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Kurt Rebmann 30 Mai 1924 in Heilbronn 21 April 2005 in Stuttgart war ein deutscher Jurist Er war vom 1 Juli 1977 bis 31 Mai 1990 Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenRebmann war der Sohn des Verwaltungsbeamten Eugen Rebmann 1882 1967 und seiner Frau Frida geb Wallraff 1887 1970 1 Bis 1942 besuchte er das Karls Gymnasium in Heilbronn Am 1 September 1942 wurde er in die NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 9 192 772 2 Nach Kriegsteilnahme und schwerer Verwundung 1943 studierte Rebmann in Tubingen Rechtswissenschaften und schloss im Jahre 1950 seine juristische Ausbildung ab Von 1950 bis 1956 stand er im Justizdienst der Lander Wurttemberg Baden und Baden Wurttemberg unter anderem als Landgerichtsrat am Landgericht Heilbronn und als Richter am Landessozialgericht Baden Wurttemberg in Stuttgart 1956 wechselte er in die Verwaltung und ging zur Landesvertretung Baden Wurttemberg nach Bonn 1959 kehrte er nach Stuttgart zuruck zum baden wurttembergischen Justizministerium 1962 war er erster Verwaltungsdirektor des Zweiten Deutschen Fernsehens kehrte dann aber wieder ins Stuttgarter Justizministerium zuruck wo er von 1965 bis 1977 als Ministerialdirektor Amtschef des Ministeriums war und unter wechselnden Ministern deren standiger Vertreter Rebmann war so auch fur die Justizvollzugsanstalt Stuttgart Stammheim zustandig wo spater auch RAF Mitglieder inhaftiert waren Nach der Ermordung Siegfried Bubacks durch die RAF wurde Rebmann am 1 Juli 1977 auf Vorschlag des Bundesjustizministers Hans Jochen Vogel SPD zum Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ernannt 3 Der Mordanschlag auf Buback gilt als Beginn des Deutschen Herbstes Kurz nach Rebmanns Amtsantritt wurden der Dresdner Bank Chef Jurgen Ponto in seinem Haus in Oberursel bei einem Entfuhrungsversuch und der Arbeitgeberprasident Hanns Martin Schleyer nach einer Entfuhrung von RAF Mitgliedern ermordet Am 26 August 1977 entkam Rebmann selbst einem Anschlag auf das Gebaude der Bundesanwaltschaft Die Tater hatten den Wecker der fur die Zundung eines von Peter Jurgen Boock gebauten Raketenwerfers vorgesehen war nicht aufgezogen Spater sagte Boock aus er habe den Wecker nicht aufgezogen weil ihm Zweifel am Ziel des Anschlags gekommen seien Rebmann bezeichnete sich selbst als Hardliner der sich fur eine Verscharfung des Strafrechts und fur Harte im Umgang mit Terroristen aussprach In den 1980er Jahren forderte er harter gegen Demonstranten etwa in Wackersdorf oder an der Startbahn West vorzugehen Wahrend der Schleyer Entfuhrung forderte Rebmann die Wiedereinfuhrung der Todesstrafe und die Erschiessung von Terroristen die durch menschenerpresserische Geiselnahme befreit werden sollen 4 Als Generalbundesanwalt setzte sich Rebmann beim Bundesprasidenten dafur ein dass Verena Becker begnadigt wurde 5 Das fuhrt der Journalist Ulf G Stuberger darauf zuruck dass Becker Informantin fur den Verfassungsschutz gewesen war und Rebmann ein besonders enger Vertrauter deutscher Geheimdienste gewesen sei 5 Rebmanns Nachfolger als Generalbundesanwalt war Alexander von Stahl Rebmann war ausserdem langjahriger Vorsitzender des Vereins der Wurttembergischen Straffalligenhilfe Neben seiner beruflichen Laufbahn blieb Rebmann auch der Rechtswissenschaft stets verbunden In einer von Gustav Heinemann eingesetzten Kommission arbeitete er an der Reform des Eherechts insbesondere des Scheidungsrechts mit und kommentierte im Munchener Kommentar zum Burgerlichen Gesetzbuch etliche familienrechtliche Vorschriften Ausserdem ubte Rebmann eine Lehrtatigkeit an der juristischen Fakultat der Universitat Konstanz in den fruhen 1980er Jahren aus In Tubingen war Rebmann seit 1945 Mitglied der Verbindung Normannia Auszeichnungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 1981 Senator Lothar Danner Medaille 1982 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1984 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1984 Anlasslich der Feierlichkeiten zur Verabschiedung aus dem Amt des Generalbundesanwalts wurde Kurt Rebmann am 1 Juni 1990 vom damaligen Bundesjustizminister Hans A Engelhard das Grosse Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen Outstanding Civilian Service Medal des US amerikanischen Department of the Army fur seine Verdienste um die deutsch amerikanische Freundschaft 1991Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 8 Supplement L Z Winter Heidelberg 2014 ISBN 978 3 8253 6051 1 S 173 175 Klaus Pflieger Rebmann Kurt Eugen Jurist Generalbundesanwalt Baden Wurttembergische Biographien Band VIII Jan Thorbecke Verlag 2022 ISBN 978 3 7995 9583 4 S 308 312Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Eugen Rebmann in der Datenbank HEUSS des Stadtarchivs Heilbronn Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur ZS 10607 Malte Herwig Hitlers boser Schatten in Stern Nr 24 2011 Wolfgang Kraushaar Verena Becker und der Verfassungsschutz Hamburger Edition Hamburg 2010 Die Deutschen sind irrsinnig geworden Der Spiegel 36 1987 31 August 1987 a b Ulf G Stuberger Dem Rechtsstaat einen Gefallen In der Freitag vom 29 September 2010 S 12 13 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Rebmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurt Rebmann Internationales Biographisches Archiv 28 2005 vom 16 Juli 2005 gi im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Eintrag zu Kurt Rebmann in der Datenbank HEUSS des Stadtarchivs Heilbronn Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur ZS 10584 Nachlass Bundesarchiv N 1795Generalbundesanwalte beim Bundesgerichtshof Carlo Wiechmann1 1950 1956 Max Gude 1956 1961 Wolfgang Frankel 1962 Ludwig Martin 1963 1974 Siegfried Buback 1974 1977 Kurt Rebmann 1977 1990 Alexander von Stahl 1990 1993 Kay Nehm 1994 2006 Monika Harms 2006 2011 Harald Range 2011 2015 Peter Frank seit 2015 1Damalige Amtsbezeichnung Oberbundesanwalt Verwaltungsdirektoren des Zweiten Deutschen Fernsehens ZDF Kurt Rebmann Franz Huch Harald Ingensand Rudi Solch Hans Joachim Suchan Karin Brieden Normdaten Person GND 119016729 lobid OGND AKS LCCN n81010239 VIAF 262795743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rebmann KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher GeneralbundesanwaltGEBURTSDATUM 30 Mai 1924GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 21 April 2005STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Rebmann amp oldid 235430739