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Die Liebfrauenkirche in Leipzig Lindenau ist die Pfarrkirche der romisch katholischen Pfarrgemeinde St Philipp Neri im Dekanat Leipzig Sie steht an der Sudgrenze von Lindenau in der Karl Heine Strasse 112 in der Nahe des Bahnhofs Leipzig Plagwitz Das in neoromanischem Stil errichtete Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Liebfrauenkirche Lindenau 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Bevolkerungszuwachs durch die Industrialisierung zum Ende des 19 Jahrhunderts fuhrte auch zum Zuzug zahlreicher Katholiken nach Leipzig sodass die einzige seit der Reformation erbaute Kirche der Stadt St Trinitatis von 1847 bald nicht mehr ausreichte 1903 wurde im Leipziger Westen eine Aussenstelle der Trinitatispfarrei errichtet die 1904 eine selbstandige Pfarrei wurde Zuerst wurden das Pfarrhaus und eine benachbarte katholische Schule gebaut bevor 1907 der Grundstein fur den Bau der an das Pfarrhaus angrenzenden Kirche gelegt wurde Diese konnte am 27 September 1908 zunachst als St Marienkirche geweiht werden Die Plane stammten vom Leipziger Architekten Anton Kappler nbsp Die Liebfrauenkirche um 1920In den Folgejahren wurde das Innere der Kirche die ab 1923 Liebfrauenkirche hiess weiter gestaltet 1913 erhielt sie eine vollige Ausmalung in kraftigen Farben mit den Motiven der Sieben Freuden Mariens 1915 konnte die erste Orgel eingeweiht werden die von der Universitatskirche Leipzig gekauft und durch die Firma Johannes Jahn Dresden umgesetzt wurde Von den drei Bronze Kirchenglocken von 1908 mussten 1917 zwei zum Einschmelzen fur Kriegszwecke abgegeben werden 1919 wurde die Gasbeleuchtung der Kirche durch die elektrische abgelost 1930 wurde an der Liebfrauen Pfarrei eine Gemeinschaft der 1575 von Philipp Neri gegrundeten Kongregation der Oratorianer ins Leben gerufen Nicht zuletzt die von ihnen angestrebte liturgische Erneuerung und verstandliche Gestaltung der Messfeier aber auch der verschlissene Farbanstrich fuhrten in den Jahren 1934 1935 zur Erneuerung des Innenraumes der Liebfrauenkirche Diese lag in den Handen des Architekten Rudolf Schwarz Dazu gehorten die weisse Ausmalung des Gotteshauses und die dazu harmonierende Gestaltung der farbigen Seitenfenster durch den Maler Anton Wendling Der Sakramentsaltar im rechten Seitenschiff und die Werktagskapelle wurden geschaffen Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Liebfrauenkirche nahezu unbeschadet die kostbaren Farbfenster waren ausgebaut worden Die Beschlusse des Zweiten Vatikanischen Konzils machten 1964 die Umgestaltung des Altarraums erforderlich Der bisherige Altar mit Ziborium wurde durch den heute noch vorhandenen mit Hinwendung des Priesters zur Gemeinde ersetzt sowie die Kanzel durch zwei Ambos 1962 1963 erfuhren Kirche und Pfarrhaus eine Ausseninstandsetzung und 1981 1982 wurden die Turme neu gedeckt Architektur Bearbeiten nbsp Rundbogenportal nbsp Blick zur Orgel nbsp Treppe und Kirchenschiff Die dreischiffige Kirche ist etwa 41 m lang und 24 m breit Es ist ein verputzter Ziegelbau mit einem kalksteinverblendeten Sockelgeschoss an den sich nach Osten das Pfarrhaus anschliesst Die Kirche besitzt zwei niedrige quadratische Turme am Westwerk und einen Hauptturm am sudostlichen Kirchenende Die westlichen Turme sind 33 5 Meter hoch der Hauptturm 45 5 Meter 2 Die Turme tragen Pyramidendacher uber Dreiecksgiebeln Die Seitenschiffe erscheinen von aussen als drei Seitenschiffkapellen mit je drei langen Rundbogenfenstern in einem grosseren Rundbogen Die Obergadenfenster sind zu je drei Funfergruppen zusammengefasst Einziger Schmuck des Westgiebels ist eine Fensterrose Am Sudwestturm dient ein reich gegliedertes Rundbogenportal als Strassenzugang zur Kirche Aus einer Vorhalle fuhrt eine Treppe zum hoher gelegenen Kirchenschiff Sechs polierte Granitsaulen mit Kalksteinkapitellen tragen die Rundbogen die die Seitenschiffe vom Hauptschiff trennen Obwohl sich an der Ostseite das Pfarrhaus befindet ist innen eine Rundapsis mit Rabitzkuppel ausgebildet Der obere Abschluss von Haupt und Seitenschiffen sind flache dezent verzierte Holzdecken Die Westseite nimmt die Orgelempore ein die von zwei weiteren Granitsaulen getragen wird und unter der eine Werktagskapelle eingerichtet ist Mit dem neutralen Weissanstrich des Raumes kontrastieren die verschiedenfarbigen Seitenfenster der Kirche Ausstattung Bearbeiten nbsp Opferstock am Treppenende nbsp Sakramentsaltar Der Hauptaltar ist ein Block aus rotbraunem Marmor flankiert von sechs Kerzenstandern Kruzifix und Osterkerze vervollstandigen das Ensemble An den Seiten stehen zwei Ambos aus grauem Marmor An der Ruckwand der Apsis verlauft die Priesterbank Einziger Schmuck der bildlosen Apsis ist eine siebenflammige emaillierte Lichterkrone von 1980 uber dem Altar Im linken Seitenschiff befindet sich ein Marienaltar mit einem raumhohen Wandmosaik aus dem Jahr 1951 Das rechte Seitenschiff enthalt den Sakramentsaltar Aus einer mit rotem und goldenem Mosaik ausgekleideten Nische ragt die Tabernakelkonsole Der Tabernakel von Ludwig Gies zeigt auf goldenem Grund eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes Rechts und links der Nische hangen zwei Wandteppiche mit Engelsdarstellungen Rechts vom Altar steht eine lebensgrosse Figur des Hl Philipp Neri Die Schuke Orgel von 1972 hat 37 Register auf drei Manualen und Pedal Die Liebfrauenkirche besitzt seit 1957 sieben Gussstahlglocken da die Bronzeglocken im Zweiten Weltkrieg als Metallspende fur Rustungszwecke abgegeben werden mussten In der vom nordlichen Seitenschiff abgehenden Taufkapelle befindet sich ein schlichter Taufstein Der Altar in der Werktagskapelle ist ein Eichentisch mit einem daruber hangenden Kruzifix In der Vorhalle steht eine Pieta von 1960 Am oberen Ende des Treppenaufgangs ist ein kunstvoller eiserner Opferstock platziert Siehe auch BearbeitenListe der Kirchengebaude im Dekanat LeipzigLiteratur BearbeitenHorst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 356 Annette Menting Liebfrauenkirche In Reclams Stadtefuhrer Leipzig Architektur und Kunst Reclam Stuttgart 2015 ISBN 978 3 15 019259 7 S 170 ff Digitalisat Katholische Liebfrauenkirche Leipzig Lindenau Flyer der Kirchgemeinde Liebfrauenkirche In Kirchen in und um Leipzig Leipzig 2011 S 52Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liebfrauenkirche Lindenau Abgerufen am 10 November 2019 Clemens Rosner Zur Geschichte der Gemeinde In Website der Pfarrei Philipp Neri Abgerufen am 10 November 2019 Kath Liebfrauenkirche Lindenau In architektur blicklicht de Abgerufen am 10 November 2019 Liebfrauenkirche Leipzig Lindenau In Kirchen in Sachsen Abgerufen am 10 November 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 09261514 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 25 August 2021 Liebfrauenkirche Leipzig Lindenau In kirchen sachsen de Abgerufen am 17 Oktober 2023 51 328925 12 322833 Koordinaten 51 19 44 1 N 12 19 22 2 O Normdaten Geografikum GND 1024289540 lobid OGND AKS VIAF 258598544 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Leipzig amp oldid 238279487