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Die Landsmannschaft Ulmia ist die alteste Studentenverbindung an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Sie wurde am 6 November 1815 gegrundet 1 Sie ist ein pflichtschlagender Mannerbund und gehort zu den altesten Verbindungen des Coburger Convents und Deutschlands Das Verbindungshaus befindet sich in der Stauffenbergstrasse 10 1 auf dem Osterberg Verbindungshaus der Landsmannschaft im CC Ulmia zu Tubingen Zirkel der Landsmannschaft im CC Ulmia zu Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Couleur 2 Geschichte 3 Bekannte Mitglieder 3 1 Minister 3 2 Staatsbeamten 3 3 Oberburgermeister 3 4 Politiker und Mandatstrager 3 5 Mediziner 3 6 Andere 4 Einzelnachweise 5 Literatur 5 1 Ungedruckte Quellen 6 WeblinksCouleur BearbeitenFuxenband schwarz gelb mit silberner Perkussion in Bierbandbreite zu tragen uber die rechte Schulter Burschenband schwarz weiss gelb mit silberner Perkussion in Bierbandbreite zu tragen uber die rechte Schulter Studentenmutze gelbe Mutze 2 im Format mittlerer Teller Burschenmutze mit umlaufenden Burschenfarben Fuxenmutze mit umlaufenden Fuxenfarben und zwei umlaufenden silbernen StreifenGeschichte BearbeitenAm 6 November 1815 wurde von neun Studenten drei Stadtulmern drei Oberschwaben und drei Altwurttembergern ein landsmannschaftliches Corps mit den Farben schwarz weiss gelb und dem Wahlspruch Mein Gott mein Vaterland mein Schwert gestiftet dessen Statuten und Protokollbucher noch existieren und von Oskar Schuh Rainer Assmann und Georg Schmidgall transkribiert und veroffentlicht wurden Die neue Verbindung bluhte rasch auf und war Mitglied des Tubinger Seniorenconvents Behordliche Untersuchungen aufgeflogene Duelle Verbote und strenge Bestrafungen zwangen zu Geheimhaltung immer wieder neuen Konstitutionen und Namensanderungen Wurtembergia Ulma Danubia und wieder Ulma Statuen und Verzeichnisse mussten oft hastig vernichtet werden Die Mitglieder sind dennoch durch Briefe Stammbucher und Pfeifenkopfe gut dokumentiert In der Zeit der Demagogenverfolgung und in der Hofackerzeit Regierungskommissar Hofacker verfolgte im Auftrag der Landesregierung 1825 1829 alle studentischen Verbindungen mittels Denunziation und sogar Militar letztlich erfolglos und danach werden dokumentarische Nachrichten uber alle studentischen Verbindungen naturgemass immer seltener bis dann gegen Ende der 1830er Jahre nach einer gewissen Liberalisierung und Lockerung der behordlichen Restriktionen wieder vermehrt Dokumente erhalten sind Am 6 November dem Stiftungstag von 1815 1840 rekonstituierten 9 Ulmer Stadtstudenten im Bewusstsein der alteren Tradition die landsmannschaftliche Gesellschaft Ulmia mit den Farben schwarz weiss schwarz im Gasthaus Denneler am Markt zu Tubingen Diese Ulmer trugen erst schwarze ab 1845 weisse und ab 1853 aus Abneigung gegen Preussen gelbe Mutzen im Format wie heute Die Ulmia war immer eine relativ kleine arme Verbindung dabei liberal weltoffen trinkfest fechtfreudig und aufmupfig immer argwohnisch von den Behorden beobachtet Erstaunlich wie viele Mitglieder dieser streng zu beobachtenden Gesellschaft wie es in den Strafakten heisst nach dem Studium trotzdem loyal und erfolgreich dem Staat dienten Im 19 Jahrhundert gab es in den damals 63 wurttembergischen Oberamtern nicht weniger als 24 Oberamtmanner Oberamtsrichter Oberamtsarzte ausserdem 11 hohere und hochste Justizbeamte 8 Landtagsabgeordnete zahlreiche Stadtrate Dekane Kanzleidirektoren Stadtschultheissen und Burgermeister Daneben etliche Wissenschaftler Universitats und Gymnasialprofessoren Von den 286 Mitgliedern des 19 Jahrhunderts wurden viele vom wurttembergischen Konig mit hohen Orden ausgezeichnet und zehn personlich geadelt Am 2 November 1863 musste die Ulmia wegen Mitgliedermangel suspendieren Ein erfolgversprechender Rekonstitutionsversuch 1879 misslang da gleich im zweiten Semester eine grosse Paukerei aufflog und die noch nicht einmal vollstandig bezahlten Waffen konfisziert viele Beteiligten bestraft oder von der Universitat verwiesen wurden und die Hauptstifter auf der Festung wurttembergischen Hohenasperg einsitzen mussten Mit Hilfe von Verbandsbrudern der Ghibellinia Tubingen Guilelmia Berlin und Paleomarchia Halle konnte die Ulmia am 1 Juli 1887 aber dann doch und jetzt endgultig rekonstituiert werden und bluhte rasch auf Im Jahr 1908 konnte von der relativ kleinen Alterherrenschaft nach Ausraumung etlicher Schwierigkeiten grosser Opfer und mit vielen Schulden das Ulmerhaus auf dem Osterberg gebaut und von der Aktivitas bezogen werden Wahrend im 19 Jahrhundert die Theologen meist in der Uberzahl waren dominierten seit 1887 Mediziner drei Generalarzte Zahnarzte Chemiker und Rechtsanwalte auch hohere Justizbeamte und Philologen die Ulmia 1936 wurde die Ulmia wie alle anderen Verbindungen durch die Nationalsozialisten aufgelost Es gab kein Aktivenleben mehr auf dem Haus aber der Altherrenverein blieb bestehen und der Zusammenhalt unter den Bundesbrudern war ungebrochen Es konnten sogar noch Tanzveranstaltungen AH Treffen und Stiftungsfeste auf dem Ulmerhaus stattfinden das nachdem die Zusammenarbeit mit einer studentischen NS Kameradschaft gescheitert war inzwischen an die SS Standarte Tubingen vermietet worden war Im Ersten Weltkrieg sind 18 im Zweiten Weltkrieg 30 Bundesbruder gefallen Nach Kapitulation und Kriegsende 1945 wurde das Ulmerhaus von den einmarschierten Franzosen beschlagnahmt und wurde Sitz der Gendarmerie bzw Leibwache des im benachbarten Rhenanenhaus residierenden Gouverneurs der franzosischen Besatzungszone Dem ruhrigen Werben und Trommeln der Alten Herren Karl Roderer und Fritz Scheuffele ist es zu verdanken dass am 30 April 1949 die Ulmia mit acht Aktiven und etwa 200 Alten Herren rekonstituiert werden konnte Die alten Traditionen und der Fechtbetrieb konnten allerdings erst 1951 nach schweren Geburtswehen wieder aufgenommen werden 1952 wurde das Ulmerhaus von den Franzosen geraumt und konnte von der Aktivitas wieder als Mittelpunkt ihres Studentenlebens bezogen werden Farbentragen Fechten Traditionen sind der Ulmia wichtig aber letztlich doch marginal Grundprinzip des Bundes ist die unverbruchliche Lebensfreundschaft Bekannte Mitglieder Bearbeitennach Geburtsjahr in den einzelnen Rubriken eingeordnet Minister Bearbeiten Carl Ludwig von Golther 1823 1876 Kultusminister von Wurttemberg Ministerprasident Karl von Schmid 1832 1893 Stadtschultheiss in Munderkingen Politiker Nationalliberale Partei Deutsche Reichspartei und Innenminister des Konigreichs Wurttemberg Albert von Schnurlen 1843 1926 wurttembergischer General der Infanterie und KriegsministerStaatsbeamten Bearbeiten Johann Michael Lindenmayer 1796 1858 wurttembergischer Oberamtmann Johannes Paul von Roth Ritter des Militarverdienstordens der Wurttembergischen Krone personlicher Adel Regierungsrat Kanzleidirektor im Ministerium des Innern Otto Keller 1838 1927 Professor der klassischen Philologie in Freiburg Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften Polykarp Pflieger 1867 1932 Oberamtmann von Vaihingen und Ehingen Karl Kircher 1874 1939 wurttembergischer Oberamtmann und Landrat Wilhelm Friedrich von Krauss 1826 1890 Regierungsprasident in Ludwigsburg Harald Jatzke 1959 Honorarprofessor der Universitat Tubingen Vorsitzende Richter am Bundesfinanzhof in Munchen Andreas Schutze 1963 Ministerialdirektor a D und Ministerialdirigent im Ministerium fur Inneres Digitalisierung und Migration 3 Oberburgermeister Bearbeiten Julius Gos 1830 1897 Stadtschultheiss 1874 Oberburgermeister von Tubingen 1887 1897 Heinrich von Wagner 1857 1925 Oberburgermeister von Ulm Hermann Hausser 1867 1927 Oberburgermeister von Tubingen Max Stockburger kommissarischer OB von Tubingen 1942 1944 Politiker und Mandatstrager Bearbeiten Friedrich von Romer 1794 1864 Kriegsrat Landtag Fuhrer der liberalen Opposition im Frankfurter Nationalparlament Justizminister Ministerprasident Prasident des wurttembergische Landtages geadelt und Altersprasident des Landtages Konrad Dietrich Hassler 1803 1873 Padagoge Theologe Orientalist Philologe Politiker und Denkmalpfleger Moritz Schad von Mittelbiberach 1821 1902 ritterschaftl Abgeordneter im wurttembergischen Landtag Senatsprasident Walther Baerwolff 1896 1969 Lehrer und Politiker DNVP Landtagsabgeordneter Reichstagsabgeordneter Mitglied des Bayerischen Landtags Gunther Oettinger 1953 Politiker CDU Ministerprasident von Baden Wurttemberg EU Kommissar Rainer Wieland 1957 Rechtsanwalt und Politiker CDU Vizeprasident des Europaischen Parlaments Prasident der uberparteilichen Europa Union Gunther Krichbaum 1964 Politiker CDU und Mitglied des BundestagsMediziner Bearbeiten Michel Buck 1832 1888 Oberamtsarzt in Ehingen Mundartforscher Kulturhistoriker und schwabischer Dialektdichter Friedrich Keppler 1841 1908 Arzt Operateur und Professor in Venedig Arzt Richard Wagners bis zu dessen Tod Dichter Kurt Lindemann 1901 1966 Orthopade Hochschullehrer und Rektor der Universitat Heidelberg Gerd Huber 1921 2012 Ordinarius der Psychiatrie und Neurologie Begrunder und Ehrenvorsitzender der internationalen Arbeitsgemeinschaft fur PsychosenforschungAndere Bearbeiten Karl Theodor Wenzelburger 1839 1918 Journalist Redakteur Historiker Friedrich Seizinger Oberst Regimentskommandeur Lehrer Oberschulrat Karl Stefan Flack MundartdichterEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm G Neusel Kleine Burgen grosse Villen Tubinger Verbindungshauser im Portrat Hrsg vom ArbeitsKreis Tubinger Verbindungen AKTV Tubingen AKTV 2009 ISBN 978 3 924123 70 3 S 243 E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 110 Schutze wechselt ins Innenministerium Baden Wurttemberg In Magazin politik amp kommunikation Deutschlands Fachportal fur politische Kommunikation abgerufen am 15 April 2018 Literatur BearbeitenDas Verbindungswesen in Tubingen Eine Dokumentation im Jahre des Universitatsjubilaums 1977 S 61 Martin Biastoch Tubinger Studenten im Kaiserreich Eine sozialgeschichtliche Untersuchung Sigmaringen 1996 Contubernium Tubinger Beitrage zur Universitats und Wissenschaftsgeschichte Bd 44 ISBN 3 515 08022 8 Max Lindemann Handbuch der Deutschen Landsmannschaft 10 Aufl Berlin 1925 S 239 241 Assmann Rainer Dokumente aus der Fruhgeschichte des SC zu Tubingen 1814 bis 1816 und in Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereines fur Corpsstudentische Geschichtsforschung 47 2002 S 105 ff Assmann Rainer Quellen zur Geschichte des SC zu Tubingen 1813 1816 Tubinger Corpsliste 1805 bis 1827 In Schriftenreihe des Archives des Corps Rhenania zu Tubingen 1981 Bauer Erich und Assmann Rainer Ulma Danubia und Herzynia Tubingen Mitgliederliste 1815 1823 und in Einst und Jetzt 31 1986 S 244 ff Beck Paul Die Anfange de SC in Tubingen In Akademische Monatshefte XII 1904 05 Heft 9 S 22 ff Fischer Otto Neues uber die alte Ulmia Ulmerzeitung 1926 Nr 3 S 3 ff Fischer Otto Einiges Neue uber die alte Ulm Ulmerzeitung 1936 Nr 3 1936 S ff Hauff Martin Traub Fr Faber Bernhard Huber 150 Jahre Ulmia Tubingen 1990 Huber Hans Conrad Dietrich Hassler und seine Ulmer Landsleute in Tubingen Tubingen 2005 und in Einst und Jetzt 48 49 50 2005 Huber Hans Mitglieder Verzeichnis der Ulmia 1815 1880 2020 Huber Hans Tubinger Paukereien im ersten Viertel des 19 Jahrhunderts und in Einst und Jetzt 51 2006 S 77 ff Huss Hermann Geschichte der Landsmannschaft Ulmia Ulmer Zeitung Nr 4 und Nr 5 1911 Klupfel Karl August Geschichte der Universitat Tubingen 1849 Matrikel der Universitat Tubingen Raberg Frank Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Stuttgart 2001 Regierungsblatt fur das Konigreich Wurttemberg 1813 ff Schmidgall Georg Beitrage zur Tubinger Studentengeschichte 1937 1952 Schuh Bernhard Vor hundert Jahren Deutsche Korpszeitung 1914 15 Sigel Christian Das Evangelische Wurttemberg 1913 Verzeichnisse der Studierenden auf der Kgl Universitat Tubingen Ungedruckte Quellen Bearbeiten Bergman Joachim Hans Hand und maschinenschriftliche Notizen im Archiv der Landsmannschaft Ulmia zu Tubingen Hasslerbriefe im Stadtarchiv Ulm G 2 H CD Hassler 48 71 Protokollbucher der Disziplinarkommission Universitatsarchiv Tubingen UAT Protokolle des Justitiaramtes im Universitatsarchiv Tubingen UAT Repetentenannalen im Stiftsarchiv Tubingen Schmidgall Georg Abschrift aus Eiferts Erinnerungen o J UAT 214 160 Stammbuchsammlung des Universitatsarchives Tubingen UAT S 127 bis 128 94 Stammbuchsammlung des Institutes fur Hochschulkunde Wurzburg Strafakten und Strafbucher UAT 165 25 243 3 bis 243 230 UAT 122 11 166 14 und 243 2 und Strafverzeichnis 166 2 Terzi Alfred Otto Notizen zur Geschichte der Landsmannschaft Ulmia Manuskript o J ca 1970 Traub Fritz Chronologisches Verzeichnis der fruhen Ulmia o J UAT 214 42 Wurttembergische Landesbibliothek Handschriftenabteilung Weblinks BearbeitenWebsite der Landsmannschaft Ulmia Tubingen Page der Landsmannschaft Ulmia Tubingen auf FacebookMitgliedsverbindungen des Coburger Convents Aachen L Pomerania Halle Aachen Bayreuth T Munichia Berlin T Berlin L Brandenburg L Preussen L Spandovia L 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