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Ludwig von Stainlein auch Louis de Stainlein voller Name Ludwig Karl Georg Cornelius von Stainlein Saalenstein 3 Juli 1819 in Horne Semerovce Komitat Hont 22 November 1867 in Angleur Belgien war ein bayerischer Graf Komponist und Violoncellist Wappen der Grafen von Stainlein Saalenstein Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstammung und Herkunft BearbeitenEr wurde geboren im ungarischen Komitat Hont als Sohn des Freiherrn Johann Gottlieb Eduard von Stainlein 1785 1833 und seiner Gattin Susanne geb von Hellenbach Seine Schwester Malwina heiratete Heinrich Wilhelm Joseph von Wilczek Sohn des osterreichischen Politikers Friedrich von Wilczek 1790 1861 1 Der Vater Eduard von Stainlein stammte aus dem oberfrankischen Hof 2 war ein von Konig Maximilian I Joseph geschatzter Diplomat und fungierte als bayerischer Gesandter in Wien 1830 erfolgte die Erhebung der protestantischen Familie in den Grafenstand des Konigreichs Bayern mit dem Zusatzpradikat von Saalenstein 3 4 1841 wurde die Grafenwurde im Konigreich Ungarn anerkannt 5 Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Titelblatt der Fantasie fur 4 Violoncelli erschienen bei Schott in Mainz 1851 gewidmet dem Cellisten Adrien Francois Servais nbsp Schloss Nagelmackers Angleur letzter Wohn und SterbeortLudwig von Stainlein besuchte zunachst die Schule in Pest nach dem Tod des Vaters die von dem katholischen Priester Benedict von Holland geleitete Erziehungsanstalt Hollandeum in Munchen wo er unter seinem Lehrer Ignaz Sigl 1863 bereits eine Vorliebe fur das Violoncello entwickelte 6 1837 bis 1842 diente Graf Stainlein als Offizier im Mahrischen Kurassier Regiment Graf Wallmoden Nr 10 Dann ging er zur musikalischen Ausbildung nach Paris Er spielte begeistert Violoncello und komponierte auch selbst Musikstucke mit Felix Mendelssohn Bartholdy 1847 verband ihn eine innige Freundschaft 7 1848 lernte er im belgischen Angleur die Bankierstochter Valerie Nagelmackers kennen die er am 31 Oktober 1849 heiratete Ihr Neffe war der spatere Eisenbahnunternehmer Georges Nagelmackers 1845 1905 Das Ehepaar siedelte sich in Wien an wo mehrere Kompositionen Stainleins zur Auffuhrung kamen Krankheitshalber hielt sich Ludwig von Stainlein dann zwei Jahre lang in Baden Baden auf wo u a Konig Wilhelm I von Wurttemberg und Prinz Friedrich von Preussen seine Konzerte besuchten In Paris lernte er Giacomo Meyerbeer kennen der ihn in seiner musikalischen Arbeit ermutigte In Nizza erkrankte der Adlige ernsthaft und kehrte in seine ungarische Heimat zuruck Hier zog er sich die Cholera zu und man rechnete mit seinem Tod Auf dem vermeintlichen Sterbebett konvertierte er zum katholischen Glauben und liess sich am 5 Juli 1858 die Sterbesakramente erteilen worauf eine unverhoffte und plotzliche Genesung eintrat Nach seiner Gesundung besuchte Ludwig von Stainlein Aachen und Koln Ende 1860 kam er nach Munchen wo er sich wegen seiner Schulzeit heimisch fuhlte Um sich dauerhaft hier niederzulassen erwarb er einen Bauplatz vor dem Siegestor und liess sich eine Villa errichten die 1866 bezugsfertig sein sollte Zwischenzeitlich hielt er sich 1864 in Rom im Winter 1865 in Wurzburg und 1866 wieder in Rom auf Dort schloss er Freundschaft mit Franz Liszt der in den geistlichen Stand getreten war Camillo Sivori mit Stainlein schon aus Baden Baden bekannt brachte hier mehrere von dessen Werken zur Auffuhrung Liszt verschiedene Kardinale und andere Honoratioren der romischen Gesellschaft gehorten zu den Besuchern der Konzerte Diese Zeit wird als Hohepunkt von Graf Stainleins Musikschaffen angesehen Da Ende 1866 das Munchner Haus noch nicht vollig fertig war begab sich der Graf mit seiner Familie nach Angleur auf das Schloss Nagelmackers dem Familienschloss seiner Gattin Hier starb Ludwig von Stainlein am 22 November 1867 nach langerer Krankheit Er wunschte in Rom begraben zu werden was mit Bewilligung von Papst Pius IX geschah Bayern die in der papstlichen Armee dienten uberfuhrten seinen Sarg dorthin und Stainlein wurde im Mai 1868 in der Basilika Santa Sabina beigesetzt 8 Zu seinen Kompositionen gehoren u a drei Orchesterfantasien ein Klaviertrio und zwei Streichquartette Am bekanntesten ist Stainleins Serenade fur vier Violoncelli 1856 die bis in die Gegenwart verlegt wird 9 1854 hatte Stainlein aus dem Nachlass Niccolo Paganinis ein Violoncello von Antonio Stradivari erworben auf dem er zumeist spielte 10 1862 vermittelte er in Munchen dem befreundeten Komponisten Max Bruch ein Treffen mit dem Lyriker Emanuel Geibel um dessen Dichtung Die Loreley als Oper vertonen zu durfen 11 Literatur BearbeitenLudwig Schonchen Ludwig Graf Stainlein von Saalenstein ein Blatt der Erinnerung Munchen 1868 Digitalansicht der Biografie David August Rosenthal Convertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert 1 Band 3 Teil S 205 212 Hurter Verlag Schaffhausen 1872 Digitalansicht Pierer s Universal Lexikon Band 16 Altenburg 1863 S 675 Digitalansicht Sabine Henze Dohring Giacomo Meyerbeer Briefwechsel und Tagebucher Band 7 S 645 Verlag Walter de Gruyter 2004 ISBN 3 11 018030 8 Digitalscan Julius Ferdinand Georg Schuberth Kleines musikalisches Conversations Lexicon Philadelphia USA 1871 S 388 Digitalscan Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Ludwig von Stainlein im International Music Score Library Project Genealogische Webseite zur Person Webseite mit vergrosserbarer Todesanzeige Auflistung von Werken Weitere Liste mit WerkenEinzelnachweise Bearbeiten Genealogische Webseite zum Paar Friedrich August Schmidt Neuer Nekrolog der Deutschen Band 11 1833 Band 2 S 909 Digitalscan Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Hauser der Gegenwart Band 3 S 380 u 381 Digitalscan zur Familiengeschichte Tagblatt fur die Kreishauptstadt Augsburg Nr 259 vom 16 September 1830 Ernst Heinrich Kneschke Neues Allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 8 S 596 Leipzig 1868 Digitalscan Biografische Seite zu Ignaz Sigl PDF Dokument mit biografischen Angaben Nachruf Augsburger Postzeitung vom 22 November 1869 Zur Serenade op 12 von Ludwig von Stainlein Webseite zur Geschichte des Violoncellos Christopher Fifield Max Bruch His Life and Works Boydell Press 2005 S 40 ISBN 1 84383 136 8 Digitalscan Normdaten Person GND 117743631 lobid OGND AKS LCCN no2009061793 VIAF 86385699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stainlein Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Louis de Stainlein Ludwig Karl Georg Cornelius von Stainlein SaalensteinKURZBESCHREIBUNG Graf Komponist und VioloncellistGEBURTSDATUM 3 Juli 1819GEBURTSORT Horne Semerovce Komitat HontSTERBEDATUM 22 November 1867STERBEORT Angleur Belgien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Stainlein amp oldid 236126440