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Dieser Artikel behandelt den Brunnen in Bern Siehe auch Lehnbrunnen Bayern Der Lenbrunnen ist die alteste noch erhaltene Quellbrunnen Anlage der Stadt Bern Er befindet sich in der Berner Altstadt im Haus an der Postgasse 68 Eingang via Staatskanzlei oder Lenbrunnengassli Die Brunnenanlage ist nicht mehr in Betrieb und nicht offentlich zuganglich Sie kann jedoch wahrend der Burozeiten der Staatskanzlei frei besichtigt werden Modell des Lenbrunnens in der Brunnenanlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lenbrunnen Anlage heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lenbrunnen mit geschwungenem Abfluss zur Aare in Ansicht der Stadt Bern Holzschnitt 1549 von Hans Rudolf ManuelDer Ursprung des Lenbrunnens liegt in der Mitte des 13 Jahrhunderts Dendrochronologische Untersuchungen von Holzern die wiederverwendet wurden so die gleich alten Eichen aus dem untersten Bereich des Turmes und im Speziellen des originalen Sturzes der Ture lassen die Zeit um oder kurz nach 1252 als wahrscheinlich erscheinen Die turmartige Brunnenanlage mit einem Grundriss von geschatzten 7 7 Metern kann somit als das alteste in Bern erhaltene Gebaude betrachtet werden Im Bereich der ersten Zahringerstadt auch alteres Burgum oder Grundungsstadt genannt welche sich bis zur Kreuzgasse erstreckte wurde der Lenbrunnen durch die einzige nachweisbare Grundwasserquelle gespiesen Wie Conrad Justinger nach dem katastrophalen Hitzesommer 1393 berichtete befanden sich insgesamt funf Quellfassungen zem lenbrunnen zem stetbrunnen im graben nid den prediern und ze schegkenbrunnen oder ze den prediern im crutzgang auf diesem Grundwasserstrom aus denen die Einwohner ihr Trinkwasser schopften Jedoch reichte das wie der Hitzesommer zeigte fur die wachsende Stadt nicht mehr aus sodass beschlossen wurde zusatzlich zu den bestehenden Sodbrunnen Stock oder Laufbrunnen fur die offentliche Wasserversorgung zu bauen und das Wasser dafur von ausserhalb der Stadt zuzufuhren Der Bereich an dem der Brunnenturm im hinteren Teil der Postgasse 68 dazumal wohl als Hormannsgasse oder Hormatsgasse bekannt errichtet wurde war damals noch keine geschlossene Hauserzeile sondern ein Werkplatz wie die Gruben als alteste Spuren menschlicher Siedlung des 13 Jahrhunderts in Bern belegen Die Gassenlinie wurde aber bereits durch Pfostenbauten gebildet deren Wande an der Stelle spaterer Mauern standen Der offentliche Brunnenturm hinter der nordlichen Hangkante war durch ein schmales Gasschen zwischen den Gebauden zuganglich Spatere Stadtansichten wie die von Hans Rudolf Manuel von 1549 in Sebastian Munsters Cosmographia illustrieren die Lage 1 Die Funde der archaologischen Untersuchungen von 1992 lassen darauf schliessen dass die turmartige vermutlich dreigeschossige Brunnenanlage aus Stein die vom Prinzip her ein umbauter quadratischer Sodbrunnen war als Ganzes in den Grundwasserstrom abgeteuft war Das Sockelgeschoss der Anlage war mit einem machtigen Kiesbett versehen in dessen Mitte ein durchlassiger vermutlich holzerner Schacht das filtrierte Wasser sammelte welches unter dem Fundament durch das Kiesbett eindrang Vom mittleren Geschoss aus welches von der Gasse aus ebenerdig durch ein Rundbogenportal betreten werden konnte wurde das Wasser aus dem Schacht geschopft Uberlaufendes Wasser wurde uber den Nordhang in die Aare abgeleitet 1 Der Lenbrunnen ist seit den ersten erhaltenen Stadtrechnungen bis in fruhe 17 Jahrhundert in Zusammenhang mit dem Bauamt erwahnt Die Anlage verschwindet spatestens 1789 mit der Aufschuttung der Rathausterrasse Die Quelle wurde gefasst und kanalisiert Lenbrunnen Anlage heute Bearbeiten1992 wurde bei archaologischen Untersuchungen aus Anlass des Umbaus der Berner Staatskanzlei der Lenbrunnen in der hinteren Postgasse 68 wiederentdeckt Heute sind noch Teile der West und die Sudmauer bis auf eine Hohe von sieben Metern vorhanden Die zweischaligen Mauern mit kleinkornigem Kieselkern bestehen aus Sandsteinquadern und Kieseln von Dimensionen von ungefahr 30 cm und haben eine Machtigkeit von 70 bis 110 cm Im wasserfuhrenden Untergeschoss sind die Mauersteine mit vermutlich wasserdurchlassigem grobem kalkarmem Lehmmortel gemauert Die bekannte Geologie der Berner Stadthalbinsel eine durchlassigere Siltschicht uber eiszeitlichem wasserfuhrendem Moranenkies sowie die geologisch hydrologisch gunstige Lage des Lenbrunnes wurden durch die archaologischen Untersuchungen bestatigt Der Brunnenturm ist etwas mehr als vier Meter in die wasserfuhrende Kiesschicht auf der Nordseite der Halbinsel eingegraben sodass das Wasser in das Innere des Brunnenturms einfliessen konnte Aufgrund eines Beschlusses des Berner Regierungsrates von 1995 ist die Lenbrunnen Anlage konserviert und fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht worden Seither kann die Sudseite und das Innere des ausgegrabenen Brunnenturms versehen mit Hinweistafeln einem Baumodell und einem hydrologischen Modell vor Ort wahrend der Offnungszeiten der Staatskanzlei besichtigt werden nbsp Blick ins Erdgeschoss nbsp Modell Brunnenturm nbsp Schaukasten hydrologisch geologische Situation nbsp Blick ins UntergeschossLiteratur BearbeitenPaul Hofer Die Kunstdenkmaler des Kantons Bern Die Stadt Bern Stadtbild Wehrbauten Stadttore Anlagen Denkmaler Brucken Stadtbrunnen Spitaler Waisenhauser Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 28 Band 1 Birkhauser Verlag Basel 1952 Die Stadtbrunnen I Einleitung 2 Grundwasserquellen Sodbrunnen S 24 25 227 und 336 467 S biblio unibe ch PDF 68 9 MB abgerufen am 12 Marz 2018 Berchtold Weber Lenbrunnen In Burgerbibliothek Bern Hrsg Historisch topographisches Lexikon der Stadt Bern Schriften der Berner Burgerbibliothek Bern 2016 archives quickaccess ch abgerufen am 12 Marz 2018 Adriano Boschetti Maradi Martin Portmann Susanne Frey Kupper Vom Lenbrunnen zur Staatskanzlei Untersuchungen an der Postgasse 68 70 in Bern In Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fur Kultur Hrsg Archaologie im Kanton Bern Fundberichte und Aufsatze Band 5 A Bern 2004 ISBN 3 907663 00 4 S 333 383 doi 10 5169 seals 726492 388 S archiviert auf E Periodica der ETH Zurich Fehler in Vorlage Literatur Parameterproblem Dateiformat Grosse Abruf nur bei externem Link Armand Baeriswyl Sodbrunnen Stadtbach Gewerbekanal Wasserversorgung und entsorgung in der Stadt des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit am Beispiel von Bern In Naturforschende Gesellschaft in Bern Hrsg Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern Neue Folge Band 69 Bern August 2012 S 67 86 hier 69 71 Abb 3 und 4 doi 10 5169 seals 389788 archiviert auf E Periodica der ETH Zurich Fehler in Vorlage Literatur Parameterproblem Dateiformat Grosse Abruf nur bei externem LinkWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lenbrunnen Sammlung von Bildern Der Lenbrunnen in der Altstadt von Bern In erz be ch Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fur Kultur 6 Marz 2014 archiviert vom Original am 20 Januar 2021 abgerufen am 26 Marz 2019 Daniel Gutscher Badri Redha Eliane Schranz Bern Der Lenbrunnen PDF 1 5 MB In erz be ch Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fur Kultur 10 Marz 2014 S 4 archiviert vom Original am 27 Marz 2019 abgerufen am 9 Dezember 2022 Faltblatt Einzelnachweise Bearbeiten a b Frank Hieronymus Hans Rudolf Manuel In Historisches Lexikon der Schweiz 27 Oktober 2009 abgerufen am 12 Marz 2018 Brunnen in der Stadt Bern Anna Seiler Brunnen Barenplatzbrunnen Bernabrunnen Florabrunnen Tempelchen Rotonda Glasbrunnen Gerechtigkeitsbrunnen Herrengassbrunnen Junkerngassbrunnen Kindlifresserbrunnen Kreuzgassbrunnen Kronenbrunnen Lischetti Brunnen Lauferbrunnen Lenbrunnen Lindenbrunnen Maybrunnen Meret Oppenheim Brunnen Mittlerer Neuengassbrunnen Mosesbrunnen Pfeiferbrunnen Rathaushofbrunnen Kanzleibrunnen Ryfflibrunnen Schutzenbrunnen Simsonbrunnen Stettbrunnen Vennerbrunnen Waisenhausplatz Brunnen Wasserschloss Thunplatz Brunnen Wasserspiel auf dem Bundesplatz Widmann Brunnen ZahringerbrunnenBrunnen in der Berner Altstadt 46 94887 7 45292 Koordinaten 46 56 55 9 N 7 27 10 5 O CH1903 601088 199754 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lenbrunnen amp oldid 239628577