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Die Heilige Dreieinigkeits Kirche oft auch St Georgs Kirche genannt steht im Hamburger Stadtteil St Georg unweit der Langen Reihe ganz in der Nahe des Hamburger Hauptbahnhofes und ist neben der Erloserkirche in Borgfelde eine der beiden Predigtstatten der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde St Georg Borgfelde Turm der DreieinigkeitskircheModernes Kirchenschiff mit Verbindungsgang zum Turm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Wiederaufbau 1957 2 Ausstattung 2 1 Hinweise auf die Dreieinigkeit 2 2 Christliche Symbole 2 3 Kapelle 2 4 Glocken 2 5 Uhrschlagglocken 3 Orgel 3 1 Vor 1943 3 2 Nach dem Wiederaufbau 4 Fotografien und Karte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Das Gebiet des heutigen St Georg gehorte seit dem Mittelalter ursprunglich zum Pfarrbezirk der Hamburger Hauptkirche St Jacobi Erstmals 1220 ist die Existenz einer Kapelle des Siechenhauses vor der Stadt des St Georgs Hospitals uberliefert Damals machte Albrecht von Orlamunde dem schon seit einigen Jahrzehnten bestehenden Hospital eine Stiftung Diese erste Kapelle bestand vermutlich aus Feldsteinen und wurde im 14 Jahrhundert durch einen Backsteinbau ersetzt 1 1452 wurde die Kapelle durch Schenkungen zu einer Kirche mit Turm erweitert und in den folgenden Jahren mit mehreren Darstellungen des heiligen Georgs und einer Orgel ausgestattet 2 Nach dem Bau der Hamburger Wallanlagen 1629 diente die Kapelle zunachst als Pfarrkirche fur die ausserhalb der Mauern gelegenen Gebiete 3 erwies sich jedoch bald als zu klein fur die wachsende Bevolkerung Die mittelalterliche Kirche wurde daher mehrmals durch Anbauten erweitert bis sie 1655 rund 1200 Menschen fasste 2 1743 war die alte Kirche so baufallig dass sie abgerissen wurde Unter der Leitung von Johann Leonhard Prey wurde ein barocker Neubau errichtet Zur Einweihung am 26 Oktober 1747 wurde das Oratorium Heilig heilig heilig ist Gott von Georg Philipp Telemann aufgefuhrt 2 Diese Kirche wurde wahrend der Bombenangriffe im Juli 1943 fast vollstandig zerstort Wiederaufbau 1957 Bearbeiten Die heutige Kirche wurde 1957 als innerstadtische Konzertkirche nach einem Entwurf des Architekten Heinz Graaf neu errichtet sie gilt als besonders gelungenes Beispiel fur die sakrale Architektur der 1950er Jahre Der Wiederaufbau des Turmes der bis auf einen Stumpf zerstort war nach den ursprunglichen Planen von Johann Leonhard Prey war am 21 Januar 1962 abgeschlossen Das Kirchenschiff steht nicht in einer Achse mit dem Turm und ist mit diesem nur durch einen verglasten Gang verbunden Der Turm erhielt wieder einen eleganten Aufsatz mit zierlicher Spitze und damit seine ursprungliche Hohe von 66 6 m Auf der Nordseite der Kirche wurde ein erhalten gebliebenes Barockportal in den Neubau eingefugt Im Aussenbereich befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an das Wirken von Pastor J W Rautenberg 1820 1865 Hier steht neben dem Turm auch die von Gerhard Marcks im Jahre 1958 geschaffene Reiterstatue des Heiligen Georg die ihn als Drachentoter zeigt und die zu einem Wahrzeichen des Stadtteils geworden ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick auf den AltarDer Eingang zur Kirche ist seitlich Die Kirche bietet 700 Sitzplatze und eine vorzugliche Akustik Der von der Seite belichtete Altarraum wird durch den Gegensatz von hellem Travertin und dunklem Dolomit bestimmt Die 2003 erneuerten grossen 20 Fenster sind von dem Glaskunstler Jochem Poensgen gestaltet Hinweise auf die Dreieinigkeit Bearbeiten Die Zahl Drei in den Darstellungen und der Ausstattung weist auf die Dreieinigkeit hin Beispielsweise Kanzel Altar Taufe Zahl der Fenster der Oberlichter und der Emporen 4 Uber dem Altar eine Darstellung der gottlichen Dreieinigkeit von Karl Knappe die Hande Gottes bei der Erschaffung der Welt Christus mit seinen Jungern beim Abendmahl die Taube als Symbol des Heiligen Geistes der Verbindung Gottes zu den Menschen Die Bibel auf dem Altar ist ein Geschenk des 1957 amtierenden Bundesprasidenten Theodor Heuss mit dessen eigenhandiger Widmung Christliche Symbole Bearbeiten Das Kruzifix wurde von Jurgen Weber geschaffen Die farbigen Fenster mit ihren sparsamen Variationen von Rot und Weiss stammen aus der Werkstatt Gerhard Hausmann ebenso die farbigen Fenster mit christlichen Symbolen unter der Orgel In der Mitte das Chi Rho Christus Monogramm rechts und links daneben das Alpha und Omega links aussen die Ahre und rechts aussen der Weinstock Kapelle Bearbeiten nbsp Kreuzigungsgruppe 15 JahrhundertDie ehemalige Eingangshalle im Erdgeschoss des Turms ist heute Kapelle Hier hat eine aus dem Ende des 15 Jahrhunderts stammende Kreuzigungsgruppe ihren Platz gefunden die ursprunglich unter freiem Himmel vor der Kirche stand Sie ist eines der altesten Kunstwerke Hamburgs Jesus am Kreuz seine Mutter Maria und einer seiner Junger Johannes trauernd daneben die mit Jesus gekreuzigten Verbrecher links und rechts von ihm Diese Gruppe bildete ursprunglich die letzte Station eines Kreuzweges der am Mariendom begann Beachtenswert sind auch die Klinken der Kirchenturen von Karl Heinz Engelin mit den Symbolen der Evangelisten an der Tur zur Kirche von der Pergola aus der Stier fur Lukas und das Menschengesicht fur Matthaus am Barockportal an der Nordseite der Lowe fur Markus und der Adler fur Johannes Am Eingangsportal zur Turmkapelle Jona und der Wal Glocken Bearbeiten Die Kirche besitzt ein Gelaut aus vier Lauteglocken und zwei Schlagglocken Eine Schlagglocke und eine Lauteglocke von 1797 stammen noch aus der Zeit vor der Zerstorung der Kirche Alle anderen Glocken wurden zwischen 1959 und 1961 von der Glockengiesserei Gebr Rincker gefertigt 5 Nr Schlagton Durchmesser mm Masse kg Giesser Gussort Gussjahr Inschrift1 cis1 ca 1400 ca 1500 Gebr Rincker Sinn 1961 ICH WERDE SEIN DER ICH SEIN WERDE 2 e1 ca 1260 ca 1000 Gebr Rincker Sinn 1961 JESUS CHRISTUS GESTERN UND HEUTE UND DER SELBE AUCH IN EWIGKEIT 3 fis1 ca 1140 ca 870 Gebr Rincker Sinn 1961 DIE LIEBE GOTTES IST AUSGEGOSSEN IN UNSER HERZ DURCH DEN HEILIGEN GEIST 4 gis1 ca 1000 ca 525 Johann Nicolaus Bieber 1797 HR JOH ADOLPH POPPE LU L HR MARTIN DORNER ERSTER PATRON ZWEITER PATRON DENCK ANS ENDE STERBLICHER WEN DU MICH WIRST HOEREN KLINGEN SO WIRD DIER MEIN KLANG NIE TRAUREN SONDERN EITEL FREUDE BRINGEN HR JOH IOHN PASTOR FECIT JOH NIC BIEBER IN HAMBURG 1797 Uhrschlagglocken Bearbeiten Nr Name Schlagton Durchmesser mm Masse kg Giesser Gussjahr Inschrift1 Stundenglocke f1 ca 1010 ca 600 Johann Nicolaus Bieber 1797 ICH ZEIGE GANZ GENAU DEN LAUF DER SCHNELLEN STUNDE UND WECKE ZUM GEBET YENE EWIGKEIT FECIT JOH NIC BIEBER IN HAMBURG 1797 2 Viertelstundenglocke c2 ca 750 ca 240 Gebr Rincker 1959 DEIN REICH KOMME Orgel BearbeitenVor 1943 Bearbeiten Die alte Orgel der Dreieinigkeitskirche III 62 war 1744 von Johann Dietrich Busch erbaut worden 1943 wurde sie im Hamburger Feuersturm zerstort In den Manualen hat immer das grosse Cis gefehlt Der Orgelbauer Gotzel erganzte spater in allen Pedalstimmen das Cis In den beiden tiefen Oktaven blieb das Register 4 im Diskant es ist aber als 8 eingestellt 62 Register 8 Balge uber 3000 Pfeifen Eine Aufzeichnung der Disposition erfolgte am 1 Advent 1858 nach Theodor Cortum Die Disposition vor 1943 I Hauptwerk C 1 Principal 16 2 Oktave 8 3 Viola da Gamba 8 4 Weite Pfeife 8 5 Gedackt 8 6 Oktave 4 7 Spitzflote 4 8 Nasat 3 9 Oktave 2 10 Rauschpfeife II11 Mixtur III VII12 Cymbel III13 Trompete 16 14 Trompete 8 15 Trompete 4 Glockenspiel II Oberwerk C 16 Quintaton 16 17 Principal 8 18 Salicet 8 19 Rohrflote 8 20 Oktave 4 21 Rohrflote 4 22 Quinte 3 23 Gemshorn 2 24 Terzian II25 Mixtur IV VI26 Trompete 8 27 Oboe 8 III Brustwerk C 28 Principal 8 29 Gedackt 8 30 Flauto traverso 8 31 Quintadena 8 32 Oktave 4 33 Flauto traverso 3 34 Quinte 3 35 Oktave 2 36 Waldflote 2 37 Scharf VI38 Dulcian 8 Pedal C 39 Subbass offen 32 40 Principal 16 41 Subbass offen 16 42 Violon 8 43 Rohrflote 8 44 Quinte 6 45 Oktave 4 46 Nachthorn47 Rauschpfeife II48 Posaune 32 49 Posaune 16 50 Dulzian 16 51 Trompete 8 52 Trompete 4 Koppeln II P III II II I Spielhilfen Calcant Cymbelstern Tremulant Nach dem Wiederaufbau Bearbeiten Die heutige Orgel wurde 1959 von der Firma Walcker amp Cie erbaut Das Instrument verfugt uber 36 Register verteilt auf drei Manuale und Pedal 1971 wurde die Registertraktur elektrifiziert 6 Die Disposition nach 1959 I Hauptwerk C 1 Quintadena 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Oktave 4 5 Spitzflote 4 6 Quinte 22 3 7 Oktave 2 8 Mixtur VI9 Trompete 8 10 Trompete 4 II Brustwerk C 11 Quintaton 8 12 Zartflote 8 13 Blockflote 4 14 Nasat 22 3 15 Waldflote 2 16 Terz 13 5 17 Oktave 1 18 Zimbel II19 Krummhorn 8 Tremulant III Oberwerk C 20 Gemshorn 8 21 Gedackt 8 22 Prinzipal 4 23 Rohrflote 4 24 Koppelflote 2 25 Quinte 11 3 26 Scharff IV V 1 27 Dulcian 16 28 Feldtrompete 8 Tremulant Pedal C 29 Prinzipal 16 30 Subbass 16 31 Oktave 8 32 Oktave 4 33 Nachthorn 2 34 Rauschpfeife III35 Posaune 16 36 Trompete 8 Fotografien und Karte Bearbeiten nbsp St Georg 1855 nbsp St Georg mit dem Drachen von Gerhard Marcks nbsp Kreuzigungsgruppe 1490 Kunstler unbekannt Teil eines mittelalterlichen Kreuzweges der vor dem benachbarten Leprahospital endete das Original befindet sich in der Kirche nbsp AIDS Mahnmal Namen und Steine von Tom Fecht 1994Siehe auch BearbeitenEhemaliger Gemeindefriedhof vor dem SteintorLiteratur BearbeitenRalf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 141 f Gertrud Schiller Hamburgs neue Kirchen 1951 1961 Hrsg Evangelisch lutherische Kirche Hamburg Hans Christians Verlag Hamburg 1961 S 46 49 76 Friedhelm Grundmann Thomas Helms Wenn Steine predigen Medien Verlag Schubert Hamburg 1993 ISBN 3 929229 14 5 S 55 f 66 f Einzelnachweise Bearbeiten Volker Plagemann Versunkene Kirchengeschichte Die Kirchen und Kunstler des Mittelalters in Hamburg Hamburg 1999 S 144 a b c Geschichte der Dreifaltigkeitskirche Adolf Diersen Aus der Geschichte der Hammer Dreifaltigkeitskirche Holzminden 1957 S 9 Hl Dreieinigkeitskirche St Georg Hrsg Heilige Dreieinigkeitskirche St Georg Faltblatt von ca 2015 Hamburg St Georg Ev luth Heilige Dreieinigkeitskirche Gelauteprasentation Abgerufen am 23 Oktober 2022 deutsch Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 20 Februar 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreieinigkeitskirche St Georg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde St Georg Borgfelde Beschreibung auf der Homepage der Stadt Hamburg53 556389 10 007778 Koordinaten 53 33 23 N 10 0 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hl Dreieinigkeits Kirche Hamburg St Georg amp oldid 233472087