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Die Luftschlacht uber dem Erzgebirge auch als Schwarzer Montag uber dem Erzgebirge bekannt fand in den Mittagsstunden des 11 September 1944 uber dem Kamm des Erzgebirges ostlich vom Fichtelberg in der Nahe des damaligen sudetendeutschen Markt Schmiedeberg heute Kovarska statt Formation von Bombern des Typs Boeing B 17G mit den typischen Kondensationsstreifen Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Verluste 3 Museum der Luftschlacht uber dem Erzgebirge 4 Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenIm Jahr 1944 fanden besonders viele Luftangriffe der alliierten Truppen mit dem Ziel statt die Synthesewerke der deutschen Mineralolindustrie zu zerstoren Dort wurden kriegswichtige Treibstoffe fur Flugzeuge und Kfz aus Kohle hergestellt Am 11 September 1944 wurde Mission 623 geflogen Diese hatte zehn Primarziele zu denen u a Leuna Merseburg Lutzkendorf Magdeburg Misburg Werk Deurag Nerag Hannover Bohlen Brux Ruhland und Chemnitz gehorten 1 Die Bombardierung von Chemnitz war gleichzeitig Teil der Operation Frantic Fur schlechtes Wetter waren gleich viele Alternativziele festgelegt Insgesamt waren 1131 Bombenflugzeuge im Einsatz die von 440 Jagdflugzeugen zur Absicherung begleitet wurden 2 Das Hydrierwerk BRABAG in Ruhland Schwarzheide war Ziel Nr 7 Fur die Bombardierung eingeteilt war die 100th Bombardment Group die wegen der vielen Verluste auch Bloody hundredth Blutige Hundertste genannt wurde und auf dem ehemaligen englischen RAF Stutzpunkt Thorpe Abbotts bei Diss Norfolk stationiert war Sie gehorte zur Eighth Air Force der United States Army Air Forces Die 36 eingesetzten viermotorigen Bomber des Typs Boeing B 17G Flying Fortress gehorten vier verschiedenen Staffeln an 349th 350th 351st und 418th Bombardment Squadron 3 Die Bombergruppe naherte sich von Westen und flog in grosser Hohe uber Deutschland vorerst ohne Geleitschutz durch Jagdflugzeuge Ein Treffen dieses Verbandes mit US Jagern vom Typ North American P 51D Mustang der 55th und 339th Fighter Group war uber dem Erzgebirgskamm geplant Die Deutschen bemerkten die heranfliegenden amerikanischen Flugzeuge und sendeten von den Fliegerhorsten Alteno und Welzow einen Verband aus 60 Jagdflugzeugen vom Typ Focke Wulf Fw 190A und Messerschmitt Bf 109G aus Es handelte sich hierbei um die II und III Gruppe des Jagdgeschwaders 4 Bereits gegen 11 40 Uhr waren Teile der amerikanischen und deutschen Jagdflugzeuge sudlich von Oberhof in Thuringen in heftige Gefechte verwickelt bei denen 6 Deutsche und 2 Amerikaner starben Einer der Toten Lt William Lewis wurde erst 2002 nach einer intensiven Suche gefunden 4 5 6 Der Hauptkampf fand dann ostlich des Fichtelbergs auf bohmischer Seite statt Der Erzgebirgsraum war bis zu diesem Zeitpunkt von Kampfhandlungen verschont geblieben 7 Uber Schmiedeberg schlug das deutsche Jagdgeschwader noch vor dem geplanten Zusammentreffen zu und uberraschte die Bomber mitten in ihrem Langstreckenflug Innerhalb kurzester Zeit konnten 14 US Bomber abgeschossen und weitere beschadigt werden Kurz darauf erreichten auch die US Jager das Geschehen Sie verwickelten die zumeist jungen und unerfahrenen deutschen Jager oft ihr erster Kampfeinsatz in aggressive Kampfe und ermoglichten somit den verbliebenen Bombern den Weiterflug Vier abgeschossenen US amerikanischen Jagdflugzeugen stehen 37 Abschusse von deutschen Jagern gegenuber Vier US Bomber detonierten und sturzten brennend in und bei Schmiedeberg ab Die Boss Lady zerbrach in der Luft wobei das Heck zur Unterrichtszeit auf das Dach der Madchen Schule fiel wo es steckenblieb 8 Absturzorte von Bombern lagen auch bei Crottendorf Kretscham Rothensehma Neudorf Gottesgab Bozi Dar Tellerhauser und Schmalzgrube Noch weiter verstreut liegen die Absturzorte der Jagdflieger vier bei Schmiedeberg funf bei Weipert Vejprty aber auch bei Barenstein Mildenau Zschopau Grumbach Sehma Reitzenhain Kuhnhaide Griessbach sowie Bornichen Erzgeb Die restlichen US Bomber konnten ihr Ziel erreichen und noch 53 Tonnen Bomben uber dem Synthesewerk Schwarzheide abwerfen Verluste BearbeitenTotalverlust von 19 US amerikanischen Flugzeugen 15 B 17G 4 P 51D Totalverlust von 37 deutschen Flugzeugen 18 Fw 190A 19 Bf 109G 53 Amerikaner getotet 54 gefangen genommen 21 Deutsche getotet 11 Schwerverletzte 9 Museum der Luftschlacht uber dem Erzgebirge BearbeitenZum Gedenken an das Ereignis wurde am 13 September 1997 das Museum der Luftschlacht uber dem Erzgebirge tschechisch Muzeum letecke bitvy nad Krusnohorim unter Beteiligung von Veteranen beider Seiten sowie Hinterbliebenen eroffnet Das Antikriegsmuseum geht zuruck auf die Initiative der Flughistorischen Gruppe von Kovarska unter Leitung von Jan Zdiarsky der bereits seit 1985 die Vorgange untersucht und dokumentiert sowie Material zusammengetragen hat 10 die Gruppe Slet Pilsen die Mitglied mehrerer US amerikanischer militarhistorischer Organisationen ist 11 sowie die Gemeinde Kovarska die die Raumlichkeiten kostenlos zur Verfugung stellt Das Museum zeigt in mehreren Raumen zahlreiche Funde aus der Umgebung sowie Dokumente und Portrats Den Funden von Oberhof sind eigene Vitrinen gewidmet Das Museum ist regular am Samstag und Sonntag geoffnet Gedenken BearbeitenSeit der Feier anlasslich des 50 Jahrestages der Kampfhandlungen findet jedes Jahr eine internationale Gedenkveranstaltung mit Militarparade fur die Opfer statt 12 Die Strasse in der das Museum steht heisst heute nach Albert E Trommer dem Piloten der Maschine die auf die Schule fiel Die heutige Grundschule wurde 1994 nach dem unteren Bordschutzen Sgt J C Kluttz benannt der als einziges Crewmitglied den Absturz uberlebte Literatur BearbeitenKarl Heinz Melzer Die grosse Luftschlacht uber dem Erzgebirge in Erzgebirgische Heimatblatter 24 2002 Heft 2 S 19 22 ISSN 0232 6078 Jan Zdiarsky Schwarzer Montag uber dem Erzgebirge Geschichte der Luftschlacht welche am Montag dem 11 9 1944 mittags zwischen der 3 Bomberdivision der 8 USAAF und dem Jagdgeschwader 4 der deutschen Luftwaffe uber dem Erzgebirge ausbrach Museum der Luftschlacht uber dem Erzgebirge Kovarska 2001 ISBN 80 903030 1 3 Kenneth Breaux Courtesies of the Heart Trafford Publishing 2005 ISBN 978 1 4120 1165 5 Google books Vorschau Weblinks Bearbeiten Museum der Luftschlacht uber dem Erzgebirge am 11 9 1944 in Kovarska Schmiedeberg Karte mit der Flugroute der Mission 623Einzelnachweise Bearbeiten Karte mit den Flugrouten der Mission 623 445th Bombardment Group Sep 1944 Anordnung der beteiligten Einheiten Matthias Leich lebt im thuringischen Oberhof Tagsuber arbeitet er bei einem Versandhandel Danach sucht er Kriegsgefallene in den Waldern Ich kann den Mann doch nicht draussen liegen lassen In Berliner Zeitung 6 November 2002 Online Kenneth Breaux Courtesies of the Heart Trafford Publishing 2005 ISBN 978 1 4120 1165 5 Google books Vorschau Esther Schrader The Final Mission is Completed In Los Angeles Times 2 November 2002 Online Karl Heinz Melzer Die grosse Luftschlacht uber dem Erzgebirge in Erzgebirgische Heimatblatter 24 2002 Heft 2 S 19 22 ISSN 0232 6078 Aircraft 2102657 Website der 100th bomb group foundation Ortsgeschichte Herold In Stadtbote Thum 16 2014 9 1 September 2014 S 8 PDF Memento vom 6 April 2017 im Internet Archive Flughistorische Gruppe Kovarska Schmiedeberg Webseite des Museums Slet Pilsen Webseite des Museums 23 internationales Fliegertreffen Kovarska 10 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftschlacht uber dem Erzgebirge amp oldid 234867517