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Ludvikov pod Smrkem deutsch Lusdorf an der Tafelfichte fruher Lusdorf ist ein Ortsteil der Stadt Nove Mesto pod Smrkem in Tschechien Er liegt zwei Kilometer sudwestlich von Nove Mesto pod Smrkem und gehort zum Okres Liberec Ludvikov pod SmrkemLudvikov pod Smrkem Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Liberecky krajBezirk LiberecGemeinde Nove Mesto pod SmrkemFlache 1370 4669 1 haGeographische Lage 50 55 N 15 12 O 50 914444444444 15 207777777778 443 Koordinaten 50 54 52 N 15 12 28 OHohe 443 m n m Einwohner 182 1 Marz 2001 Postleitzahl 463 65Kfz Kennzeichen LVerkehrStrasse Hejnice Nove Mesto pod SmrkemKirche St Peter und PaulFriedhofskapelleHaus Nr 47Horak Linde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLudvikov pod Smrkem befindet sich im Tal des Baches Ludvikovsky potok Lusdorfer Bach im Isergebirgsvorland Frydlantska pahorkatina Nordostlich erheben sich der Hrebenac Kohlhubel 566 m und der Andelsky vrch Schobicht 572 m im Osten die Rapicka hora Raplitz 708 m und der Medenec Kupferberg 777 m sudostlich der Svinsky vrch Sauberg 756 m der Zavornik Riegelberg 695 m und der Smrk 1124 m im Sudwesten der Dubovy vrch Eichberg 467 m und der Pekelsky vrch Hollberg 487 m sowie westlich der Chlum Hoher Hain 495 m Nachbarorte sind Hajniste im Norden Nove Mesto pod Smrkem im Nordosten U Lesa Ulicko und Czerniawa Zdroj im Osten Prebytek im Suden Peklo Luh und Raspenava im Sudwesten Frydlant im Westen sowie Krasny Les V Lukach und Dolni Rasnice im Nordwesten Geschichte BearbeitenNachdem die Herren von Bieberstein im Jahre 1278 die Herrschaft Seidenberg erworben hatten verlegten sie den Herrschaftssitz nach Friedland und liessen die umliegenden Waldgebiete kolonisieren Das Waldhufendorf gehorte zu den ersten Ortsgrundungen in der Gegend und wurde wahrscheinlich nach seinem Lokator bzw ersten Richter benannt Die erste schriftliche Erwahnung der Kirche erfolgte im Jahre 1346 Im Friedlander Urbar von 1381 sind fur Lodwigissdorff 28 Anwesen zwei Brettsagen und eine Muhle aufgefuhrt In der fruhen Zeit des Dorfes wurde am Sauberg der Bergbau auf Zinnerz aufgenommen und der Aukrop Stolln Oukrop angelegt Weitere Namensformen waren Ludwigsdorf 1463 Lodewigsdorff 1499 Lodwigisdorf 1507 Lodwigiszdorff bei Friedlandt 1512 Ludwigszdorf 1564 Losdorff 1574 Luesdorff 1599 und Lusssdorff 1564 1551 starb mit Christoph von Bieberstein der Friedlander Zweig des Geschlechts aus und die Herrschaft gelangte durch Heimfall an die Krone Bohmen zuruck 1558 erwarb der kaiserliche Rat Friedrich von Redern die Herrschaft Friedland Nach der Entdeckung weiterer Zinn Kupfer und Eisenlagerstatten an der Rapicka hora und dem Medenec liess Melchior von Redern 1584 nordostlich von Lusdorf im Lunzbachtal den Bergflecken Bohmisch Neustadt anlegen und erhob diesen acht Jahre spater zur Stadt 1588 wurde der Sitz des herrschaftlichen Bergmeisters von Lusdorf nach Bohmisch Neustadt verlegt Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden die Besitzungen des Christoph von Redern konfisziert und an Albrecht von Waldstein ubergeben Nach dessen Ermordung 1634 erhielt Matthias von Gallas die Herrschaft Im Jahre 1639 kam es beim Schwedenfriedhof zu einem Gefecht zwischen schwedischen und kaiserlichen Truppen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam der Bergbau um Bohmisch Neustadt und Lusdorf ganzlich zum Erliegen Damit wurde die Landwirtschaft zur Haupterwerbsquelle der Bewohner Begunstigt durch die milden klimatischen Verhaltnisse konnten neben der Feld und Weidewirtschaft sowie der Rinderzucht auch Garten und Obstbau insbesondere von Weinapfeln Birnen Zwetschgen und Kirschen betrieben werden Nach Ende des Krieges begannen die Grafen von Gallas 1651 mit der Rekatholisierung ihrer Untertanen Ein Grossteil der Bewohner verliess das Dorf und ging in die benachbarte Oberlausitz und nach Schlesien ins Exil In der berni rula von 1654 sind fur Lusdorf 36 der 63 Anwesen als wust aufgefuhrt In den Jahren 1679 1681 erhoben sich die Leibeigenen der Herrschaft Friedland unter Fuhrung des Ruckersdorfer Schmiedes Andreas Stelzig gegen die druckenden Lasten der Grafen von Gallas Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde der Lusdorfer Richter dafur mit einer Geldbusse von 300 Gulden bestraft Am 16 September 1779 besuchte Kaiser Joseph II wahrend seiner Inspektionsreise durch die Herrschaft Friedland auch Lusdorf 1784 wurde eine Schule eroffnet Die Namensform Lusdorf wurde ab 1790 gebrauchlich Die Anfang des 19 Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung von Bohmisch Neustadt fuhrte zu einem starken Bevolkerungsanstieg in Lusdorf Zahlreiche Einwohner arbeiteten als Heimweber fur die Faktorei C E Blumrich Im Jahre 1832 bestand Lusdorf auch Lustorf bzw Ludwigsdorf genannt aus 174 Hausern mit 1008 deutschsprachigen Einwohnern Unter herrschaftlichem Patronat standen die Filialkirche St Peter und Paul sowie die Schule Ausserdem gab es im Ort zwei Mahlmuhlen und eine Brettsage Am Fusse des Kupferberges befand sich eine eisenhaltige Mineralquelle Zu Lusdorf gehorten 31 Hauser von Ueberschaar Prebytek Lusdorf war Pfarrort fur Ueberschaar 2 Die 1839 gegrundete Textilfabrik von Ignaz Klinger in Bohmisch Neustadt wurde zum Hauptarbeitgeber fur die Bewohner von Lusdorf Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Lusdorf der Allodialherrschaft Friedland untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lusdorf ab 1850 mit dem Ortsteil Uberschar eine Gemeinde im Bunzlauer Kreis und Gerichtsbezirk Friedland Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Friedland In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstanden in der Lusdorfer Ortslage Amerika ein Holzverarbeitungsbetrieb und eine Holzdrechslerei die hauptsachlich Rahmen fur die Tuchfabrik Ignaz Klinger fertigte Im Jahre 1869 lebten in den 197 Hausern der Gemeinde 1282 Personen 1880 hatte Lusdorf 1168 Einwohner zehn Jahre spater waren es 1080 Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1883 gegrundet 1886 entstand die Strasse nach Neustadt 1891 die Strasse nach Mildenau und 1896 die nach Bad Liebwerda 1891 wurde in Lusdorf ein neues Schulhaus errichtet 1898 erhielt Lusdorf ein Postamt Im Jahre 1900 war die Gemeinde auf 236 Hauser in denen 1214 Personen lebten angewachsen Seit 1910 fuhrte die Gemeinde den Namen Lusdorf an der Tafelfichte Lusdorf u Tafelfichte In Lusdorf mit dem Ortsteil Uberschar und den Einschichten Scholzenschenke Buschbrettmuhle und Ranse lebten zu dieser Zeit 1225 Personen Ab 1911 gehorte die Gemeinde zum neu gebildeten Gerichtsbezirk Neustadt an der Tafelfichte 1921 war die Einwohnerzahl auf 1026 gesunken Als tschechischer Ortsname wurde 1924 Lusdorf pod Smrkem eingefuhrt Im Jahre 1930 hatte die Gemeinde nur noch 932 Einwohner Nach dem Munchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich bis 1945 gehorte Lusdorf an der Tafelfichte zum Landkreis Friedland 1939 lebten in Lusdorf an der Tafelfichte 822 Personen 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Lusdorf pod Smrkem zur Tschechoslowakei zuruck und die meisten deutschbohmischen Bewohner wurden vertrieben 1946 erfolgte die Umbenennung in Ludvikov pod Smrkem 4 1950 lebten in den 167 Hausern der Gemeinde 377 Einwohner Im Jahre 1960 wurde Ludvikov pod Smrkem nach Nove Mesto pod Smrkem eingemeindet zugleich erfolgte die Auflosung des Okres Frydlant und das Dorf wurde dem Okres Liberec zugeordnet 1961 lebten in Ludvikov pod Smrkem 373 Personen Die Schule wurde 1968 geschlossen in dem Gebaude wurde zwei Jahre spater eine Produktionsstatte des Unternehmens TESLA eingerichtet Ausserdem bestand in Ludvikov pod Smrkem die Metallwarenfabrik META Der Einwohnerruckgang setzte sich weiterhin fort 1970 lebten in Ludvikov pod Smrkem 286 Personen 1980 waren es 245 1991 hatte Ludvikov pod Smrkem 182 Einwohner Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 80 Wohnhausern in denen wiederum 182 Menschen lebten 5 Insgesamt besteht der Ort aus 133 Hausern Das ehemalige TESLA Werk wurde nach der Samtenen Revolution von der CiS Gruppe erworben und firmiert seit 1997 als CiS SYSTEMS s r o Das alte Schulgebaude wurde restauriert CiS ist seither gewachsen und beschaftigt 2016 als grosster Arbeitgeber ca 250 Mitarbeiter in Ludvikov und ca 40 Mitarbeiter in Nove Mesto pod Smrkem In Ludvikov pod Smrkem befindet sich ausserdem das Gestut Radopex Ludvikov das auch Rennpferde fur die Velka Pardubicka zuchtet Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Ludvikov pod Smrkem bildet zugleich einen Katastralbezirk Zu Ludvikov pod Smrkem gehort die Ansiedlung Prebytek Uberschar Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Peter und Paul der erste gotische Kirchenbau entstand wahrscheinlich Ende des 13 Jahrhunderts und ist seit 1346 nachweislich Im 20 Jahrhundert wurde bei der Sanierung der Kirche in einem Deckenbogen beim Altar eine Jahreszahl 1124 entdeckt die von einigen Historikern fur das mutmassliche Grundungsdatum der Kirche gehalten wurde Diese Zeitangabe steht jedoch im Widerspruch zur Besiedlungsgeschichte der Gegend Nach Ansicht der Architekturhistorikerin Olga Novosadova handelt es sich jedoch um die Zahl 1524 zu dieser Zeit sei der erste grossere Umbau erfolgt An der Sakristei befindet sich ein Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Friedhofskapelle an der sudwestlichen Friedhofsmauer erbaut 1868 1869 Horak Linde am ostlichen Ortsrand am Platz des ehemaligen Horak Gutes Schwedenfriedhof in einem Waldchen hinter dem Gestut an der Strasse nach RaspenavaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludvikov pod Smrkem Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Ludvikov pod Smrkem Historische Ansichten von Ludvikov pod Smrkem Lusdorf an der TafelfichteEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 706515 Ludvikov pod Smrkem Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Bd 2 Bunzlauer Kreis 1834 S 317 Michael Rademacher Landkreis Friedland am Isergebirge Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http www zakonyprolidi cz cs 1947 123 http www czso cz csu 2009edicniplan nsf t 010028D080 File 13810901 pdfOrtsteile von Nove Mesto pod Smrkem Hajniste Ludvikov pod Smrkem mit Prebytek Nove Mesto pod Smrkem mit Podlesi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludvikov pod Smrkem amp oldid 192816974