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Joachim Dorfmuller 13 Dezember 1938 in Wuppertal ist ein deutscher Musikpadagoge Musikwissenschaftler Pianist und Organist Joachim Dorfmuller 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Studium 2 Padagogisches 3 Kunstlerisches 4 Werke 4 1 Bucher 4 2 Herausgeber 4 3 Diskographie 5 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSchule und Studium BearbeitenJoachim Dorfmuller einziges Kind des Wuppertaler Kantors Organisten und Musikpadagogen Ewald Dorfmuller 1898 1972 und seiner Ehefrau Meta geb Klaber 1912 1986 wuchs nach den Ausbombungen durch die Luftangriffe auf Wuppertal und Munchen im sachsischen Werdau auf Er erhielt als Sechsjahriger bei seinem Vater ersten Klavier spater auch Violin und Orgelunterricht Nach dem Wunsch der Eltern sollte er Leipziger Thomaner werden doch zerschlug sich der Plan als die Familie 1951 legal in die Heimat zuruckkehren und der Vater wieder seine fruheren Tatigkeiten aufnehmen konnte So besuchte Dorfmuller in Wuppertal das Carl Duisberg Gymnasium legte hier 1959 das Abitur ab und studierte seitdem an der Staatlichen Hochschule fur Musik in Koln Schulmusik mit den instrumentalen Hauptfachern Klavier und Orgel sowie dem Nebenfach Violine dazu Philosophie und Padagogik ferner an der Universitat zu Koln Musikwissenschaft Altphilologie Geographie und Geologie Extern bestand er 1960 das Kleine Kirchenmusikexamen an der Kirchenmusikschule Dusseldorf 1 Das Lehramtsstudium schloss er in Koln nach Philosophicum 1962 und Staatsexamen Musik 1963 im Dezember 1965 mit dem Ersten Philologischen Staatsexamen fur die Facher Musik und Latein ab 1966 67 studierte er an der Philipps Universitat Marburg an der er mit einer Doktorarbeit bei Heinrich Huschen 1968 zum Dr phil promoviert wurde 2 Die Nebenfacher waren Altphilologie bei Walter Wimmel und Padagogik bei Wolfgang Klafki 1961 1963 Student in der Orgelklasse von Hans Klotz setzte er 1969 nachdem er das Zweite Philologische Staatsexamen abgelegt hatte seine Orgelstudien bei Wolfgang Stockmeier fort und legte bei ihm 1971 die Orgelreifeprufung Diplom ab 1982 habilitierte er sich an der Gerhart Mercator Universitat Duisburg bei Norbert Linke fur Musikwissenschaft 3 Padagogisches BearbeitenSeit 1959 nebenberuflich ununterbrochen als Organist zeitweise auch als Chorleiter an der Lutherkirche in Heckinghausen tatig unterrichtete Dorfmuller nach Referendariaten in Neuss und Dusseldorf seit 1969 am Stadtischen Gymnasium Wuppertal Barmen als Studienassessor die Facher Musik und Latein sowie einige Schuljahre auch Mathematik 1972 wurde er zum Studienrat ernannt drei Jahre spater zum Oberstudienrat leistungsbefordert Gleichzeitig war er 1971 1979 als Dozent fur Orgel Klavier und Musikgeschichte an dem von KMD Winfried Pesch geleiteten Kirchenmusikseminar Wuppertal tatig 1978 wurde er aus dem Gymnasialdienst zu Habilitation 1982 und Lehre an das Institut fur Musikpadagogik der Gesamthochschule Universitat Duisburg beurlaubt Von hier aus wechselte Dorfmuller 1984 als Oberstudienrat im Hochschuldienst an das Institut fur Musikpadagogik der Universitat Munster Hier lehrt er seit 1987 als ausserplanmassiger Professor und seit 1991 als Studiendirektor im Hochschuldienst Musiktheorie Analyse und Musikgeschichte vornehmlich des 18 bis 20 Jahrhunderts 1987 grundete er die Akademische Orgelstunde die als universitare Einrichtung Studierenden der Universitat Munster Auffuhrungspraxis ermoglichen sollte Gespielt wurde in verschiedenen instrumentalen und Gesangsbesetzungen mit oder ohne Beteiligung der Orgel Uber einen Zeitraum von 32 Jahren fanden die mittaglichen Konzerte wahrend der Semesterzeit wochentlich in der Dominikanerkirche in Munster statt Neben Studierenden und Dorfmuller selbst spielten auch eingeladene Organisten und Komponisten wie Thomas Meyer Fiebig Aya Yoshida und der norwegische Komponist Per Kjetil Farstad Nachdem im Jahr 2018 im Zuge des Umbaus der Dominikanerkirche die Orgel entfernt wurde fanden die Akademischen Orgelstunden in der Ludgerikirche und anderen Munsteraner Kirchen statt 4 Am 13 Marz 2019 spielte Dorfmuller selbst in der Uberwasserkirche das letzte Konzert in dieser Reihe die insgesamt 1327 Konzerte umfasste 5 1991 grundete er das Komponistenfestival an der Westfalischen Wilhelms Universitat es widmete sich einmal im Semester in der Regel zeitgenossischen Komponisten Ausserdem unterrichtete er von 1983 bis 1996 Kunstlerisches und Liturgisches Orgelspiel am Institut fur Evangelische Kirchenmusik der Musikhochschule Koln Dorfmullers Faible fur die skandinavische Musik fuhrte ihn 1995 mit seinem Kollegen Ekkehard Kreft zur Grundung der Forschungsstelle Edvard Grieg der WWU und zusammen mit ihm Bodo Muller Schwelm und Verena Offermann Wuppertal zur Grundung der Deutschen Edvard Grieg Gesellschaft mit Sitz in Wuppertal Beide teilten die Aufgaben Kreft war Direktor der Forschungsstelle und Vizeprasident der Edvard Grieg Gesellschaft Dorfmuller war Prasident dieser Gesellschaft und Vertreter Krefts in der Forschungsstelle Von Dorfmuller betreute Staatsarbeiten und Dissertationen zum Dr phil und zum Dr pad widmen sich vorwiegend der Musik seit dem Barockzeitalter mit Schwerpunkten im 20 Jahrhundert 2004 emeritiert lehrt er bis auf Weiteres an der Universitat Munster und betreute 2014 noch sieben Doktoranden Als Gutachter war er daruber hinaus seit 1983 bei Promotions und Habilitationsverfahren an den Universitaten Bonn Chemnitz Duisburg Flensburg Hamburg Hildesheim Oldenburg und Kristiansand beteiligt Kunstlerisches BearbeitenDorfmuller gab vornehmlich als Organist und Pianist bisher uber 3700 Konzerte in fast allen europaischen Landern sowie in den USA und in Japan Er spielte neben Rundfunk und Fernsehaufnahmen Stand 2013 62 LPs CDs im In und Ausland u a bei Abakus MDG Lynor und Sonox mit Werken vom Barock bis zur Gegenwart u a Ligeti Linke und Stockmeier ein Er grundete 1973 die Wuppertaler Orgeltage Uber 150 ihm zumeist gewidmete Orgelwerke brachte er zur Urauffuhrung so von Laurent Beeckmans Finn Benestad Theo Brandmuller Peter Michael Braun George Dreyfus Wilhelm Fehres Adolf Gebauer Fritz Christian Gerhard Alfred Goodman Harald Heilmann Lutz Werner Hesse Konrad Hupfer Kjell Mork Karlsen Matthias Kern Gereon Krahforst Norbert Linke Tilo Medek Thomas Meyer Fiebig Istvan Nagy Dag Schjelderup Ebbe Hans Ludwig Schilling Konrad Seckinger Thomas Schmidt Kowalski Wolfgang Stockmeier und Heinz Ewald Trust Am Klavier spielte er Urauffuhrungen von Finn Benestad Charles Kalman Gereon Krahforst Norbert Linke und Dag Schjelderup Ebbe 1969 1975 wirkte er mit in der vom Avantgarde Komponisten Gunther Becker geleiteten Mega Hertz Gruppe spater genannt Live elektronisches Folkwang Ensemble in dieser Besetzung war er als Elektrium Spieler beteiligt an grosstenteils in Funk und Fernsehproduktionen dokumentierten Ur und Erstauffuhrungen unter anderem von Gunther Becker John Cage Hans Ulrich Engelmann Roman Haubenstock Ramati Nicolaus A Huber Norbert Linke Anestis Logothetis Manfred Niehaus Karlheinz Stockhausen Dimitri Terzakis und Michael Vetter Er nahm mit dieser Gruppe teil unter anderem an den Internationalen Ferienkursen fur Neue Musik Darmstadt 1970 am Warschauer Herbst 1970 an den Wittener Tagen fur Neue Kammermusik 1971 sowie am Kulturprogramm der Olympischen Spiele Munchen 1972 Als Pianist Organist und Lektor wirkte er seit 1985 fast jahrlich mindestens einmal auf Kreuzfahrten von Hapag Lloyd an Bord von MS Hanseatic MS Bremen MS Europa V und MS Europa VI Wissenschaftliche Vortrage hielt er in der Regel jeweils mit Klangbeispielen am Klavier an in und auslandischen Universitaten Fachhoch und Hochschulen sowie Akademien ebenso auf Kongressen im In und Ausland hinzu kommen haufige popularwissenschaftliche Vortrage an Schulen Volkshoch und Musikschulen sowie Komponistenverbanden im Inland wie auch unter anderem im Rahmen der Kinderuniversitat Dorfmuller ist seit 1976 verheiratet und hat drei Kinder 6 Werke BearbeitenBucher Bearbeiten Studien zur norwegischen Klaviermusik der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Dissertation Marburger Beitrage zur Musikwissenschaft 4 hg von Heinrich Huschen 239 Seiten Marburg 1969 Kassel 1970 300 Jahre Orgelbau im Wuppertal Beitrage zur rheinischen Musikgeschichte 127 hg von H J Irmen sowie Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals 28 hg von M Metschies 208 Seiten Wuppertal Koln 1980 Untersuchungen zur Tradition barocker Formen in der Orgelmusik nach 1960 Habilitationsschrift zur Erlangung der venia legendi in Musikwissenschaft 395 Seiten Mit einem Vorwort von Wolfgang Stockmeier aktualisiert und um das Kapitel Konzerte fur Orgel und Orchester erweitert als Zeitgenossische Orgelmusik 1960 1983 442 Seiten Wolfenbuttel Moseler 1983 Wuppertaler Komponisten I Zum Leben und Wirken von Jan Albert van Eyken Heinrich Friedrich Wink Wilhelm Fehres Kurt Lissmann Gunild Keetman Fritz Christian Gerhard Franz Josef Breuer George Dreyfus Konrad Hupfer Ludwig Werner Weiand Bernd Koppen und Thomas Honickel Wuppertaler Biographien 15 Folge Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Band 33 137 S Wuppertal Born 1986 125 Jahre Sinfonieorchester Wuppertal Stadtisches Orchester Wuppertal bis 1976 Ein geschichtlicher Uberblick unter besonderer Berucksichtigung der letzten 25 Jahre 50 Seiten mit 25 Abbildungen Wuppertal Brune amp Effelsberg 1987 Heinrich Reimann Leben und Werk eines schlesischen Musikschriftstellers Organisten und Komponisten 150 Seiten Bonn Schroder 1994 Wuppertaler Musikgeschichte Von den Anfangen im 8 Jahrhundert bis 1995 Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Band 38 226 Seiten mit 95 Abbildungen Wuppertal Born 1995 Ferner ungezahlte Rezensionen fur das Feuilleton der Westdeutschen Zeitung General Anzeiger der Stadt Wuppertal und fur Fachzeitschriften sowie uber 600 Fachaufsatze darunter 199 Lexikonartikel fur die Rheinischen Musikerbiographien Fellerer Kamper Bremer fur Das grosse Lexikon der Musik Massenkeil Herder ubernommen als limitierte Sonderausgabe zur neuen MGG in Das neue Lexikon der Musik Redaktionell neu bearbeitet von Ralf Noltensmeier Metzler ferner fur das Lexikon Symphony Orchestras of the World Craven Greenwood New York fur die Neuauflage der Enzyklopadie Musik in Geschichte und Gegenwart Finscher Barenreiter Metzler fur das Lexikon der Kirchenmusik Massenkeil Zywietz Laaber und fur das Lexikon der Blasinstrumente ebenda in Vorb Herausgeber Bearbeiten Neue Beitrage zur Musikgeschichte der Stadt Wuppertal Beitrage zur Rheinischen Musikgeschichte 131 192 S Kassel Merseburger 1981 Festschrift fur Norbert Linke zum 75 Geburtstag Herausgegeben mit Eva Maria Houben 268 S Dortmund NonEM 2008 Transkriptionen meist fur Orgel solo und Neueditionen Klavier Orgel bei in und auslandischen Verlagen Diskographie Bearbeiten MISSA Messen des 20 Jahrhunderts Ingeborg Hischer Mezzosopran Joachim Dorfmuller Orgel CD SICUS Klassik 2006 Variationen Elegien Cantilenen Thomas Piel Violoncello Joachim Dorfmuller Orgel CD SICUS Klassik 2009 Mitgliedschaften und Auszeichnungen BearbeitenLeitender Rat der Humboldt Gesellschaft 1989 Ernennung zum Kirchenmusikdirektor durch die Evangelische Kirche im Rheinland 1990 Rheinlandtaler 1991 Forschungsstipendium der Norwegischen Akademie der Wissenschaften fur Edvard Grieg in National and International Culture 1998 Mitglied der Agder Vitenskapsakademi der Universitat Kristiansand 2004 Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes 21 September 2004 7 Orden des danisch norwegischen Konigs Christian IV 2011 Goldene Amrum Nadel 2012 Ritter 1 Klasse des norwegischen Verdienstordens 2016 Willy Brandt Preis der Norwegisch Deutschen Willy Brandt Stiftung 2022 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joachim Dorfmuller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Joachim Dorfmuller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joachim Dorfmuller in WorldCat uni muenster de Bibliografie 1963 2013 PDF 343 kB Einzelnachweise Bearbeiten Monika Werder Staude Nicht nur an der Orgel zu Hause Westdeutsche Zeitung vom 13 Dezember 2018 Abgerufen am 11 April 2019 Dissertation Studien zur norwegischen Klaviermusik der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Habilitationsschrift Studien zu Tradition und Avantgarde in der Orgelmusik 1960 1980 Neue Heimat fur Orgelstunden Westfalischen Nachrichten vom 22 Februar 2018 Abgerufen am 11 April 2019 Nach 1327 Auflagen Abschied von der Orgelstunde Westfalischen Nachrichten vom 14 Marz 2019 Abgerufen am 11 April 2019 Joachim Dorfmuller Memento vom 1 Oktober 2015 imInternet Archive Projektgemeinschaft Barmen 2008 Wuppertal Barmen Leben in Vielfalt 11 Februar 2010 Liste der Trager des Bundesverdienstordens Bundesprasidialamt Der Willy Brandt Preis 2022 In willy brandt stiftelsen no 2022 Normdaten Person GND 103972617 lobid OGND AKS LCCN n81072129 VIAF 24867947 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dorfmuller JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher OrganistGEBURTSDATUM 13 Dezember 1938GEBURTSORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Dorfmuller amp oldid 239035451