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Der Kreuzgassbrunnen steht vor dem Haus Kramgasse 5 an deren unterem Ende unmittelbar vor der querenden Kreuzgasse in der Altstadt von Bern Er gehort zu den nichtfigurlichen Berner Brunnen des 18 19 Jahrhunderts Der heutige Kreuzgassbrunnen am Ostende der Kramgasse in Bern Im Hintergrund die querende Kreuzgasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Trinkwasser 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit weit uber 200 Jahren genauer seit 1778 79 steht der derzeitige vierte Kreuzgassbrunnen in der heute bekannten Ausfuhrung am selben Platz vor dem Zunfthaus zum Affen in der Kramgasse Der erste Kreuzgassbrunnen vor 1433 wurde in der Stadtrechnung als Brunnen vermutlich aus Holz in der Kreuzgasse erwahnt Aufgrund spaterer Stadtansichten wie von Hans Rudolf Manuel 1 von 1549 und von Gregorius Sickinger von 1603 1607 2 kann die Lage zuoberst in der heutigen Gerechtigkeitsgasse zwischen damaligem Richterstuhl und Schandpfahl angenommen werden Der zweite Kreuzgassbrunnen von 1520 ersetzte Ersteren am gleichen Standort Aus einer Notiz in der Anshelmschen Stadtchronik zum Jahre 1520 kann interpretiert werden dass der Rat Ende Mai 1519 eine Weisung erliess dass bereits gehauene Steinstucke aus Aigle hergefuhrt und daraus ein neuer hochstwahrscheinlich ein Laufbrunnen errichtet werden sollte Es kann von einem Brunnen mit sechseckigem Steinbecken und in dessen Mitte einem prismatischen Stock mit zwei Rohren ausgegangen werden Auf dem Stock stand ein bewaffneter Bar mit Berner Stadtpanner Die Ausgestaltung des Brunnens wurde erst mehr als 100 Jahre spater 1635 durch das Munsterbild von Anton Schmalz vermittelt 3 Nach einer Instandhaltung durch den Steinhauer David Edelstein im Sommer 1643 wurde der Brunnen schon 1646 von seinem Platz entfernt Abraham Dunz I renovierte ihn 1663 1667 abermals worauf er vor dem Aarbergertor auf der damaligen Schutzenmatte wieder errichtet und frisch bemalt wurde Uber die Grunde fur die Entfernung und Versetzung ist nichts bekannt Er soll bis 1862 im Untergeschoss des Alten Schutzenhauses existiert haben Der dritte Kreuzgassbrunnen datiert von 1657 1659 und wurde wie Zahlungen beginnend im Juni 1657 belegen vom Freiburger Steinhauer Dominicus Gall ausgefuhrt Als Standort wurde das untere Ende der Kramgasse direkt oberhalb des Gassenkreuzes bestimmt Das Baumaterial kam wiederum aus Aigle Die lange zweijahrige Bauzeit ist durch Zahlungen nachgewiesen Allerdings schien der Brunnen die Erwartungen nicht zu erfullen 1662 und 1666 wurden weitere Auftrage fur Verbesserungen vergeben Als Bekronung der korinthischen Saule mit vier Rohren in einem Achteckbecken soll schliesslich eine weisse Kugel gedient haben 1778 wurde der Brunnen abgebrochenDer heute bekannte vierte Kreuzgassbrunnen wurde 1778 errichtet Er gilt als Urform des Berner Obeliskenbrunnens schlechthin Die Anlage wurde am selben Standort wie wohl der dritte Kreuzgassbrunnen aus Solothurner Kalkstein errichtet Der Kunsthistoriker Paul Hofer beschreibt das Werk so Zwillingsschale aus zwei halbrunden stark gebauchten unter dem Rand tief gekehlten Muschelbecken das durchgehende Trennstuck flankiert von guten Lowenmasken aus denen sich je ein Volutenanlauf entwickelt auf den Segmentvorsprungen des Postamentgesimses aufruhend je zwei verschlungene Bronzedelphine deren Mauler die zwei radial ausfahrenden Rohrenpaare halten An den beiden anderen Fronten Vorlagen mit Widderkopfen und Blattgehangen Der dreiteilige schlanke Obelisk wie der ganze Brunnen aus Solothurner Muschelkalk gehauen am fassonierten Schaft zwei kranzformig verschlungene Lorbeerzweig Appliken daruber der gewohnte Schalfeston Als Bekronung eine zierlich silhouettierende drapierte Urne mit Kugelspitze Die wirkungsvolle Beschrankung auf die Parbelemente Weiss Kalkstein Patina Delphine Rohren und Gold Lorbeerzweige Urnenspitze entspricht wohl dem ursprunglichen Zustand 4 Der Entwurf kann Niklaus Sprungli zugeschrieben werden der zur Bauzeit seit 1770 Berner Werkmeister war und dessen Formensprache mit ihm gesichert zugeschriebenen Werken ubereinstimmt Eine Katalognotiz von 1804 erwahnt die eigenhandige Ausfuhrung des Modells des Kreuzgassbrunnens durch Sprungli Zudem trugen die Rechnungen keinen Entwerfernamen was ebenso den Werkmeister als Entwerfer nahelegt Die gemass Abrechnung ausfuhrenden Krafte wie Bildhauer und Vergolder Meister Reist und J C Wieser kommen als Entwerfer ebenso wenig in Betracht wie Erasmus Ritter der im Projektierungsjahr im Ausland weilte Trinkwasser BearbeitenDas Trinkwassernetz von Energie Wasser Bern ewb versorgt den Brunnen mit Trinkwasser dessen Qualitat regelmassig uberpruft wird 5 Literatur BearbeitenPaul Hofer Die Kunstdenkmaler des Kantons Bern Die Stadt Bern Stadtbild Wehrbauten Stadttore Anlagen Denkmaler Brucken Stadtbrunnen Spitaler Waisenhauser Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 28 Band 1 Birkhauser Verlag Basel 1952 Die Stadtbrunnen II Figurenbrunnen des 16 Jahrhunderts 10 Die Kreuzgassbrunnen vor 1778 III Nichtfigurliche Brunnen des 18 19 Jahrhunderts 15 Kreuzgasse S 302 304 337 340 467 S biblio unibe ch PDF 68 9 MB abgerufen am 20 Februar 2018 Berchtold Weber Kreuzgassbrunnen In Burgerbibliothek Bern Hrsg Historisch topographisches Lexikon der Stadt Bern Schriften der Berner Burgerbibliothek Bern 2016 archives quickaccess ch abgerufen am 20 Februar 2018 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Bern im Stadtteil I Innere Stadt Ostlicher TeilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzgassbrunnen Sammlung von Bildern Dokumente zu den Kreuzgassbrunnen im Online Archivkatalog der Burgerbibliothek Bern Informationen zu den Kreuzgassbrunnen Memento vom 10 Oktober 2011 im Internet Archive auf g26 ch Die Kunstdenkmaler des Kantons Bern auf DigiBern Berner Kultur und Geschichte im InternetEinzelnachweise Bearbeiten Frank Hieronymus Hans Rudolf Manuel In Historisches Lexikon der Schweiz 27 Oktober 2009 abgerufen am 20 Februar 2018 Frank Hieronymus Gregor Sickinger In Historisches Lexikon der Schweiz 11 April 2011 abgerufen am 20 Februar 2018 Bern Kreuzgasse Munsterplattform Rathaus Altstadt untere In katalog burgerbib ch Abgerufen am 20 Februar 2018 Fotografie einer Zeichnung nach der Vorlage von Anton Schmalz von 1635 Paul Hofer Die Kunstdenkmaler des Kantons Bern Die Stadt Bern Stadtbild Wehrbauten Stadttore Anlagen Denkmaler Brucken Stadtbrunnen Spitaler Waisenhauser Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 28 Band 1 Birkhauser Verlag Basel 1952 Die Stadtbrunnen III Nichtfigurliche Brunnen des 18 19 Jahrhunderts 15 Kreuzgasse S 338 467 S biblio unibe ch PDF 68 9 MB abgerufen am 20 Februar 2018 Trinkwasserqualitat Die Trinkwasserqualitat in der Stadt Bern wird regelmassig uberpruft In bern ch Informationsdienst der Stadt Bern 17 November 2015 abgerufen am 20 Februar 2018 Brunnen in der Stadt Bern Anna Seiler Brunnen Barenplatzbrunnen Bernabrunnen Florabrunnen Tempelchen Rotonda Glasbrunnen Gerechtigkeitsbrunnen Herrengassbrunnen Junkerngassbrunnen Kindlifresserbrunnen Kreuzgassbrunnen Kronenbrunnen Lischetti Brunnen Lauferbrunnen Lenbrunnen Lindenbrunnen Maybrunnen Meret Oppenheim Brunnen Mittlerer Neuengassbrunnen Mosesbrunnen Pfeiferbrunnen Rathaushofbrunnen Kanzleibrunnen Ryfflibrunnen Schutzenbrunnen Simsonbrunnen Stettbrunnen Vennerbrunnen Waisenhausplatz Brunnen Wasserschloss Thunplatz Brunnen Wasserspiel auf dem Bundesplatz Widmann Brunnen ZahringerbrunnenBrunnen in der Berner Altstadt 46 94801 7 45205 Koordinaten 46 56 52 8 N 7 27 7 4 O CH1903 601021 199658 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzgassbrunnen amp oldid 228905225