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Die sogenannte Klosterkirche Bauzeit 1747 bis 1749 in Uetersen in Schleswig Holstein liegt im Bereich des adeligen Damenstiftes Kloster Uetersen eines ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Zum Zeitpunkt der Erbauung war das Kloster schon in ein adeliges Damenstift umgewandelt worden Es handelt sich im eigentlichen Sinn also nicht um eine Klosterkirche Die Kirche von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Innenraum 4 Ausstattung 5 Grabplatten 6 Erhaltungsarbeiten an der Kirche 7 Literatur 8 Fussnoten 9 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Vorganger der Kirche am Kloster war die alte Klosterkirche die um 1239 40 gebaut wurde und wegen Baufalligkeit 1738 abgerissen wurde Die Grundmauer der alten Kirche ist als Stutzmauer zum Klosterfriedhof noch erhalten ihre Glocke ist in der heutigen Kirche ausgestellt Die neue Kirche wurde von Baumeister Jasper Carstens aus Jersbek und Landesbaumeister O J Muller aus Kopenhagen in den Jahren 1748 und 1749 errichtet Der Uetersener Propst Benedikt von Ahlefeldt regte den Bau der Kirche an und forderte ihn finanziell Burger Uetersens und Marschbauern die Mitglieder der Gemeinde waren trugen durch den Kauf von Kirchenstuhlen einen Teil der Baukosten Bau Bearbeiten source source Glocken der Klosterkirche im Fruhjahr 2011 nbsp Die Kirche von Nordwesten nbsp Relief uber dem Nordportal von Carl Ulrich Jemmerich nbsp Blick nach Osten KanzelaltarDie Kirche am Kloster ist ein spatbarocker Backsteinbau Zusammen mit der Rellinger Kirche und der Heilig Geist Kirche in Barmstedt gehort das Uetersener Gotteshaus zu den bedeutsamsten barocken Sakralgebauden des Kreises Pinneberg Es handelt sich um eine Saalkirche von neun Achsen uber langsrechteckigem Grundriss Der gesamte Kirchenbau ruht auf Granitquadersockeln die aus einem Hunengrab gewonnen wurden Der relativ kleine in das Kirchenschiff halb eingebundene Turm steht auf der Ostseite hinter dem Chor Das ist eine Besonderheit die Turme anderer Kirchen der Region liegen fast immer im Westen Im Osten befindet sich ein Dachreiter eine Eigenart der Zisterzienserkirchen die hier beibehalten wurde Das Kirchenschiff ist ungewohnlich gross und geraumig und zeugt vom Reprasentationsbedurfnis des Bauherrn Grosse Korbbogenfenster und Pilaster gliedern die Aussenwande Das schiefergedeckte Mansarddach enthalt zudem Mansardfenster daher ist der Innenraum recht hell Das alte Hauptportal befindet sich auf der Nordseite Es ist uberwolbt von einem Sandsteinrelief Zwischen zwei geflugelten nackten Putten steht eine Vase mit seepferdchenahnlichen Henkeln Das Spiegelmonogramm F5 erinnert an den Landesherrn Konig Friedrich V von Danemark Er hatte zu dem Bau seine Zustimmung gegeben Beidseitig daneben erscheint folgender Text aus 1 Mose 28 17Wie heilig ist diese Statte Hier ist nichts anders denn Gottes Haus und hier ist die Pforte des HimmelsInnenraum BearbeitenEine umlaufende auf Holzpfeilern ruhende Empore grenzt den Umraum vom Binnenraum ab Auf der Empore sieht man zwei gegenuberliegende gleichartige Logen die von je einer reich verzierten Vase bekront werden Eine Loge tragt das Wappen der Reventlows Auf der Westempore befand sich ursprunglich die Loge der Konventualinnen es ist heute die Chorempore Der Innenraum der Kirche ist von einem holzernen von unten verputzten Muldengewolbe uberdeckt Es zeigt ein grosses Deckenfresko von Giovanni Battista Innocenzo Colombo Ausstattung BearbeitenKanzelaltarDer grosse Altar stammt aus der Bauzeit der Kirche Es ist ein Kanzelaltar das heisst die Kanzel ist in den Altaraufsatz integriert in diesem Fall auch die Orgel Der Altar wurde von dem Hamburger Bildhauer Johann Georg Engert geschaffen der auch die Altare der Altonaer Hauptkirche und der St Georgkirche in Hamburg schuf Der Entwurf stammt vom Landbaumeister Otto Johann Muller Bemalt und vergoldet wurde er vom Kunstmaler Johann Herbst Die Kanzeluhr aus dem 16 Jahrhundert wurde 1984 zerstort 1 Das Altarrelief mit der Abendmahlsszene stammt noch von der alten Kirche Gestiftet wurde es von Kapitan Georg Wibers im Jahr 1691 Der Rahmen ist junger er wurde 1749 geschaffen Die Barockorgel wurde 1749 von Johann Dietrich Busch erbaut Einige Pfeifen und auch das Holzmaterial von der Orgel der alten Kirche wurden wiederverwendet 1978 fand eine umfangreiche Restaurierung durch die Firma Rud von Beckerath aus Hamburg statt DeckenfreskoDas Fresko Verherrlichung der Dreieinigkeit des Schweizer Kunstlers Giovanni Battista Innocenzo Colombo stammt aus dem Jahr 1749 Es ist das bedeutendste Werk dieser Art in Schleswig Holstein Der Kunstler stellt die Dreieinigkeit dar indem den geoffneten Himmel zeigt Durch Lichteffekte und perspektivische Verkurzung entsteht die Illusion von Raumlichkeit und Weite Die Taube im Zentrum ist das Symbol des Heiligen Geistes Sein Strahlenglanz scheint auf Gottvater und seinen Sohn Die Szene wird von musizierenden und jubilierenden Engeln umrahmt An einigen Stellen sprengt das Gemalde den Rahmen Engel und Wolken quellen uber den Stuck hinaus nbsp Altarrelief von 1691 nbsp Fresko von Colombo 1 nbsp Fresko von Colombo 2 nbsp Spatgotisches Kruzifix nbsp Barockes KruzifixKruzifixeEin spatgotisches Kruzifix aus dem 15 Jahrhundert hangt an der Saule rechts neben dem Altar Es wurde fruher als Vortragekreuz zu Prozessionen verwendet Die Malereien an den Endscheiben sind barock Ein barockes Kruzifix von 1716 hangt an der Sudwand der Empore Korpus und Schriftrolle sind vergoldet und an den Kreuzenden sind Engelskopfe aufgesetzt Schon in Aufzeichnungen der alten Kirche wird es als grosses verguldetes Crucifix erwahnt Es wurde gestiftet von Grafin Anna Emerentia von Reventlow Priorin des Uetersener Klosters von 1713 bis 1753 TaufeDas Becken der um 1700 entstandenen holzernen Taufe wird von drei Delphinen getragen Sie gelten als fruhchristliches Symbol des rettenden Christus Die handgetriebene Taufschale aus Messing zeigt folgende Gravierung J E M V S Anno 1700 Vermutlich wurde sie von der Jungfer Elsalbe Maria von Schacken gestiftet Kronleuchter von 1663Der aus Schmiedeeisen und geschnittenem Eisenblech hergestellte Kronleuchter ist eine Stiftung der Priorin Margaretha von Ahlefeldt Er hat zwei Lichkranze und zeigt Meerestiere als Symbole der lebenspendenden Taufe Nach oben wird er von drei Halbadlern und einer Krone abgeschlossen GotteskastenDer Opferkasten wird von einer Skulptur des armen Lazarus getragen Auf den Eisenbeschlagen stehen die Jahreszahlen 1646 und 1674 Eine ahnliche Figur findet man auch in der Kirche von Seester Glocke der alten KlosterkircheIm Vorraum der Kirche ist die Glocke der ehemaligen Klosterkirche ausgestellt Sie tragt Zierfriese und eine Inschrift Danach wurde sie 1742 von J A Bieber in Hamburg gegossen Kloppel und Aufhangung sind verloren nbsp Taufbecken mit Delphinen nbsp Kronleuchter von 1663 nbsp Gotteskasten mit Lazarus nbsp Kirchenglocke von 1742 mit Zierfriesen und Inschrift stammt aus der alten KlosterkircheGrabplatten BearbeitenFolgende Grabplatten befinden sich hinter dem Altar der Kirche 1 Henning von Qualen 1703 1785 Oberprasident von Altona und Klosterprobst von Uetersen 2 Katharina von Reventlow 1713 1781 Priorin des Klosters Uetersen 3 Marie Antoinette von Ahlefeldt 1711 1764 deutsche Reichsgrafin und Priorin des Klosters Uetersen 4 Magdalena Lucretia von Zepelin auch Zepelinen 1701 1760 5 Margaretha Hedwig von Buchwald 1710 1769 Priorin des Klosters UetersenWeitere Grabplatten im Mittelgang sind 1 Elisabeth Johanna Meyer 1731 1772 geboren in Hamburg und Adolph Friedrich Meyer 1700 1775 geboren in Leipzig Magister und hamburgischer Pastor Doppelgrab 2 Matthias Bunde Faber 20 September 1773 Kammerdiener 1813 wurden in diesem Grab drei altere Sarge beigesetzt deren Grabkammern verfallen waren unter ihnen auch Margaretha von Ahlefeldt 1613 1681 deutsche Wohltaterin und Priorin des Klosters Uetersen Nordlich sudlich und ostlich der Kirche liegen folgende Grabplatten 1 Nonchen Erbbegrabnis der Familie Nochen in Glinde 1 Hinrich Hauschilt 1661 1726 1680 verheiratet mit Catrin Tode 2 Joachim Tantau 1725 1778 verheiratet mit Abelona Schipmann 1741 1821 3 Claus Siepke 1663 4 Jacob Lienau 1781 1827 Erhaltungsarbeiten an der Kirche Bearbeiten1888 Neuausmalung des Innenraums unter der Leitung des Dekorationsmalers Adolf Moller 1933 Anstrich der Innenwande und Instandsetzung des Deckengemaldes durch Otto Thamer 1962 63Restaurierung des Innenraums unter der Leitung des Architekten Dr Rehder aus Nienstedten und des Restaurators B Mannewitz aus Bad Oldesloe 1998 Umfassende Restaurierung in mehreren Bauabschnitten unter Leitung des Architekten K Gelhaar aus Kaltenkirchen 2010 Restaurierung des Deckengemaldes Schliessung der Kirche fur 1 Jahr Literatur BearbeitenJohann Friedrich Camerer Historisch Politische Nachrichten II 1758 Seite 262 u 355 400 Wilhelm Ehlers Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg 1922 Seite 503 Hans Ferdinand Bubbe Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen Band 1 amp 2 1932 1938 Theodor von Kobbe Die Schweden im Kloster zu Uetersen 1830 Elsa Plath Langheinrich Als Goethe nach Uetersen schrieb ISBN 3 529 02695 6 Johann Wolfgang von Goethe Briefe an Augusta Louise zu Stolberg Stolberg Goethes Briefe ins holsteinische Kloster Uetersen ISBN 3 529 02682 4 Andreas Frundt Das Hochadeliche Closter zu Uetersen 1986 Kunst Topographie Schleswig Holstein bearbeitet im Landesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein und im Amt fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 ISBN 3 529 02627 1 Uwe Barghaan CD ROM Uetersen und Moorrege 1998 Elsa Plath Langheinrich Kloster Uetersen in Holstein Mit Zisterzienserinnen und Adeligen Stiftsdamen durch acht Jahrhunderte 2009Fussnoten Bearbeiten Heimo Reinitzer Tapetum Concordiae Peter Heymans Bildteppich fur Philipp I von Pommern und die Tradition der von Mose getragenen Kanzeln De Gruyter Berlin 2012 ISBN 978 3 11 027887 3 S 217 Weblinks BearbeitenWebsite zur Klosterkirche der Kirchengemeinde Kirche am Kloster nbsp Commons Klosterkirche Uetersen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 53 681761111111 9 6564527777778 Koordinaten 53 40 54 3 N 9 39 23 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klosterkirche Uetersen amp oldid 237543737