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Das Leuchtmoos Schistostega pennata ist ein 0 5 bis 1 cm grosses akrokarpes gipfelfruchtiges Moos Es wird alleine in eine Familie Schistostegaceae innerhalb der Ordnung Dicranales gestellt Es wurde von den Mitgliedern der Bryologisch lichenologischen Arbeitsgemeinschaft fur Mitteleuropa e V BLAM zum Moos des Jahres 2015 gewahlt 1 LeuchtmoosSchistostega pennata Prafektur Gifu JapanSystematikKlasse BryopsidaUnterklasse DicranidaeOrdnung DicranalesFamilie SchistostegaceaeGattung SchistostegaArt LeuchtmoosWissenschaftlicher Name der FamilieSchistostegaceaeSchimp Wissenschaftlicher Name der GattungSchistostegaMohrWissenschaftlicher Name der ArtSchistostega pennata Hedw Web amp MohrSeinen Namen hat das an schattigen Standorten wachsende Moos da es Licht reflektieren kann s u Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Pflanzen besitzen ein ausdauerndes Protonema das linsenformige oder rundliche Zellen enthalt deren Vakuolen einfallendes Licht ahnlich einer Sammellinse auf die Chloroplasten fokussiert Dies stellt wohl eine Anpassung an sehr dunkle Standorte dar Ein Teil des Lichtes wird allerdings von der gekrummten Zellruckwand reflektiert und ahnlich wie bei einem Katzenauge zuruckgeworfen Hierdurch scheinen die Moose bei bestimmten Lichtverhaltnissen goldgrun zu leuchten Es handelt sich dabei also um einen rein physikalischen Effekt Der Gametophyt selber ist bei sterilen und fertilen Pflanzen unterschiedlich ausgebildet Die Pflanzen sind unter einem Zentimeter gross Stets ist aber der untere Teil der Stammchen unbeblattert Daruber sind die sterilen Pflanzen verflacht beblattert d h die Blatter sind zweizeilig gestellt und die Blattflachen liegen alle auf einer Ebene Die Blatter fliessen an der Blattbasis leicht zusammen Die lanzettlichen Blatter sind rippenlos und die Zellen der Blattspreite sind rhombisch Die Pflanze ist aufgrund einer Wachsauflage blaulichgrun uberlaufen Die fertilen Pflanzen dagegen sind zumindest an der Stammchenspitze funfzeilig beblattert Die Blatter sind normalerweise etwas schmaler als bei den sterilen Pflanzen Die Kapseln stehen auf einer ca 4 mm langen Seta und sind eiformig Ein Peristom fehlt Verbreitung Bearbeiten nbsp Leuchtmoos Schistostega pennata aufgenommen an einem Kletterfelsen im ElbsandsteingebirgeDie Art ist streng kalkmeidend und wachst in meist waagerechten sandig grusigen Spalten in Silikatgestein besonders auf Schiefer Sandstein und Granit Man findet es an Hohleneingangen Boschungen Hang Abbruchkanten unter Wurzeltellern umgesturzter Baume und seltener in Tierbauten Die Wuchsorte liegen stets an regengeschutzten Stellen aber im Bereich hoher Luftfeuchtigkeit und weisen dabei eine schattige bis tiefschattige Lage auf Das Substrat ist dabei sauer bis stark sauer und in der Regel sandig oder lehmig Die Art gilt als ausbreitungsfreudig und besiedelt auch geeignete Sekundarbiotope wie Bergwerke Steinbruche Wegboschungen und seltener Gebaudemauern Die Art ist in der Nordhemisphare weit verbreitet Ihr Verbreitungsareal erstreckt sich von Nordamerika uber Europa bis nach Ostasien In Europa findet man sie vor allem im westlichen und mittleren Teil sie kommt aber bis Russland und Japan vor Den Mittelmeerraum scheint sie zu meiden In Mitteleuropa kommt Leuchtmoos nur sehr zerstreut vor und ist nur stellenweise haufiger zu finden In Deutschland bilden das sud und mitteldeutsche Berg und Hugelland den Verbreitungsschwerpunkt vor allem die Silikatmittelgebirge Die Art fehlt im norddeutschen Flachland den bayerischen Alpen und in allen Kalkgebieten Sehr verbreitet ist die Art auf Kreidesandsteinfelsen in Schichtfugen und Hohlen des Elbsandsteingebirges und des Zittauer Gebirges Der Sachsische Hohlenkataster weist diese Vorkommen detailliert fur den Sandsteinkarst nach und verzeichnet mindestens 125 Standorte 2 Quellen BearbeitenJan Peter Frahm Biologie der Moose Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2001 ISBN 3 8274 0164 X Jan Peter Frahm Wolfgang Frey Moosflora UTB 1250 3 uberarbeitete Auflage Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8252 1250 5 Wolfgang Frey Jan Peter Frahm Eberhard Fischer Wolfram Lobin Die Moos und Farnpflanzen Europas Kleine Kryptogamenflora Bd 4 6 vollig neubearbeitete Auflage Gustav Fischer Stuttgart u a 1995 ISBN 3 437 30756 8 Urania Pflanzenreich Band 2 Moose Farne Nacktsamer Urania Verlag Leipzig u a 1992 ISBN 3 332 00495 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leuchtmoos Schistostega pennata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Schistostega pennata British Bryological Society abgerufen am 21 November 2021 englisch Schistostega pennata bei Moose Deutschland Herbarium AbbildungEinzelnachweise Bearbeiten Moos des Jahres 2015 Memento des Originals vom 5 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www blam hp eu http www 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