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Die Liesing auch Liesingbach ein 30 km langer Fluss entspringt im niederosterreichischen Wienerwald durchfliesst dann die Stadt Wien wo der Bach dem 23 Wiener Gemeindebezirk Liesing seinen Namen gibt und mundet wieder in Niederosterreich bei Schwechat in die Schwechat LiesingDie Liesing im 23 Bezirk bei hohem WasserstandDie Liesing im 23 Bezirk bei hohem WasserstandDatenLage Niederosterreich WienFlusssystem DonauAbfluss uber Schwechat Donau Schwarzes MeerQuelle Zusammenfluss von Reicher Liesing und Durrer Liesing48 8 15 N 16 15 47 O 48 137608 16 263005 520Quellhohe 520 m u A Mundung Bei der Stadt Schwechat in die Schwechat48 135904 16 469694 158 Koordinaten 48 8 9 N 16 28 11 O 48 8 9 N 16 28 11 O 48 135904 16 469694 158Mundungshohe 158 m u A Hohenunterschied 362 mSohlgefalle 12 Lange 30 kmEinzugsgebiet 117 4 km 1 Grossstadte WienKleinstadte Schwechat Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Verlauf 3 Verbauungen und Renaturierungen 4 Qualitaten 5 Fotos 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenIhr Name leitet sich aus dem slawischen Lesnica oder Lesnicka ab und bedeutet Waldbach Aus dem Jahr 1936 ist die Ansicht publiziert wonach sich der Name von mhd lise oder ahd liso ableite das Wort Liesingbach einen leise fliessenden Bach bedeute und der Ortsname Liesing sich davon ableite 2 Diese Deutung nimmt allerdings auf die Besiedlungsgeschichte keine Rucksicht und ist auch in spateren Publikationen nicht mehr vorhanden Verlauf BearbeitenDie Liesing hatte einen Vorganger im geologischen Zeitalter des spaten Miozans des Torton Als Palao Liesing ist ein Wasserlauf in ahnlicher Lage wie die heutige Liesing publiziert der in der Nahe des damaligen Wien Flusses Sedimente aus den Kalkalpen in den Pannonischen See einbrachte Das ergab sich aus einer 80 Meter tiefen Bohrung am Gelande der Geologischen Bundesanstalt im dritten Wiener Gemeindebezirk 3 Es gibt in der Literatur Hinweise darauf dass die ehemalige romische Wasserleitung zum Legionslager Vindobona u a aus Quellen oder Wasserfassungen am Oberlauf der Liesing gespeist worden sein konnte 4 Konkrete Funde oder andere Belege gibt es dafur jedoch nicht Die heutige Liesing entsteht durch den Zusammenfluss der Durren Liesing und der Reichen Liesing deren Quellen auf rund 520 m Hohe im Wienerwald gelegen sind Sie durchfliessen verschiedene Gesteinszonen deren spezielle Eigenschaften den Quellflussen zu unterschiedlichen Benennungen verhalfen Die rechte Durre Liesing entspringt in der Nahe Kaltenleutgebens und durchfliesst das Kalkgebiet des Wienerwaldes Sie zeigt die typischen Merkmale eines Karstbaches denn sie versickert im Karstgestein wodurch der Bach in Trockenzeiten versiegen kann Die linke Reiche Liesing entspringt in Breitenfurt und durchfliesst die Flyschzone des Wienerwaldes Dieses Gestein ist wenig wasserdurchlassig sodass das Wasser bei grossen Niederschlagsmengen rasch anschwillt nbsp Lage der alten Wasserlaufe um das Schloss Liesing Liesingbach Muhlbach Schlosspark Wassergraben Aubach Bei Rodaun findet schliesslich der Zusammenfluss der beiden Quellflusse sowie der Eintritt ins Wiener Becken statt Hier weitet sich das Liesingtal starker aus und wird vermehrt fur den Weinbau genutzt In diesem Gebiet liegt weiter ostlich das Schloss Liesing Sein Wassergraben und der mit ihm verbundene Abfluss uber das Gebiet der Ketzergasse wird als Indiz dafur gewertet dass es zwischen dem Tal des Liesing und des Petersbaches eine Wasserverbindung gab Es wird vermutet dass diese Verbindung kunstlich angelegt wurde 5 Da der Lauf des Liesingbaches in Liesing einen deutlichen Schwenk nach Norden dessen Muhlbach aber nach Suden heutige Farbermuhlgasse macht ist es aber auch nicht ausgeschlossen dass die Liesing fruher vor einer Verlagerung geradeaus weiter nach Osten floss und dieser alte Verlauf des Liesingbaches die Befestigungsanlage des Liesinger Wasserschlosses und danach uber den auf alten Landkarten eingezeichneten Wassergraben der auch Aubach genannt wurde weiter den Lauf des heutigen Petersbaches speiste nbsp Mundung in die SchwechatWeiter ostlich weitet sich auf Grund des weniger widerstandsfahigen Gesteins das Liesingtal noch weiter aus und bildet einen bis zu 500 m breiten Talboden Die Liesing selbst zeigt jedoch einen leicht maandrierenden Verlauf Im sudlichen Wien bildeten sich hier durch die Liesing grosse Ablagerungen von Tegel die vor allem zur Ziegelproduktion im 19 Jahrhundert genutzt wurden Sudlich des Laaer Berges verlasst die Liesing bei Kledering nach rund 20 km Wien und mundet kurz danach bei Schwechat in den Fluss Schwechat Verbauungen und Renaturierungen BearbeitenDie standige Hochwassergefahr die von der Liesing ausging vergrosserte sich vor allem im 19 Jahrhundert durch die Industrialisierung Durch Uferverbauungen Einengungen des Bachbettes und Einlassung von Abwassern sank zusatzlich auch die Wasserqualitat erheblich so dass man sich um 1930 zur Regulierung der Liesing entschloss die Arbeiten konnten aber erst 1947 begonnen werden 1969 war die harte Verbauung abgeschlossen Sie ist in uber tausend Fotos dokumentiert die sich in der Fotosammlung des Wiener Stadt und Landesarchivs befinden aber auch teilweise publiziert sind 6 Heute ist man bemuht die harte Verbauung durch eine Renaturierung zu ersetzen Seit dem Jahr 1997 finden entlang des gesamten Verlaufes der Liesing massive Ruckbauungen statt 7 Die Ruckbauarbeiten wurden 1997 in einem Teilabschnitt in Rodaun gestartet und von 2002 bis 2006 im Bereich bei Oberlaa und Rothneusiedl fortgesetzt 8 2012 bis 2016 wurden ein Abschnitt in Kalksburg der restliche Abschnitt in Rodaun 9 und die Einmundung des Gutenbachs 10 umgestaltet Im Oktober 2020 wurde mit dem Ruckbau des noch nicht umgestalteten Abschnittes in Liesing Atzgersdorf Erlaa und Inzersdorf begonnen 11 Die Umbauarbeiten sollen Ende 2027 abgeschlossen sein Qualitaten BearbeitenAuch die Wasserqualitat wurde verbessert indem die Klaranlage Blumental die Liesing nicht mehr als Vorfluter benutzt Die Abwasser werden jetzt direkt zur Hauptklaranlage in Simmering geleitet Durch die Nutzung des Liesingbachsammelkanals 12 der fur die Speicherung uberschussigen Wassers vorbereitet ist wird auch bei starkem Regen kein ungeklartes Wasser mehr in die Liesing uberlaufen In den Behaltern der ehemaligen Klaranlage Blumental konnen insgesamt 20 Millionen Liter Speicherkapazitat mit 3 000 Liter pro Sekunde befullt werden 13 Heute wird die Liesing vor allem in Wien als Erholungsgebiet genutzt Entlang ihrer Ufer fuhren meist beiderseits keine Strassen sondern Fahrrad und Fusswege Fotos BearbeitenBei normalem Wasserstand nbsp Sehr stark regulierte Liesing im Bereich Atzgersdorf Ausschotterbecken nbsp Stark regulierter Liesingbach im Bereich Liesing nbsp Zusammenfluss von Reicher und Durrer Liesing in Rodaun vor der Renaturierung nbsp Durre Liesing kurz vor dem Zusammenfluss nbsp Renaturierter Liesingbach im Bereich Kalksburg RodaunNach starkem Regen im Juli 2005 vom Bach zum reissenden Fluss nbsp Zwischen Stein und Schlosssee in Inzersdorf nbsp Vor der Unterfuhrung Altmannsdorfer Strasse nbsp U Bahn Linie U6 quert die Liesing nahe AlterlaaLiteratur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 3 Band Klosterthal bis Neunkirchen Mechitaristen Wien 1831 S 140 Der Liesingbach Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liesing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Liesing Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Die Liesing auf der Website der Stadt Wien abgerufen am 11 Juni 2010 Eintrag zu Liesing Schwechat im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon abgerufen am 11 Juni 2010 Einzelnachweise Bearbeiten BMLFUW Hrsg Flachenverzeichnis der Flussgebiete Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha In Beitrage zur Hydrografie Osterreichs Heft 62 Wien 2014 S 118 PDF Download abgerufen am 21 Dezember 2021 Judith Winkler Wie heissen Sie Das Buch von den deutschen Familiennamen Bernina Verlag Wien Leipzig Olten 1936 S 70 bei 48 12 N 16 23 O 48 200680555556 16 385147222222 171 Matthias Harzhauser Mandana Peresson Christian Benold Oleg Mandic Stjepan Coric Gert J De Lange Environmental shifts in and around Lake Pannon during the Tortonian Thermal Maximum based on a multi proxy record from the Vienna Basin Austria Late Miocene Tortonian In PALAEO Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 610 2023 111332 Verlag Elsevier ISSN 0031 0182 2022 Heinz Gerstbach Die Romische Wasserleitung durch Hietzing nach Vindobona Siedlungen zur Romerzeit im Bezirk Hietzing und romische Strassen in seiner Umgebung In Fenster in die Vergangenheit Lokalgeschichtliche Schriftenreihe des 13 Wiener Gemeindebezirkes Hietzing Ausgabe 10 Hrsg Bezirksmuseum Hietzing Wien 2022 ISSN 1560 7461 falsche ISSN ZDB ID 2285373 X S 37 Ferdinand Opll Karten als Quelle topographischer Erkenntnis Der Liesinger Raum im Suden Wiens zur Zeit Maria Theresias In Wiener Geschichtsblatter Hrsg vom Verein fur Geschichte der Stadt Wien 68 Jahrgang Heft 2 2013 ISSN 0043 5317 ZDB ID 2245 7 S 118 Margit Altfahrt Ein Kampf gegen die Krafte der Natur Die Regulierung des Liesingbaches im Spiegel des Fotoarchivs Gerlach In Karl Fischer Hrsg Studien zur Wiener Geschichte Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien JbVGStW Band 66 Verein fur Geschichte der Stadt Wien Wien 2010 ISSN 1027 8788 Seiten 13 36 Stadt Wien Wiener Gewasser Naturnahe Umgestaltung des Liesingbachs Abgerufen am 17 Januar 2021 Stadt Wien Wiener Gewasser EU Projekt Living River Liesing Liesingbach Abgerufen am 17 Januar 2021 Stadt Wien Wiener Gewasser Zuruck zur Natur am Liesingbach Renaturierung Kaiser Franz Josef Strasse Abgerufen am 17 Januar 2021 Stadt Wien Wiener Gewasser Neuer Erholungsraum am Gutenbach Abgerufen am 17 Januar 2021 Stadt Wien Wiener Gewasser Liesingbach Renaturierung seit Oktober 2020 2 Abschnitts wird neugestaltet Abgerufen am 17 Januar 2021 Kanalplan Liesingbachkanale am unteren Rand Abgerufen am 18 April 2015 Speicherbecken Blumental fur 3000 Liter pro Sekunde Abgerufen am 18 April 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liesing Schwechat amp oldid 237742103