In Wuppertaler Denkmalliste Kirchengemeinde Uellendahl OstersbaumEinzelnachweise Bearbeiten Presbyterium der Ev Kirchengemeinde Uellendah Hrsg Evangelische Kirchengemeinde Uellendahl in Wuppertal Elberfeld Festschrift zum 30jahrigen Bestehen 1970 2000 Wuppertal 2000 S 17 ff Joachim Dorfmuller 300 Jahre Orgelbau in Wuppertal 1980 S 123 f Uber die Philippuskirche Website der Kirchengemeinde Uellendahl Ostersbaum51 275652243113 7 1523829902795 141 Koordinaten 51 16 32 3 N 7 9 8 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lukaskirche Wuppertal amp oldid 238298889