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Die Lassnitz ist ein Nebenfluss der Kainach in der Weststeiermark LassnitzAm Oberlauf der Lassnitz bei Ligist Am Oberlauf der Lassnitz bei Ligist DatenLage In der Weststeiermark OsterreichFlusssystem DonauAbfluss uber Kainach Mur Drau Donau Schwarzes MeerQuelle bei der Kohlgruben am Nordhang des Steinberges Gemeinde Ligist46 58 17 N 15 13 19 O 46 971388888889 15 221944444444 470Quellhohe 470 m u A Mundung nordlich von Bubendorf46 991944444444 15 249722222222 349 Koordinaten 46 59 31 N 15 14 59 O 46 59 31 N 15 14 59 O 46 991944444444 15 249722222222 349Mundungshohe 349 m u A Hohenunterschied 121 mSohlgefalle 30 Lange 4 kmEinzugsgebiet 3 8 km Abfluss MQ 100 l sLinke Nebenflusse unbenannter Nebenbach von Grabenwarth ausGemeinden Ligist MooskirchenEinwohner im Einzugsgebiet ca 30 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Namen 3 Geschichte 4 Umwelt 4 1 Fauna 4 2 Wasserqualitat 4 3 Boden 5 Land und Forstwirtschaft 6 Geologie 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Lassnitz ist ein kleiner Wildbach Sie entspringt in der Kohlgruben am Nordhang des Steinberges in der Gemeinde Ligist Die Lassnitz fliesst zwischen den Siedlungsgebieten Lassnitz laut amtlicher Karte mit ss geschrieben Grabenwarth und Holzberg im Norden sowie Rauchegg Rubmannsberg und Bubendorf im Suden Nordlich von Bubendorf mundet der Bach in die Kainach Im Mittellauf bildet die Lassnitz die Grenze zwischen den Gemeinden Mooskirchen und Ligist Katastralgemeinden Steinberg und Grabenwarth Der Unterlauf ab der Siedlung Holzberg ist die Grenze zwischen den Gemeinden St Johann Koppling und Mooskirchen Im Nordwesten des Oberlaufs der Lassnitz in der Katastralgemeinde Steinberg liegt ein Siedlungsgebiet das den Namen Lassnitz tragt Wegen seiner ortlichen Nahe zu Grabenwarth wird diese Siedlung im Alltag oft zu Grabenwarth gezahlt Etwa 1 km sudlich ihrer Quellen liegt die Autobahn Anschlussstelle Steinberg der A 2 Sud Autobahn Das Gewasser kann von Navigationssystemen mit zwei anderen Flussen verwechselt werden dem ca 18 km Luftlinie sudlich ebenfalls in der Weststeiermark liegenden Fluss Lassnitz bei Deutschlandsberg und Frauental an der Lassnitz oder dem ca 32 km Luftlinie ostlich in der Oststeiermark gelegenen Fluss Lassnitz bei Gleisdorf Namen BearbeitenDas Gewasser hat verschiedene Namen erhalten Im 18 Jahrhundert ist der Bach als Lahensbach bezeichnet im 19 Jahrhundert wurde er Lachnitz genannt nbsp Die Lassnitz als Lahensbach Links aussen ca 1780 Josephinische Landesaufnahme In den Landkarten die auf der Neuerfassung Mitte des 20 Jahrhunderts beruhten war das Gewasser als Rumerberg Bach bezeichnet 1 Ob es sich bei dieser Namengebung um den Versuch handelte den Namen der benachbarten Siedlung Rubmannsberg als Grundlage fur den Gewassernamen heranzuziehen um Verwechslungen mit der Lassnitz bei Deutschlandsberg zu vermeiden ist nicht verifizierbar Die heute gleichnamige Siedlung am Nordufer der Lassnitz war in dieser Kartengeneration als Lasswitz ausgewiesen Ab 1983 wird der Bach in den Landkarten der amtlichen Landesaufnahme Lassnitz genannt 2 Die Neuauflage der amtlichen Karten 2009 verwendet die Schreibweise Lassnitz 3 Informationen die der Weststeiermark einen Fluss Lassnitz nennen konnen den hier behandelten kleinen Bach bei Ligist oder drei Flusse im Gebiet von Deutschlandsberg bezeichnen den Oberlauf der Lassnitz Niedere Lassnitz den Wildbach Hohe Lassnitz oder den Rettenbach ebenfalls Niedere Lassnitz genannt nbsp Einzugsgebiet der Lassnitz bei Ligist ca 1930Ein weiterer Fluss in der Steiermark mit dem Namen Lassnitz befindet sich in der Oststeiermark ostlich von Graz hauptsachlich in den Gemeinden Lassnitzthal und Gleisdorf Diese Lassnitz gehort zum Flusssystem der Raab Fluss Der Name Lassnitz und seine Schreibvarianten wie Lassnitz wird aus dem slawischen Lieznica abgeleitet und mit Waldbach ubersetzt In der Sprachwissenschaft wird fur Lassnitz 890 Luonzniza auch loNc nica Wiesenbach diskutiert als weitere Moglichkeit 1345 Lesniz Lassnitz bei Murau oder 1080 im Paltental Laznich laz nica Gereutbach 4 Geschichte BearbeitenDer Name der Lassnitz belegt eine alte slawische Bevolkerungsschicht Die Siedlungen in der Umgebung des Baches tragen slawische und deutsche Namen wobei aus der davor liegenden Siedlungszeit keltische Wurzeln von Namen belegbar geblieben sind Die deutschen Wurzeln konnen auf die Besiedlung aus deutschsprachigen Gebieten ab dem 8 Jahrhundert im Rahmen der Entstehung der Karantanischen Mark an der Sulm und der Lassnitz zuruckgefuhrt werden nbsp sog Messtischblatt 1 25 000 Einzugsgebiet der damaligen Lachnitz bei Ligist im 19 JahrhundertDas Gewasser liegt in dem Gebiet das im Mittelalter rund um Soding vom Zisterzienserstift Rein nordlich von Graz aus verwaltet wurde Angaben uber ein Gewasser bei Soding namens Lachitz Lassnitz o a beziehen sich auf den hier geschilderten Bach nicht auf den Lassnitzfluss bei Deutschlandsberg Das Stift Rein bei Graz war massgebend an der Besiedlung des Kainachtals und der Mittelsteiermark sudlich der Gleinalm beteiligt 5 Der Name Kohlgruben fur das Gebiet in dem die Lassnitz entspringt ist kein Hinweis auf einen Kohlenbergbau in Blockschotter bzw Glimmerschiefer des Gebietes liegen keine Kohlefloze sondern auf die Tatigkeit von Kohlern zur Erzeugung von Holzkohle Die Lassnitz mundet erst seit der gross angelegten Kainachregulierung im 20 Jahrhundert dauerhaft in die Kainach nbsp Das Tal der Lassnitz bei Grabenwarth LigistVorher war die Mundung der Lassnitz vom Lauf der Kainach abhangig Dieser Lauf konnte sich nach Hochwassern wesentlich andern Auf diese Weise mundete die Lassnitz teilweise direkt in die Kainach manchmal floss sie in einen Muhlbach der in der Nahe befindlichen Grossl Muhle oder in den Lahnbach welcher parallel zur Kainach verlief bzw bildete uberhaupt dessen Oberlauf Der Name Lahnbach wird nicht vom alten deutschen Wort fur Lawine auch nicht von Lehne abgeleitet in der Gegend gibt es keine steilen oder langen Hange an denen Lawinen ublicherweise entstehen sondern von keltisch Lahn e trages Wasser 6 nbsp Wald Weide Acker und Bauland sind die Nutzungsarten im Einzugsgebiet der Lassnitz bei LigistUmwelt BearbeitenDie Lassnitz fliesst durch Wald und landwirtschaftlich genutztes Gebiet Die Siedlungen ihres Einzugsgebietes liegen nicht direkt am Gewasser sondern an den Hangen ringsum Fauna Bearbeiten Am Wasser leben Libellen und Kocherfliegen Deren Larven sind ein verlasslicher Indikator der Wasserqualitat sie kommen nur in Gewassern mit guter bis sehr guter Wasserqualitat vor Nach starken Niederschlagen in Gewittern etc kann der Bach aus den Ufern treten Die dadurch entstehenden kleinen Wassertumpel und die Laufe kleiner Gerinne aus dem Einzugsgebiet des Baches bilden die Lebensgrundlagen von Gelsenschwarmen An jagdbarem Wild leben im Gebiet im Wesentlichen nur Hasen und Rehe bzw Fuchse Wasserqualitat Bearbeiten Die Wassergute liegt bei Guteklasse I II nahezu unbelastet in der Praxis fast Trinkwasserqualitat Geringere Belastungen konnen durch die angrenzenden Viehweiden entstehen Die Wasserharte ist gering Bereich 1 2 weiches Wasser nbsp In der Siedlung Lassnitz bei Grabenwarth LigistBoden Bearbeiten Die landwirtschaftlich nutzbaren bzw als solche fruher genutzten Boden an der Lassnitz sind kalkfreie Braunerden aus kristallinen Schiefern im Oberlauf Felsbraunerden im Mittellauf an den Hangen teilweise Sedimentbraunerden als mittelwertiges Acker und Grunland mit guter Wasserversorgung Ausgangsmaterial der Boden sind metamorphe Gesteine Kristallin der Koralm Das Tal des Baches ist vergleyt 7 8 An der Strasse zwischen Lassnitz und Rauchegg sudlich des Anwesens Krakl befindet sich ein Bodenschutzpunkt VOX 4 nach dem Steiermarkischen landwirtschaftlichen Bodenschutzgesetz In der Steiermark ist zur Beurteilung des durch Schadstoffeintrag Erosion und Verdichtung gegebenen Belastungsgrades landwirtschaftlicher Boden vom Referat Boden und Pflanzenanalytik des Landwirtschaftlichen Versuchszentrums in den Jahren 1986 2006 ein Netz von uber 1000 Untersuchungsstellen geschaffen worden an denen die Boden auf die vom Gesetz geforderte Vielzahl von Parametern allgemeine Bodenparameter Nahr und Schadstoffe laufend untersucht werden 9 Land und Forstwirtschaft BearbeitenLandwirtschaftlich genutzte Flachen werden als Acker und Viehweide genutzt Weit verbreitete Rinderrasse ist das Fleckvieh sog Scheck en Das kleine Waldgebiet wird nach Bedarf von den Grundbesitzern genutzt fur eine eigenstandige grosser angelegte Forstwirtschaft ist es zu klein Geologie BearbeitenDas Quellgebiet der Lassnitz im Gebiet von Kohlgruben liegt im Kristallingestein Gneis und Granatglimmerschiefer aus dem das Gebiet des Steinbergs besteht nbsp Oberlauf der Lassnitz am Steinberg bei LigistDer Lauf des Baches beruhrt danach eine schmale Zone aus Schotter Schwanberger Blockschotter 10 und Blockschutt 11 aus dem alteren Baden Unterbaden Die Gesteinsblocke darin konnen uber einen Kubikmeter umfassen Diese Zone ist ein Ufergebiet des ehemaligen Meeres im Grazer Becken Sie wird mit einer Heraushebungsphase des steirischen Randgebirges in Zusammenhang gebracht 11 Die Ebene des Grazer Beckens begann vor ca 23 Mio Jahren zu entstehen Das Becken selbst wird durch Gesteine und Ablagerungen eines ehemaligen Meeres aus dem Neogen fruher Jungtertiar gebildet an seinem Rand liegen wie hier im Lassnitztal jungere Ablagerungen Die Lassnitz fliesst danach zwischen Hugeln aus schotterfuhrendem Sand oder Ton der durch Ablagerungen alter Flusse im heutigen Kainachtal entstand Dieser Untergrund gehort zu den sogenannten Stallhofer Schichten 10 aus dem Unterbaden bis ca 16 Mio Jahre alt der zuletzt im Eiszeitalter ca 1 8 Mio Jahre und junger zur heutigen Landschaft geformt wurde Die Schotterschichten werden auch Eckwirtschotter Schichten von Rein genannt Die Eckwirtschotter sind meist stark verwitterte Kristallin und Quarzschotter mit dazwischen liegenden Sandschichten Die Schichten von Rein enthalten Susswassermergel und kalke Tone Sande usw 11 Wo die Lassnitz aus dem Hugelland in das Kainachtal fliesst liegen Schotterterrassen aus der Eiszeitalter Die Siedlungen Holzberg und Bubendorf liegen auf solchen Terrassen 10 nbsp In Lassnitz bei Grabenwarth LigistDas Kainachtal an der Mundung der Lassnitz besteht aus Ablagerungen die max 12 000 Jahre alt sind Holozan Nacheiszeit 10 Am mittleren Lauf der Lassnitz sind zwei Bohrpunkte verzeichnet ein dritter Bohrpunkt liegt im Quellgebiet im Bereich Kohlgruben 10 Wonach jeweils gesucht wurde Grundwasser Kohle Erdol geologische Grundlagen und welche Ergebnisse diese Bohrungen brachten kann in den Aufzeichnungen der geologischen Bundesanstalt auffindbar sein Das Gestein in dessen Gebiet die Lassnitz entspringt Koralmkristallin sinkt Richtung Osten rasch tiefer und wird von Ablagerungen Schotter usw uberdeckt Diese Ablagerungen sind an der Mundung der Lassnitz in die Kainach ca 100 150 m dick In weiterer Folge liegt das Gestein bei Soding bereits ca 379 unter dem Meeresspiegel somit unter einer mehr als 700 m dicken Ablagerungsschicht 12 Der geologische Untergrund gehort zum Teilbecken Lieboch des Weststeirischen Beckens welches Teil des Steirischen Beckens ist 12 Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichische Karte 1 50 000 Blatt 189 Deutschlandsberg Aufgenommen 1944 1949 Kartenrevision 1965 Einzelne Nachtrage 1968 1975 1982 Herausgegeben vom Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Landesaufnahme Wien Osterreichische Karte 1 50 000 Blatt 189 Deutschlandsberg Aufgenommen 1983 Herausgegeben vom Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Landesaufnahme Wien Osterreichische Karte 1 50 000 OK 50 Blatt 4104 Deutschlandsberg Aktualisierung 2006 Version Kartenrand rechts unten 2009 Herausgegeben vom Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Wien Manfred Trummer Slawische Steiermark Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium Fremd sein beinander bleiben Die slowenische Volksgruppe in Osterreich im Rahmen der Slowenischen Tage an der Karl Franzens Universitat in Graz 25 28 Marz 1996 Aus Christian Stenner Hrsg Slowenische Steiermark Verdrangte Minderheit in Osterreichs Sudosten Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 1997 ISBN 3 205 98690 3 Seiten 15 34 Othmar Pickl Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte der Zisterze Rein bis zum Beginn der Neuzeit In Paulus Rappold Hrsg Stift Rein 1129 1979 850 Jahre Kultur und Glaube Festschrift zum Jubilaum Rein 1979 S 108 134 Wilhelm Brandenstein Steirisch Lahn ein keltisches Wort In Indogermanische Forschungen Band 60 1952 Seite 21 28 Zitiert nach Fritz Freiherr Lochner von Huttenbach Wilhelm Brandenstein Kleine namenkundliche Arbeiten Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 1978 ISBN 3 201 01038 3 Seiten 125 132 Das Wort wird dort mit altirisch lan voll und lat planus eben behandelt Die kleinen Nebenbache im Kainachtal bestatigen diese Deutung sie sind eben und voll mit Wasser das mangels Gefalle nicht rasch abfliessen kann und Versumpfungen fordert Landwirtschaftliches Versuchszentrum des Landes Steiermark Graz Bodenschutzbericht 1998 PDF 3 8 MB Bodenzustandsinventur 1998 S 13 19 abgerufen am 12 Oktober 2007 Digitale Bodenkarte In bodenkarte at Bundesforschungs und Ausbildungszentrum fur Wald Naturgefahren und Landschaft BFW abgerufen am 23 Januar 2023 Digitaler Atlas Steiermark Bodenschutzprogramm Stmk Bodenschutzgesetz Landesgesetzblatt Nr 66 1987 mit Bodenschutzprogrammverordnung LGBl Nr 87 1987 Agrar Server des Landes Steiermark abgerufen am 12 Oktober 2007 a b c d e Geologische Karte der Republik Osterreich 1 50 000 Blatt Nr 189 Deutschlandsberg Aufgenommen von P Beck Mannagetta M Eisenhut V Ertl und O Homann Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt Wien 1991 a b c Helmut W Flugel F Neubauer Geologie der osterreichischen Bundeslander in kurzgefassten Einzeldarstellungen Steiermark Geologische Karte der Steiermark 1 200 000 mit Erlauterungen Geologische Bundesanstalt Bundeslanderserie Wien 1984 ISBN 3 900312 12 5 Seite 23 a b Helmut W Flugel Geologische Karte des pratertiaren Untergrundes In Geologische Themenkarten der Republik Osterreich 1 200 000 Sudsteirisches Becken Sudburgenlandische Schwelle Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt Wien 1988 Arthur Kroll Albert Daurer Redaktion Erlauterungen zu den Karten uber den pratertiaren Untergrund des steirischen Beckens und der Sudburgenlandischen Schwelle ISBN 3 900312 65 6 Gemeinsam mit Reliefkarte Aeromagnetischer Karte und Schwerekarte im Plastikumschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lassnitz Kainach amp oldid 238124647